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news2013.1 - PTB

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Forschungsnachrichten<br />

und deren Verteilung im Körper genau<br />

kontrolliert werden muss.<br />

Für solche Anwendungen eignet sich<br />

der neue, bei Raumtemperatur arbeitende<br />

Sensortyp, der am amerikanischen<br />

NIST entwickelt wurde. Das sogenannte<br />

Chip-scale Atomic Magnetometer<br />

(CSAM) besteht im Wesentlichen aus einer<br />

mit Rubidiumgas gefüllten Zelle und<br />

einer Mikrooptik. Die Wechselwirkung<br />

des Elektronenspins der Rubidium-Atome<br />

mit einem Magnetfeld dient als hochempfindliches<br />

Maß für die Feldstärke.<br />

Die Sensoren, die nicht größer sind als<br />

ein Zuckerwürfel, lassen sich wie Elektroden<br />

beliebig auf der Haut des Patienten<br />

positionieren. Dieser Sensortyp wurde<br />

jetzt im „magnetisch ruhigsten Raum<br />

der Erde“ der <strong>PTB</strong> in Berlin auf seine<br />

Praxistauglichkeit getestet. Im Vergleich<br />

mit dem „Goldstandard“, den SQUIDs,<br />

hat er ein um den Faktor 5 bis 10 höheres<br />

Rauschen. Dies wird aber durch den<br />

verringerten Abstand zwischen Sensor<br />

und Quelle kompensiert. Außerdem ist<br />

er wesentlich vielseitiger einsetzbar. Man<br />

kann davon ausgehen, dass der neue Sensortyp<br />

viele neue Anwendungen hochempfindlicher<br />

magnetischer Messtechnik<br />

erschließt – möglicherweise nicht nur<br />

für biomagnetische Untersuchungen. <br />

Kräfte jetzt dynamisch kalibrierbar<br />

Ansprechpartner<br />

Tilmann Sander-Thömmes<br />

Fachbereich 8.2 Biosignale<br />

Telefon (030) 3481-7436<br />

E-Mail:<br />

tilmann.sander-thoemmes@ptb.de<br />

Wissenschaftliche Veröffentlichung<br />

T. Sander-Thömmes, J. Preusser, R.<br />

Mhaskar, J. Kitching, L. Trahms, S.<br />

Knappe: Magnetoencephalography<br />

with a chip-scale atomic magnetometer.<br />

Biomedical Optics Express 3,<br />

981–990 (2012)<br />

Rückgeführte dynamische Kalibrierung von Kraftaufnehmern mithilfe von<br />

sinusförmiger Anregung<br />

Besonders interessant für<br />

• Materialprüfmaschinenhersteller<br />

• Automobil-, Flugzeug-Industrie<br />

Dynamische Kräfte, wie sie etwa bei<br />

dynamischen Tests mit Materialprüfmaschinen<br />

auftreten, lassen sich mit<br />

bisherigen Messmethoden leider nur<br />

unzulänglich messen. Ein in der <strong>PTB</strong><br />

entwickeltes Verfahren macht erstmals<br />

rückgeführte Kalibrierungen von dynamischen,<br />

also zeit- und frequenzabhängigen<br />

Messungen in einem Frequenzbereich<br />

von 40 Hz bis 2 kHz mit Kräften<br />

bis zu 2 kN möglich.<br />

Industrielle Anwendungen benötigen<br />

dynamische Kraftkalibrierungen, beispielsweise<br />

für Materialprüfmaschinen<br />

oder Teststände in der Automobil- und<br />

Flugzeugindustrie. Während es für die<br />

statische Kalibrierung von Kraftaufnehmern<br />

seit einigen Jahrzehnten sehr<br />

präzise Verfahren gibt, mit denen eine<br />

rückgeführte Kalibrierung mittels Direktbelastungsmaschinen<br />

durchgeführt<br />

werden kann, ist die dynamische Kalibrierung<br />

solcher Kraftaufnehmer noch<br />

nicht so weit entwickelt.<br />

Bei der neuen Methode aus der <strong>PTB</strong><br />

werden im Grunde dieselben Gesetzmäßigkeiten<br />

genutzt wie bei der statischen<br />

Kalibrierung: Man erzeugt die Kraft<br />

Messanordnung zur dynamischen Kalibrierung von Kraftaufnehmern. Ein mit einer Zusatzmasse<br />

versehener Kraftaufnehmer wird mittels eines „Shakers“ sinusförmig angeregt. Die Beschleunigung der<br />

Zusatzmasse wird mittels eines Laser-Scanning-Vibrometers gemessen.<br />

durch Auflegen von Massescheiben.<br />

Gemäß dem Newton‘schen Gesetz ist<br />

Kraft = Masse × Beschleunigung, wobei<br />

hierbei die Fallbeschleunigung wirkt.<br />

Die dynamische Kalibrierung wird<br />

möglich, indem der Kraftaufnehmer auf<br />

einem elektrodynamischen Schwingerreger<br />

(Shaker) zu sinusförmigen<br />

Schwingungen angeregt wird. Die Auslenkungsamplitude<br />

des Shakers ist im<br />

Wesentlichen abhängig von der Frequenz<br />

und liegt im Bereich von einigen<br />

Mikrometern bis Zentimetern. Der zu<br />

kalibrierende Kraftaufnehmer wird mit<br />

einer Zusatzmasse versehen und deren<br />

Beschleunigung dann mit einem Laservibrometer<br />

gemessen. Das Produkt aus<br />

Beschleunigung und Masse ist gleich<br />

der wirkenden dynamischen Kraft. Das<br />

Kalibrierergebnis ist die dynamische<br />

Sensitivität als Quotient aus dem elektrischen<br />

Signal des Kraftaufnehmers<br />

und der dynamischen Kraft als Funktion<br />

der Frequenz. Durch Verwendung<br />

eines Laser-Scanning-Vibrometers kann<br />

die Beschleunigung nicht nur an einem<br />

Punkt, sondern auf der ganzen Oberfläche<br />

der Zusatzmasse gemessen werden.<br />

Physikalisch-Technische Bundesanstalt ■ Braunschweig und Berlin<br />

Nationales Metrologieinstitut<br />

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