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Das Interview in voller Länge als PDF (2MB) - Gossler, Gobert ...

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„Durch die fe<strong>in</strong>ere Analytik müssen 
<br />

Unternehmen auf immer kle<strong>in</strong>ere 
<br />

Kontam<strong>in</strong>ationen achten und diese 
<br />

vermeiden.“<br />

Dr. Carsten Bittner<br />

WS: <strong>Das</strong> gleiche gilt für die Öffentlichkeitsarbeit: e<strong>in</strong> souveräner und professioneller Umgang<br />

mit der Krise nach außen ist doch gar nicht möglich, wenn ich nicht darlegen kann, was mit<br />

me<strong>in</strong>en Waren passiert ist.<br />

Ist das vielen Unternehmen <strong>in</strong> der Branche nicht bewusst oder woran liegt es, dass es<br />

immer wieder zu Zwischenfällen kommt?<br />

RS: Vorbeugende Maßnahmen kosten Geld. Und das <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Branche, <strong>in</strong> der aus dem Handel<br />

heraus e<strong>in</strong> großer Preisdruck herrscht. Gerade im Futtermittelbereich hat man früher eher mal<br />

mit dem „groben Besen“ gefegt. Heute f<strong>in</strong>det durchaus e<strong>in</strong> Umdenkungsprozess h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er<br />

bewussten Risikowahrnehmung statt. Aber das ist e<strong>in</strong> Prozess. Die Qualitätssicherheits-Beauftragten<br />

im Unternehmen müssen sich dabei oft gegen den Vertrieb oder die Geschäftsführung<br />

durchsetzen, weil beispielsweise e<strong>in</strong>e zusätzliche Probe selbstverständlich auch zusätzliches<br />

Geld kostet. E<strong>in</strong>e Ausgabe, die sich möglicherweise nicht sofort amortisieren lässt. Aber durch<br />

Proben, Rückstellmuster, durch Maßnahmen wie e<strong>in</strong>en Krisenplan mit der Festlegung von Zuständigkeiten<br />

und durch Schulungen lässt sich das Risikopotenzial im Unternehmen erheblich<br />

verm<strong>in</strong>dern.<br />

CB: H<strong>in</strong>zu kommt, dass durch die immer fe<strong>in</strong>ere Analytik heutzutage Kontam<strong>in</strong>ationen festgestellt<br />

werden können, die vor zehn Jahren noch komplett unbemerkt geblieben wären. Dam<strong>als</strong><br />

gab es dafür noch ke<strong>in</strong>e Verfahren. <strong>Das</strong> bedeutet aber auch, dass Unternehmen auf immer<br />

kle<strong>in</strong>ere Kontam<strong>in</strong>ationen achten und diese vermeiden müssen. Niemanden <strong>in</strong>teressiert es,<br />

wie m<strong>in</strong>imal die Menge an Diox<strong>in</strong> auch ist. <strong>Das</strong> Wort alle<strong>in</strong> genügt, um alle <strong>in</strong> Aufregung zu versetzen.<br />

Was raten Sie Unternehmen im versicherungstechnischen H<strong>in</strong>blick?<br />

KDZ: E<strong>in</strong>e Pflichtversicherung für Mischfuttermittelhersteller, wie jetzt neu beschlossen, br<strong>in</strong>gt<br />

me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach nichts. So gut wie alle Unternehmen s<strong>in</strong>d bereits versichert, und da das<br />

Gesetz ke<strong>in</strong>e anderen Anforderungen stellt, wird sich durch die Pflichtversicherung nichts ändern.<br />

Viel wichtiger ist, dass Unternehmen oft Ausschlüsse <strong>in</strong> ihren Policen haben, von denen<br />

sie entweder gar nichts wissen oder die sie <strong>als</strong> gegeben h<strong>in</strong>nehmen. Wir sprachen gerade<br />

von Diox<strong>in</strong> – die meisten Versicherungsverträge haben e<strong>in</strong>en Diox<strong>in</strong>-Ausschluss.<br />

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