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Anwendung in der Volks- und Klosterheilkunde

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Themen:<br />

1. E<strong>in</strong>teilung Hausapotheke III<br />

2. T<strong>in</strong>kturenherstellung<br />

3. Schlüsselblume<br />

4.Lungenkraut<br />

5. Veilchen


Herstellung von T<strong>in</strong>kturen<br />

Pflanzenernte<br />

− ernten nach 3 Sonnentagen (nicht mit Metallwerkzeug, außer Kupfer)<br />

− Wurzeln <strong>und</strong> Kraut nur die oberen 10cm ernten ("Hand des Heilers"), damit<br />

die Pflanze nachwächst<br />

− zwischen 10-11°° Uhr vormittags o<strong>der</strong> 17-18°° Uhr nachmittags<br />

− nicht waschen<br />

− 12 - 24 Std. anwelken lassen, Dreck <strong>und</strong> tierische Verunre<strong>in</strong>igungen fallen ab<br />

− für Tee 3 Tage trocknen lassen<br />

− Droge = getrocknete Pflanze, ( zu verwenden bei leicht giftigen Pflanzen z.B<br />

Liguster, manche Giftstoffe verflüchtigen sich beim trocknen, ( hier Silbur<strong>in</strong>)<br />

genaue Pflanzenkenntnis wird vorausgesetzt<br />

Frische Pflanze<br />

Droge<br />

Wurzel<br />

Haltbarkeit<br />

3 Tage<br />

1 Jahr (auch e<strong>in</strong>gefroren maximal 6 Monate nicht<br />

länger)<br />

6 Jahre<br />

Ausnahme: vakuum- bzw. aromaschutzverpackt


Herstellung <strong>der</strong> T<strong>in</strong>ktur<br />

bei Schleimdrogen wirkungslos, da diese sich nicht <strong>in</strong> Alkohol lösen<br />

ke<strong>in</strong> Isopropyl-Alkohol (Re<strong>in</strong>er Industrie-Alkohol aus “Müll“), dieser wird<br />

<strong>in</strong>dustriell hergestellt<br />

mediz<strong>in</strong>ischer Alkohol 45% bis 95% (wird 2-3x gebrannt, geruchlos)<br />

helle Gläser verwenden, die T<strong>in</strong>ktur benötigt Sonnenlicht (Halbschatten)<br />

MHD ca. 6 Jahre<br />

Standard-Dosierung 3 x 25 Tropfen / Tag mit doppelt soviel Wasser o<strong>der</strong> Tee<br />

ohne Alkohol: auf Haferflocken o<strong>der</strong> Milchzucker träufeln <strong>und</strong> 24 St<strong>und</strong>en<br />

stehen lassen<br />

Alkohol verdunstet


Alkohol Verarbeitung<br />

Le<strong>der</strong>kissen<br />

schlagen<br />

Frischpflanze 95% − m<strong>in</strong>d. 22-25°C<br />

1-2 x /Woche<br />

Blätter, Stängel<br />

Nadeln, harte 65%<br />

− 1 Teil Kräuter :<br />

2 Teile Alkohol (Volumen) alle 3 Tage<br />

Pflanzen, Früchte<br />

Ganze Pflanze 60-70%<br />

− Mischung<br />

Frischpflanze : Droge 1-2 x /Woche<br />

Drogen<br />

45-50% je nach Wirkung 1:5 (<strong>in</strong> <strong>der</strong> 1-2 x /Woche<br />

(getrocknete<br />

Pflanzen)<br />

Frische Blüten 45%<br />

Pharmazie 1:9) bessere<br />

Wirkung bei frischen<br />

Kräutern)<br />

− m<strong>in</strong>d. 2 Mondphasen<br />

ziehen lassen<br />

nicht bewegen


Wurzeln<br />

nur getrocknet<br />

Alkohol Verarbeitung<br />

95% Wurzelt<strong>in</strong>ktur<br />

− 100g Wurzeln mit 200ml<br />

Wasser aufkochen<br />

− 10 m<strong>in</strong> ziehen lassen<br />

(köcheln, simmern)<br />

− 2 Std. abkühlen<br />

− Wasser abgießen /<br />

aufbewahren<br />

− 200ml 95% Alkohol zugeben<br />

− m<strong>in</strong>d. 36 Std ziehen lassen<br />

− abgegossenes Wasser<br />

zugeben (ergibt T<strong>in</strong>ktur mit<br />

45% Alkohol)<br />

− m<strong>in</strong>d. 2 Mondphasen ziehen<br />

lassen<br />

Le<strong>der</strong>kissen<br />

schlagen<br />

alle 3 Tage


Verfasser: K.D. Nentwich; Vervielfältigung <strong>und</strong> Weitergabe nur mit Genehmigung des Verfassers - Literaturh<strong>in</strong>weise siehe unter www.hyma-laya.de/literaturverzeichnis


Verfasser: K.D. Nentwich; Vervielfältigung <strong>und</strong> Weitergabe nur mit Genehmigung des Verfassers - Literaturh<strong>in</strong>weise siehe unter www.hyma-laya.de/literaturverzeichnis


Deutscher Name:<br />

Schlüsselblume<br />

An<strong>der</strong>e Bezeichnung:<br />

Himmelsschlüssel, Hymelsloszel, Aurikel,<br />

Fastenblume, Veigerl, Apothekerprimel<br />

Late<strong>in</strong>ischer Name:<br />

Primula veris (offic<strong>in</strong>alis)<br />

Primula pliatar (eliator) hohe Schlüsselblume<br />

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Blütezeitpunkt:<br />

März - Mai<br />

Erntezeitpunkt: − Wurzeln im September<br />

− Blüten im Frühjahr<br />

Nutzbar: − Wurzel, Blätter, Blüten<br />

Beschreibung allgeme<strong>in</strong>:<br />

− Wächst auf Wiesen <strong>und</strong> lichten Wäl<strong>der</strong>n auf kalkhaltigen<br />

lockeren Böden <strong>in</strong> ganz Europa sowie Ost-,Mittel-Zentralasien<br />

− 10-20 cm hoher Stiel mit 5-12 goldgelbe Blüten <strong>in</strong> Doldenform<br />

− Gr<strong>und</strong>rosette aus gestielten, lanzettlichen,<br />

runzeligen flaumhaarigen Blättern<br />

− Kurzer brauner Wurzelstock<br />

− Der Name kommt von <strong>der</strong> Form <strong>der</strong><br />

Blüten, die an e<strong>in</strong>e Schlüsselb<strong>und</strong> er<strong>in</strong>nert<br />

− geschützte Pflanze > Wurzeln ausgraben ist verboten<br />

− es gibt weltweit ca. 300 Primelarten<br />

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Verwendung:<br />

− Tee<br />

− We<strong>in</strong><br />

<strong>Anwendung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Küche<br />

− Blüten zur Dekoration von Speisen<br />

− Gelee<br />

− Sirup<br />

− Likör<br />

− kandiert<br />

− Blätter als Salatbeigabe<br />

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Eigenschaften: − schleimlösend<br />

− auswurfför<strong>der</strong>nd<br />

− krampflösend<br />

− beruhigend<br />

− harntreibend<br />

− schweißtreibend<br />

− entzündungshemmend<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

herz- <strong>und</strong><br />

kreislaufstärkend<br />

leicht abführend<br />

erweichend<br />

schlafför<strong>der</strong>nd<br />

wärmend<br />

schmerzstillend<br />

nervenanregend<br />

Inhaltsstoffe/<br />

Wirkstoffe:<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Primulasäure<br />

Flavonoide<br />

Carot<strong>in</strong>oide<br />

ätherische Öle<br />

Primverose<br />

Kieselsäure<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

kristallisierende<br />

Sapon<strong>in</strong>e<br />

Gerbstoff<br />

Phenolglykoside<br />

Primula<br />

Kampfer<br />

Cyclam<strong>in</strong><br />

Vitam<strong>in</strong> C<br />

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<strong>Anwendung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Volks</strong>- <strong>und</strong> Klosterheilk<strong>und</strong>e:<br />

<strong>in</strong>nerlich: − Gicht (Wurzel <strong>in</strong> We<strong>in</strong> gekocht)<br />

− Bronchitis/Husten/ Katarrh, Erkältungen leichte<br />

Grippe (ganze Pflanze mit Süßholz o<strong>der</strong> Honig <strong>und</strong><br />

Holun<strong>der</strong>blüten)<br />

− Arthritis (Wurzelabkochung mit Blüten)<br />

− Reiz- <strong>und</strong> Keuchhusten (mit Huflattich,<br />

Lungenkraut <strong>und</strong> Spitzwegerich)<br />

− Schlaflosigkeit (Blütentee mit Veilchen)<br />

− Tee n. Pf. Weid<strong>in</strong>ger mit Waldmeister, Baldrian,<br />

Lavendel, Apfelschalen, Hopfen Johanniskraut<br />

− Schw<strong>in</strong>del (Blütentee/T<strong>in</strong>ktur/Likör/Sirup)<br />

− Zittern <strong>und</strong> nervöse Schwäche (Blütentee / T<strong>in</strong>ktur /<br />

Likör / Sirup)<br />

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<strong>Anwendung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Volks</strong>- <strong>und</strong> Klosterheilk<strong>und</strong>e:<br />

<strong>in</strong>nerlich: − Kopfschmerz / Migräne (Blütentee / T<strong>in</strong>ktur / Likör /<br />

Sirup zusammen mit Ingwer)<br />

− Unruhe (Blütentee / T<strong>in</strong>ktur / Likör / Sirup<br />

zusammen mit Ingwer)<br />

− Rheuma / Gicht / Glie<strong>der</strong>schmerzen / Lähmungen<br />

(Wurzelabkochung)<br />

− Wechseljahre (Blüten mit Rotklee <strong>und</strong><br />

Frauenmantel)<br />

− Nachwirkungen von Schlaganfall<br />

− Herzmuskelentzündung /-wassersucht,<br />

-beschwerden (Wurzelabkochung / T<strong>in</strong>ktur)<br />

− Arteriosklerose (gesamte Pflanze)<br />

− Nieren (Blasenste<strong>in</strong>e Kaltansatz ganzer Pflanze mit<br />

Honig, morgens nüchtern tr<strong>in</strong>ken)<br />

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<strong>Anwendung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Volks</strong>- <strong>und</strong> Klosterheilk<strong>und</strong>e:<br />

äußerlich: − Bei Gesichtsneuralgie (Kompressen / Auflagen)<br />

− Gelenkschmerzen (Kompressen / Auflagen)<br />

− Hautunre<strong>in</strong>heiten (Kompressen / Auflagen)<br />

− Migräne (Kompressen / Auflagen)<br />

− Schwellungen <strong>der</strong> Augen (Augenkompressen)<br />

− Falten (Salbe)<br />

− Sommersprossen (Salbe)<br />

− Hautflecken (Salbe)<br />

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Beson<strong>der</strong>heiten:<br />

− Verflüssigt zähen Schleim <strong>in</strong> den Bronchien <strong>und</strong><br />

Nasennebenhöhlen<br />

− R<strong>in</strong>gelblumenblütentee <strong>in</strong> warmer Milch mit etwas Honig =<br />

bestes Schlafmittel für K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

− Auch deutsche Senega genannt – wirkt laut wissenschaftlichen<br />

Untersuchungen fünfmal stärker als Diese (Bronchialleiden)<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

„E<strong>in</strong>schleuserpflanze“ für Magnesium<br />

Bereits um 1100 als Hauptmittel gegen Gicht <strong>und</strong> Herztonikum,<br />

gegen Erkältungen des Magens <strong>und</strong> des Kopfes, gegen<br />

Harnste<strong>in</strong>e <strong>und</strong> Gesichtsflecken e<strong>in</strong>gesetzt<br />

Laut alter Heilk<strong>und</strong>e (Tabernaemontanus 1772) soll<br />

Schlüsselblumenwe<strong>in</strong> gegen alle genannten Leiden sowie gegen<br />

Gelbsucht <strong>und</strong> Stottern helfen<br />

Schlüsselblumenhyrolat hilft gegen Runzel <strong>und</strong> Flecken<br />

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Deutscher Name:<br />

Lungenkraut<br />

An<strong>der</strong>e Bezeichnung:<br />

Hirschkohl, Blaue Schlüsselblume<br />

Late<strong>in</strong>ischer Name:<br />

Pullmonaria offic<strong>in</strong>alis<br />

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Blütezeitpunkt:<br />

Erntezeitpunkt:<br />

Nutzbar:<br />

März - April<br />

Während <strong>der</strong> Blüte<br />

Blühendes Kraut, Blätter, Wurzel<br />

Beschreibung allgeme<strong>in</strong>:<br />

− Mehrjährige bis zu 30 cm hohe Pflanze, <strong>in</strong> feuchten Laubwäl<strong>der</strong>n, mit<br />

gefleckten Blättern <strong>und</strong> zuerst hellrosa <strong>und</strong> dann blauen Blüten<br />

− In gesamt Europa <strong>und</strong> Nordasien verbreitet <strong>in</strong> den letzten Jahren immer<br />

seltener<br />

Verwendung:<br />

− Gurgelwasser<br />

− Tee<br />

− We<strong>in</strong><br />

− Salbe<br />

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<strong>Anwendung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Küche<br />

− In Salate<br />

− Suppe<br />

Beson<strong>der</strong>heiten:<br />

− Schleimdroge wie Be<strong>in</strong>well <strong>und</strong> Boretsch<br />

− <strong>in</strong> <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Mediz<strong>in</strong> als m<strong>in</strong><strong>der</strong> wirksam<br />

e<strong>in</strong>gestuft,<br />

− Lungenkraut <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe von Bienenstöcken soll<br />

Honig beson<strong>der</strong>s geschmackvoll machen<br />

− Im frühen Mittelalter beobachteten Jäger, wie<br />

kränkliche Hirsche nach Blätter <strong>und</strong> Blüten des<br />

Lungenkrautes suchten, fassen <strong>und</strong> kurz darauf<br />

ges<strong>und</strong>eten<br />

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Eigenschaften: − Beruhigend<br />

− zusammenziehend<br />

− schleimlösend<br />

− schweißtreibend<br />

− reizmil<strong>der</strong>nd<br />

Inhaltsstoffe/<br />

Wirkstoffe:<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Gerb- <strong>und</strong> Schleimstoffe<br />

Kieselsäure<br />

Flavonoide<br />

Allanton<strong>in</strong><br />

Sapon<strong>in</strong>e<br />

Vitam<strong>in</strong> C<br />

hoher Alum<strong>in</strong>iumgehalt<br />

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<strong>Anwendung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Volks</strong>- <strong>und</strong> Klosterheilk<strong>und</strong>e:<br />

<strong>in</strong>nerlich: − Erkältungskrankheiten<br />

− Bronchitis (mit Schlüsselblume <strong>und</strong> Huflattich)<br />

− Asthma (mit Schlüsselblume <strong>und</strong> Huflattich)<br />

− Keuchhusten (mit Veilchen <strong>und</strong> Schlüsselblume)<br />

− Heiserkeit (mit Huflattich <strong>und</strong> Spitzwegerich)<br />

− Halsschmerzen<br />

− Bluthusten bei TBC<br />

− Ruhr<br />

− Durchfall<br />

− alle Lungenerkrankungen (mit Lobelie, Andorn, Alant)<br />

− entzündeter Kehlkopf<br />

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<strong>Anwendung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Volks</strong>- <strong>und</strong> Klosterheilk<strong>und</strong>e:<br />

äußerlich: − Frische W<strong>und</strong>en (Pulver)<br />

− stoppt Blutungen (Pulver)<br />

− Halsentzündung (Gurgelwasser)<br />

Warnh<strong>in</strong>weis:<br />

enthält leicht giftige Alkaloide<br />

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Deutscher Name:<br />

Veilchen<br />

War <strong>in</strong> <strong>der</strong> Antike das Wahrzeichen von Athen<br />

An<strong>der</strong>e Bezeichnung:<br />

Märzveilchen, Marienstängel,<br />

Öschen, Schwalbenblume, Veigerl<br />

Late<strong>in</strong>ischer Name:<br />

Viola odorata<br />

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Blütezeitpunkt:<br />

März - April<br />

Erntezeitpunkt: − Blüten <strong>und</strong> Blätter im Februar<br />

− Wurzeln <strong>in</strong> März - April<br />

Nutzbar: − Wurzel, Blätter, Blüten, Samen<br />

Verwendung:<br />

− Tee<br />

− Breiumschlag aus frischem,<br />

zerquetschtem Kraut<br />

− Sirup (aus Blüten <strong>und</strong> Blättern)<br />

− Essig (Apfelessig mit frischen<br />

Veilchenblüten)<br />

− Gesichtslotion<br />

− Öl<br />

− Hydrolat<br />

<strong>Anwendung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Küche:<br />

− Kaiser<strong>in</strong> Sissi schwärmte<br />

beson<strong>der</strong>s für kandierte Veilchen<br />

<strong>und</strong> Veilchen-Sorbet<br />

− Blüten <strong>in</strong> Gelee<br />

− Sirup<br />

− Essig<br />

− Likör<br />

− <strong>in</strong> Salate<br />

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Beschreibung allgeme<strong>in</strong>:<br />

− Gehört zur Familie <strong>der</strong> Veilchengewächse wird bis zu 15 cm hoch<br />

− liebt humosen Boden im Halbschatten<br />

− Laubblätter r<strong>und</strong>lich, nierenförmig mit ca. 1,5 cm langen Stielen<br />

− Dunkle purpur-violette, wohlriechende Blüten<br />

− verbreitet sich durch Samen <strong>und</strong> Ausläufer<br />

− Ameisen s<strong>in</strong>d verrückt nach Veilchensamen<br />

<strong>und</strong> verbreiten sie so im ganzen Garten<br />

− Bildet neben den Blüten sogenannte kleistogame Blütenknospen<br />

aus, die sich nicht öffnen son<strong>der</strong>n im <strong>in</strong>neren selbst befruchten<br />

− Verbreitet <strong>in</strong> ganz Europa <strong>und</strong><br />

Mittelmeergebiet, <strong>in</strong> Nordamerika selten<br />

− Blüht nur unter 12 Grad färbt sich bei Kälte schiefergrau<br />

− im alten Rom beliebtes Katarrh – Mittel<br />

− seit Jahrhun<strong>der</strong>ten Zeichen <strong>der</strong> Bescheidenheit<br />

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Eigenschaften: − Schleimlösend<br />

− antiseptisch<br />

− spült Gifte aus<br />

− wirkt gegen Krebs<br />

− herzstärkend<br />

− lungenfre<strong>und</strong>lich<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

schweißtreibend<br />

fiebersenkend<br />

re<strong>in</strong>igt Atemwege<br />

nervenstärkend<br />

leicht abführend<br />

Inhaltsstoffe/<br />

Wirkstoffe:<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Ätherische Öle<br />

Sapon<strong>in</strong>e<br />

Bitterstoffe<br />

Odorat<strong>in</strong><br />

Salizylsäure<br />

Alkaloid Viol<strong>in</strong><br />

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<strong>Anwendung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Volks</strong>- <strong>und</strong> Klosterheilk<strong>und</strong>e:<br />

<strong>in</strong>nerlich: − Bronchitis (Blätter / Blüten-Tee / Salbe)<br />

− Keuchhusten (Blätter / Blüten / Salbe / Öl)<br />

− Atemwegskatarrh (Blätter/Blüten-Tee/Salbe/Sirup)<br />

− Husten (Sirup, Tee)<br />

− Migräne <strong>und</strong> Kater (Pflaster auf die Stirn)<br />

− Krebserkrankungen <strong>der</strong><br />

Lunge <strong>und</strong> des Verdauungstrakts<br />

− Brustkrebs (Auflagen / Tee / T<strong>in</strong>ktur / Salbe)<br />

− Harnwegserkrankungen (Tee/Sirup)<br />

− Gicht <strong>und</strong> Milzbeschwerden<br />

(ganze Pflanze <strong>in</strong> Apfelessig e<strong>in</strong>gelegt)<br />

− Lungenleiden (Sirup / Tee / Inhalation)<br />

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<strong>Anwendung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Volks</strong>- <strong>und</strong> Klosterheilk<strong>und</strong>e:<br />

<strong>in</strong>nerlich: − Krampfa<strong>der</strong>n (Tee / T<strong>in</strong>ktur / Salbe)<br />

− verstopfte Venen (Tee / T<strong>in</strong>ktur / Salbe)<br />

− Asthma (Tee / T<strong>in</strong>ktur / Sirup / Inhalation)<br />

− Erregungszustände (Veilchenwe<strong>in</strong>)<br />

− Hautkrankheiten (Salbe / Tee / T<strong>in</strong>ktur)<br />

− Stimmverlust (Veilchentee gurgeln / Hydrolat)<br />

− Kopfgeschwüre<br />

(Blätter <strong>in</strong> Honig <strong>und</strong> Essig auflegen)<br />

− Blähungen (Blütentee)<br />

− Halsweh (Tee gurgeln)<br />

− Mandelschwellung (Tee gurgeln)<br />

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<strong>Anwendung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Volks</strong>- <strong>und</strong> Klosterheilk<strong>und</strong>e:<br />

<strong>in</strong>nerlich: − Masern (Tee)<br />

− nervliche Störungen/Migräne (Tee <strong>in</strong> Milch)<br />

− verbessert das Gedächtnis (Tee / T<strong>in</strong>ktur / Sirup)<br />

− bei Zornausbrüchen (T<strong>in</strong>ktur)<br />

− Nervenstärkung (Veilchenblüten <strong>in</strong><br />

Orangenmarmelade e<strong>in</strong>gelegt)<br />

− Schlaflosigkeit (Tee, <strong>in</strong> Milch)<br />

− Herzstärkend (Salbe / Tee / T<strong>in</strong>ktur)<br />

− hartnäckige Verstopfung<br />

(Veilchenwurzel <strong>und</strong> Samen)<br />

− Nierenste<strong>in</strong>e <strong>und</strong> Nierengries (Samen)<br />

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<strong>Anwendung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Volks</strong>- <strong>und</strong> Klosterheilk<strong>und</strong>e:<br />

äußerlich: − Schuppen (Salbe)<br />

− Ohrkl<strong>in</strong>geln / Schmerz (Öl)<br />

− bei M<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Hals<strong>in</strong>fektionen<br />

(Gurgellösung / Hydrolat)<br />

− Verletzungen (Salbe)<br />

− geschwollene Lymphknoten <strong>und</strong> Mandeln<br />

− krebsige Hauterkrankungen (Salbe /Tee)<br />

− Stirnhöhlenentzündung (Salbe/Tee/Öl/Inhalation)<br />

− Neuralgien (Salbe / Tee / T<strong>in</strong>ktur)<br />

− Kopfschmerzen (Tee, T<strong>in</strong>ktur, Hydrolat)<br />

− zur Behandlung von Operationsnarben <strong>und</strong><br />

B<strong>in</strong>degewebsknoten (Salbe / Tee / Öl)<br />

− für schöne zarte Haut<br />

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<strong>Anwendung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Volks</strong>- <strong>und</strong> Klosterheilk<strong>und</strong>e:<br />

äußerlich: − für schöne zarte Haut<br />

− Ekzeme, Entzündungen<br />

− Entzündete Augen (Wurzel mit Myrrhe <strong>und</strong><br />

Safran stoßen <strong>und</strong> stampfen - Auflage / Hydrolat<br />

/ Blätterauflage)<br />

− unre<strong>in</strong>e Haut / Akne (Salbe/Tee)<br />

− Gesichtsdampfbad<br />

− Verbrennungen (Salbe Tee)<br />

− Leber <strong>und</strong> Nierenleiden (<strong>in</strong>nerlich <strong>und</strong> äußerlich)<br />

− Schwellungen <strong>und</strong> Verstauchungen<br />

(Umschläge / Salbe / Öl)<br />

− Gicht- <strong>und</strong> Milzbeschwerden<br />

(Essig aus <strong>der</strong> Wurzel (e<strong>in</strong>reiben))<br />

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Beson<strong>der</strong>heiten:<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Es gibt ke<strong>in</strong> ätherisches Veilchenöl<br />

Als schleimlösendes Mittel wird die<br />

gesamte Pflanze e<strong>in</strong>schließlich Wurzel verwendet<br />

Veilchenöl lähmt kurzzeitig den Geruchss<strong>in</strong>n<br />

Wurzel ist e<strong>in</strong> drastisches Abführmittel<br />

Im Mittelalter wurde bei Lebensmittelvergiftung e<strong>in</strong> Absud <strong>der</strong><br />

gekochten Wurzel (ca. 15g Wurzel 10 m<strong>in</strong> kochen, dann den<br />

Absud tr<strong>in</strong>ken) verabreicht<br />

Salbe auch zur Pflege empf<strong>in</strong>dlicher Babyhaut<br />

Für Babys <strong>und</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> geeignet<br />

Bewährt bei Milchschorf, Neuro<strong>der</strong>mitis <strong>und</strong> Säugl<strong>in</strong>gsekzemen<br />

Blüten dürfen nur an Schattentagen gepflückt werden, kurz<br />

nachdem sie aufgegangen s<strong>in</strong>d<br />

Verfasser: K.D. Nentwich; Vervielfältigung <strong>und</strong> Weitergabe nur mit Genehmigung des Verfassers - Literaturh<strong>in</strong>weise siehe unter www.hyma-laya.de/literaturverzeichnis


Beson<strong>der</strong>heiten:<br />

− Der unter den Begriff Veilchen-Wurzel gehandelte Auszug /<br />

Pulver …, stammt von den oberen Rhizom <strong>der</strong> Iris Versicolor<br />

− Destilliertes Veilchenwasser (Hydrolat) wird auch verwendet um<br />

allergische Reaktionen auf Getreide <strong>und</strong> Milch zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

− In <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Phytotherapie wird Extrakt aus gleichen Teilen<br />

Veilchenblättern, Rotklee <strong>und</strong> Ampferblättern als Vorbeugung<br />

<strong>und</strong> gegen die Ausbreitung von Krebs <strong>in</strong> Kehlkopf, Gebärmutter,<br />

Zunge <strong>und</strong> Lunge verwendet<br />

− Lässt sich bei Ekzemen, Hautausschlägen <strong>und</strong> Akne<br />

hervorragend mit Walnussblättern, Erdrauch <strong>und</strong><br />

Stiefmütterchen komb<strong>in</strong>ieren<br />

Verfasser: K.D. Nentwich; Vervielfältigung <strong>und</strong> Weitergabe nur mit Genehmigung des Verfassers - Literaturh<strong>in</strong>weise siehe unter www.hyma-laya.de/literaturverzeichnis


Wohlriechendes VEILCHEN (Viola odorata L.)<br />

Die Mutter liebte das Blümle<strong>in</strong> vor allem<br />

das schon früh im Jahr im Garten stand,<br />

die blaue Blume fand unser aller Gefallen<br />

Ihr lieblicher Duft mit dem Himmel verband.<br />

Heilk<strong>und</strong>ige aller Kulturvölker <strong>der</strong> so genannten alten Welt, <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Heimat das wohlriechende<br />

Märzveilchen vorkam, haben auch die Heilkraft dieser Pflanze erkannt <strong>und</strong> für ihre Kranken genutzt.<br />

So war e<strong>in</strong>e Veilchenteekur schon bei den alten Zarathustriern im alten Persien bekannt. Veilchenblütentee<br />

galt als hochwirksam bei allen Erkrankungen <strong>der</strong> Haut <strong>und</strong> des Blutes. Er re<strong>in</strong>igt das Blut <strong>und</strong> ist daher auch<br />

gut wirksam gegen alle skrofulösen Hautersche<strong>in</strong>ungen, <strong>und</strong> sicher auch heute noch als unterstützende<br />

Therapie wirksam, wenn sich schon Krebs gebildet hat. Dann tr<strong>in</strong>kt man alle 2 St<strong>und</strong>en 2 Tassen<br />

Veilchenblütentee. Zeigt sich <strong>der</strong> Krebs an <strong>der</strong> Oberfläche, dann verwendet man auch die Veilchenblätter,<br />

weicht sie <strong>in</strong> Wasser e<strong>in</strong>, bis das Wasser grünlich wird <strong>und</strong> b<strong>in</strong>det sie dann auf die krebsige Stelle. Es galt<br />

<strong>und</strong> gilt natürlich die Empfehlung: Vorbeugen ist besser als Heilen! Von Zeit zu Zeit 10 Tage lang zu fasten<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong> dieser Zeit Veilchenblütentee anstelle an<strong>der</strong>er Getränke zu tr<strong>in</strong>ken.<br />

Der Name Veilchen wird zurückgeführt auf das late<strong>in</strong>ische Viola, <strong>und</strong> dieses wie<strong>der</strong>um auf die im Altertum<br />

mythologische Gestalt <strong>der</strong> IO. Iostephanos = veilchenbekränzt, nennt P<strong>in</strong>dar die Stadt Athen. Die so<br />

genannte wissenschaftliche Bezeichnung des wohlriechenden Veilchens bei den alten Griechen lautete:<br />

„íon mélan“.<br />

Erst im 17. Jahrhun<strong>der</strong>t kam die heute gebräuchliche Bezeichnung „Veilchen“ auf. Früher nannte man dies<br />

Blümchen „Viel“ o<strong>der</strong> „Veiel“. Fast alle berühmten Ärzte <strong>und</strong> Heiligen kannten die heilkräftige Wirkung des<br />

wohlriechenden Veilchens, was sich <strong>in</strong> überlieferten Rezepten <strong>und</strong> Gebrauchsanweisungen von Homer<br />

über Hippokrates, die heilige Hildegard von B<strong>in</strong>gen bis h<strong>in</strong> zu Pfarrer Sebastian Kneipp verfolgen lässt.<br />

Die getrockneten Blüten sollten nach Pfarrer Kneipp <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Hausapotheke fehlen.


Die frisch gepflückten Blüten des immer sehr <strong>in</strong>tensiv duftenden Märzveilchens als Beimischung zu e<strong>in</strong>em<br />

selbst gesammelten Frühl<strong>in</strong>gssalat, bestehend aus jungen Löwenzahnblättern, ganz zarten <strong>und</strong> jungen<br />

Brennnesselspitzen, Scharbockskraut <strong>und</strong> eventuell etwas Brunnenkresse, leicht angemacht nur mit etwas<br />

Olivenöl, Zitronensaft <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er Prise Meersalz s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Vitam<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Enzymbombe bester natürlicher<br />

Prägung. Dieser Salat verjüngt, so <strong>der</strong> Verdauungstrakt noch <strong>in</strong> Ordnung ist. Ja, dieser Salat vermag sogar<br />

manches wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> Ordnung zu br<strong>in</strong>gen, was <strong>in</strong> Unordnung geraten war. Umso dr<strong>in</strong>gen<strong>der</strong> wäre e<strong>in</strong>e<br />

Entgiftungskur im Frühjahr, möglichst bei abnehmendem Mond.<br />

Noch viele <strong>Anwendung</strong>smöglichkeiten s<strong>in</strong>d überliefert <strong>und</strong> bewahrt.<br />

So wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong> auch die Wurzel, Radix Violae odoratae, genutzt. Man schreibt ihr e<strong>in</strong>e gute Wirkung<br />

bei allen Verschleimungen <strong>der</strong> Atemwege, bei Husten, Keuchhusten, Bronchialkatarrh <strong>und</strong> bei Atemnot zu.<br />

Kneipp bevorzugt meistens auch die Blätter o<strong>der</strong> das ganze Kraut <strong>und</strong> empfiehlt, wenn sie auch genutzt<br />

werden sollte, die Wurzel vor dem Aufbrühen <strong>und</strong> anschließendem Kochen etwas zu quetschen.<br />

Hier, zum Abschluss, zwei Teemischungen als Rezeptur, die Sie Sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Hausapotheke für den<br />

Eigenbedarf bereitlegen können <strong>und</strong> die Sie Sich <strong>in</strong> je<strong>der</strong> guten Apotheke mischen lassen können:


1. Zur Blutre<strong>in</strong>igung, bei Hautproblemen, Venenerkrankungen, geschwollenen Lymphknoten:<br />

Rezeptur: Flores Violae Odoratae (Veilchenblüten)<br />

Herba Nasturcii conc. (Brunnenkresse)<br />

Folia Betulae (Birkenblätter)<br />

Radix Taraxaci conc. (Löwenzahnwurzel)<br />

Herba Urticae (Brennnessel)<br />

zu gleichen Teilen<br />

mischen.<br />

Maximiert se<strong>in</strong>e Wirkung <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit unserer Veilchensalbe<br />

(Hergestellt nach volks- <strong>und</strong> klosterheilk<strong>und</strong>lichem Rezept)<br />

Zubereitung: Tee mit kochendem Wasser überbrühen <strong>und</strong> abgedeckt gut 10 M<strong>in</strong>uten ziehen lassen.<br />

Man nimmt auf ca. ¼ Liter Wasser 2 Teelöffel <strong>der</strong> Mischung. Diese Zubereitung treffe man 3 x täglich <strong>und</strong><br />

tr<strong>in</strong>ke morgens, mittags <strong>und</strong> am Spätnachmittag diesen Tee für m<strong>in</strong>destens 10 Tage lang. Nach 17:00 sollte<br />

man nicht mehr davon tr<strong>in</strong>ken, sonst wäre die Nachtruhe zu sehr gestört.


2. Als Hustentee:<br />

Rezeptur: Flores Violae Odoratae o<strong>der</strong> Herba violae odoratae (Veilchenblüten o<strong>der</strong> -kraut)<br />

Flores Verbasci (Königskerzenblüten)<br />

Radix Liquiriciae conc. (Süßholzwurzel)<br />

Flores Malvae silvestris (wilde Malve)<br />

Herba Equiseti (Z<strong>in</strong>nkraut = Schachtelhalm)<br />

zu gleichen Teilen<br />

mischen.<br />

Maximiert se<strong>in</strong>e Wirkung <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit unserer Veilchensalbe zur Bruste<strong>in</strong>reibung<br />

(Hergestellt nach volks- <strong>und</strong> klosterheilk<strong>und</strong>lichem Rezept)<br />

Zubereitung: Tee ebenfalls mit kochendem Wasser überbrühen, aber gut 10 M<strong>in</strong>uten bei ger<strong>in</strong>ger<br />

Hitze leicht köcheln lassen. Bei Husten <strong>und</strong> Bronchitis mit starker <strong>und</strong> sich schwer lösen<strong>der</strong> Verschleimung<br />

den Tee tagsüber nach Bedarf, aber so viel wie möglich tr<strong>in</strong>ken.<br />

Bei schweren Krampf- <strong>und</strong> Keuchhustenanfällen ist noch e<strong>in</strong>e gleiche Menge von<br />

Herba Droserae (Sonnentau) beizumischen. Sonst ist die Zubereitung die Gleiche.<br />

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Es ist auch wichtig zu wissen, dass es sehr viele Veilchen gibt, die <strong>in</strong> Farbe <strong>und</strong> Blütenform dem<br />

wohlriechenden Veilchen sehr gleichen, die aber niemals e<strong>in</strong>en so betörenden Duft verströmen, wie dieses!<br />

Zur Blutre<strong>in</strong>igung ist noch e<strong>in</strong> Veilchen, Herba Violae tricoloris, das wilde Acker- o<strong>der</strong> Feldstiefmütterchen,<br />

bestens geeignet, das beson<strong>der</strong>s auch als Hautre<strong>in</strong>igungsmittel verwendet wird.<br />

Um den Laien etwas zu verwirren, füge ich noch h<strong>in</strong>zu, dass er mit <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung nach<br />

Veilchenwurzelpulver <strong>in</strong> <strong>der</strong> Apotheke das Pulver von Rhizoma Iridis, dem Wurzelstock <strong>der</strong><br />

verschiedenfarbigen Schwertlilie = Iris versicolor, bekommt. Dieses Pulver ist e<strong>in</strong>e wun<strong>der</strong>bare Würze bei<br />

<strong>der</strong> Zubereitung von Salat- o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Soßen, regt die <strong>in</strong>nersekretorischen Drüsen, beson<strong>der</strong>s die<br />

Bauchspeicheldrüse, an. Wohl bekommts!

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