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news2013.1 - PTB

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<strong>PTB</strong>-News, Heft 1 | 2013<br />

werden. Einer der Schwerpunkte liegt dabei<br />

zurzeit auf Mikrovesikeln, die in allen<br />

Körperflüssigkeiten vorhanden sind. Mediziner,<br />

beispielsweise am Amsterdam<br />

Medical Center, das an einem der Projekte<br />

maßgeblich beteiligt ist, wollen die<br />

Größenverteilung der Mikrovesikel zur<br />

Früherkennung von Krankheiten nutzen.<br />

Die apparative Weiterentwicklung des<br />

Hybrid-Pixel-Detektors Pilatus betrifft<br />

vor allem die räumliche Trennung der<br />

Detektormodule mit insgesamt einer<br />

Million Pixel, die sich nun in Vakuum<br />

befinden, und einem Teil der hochkomplexen<br />

Detektorelektronik, der u. a. aus<br />

Gründen der Kühlung an Luft betrieben<br />

werden muss. Der Betrieb der Detektormodule<br />

im Vakuum erlaubt das<br />

Experimentieren mit Röntgenstrahlung<br />

auch bei niedriger Photonenenergie,<br />

die an Luft zu stark absorbiert würde.<br />

Das weltweit erste Gerät eines vakuumkompatiblen<br />

Pilatus-Detektors, der aus<br />

10 Modulen besteht und bei einer Pixelgröße<br />

von 172 µm eine Gesamtfläche von<br />

17 cm × 18 cm aufweist, wurde im Juni<br />

2012 erfolgreich im <strong>PTB</strong>-Labor bei BES-<br />

SYII in Betrieb genommen. In Zusammenarbeit<br />

mit dem Helmholtz-Zentrum<br />

Berlin und dem Zentrum für Naturwissenschaften<br />

der ungarischen Akademie<br />

der Wissenschaften konnten dabei am<br />

Vierkristall-Monochromator-Strahlrohr<br />

(Four Crystal Monochromator, FCM)<br />

im <strong>PTB</strong>-Labor bei BESSY II erste SAXS-<br />

Bilder von einer multilamellaren Liposom-Probe<br />

bei einer Photonenenergie<br />

von 3 keV aufgenommen werden. Liposomen<br />

sind Membranvesikel aus Lipa-<br />

Doppelschichten mit Strukturgrößen im<br />

Nanometerbereich, die in den Bereichen<br />

Medizin, Pharmakologie, Biotechnologie<br />

und Kosmetik von Bedeutung sind. In<br />

Zukunft soll der Detektor auch für Weit-<br />

winkelstreuung (WAXS), Kleinwinkelstreuung<br />

in Reflexion unter streifendem<br />

Einfall (GISAXS) und andere Röntgentechniken<br />

eingesetzt werden. <br />

Ansprechpartner<br />

Michael Krumrey<br />

Fachbereich 7.1 Radiometrie mit<br />

Synchrotronstrahlung<br />

Telefon: (030) 3481-7110<br />

E-Mail: michael.krumrey@ptb.de<br />

Wissenschaftliche Veröffentlichung<br />

T. Donath, S. Brandstetter, L. Cibik,<br />

S. Commichau, P. Hofer, M. Krumrey,<br />

B. Lüthi, S. Marggraf, P. Müller,<br />

M. Schneebeli, C. Schulze-Briese,<br />

J. Wernecke: Characterization of the<br />

PILATUS photon-counting pixel detector<br />

from 1.75 keV to 60 keV.<br />

J. Phys. Conf. Ser. 425, 062001 (2013)<br />

Mini-Sensor misst Magnetfelder des<br />

Gehirns<br />

Hochempfindliche Magnetfeldmessungen sind jetzt bei Raumtemperatur möglich<br />

Besonders interessant für<br />

• Neurologen<br />

• Anwender therapeutischer<br />

magnetischer Nanopartikel<br />

Die winzigen Magnetfelder des menschlichen<br />

Gehirns stellen höchste Anforderungen<br />

an die Messtechnik. Deshalb<br />

wurden für ihre Messung bisher ausschließlich<br />

die (auch an der <strong>PTB</strong> mitentwickelten)<br />

SQUIDs verwendet. Ein am<br />

amerikanischen NIST entwickelter Sensor<br />

von der Größe eines Würfelzuckers<br />

kommt ohne Supraleitung aus und kann<br />

dennoch winzige Magnetfelder messen.<br />

Mit einem erfolgreichen Test in den<br />

weltweit einzigartigen Messeinrichtungen<br />

der <strong>PTB</strong> wurde jetzt die Praxistauglichkeit<br />

des neuen Sensortyps bewiesen.<br />

SQUIDs (Superconducting Quantum<br />

Interference Devices) sind die zurzeit<br />

empfindlichsten Magnetfeldsensoren. Sie<br />

brauchen jedoch eine aufwendige Kühlung<br />

in einem Kryogefäß, das regelmäßig<br />

mit flüssigem Helium<br />

gefüllt werden<br />

muss. Doch<br />

schon jetzt macht<br />

die weltweite Verknappung<br />

der Heliumressourcen<br />

den Nutzern der<br />

SQUID-Messtechnik<br />

zunehmend<br />

Sorgen. Außerdem<br />

sind die SQUIDs<br />

in einer festen<br />

Anordnung im<br />

thermisch isolierten<br />

Inneren eines<br />

Kryogefäßes montiert.<br />

Gerade für<br />

biomedizinische Anwendungen wären<br />

aber kleine, handliche Sensoren ideal, die<br />

flexibel am Kopf angebracht werden können.<br />

Eine typische Anwendung ist das sogenannte<br />

MEG (Magnetenzephalogramm),<br />

bei dem die sehr schwachen Magnetfelder<br />

gemessen werden, die das Gehirn bei<br />

Vier im Bereich der motorischen und sensorischen Gehirnareale auf den<br />

Kopf eines Probanden geklebte CSAM-Magnetfeldsensoren. Die würfelförmigen<br />

Sensoren sind ähnlich einfach zu handhaben wie Elektroden. Kleines<br />

Bild: Dimension des Sensors und der zur lokalen Modulation des Feldes auf<br />

den Sensor aufgebrachten Spule (in der Aufsicht auf den Würfel).<br />

der Arbeit erzeugt. Die Aufnahme eines<br />

solchen MEG ist beispielsweise für die<br />

Diagnostik der Epilepsie oder in der neurologischen<br />

Grundlagenforschung von<br />

Bedeutung. Ein anderes Beispiel ist die<br />

Messung der Felder von magnetischen<br />

Nanopartikeln, die Patienten zu therapeutischen<br />

Zwecken verabreicht wurden<br />

Physikalisch-Technische Bundesanstalt ■ Braunschweig und Berlin<br />

2<br />

Nationales Metrologieinstitut

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