news2013.1 - PTB
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<strong>PTB</strong>-News, Heft 1 | 2013<br />
Dadurch ist es möglich, gewisse parasitäre<br />
Einflüsse wie eventuelle Taumelbewegungen<br />
der Zusatzmasse zu erkennen<br />
und in die Unsicherheitsangaben einzubeziehen.<br />
Mit diesem Verfahren können<br />
unterhalb der Resonanzfrequenz der<br />
Messanordnung, die von der Größe der<br />
Zusatzmasse abhängt, relative Messunsicherheiten<br />
von 0,5 % bis 1,0 %,<br />
darüber von einigen Prozent erreicht<br />
werden. Das Verfahren wird seit Kurzem<br />
als Dienstleistung der <strong>PTB</strong> angeboten. <br />
Ansprechpartner<br />
Christian Schlegel<br />
Fachbereich 1.2 Festkörpermechanik<br />
Telefon: (0531) 592-1230<br />
E-Mail: christian.schlegel@ptb.de<br />
Wissenschaftliche Veröffentlichung<br />
Chr. Schlegel, G. Kieckenap, B. Glöckner,<br />
A. Buß, R. Kumme: Traceable periodic<br />
force calibration, Metrologia 49, 224–235<br />
(2012)<br />
Genaue Windgeschwindigkeitsmessungen<br />
Rückgeführtes Doppler-Lidar-System zur Windpotenzialanalyse und<br />
Leistungskurvenvermessung von Windenergieanlagen<br />
Besonderes Interessant für<br />
• die Windenergiebranche<br />
Messvolumen<br />
Zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit<br />
von Windparks werden Windpotenzialanalysen<br />
durchgeführt, die bislang<br />
auf der Messung von Windgeschwindigkeiten<br />
mithilfe von Messmasten<br />
beruhen. Ein in der <strong>PTB</strong> entwickeltes<br />
Doppler-Lidar-System zur rückgeführten<br />
bodengestützten laseroptischen<br />
Windgeschwindigkeitsmessung könnte<br />
in Zukunft aufwendig zu errichtende<br />
Messmasten überflüssig machen.<br />
Wesentliche Grundlage bei der Planung<br />
von Windparks sind Windpotenzialanalysen<br />
zur Bewertung der Windverhältnisse<br />
am beabsichtigten Standort.<br />
Zusammen mit der vermessenen Leistungskurve<br />
der dort aufzustellenden<br />
Windkraftanlagen kann die im Jahresmittel<br />
zu erwartende produzierte elektrische<br />
Energie berechnet werden. Dies ist<br />
unerlässlich zur Beurteilung der Rentabilität<br />
eines Windparks.<br />
Sowohl für Windpotenzialanalysen<br />
als auch für Leistungskurvenvermessungen<br />
ist es nötig, die Windgeschwindigkeitsprofile<br />
in Höhe der Rotorblätter<br />
zu erfassen. Dies geschieht bislang mit<br />
rückgeführten, also von akkreditierten<br />
Kalibrierlaboratorien kalibrierten Anemometern,<br />
die an Messmasten montiert<br />
sind. Da Windenergieanlagen tendenziell<br />
immer höher werden, wächst auch<br />
der Aufwand für den Bau dieser Masten<br />
beträchtlich. Daher wird zurzeit untersucht,<br />
ob stattdessen auch wirtschaftli-<br />
Messvolumina<br />
Links: Konventionelles Wind-Lidar-System, das den Windvektor durch Messung einzelner Geschwindigkeitskomponenten<br />
über unterschiedliche, ausgedehnte Messvolumina anhand der Dopplerverschiebung<br />
des Streulichts bestimmt. Rechts: <strong>PTB</strong>-Konzept mit räumlich getrennten Empfängern (RX) und<br />
Sender (TX), das eine vektorielle Bestimmung der Strömungsgeschwindigkeit in einem definierten<br />
Messvolumen ermöglicht.<br />
chere Fernmessverfahren auf Basis von<br />
Doppler-Lidar-Systemen eingesetzt werden<br />
können. In der Windenergiebranche<br />
publizierte Untersuchungsergebnisse<br />
weisen auf vielversprechende Möglichkeiten<br />
der Lidar-Technik hin. Doch fehlen<br />
noch geeignete Verfahren zur messtechnischen<br />
Rückführung.<br />
Die in der Windenergiebranche eingesetzten<br />
Wind-Lidar-Systeme enthalten<br />
üblicherweise eine gemeinsame Sende-/<br />
Empfangsoptik (Abbildung links), sodass<br />
Sende- und Empfangsstrahl übereinander<br />
liegen (monostatisch, monoaxial). Bei<br />
diesem Verfahren wird die Strömungsge-<br />
schwindigkeitskomponente in Strahlrichtung<br />
mit einer Höhenauflösung von<br />
ca. 20 m gemessen, wobei der Strahl zur<br />
vollständigen Erfassung des Geschwindigkeitsvektors<br />
in verschiedene Richtungen<br />
geschwenkt wird. Für den geplanten<br />
Einsatzzweck wäre jedoch eine bessere<br />
Höhenauflösung wünschenswert. Außerdem<br />
können in unebenem Gelände<br />
Strömungsinhomogenitäten über den<br />
Schwenkbereich des Strahls zu Verfälschungen<br />
des Messergebnisses führen.<br />
Die Folge sind Messabweichungen von<br />
bis zu 10 %, die eine Rückführung von<br />
Lidar-Windgeschwindigkeitsmessungen<br />
Physikalisch-Technische Bundesanstalt ■ Braunschweig und Berlin<br />
Nationales Metrologieinstitut<br />
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