Applikationen & Lösungen - EtherCAT
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Trends & Technologien<br />
Ethercat als schnellster Feldbus für fast alle Konstellationen der Automatisierungstechnik.<br />
Andere behaupten wiederum: So viel<br />
Schnelligkeit braucht kein Anwender.<br />
Sehen Sie das auch so?<br />
M. Rostan: Nein. Zum einen gibt es<br />
tatsächlich viele Anwendungen, welchen<br />
die Performance der klassischen Feldbusse<br />
und auch diejenige der anderen<br />
Systeme nicht ausreicht, zum anderen<br />
profitieren auch vergleichsweise langsame<br />
Anwendungen von einem schnellen<br />
Bussystem. Reaktionszeiten werden<br />
verkürzt, wodurch die Wartezeiten bei<br />
Weiterschaltbedingungen reduziert und<br />
der Durchsatz der Maschine oder Anlage<br />
erhöht wird. Außerdem sollte man Ethercat<br />
nicht alleine auf seine überragende<br />
Performance reduzieren: viele setzen die<br />
Technologie ein, weil sie einfach zu handhaben<br />
und flexibel einzusetzen ist und<br />
von sehr vielen Geräteherstellern unterstützt<br />
wird. Andere, weil sie schlicht und<br />
ergreifend preislich überzeugt.<br />
Mit der hohen Geschwindigkeit stellt<br />
Ethercat auch eine wesentliche Voraussetzung<br />
für Scientific Automation. Wird Ethercat<br />
auch zu einem Messtechnik-Bus?<br />
M. Rostan: Ethercat ist bereits ein<br />
Messtechnikbus! 2009 haben wir mit<br />
der Ethercat Technology Group auf der<br />
Messe Sensor und Test ausgestellt, um<br />
dann festzustellen, dass wir Eulen nach<br />
Athen tragen: sehr viele Aussteller hatten<br />
Ethercat bereits implementiert und<br />
viele andere hatten eine Implementierung<br />
in Vorbereitung. Heute ist Ethercat<br />
aus der Messtechnik gar nicht mehr wegzudenken.<br />
Weitere Kritiker zweifeln an der Marktrelevanz<br />
von Ethercat und ziehen hier<br />
Studien von Marktforschern hinzu, nach<br />
denen Ethercat unter den führenden Industrial-Ethernet-Systemen<br />
nur einen hinteren<br />
Platz belegt.<br />
M. Rostan: Die meisten Marktforscher<br />
ermitteln ihre Zahlen aufgrund von Umfragen<br />
bei den Nutzerorganisationen.<br />
Und weil wir keine Knotenzahlen veröffentlichen,<br />
werden wir hier regelmäßig<br />
abgestraft. So wurden uns in einer der<br />
jüngsten Studien Knotenzahlen zugebilligt,<br />
die wir alleine schon mit den Ethercat-<br />
Knoten eines einzigen Roboterherstellers<br />
übersteigen. Wer an der Marktrelevanz<br />
von Ethercat zweifelt, war offenbar<br />
schon lange nicht mehr auf einer<br />
Automatisierungsmesse. Die Vielfalt der<br />
Firmen und Produkte, die Ethercat unterstützen,<br />
ist einzigartig. Und die Hersteller<br />
implementieren unsere Technologie<br />
ja nicht uns zuliebe, sondern weil ihre<br />
Kunden danach fragen und die Produkte<br />
kaufen.<br />
Wie hoch sind denn nun die tatsächlichen<br />
Knotenzahlen?<br />
M. Rostan: Das wissen wir nicht, weil<br />
sich viele Ethercat-Slave-Geräte der<br />
FPGA- Technik bedienen. Und hier können<br />
wir keine Chips zählen. Auch braucht<br />
man für einen Ethercat-Master lediglich<br />
einen Standard-Ethernet-Port und auch<br />
die können wir nicht zählen. Wenn wir die<br />
Gerätevielfalt und die uns zugänglichen<br />
Zahlen betrachten, kommen wir zu der<br />
Einschätzung, dass Ethercat weltweit auf<br />
Platz zwei liegen dürfte.<br />
Ohne Kritik bleibt die hohe Konstanz:<br />
Noch die ersten Ethercat-Asics sind voll<br />
kompatibel. Wie haben Sie es geschafft,<br />
von Anfang an ein Protokoll aufzusetzen,<br />
für welches nicht gleich neue Versionen<br />
erforderlich werden?<br />
M. Rostan: Nun, entscheidend ist sicherlich<br />
das einzigartige Funktionsprin-<br />
www.openautomation.de<br />
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