Positionspapier Forst - CDU Deutschlands

28
12. Die Zuckermarktordnung verlängern
Situation und Entwicklung
Mit der EU-Zuckermarktverordnung 2006 ist auch für die Zuckerproduktion die Marktöffnung
und -orientierung eingeleitet worden. Der Rübenmindestpreis ist deutlich gesenkt
worden. Die Quoten wurden auf 85 Prozent des Bedarfs in der EU reduziert. Der weitere
Bedarf soll über Importe aus den LDC- und AKP-Staaten, im Wesentlichen die ärmsten
Entwicklungsländer und ehemaligen Kolonien, ohne Mengenbegrenzung importiert werden.
Bleibt eine Lücke, dann kann die EU Industriezucker für die Verwendung als Lebensmittel
freigeben.
Die EU-Zuckermarktreform hat eine tiefgreifende Strukturanpassung eingeleitet, viele
Fabriken in Europa wurden geschlossen, die Erzeugerpreise für Zuckerrüben unterliegen
erheblichen Schwankungen und die Produktion konzentriert sich auf Gunststandorte.
Zwar wird weltweit mit zunehmendem Wohlstand und der Erzeugung von Bioenergie mit
einem weiteren Anstieg des Zuckerverbrauchs gerechnet, aufgrund stark schwankender
Ernten werden jedoch auch die Weltmarktpreise weiter erheblich schwanken.
Position des Bundesfachausschusses, Ziele und Vorhaben
Der Bundesfachausschuss setzt sich dafür ein, dass der Zuckerrübenanbau in Deutschland
und Europa erhalten bleibt. Dafür brauchen die Zuckerproduzenten Planungssicherheit.
Gleichzeitig wollen wir für Verarbeiter und Verbraucher eine langfristige Versorgungssicherheit
zu stabilen Preisen und ebenso den entwicklungspolitischen Anforderungen gegenüber
unseren Partnerländern in der Dritten Welt Rechnung tragen.
− Wir setzen uns für eine angemessene Verlängerung der Zuckermarktordnung ein.
Der Erfolg der Strukturanpassung soll nicht durch abrupte Änderungen gefährdet
werden. Auch die Rübenanbauer haben ein Recht auf eine „sanfte Landung“ durch
eine angemessen lange Übergangszeit. Die Verlängerung wird letztmalig erfolgen,
denn der Zuckersektor muss sich entsprechend der anderen Bereiche der Landwirtschaft
weiter in Richtung des freien Marktes orientieren.