Bleiben Sie cool! - Österreichische Apothekerkammer
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Acetylsalicylsäure und Vitamin C<br />
Mit Vitamin C-Konzentrationen, die bis zu 25mal höher sind als<br />
im Blut, zählt die Magenschleimhaut zu den größten Vitamin C-<br />
Depots im menschlichen Körper. Unter einer ASS-Therapie –<br />
z.B. Aspirin, Aspro etc. – fallen die Vitamin C-Spiegel im Magensaft,<br />
Plasma und Urin ab. Auch der Vitamin C-Gehalt im Gewebe<br />
sinkt. Durch die Kombination mit Vitamin C lässt sich die Zahl<br />
unerwünschter Wirkungen der Acetylsalicylsäure im Magen-<br />
Darmtrakt wie Schleimhautläsionen signifikant senken und einer<br />
Vitamin C-Unterversorgung vorbeugen.<br />
Antientzündliche Mikronährstoffe<br />
Antientzündliche Mikronährstoffe wie EPA/DHA, Vitamin D3<br />
und Selen verringern die Belastung mit Entzündungsstoffen und<br />
greifen regulierend in den Haushalt bestimmter Zellen ein. Die<br />
Folgen sind ein verringerter Bedarf an Antiasthmatika bei regelmäßiger<br />
und kontrollierter Zuführung von antientzündlichen<br />
Mikronährstoffen.<br />
Bei Asthma bronchiale sollte der Haushalt antientzündlicher<br />
Mikronährstoffe kontrolliert und entsprechend ausgeglichen werden.<br />
Auch eine Kontrolle von Nahrungsmittelintoleranzen ist<br />
sinnvoll. In Verbindung mit einer antientzündlichen Diät können<br />
Mikronährstoffe wie EPA/DHA, Vitamin D3 und Selen den<br />
Bedarf an Antiasthmatika sowie die Häufigkeit von Atemwegs -<br />
infekten der oberen Atemwege signifikant verringern.<br />
Blutdrucksenker und Magnesium<br />
Eine Senkung des Blutdrucks durch Magnesium unterstützt die<br />
Therapie eines zu hohen Blutdrucks. Als natürlicher Gegenspieler<br />
des Calciums wirkt Magnesium gefäßerweiternd und blutdrucksenkend.<br />
So kann damit der Bedarf an Antihypertonika, also blutdrucksenkenden<br />
Arzneimitteln, verringert sowie die Herz- und<br />
Gefäßfunktion verbessert werden. Außerdem sollten Magne -<br />
siumverluste z.B. durch Diuretika, also entwässernde Arzneimittel,<br />
durch Gabe von Magnesium ausgeglichen werden. In einer<br />
Studie führte die Gabe von Magnesium zu einer durchschnitt -<br />
lichen Abnahme des systolischen Blutdrucks, also des ersten<br />
Wertes, um 15 bis 20 mm Hg und des diastolischen Blutdrucks,<br />
also des zweiten Wertes, um 5 bis 9 mm Hg. Auch die Häufigkeit<br />
von typischen Beschwerden wie unregelmäßiger Herzrhythmus,<br />
Herzschmerzen, Schlafstörungen, Reizbarkeit und Nervosität<br />
nahm nach Berichten der Patienten unter Magnesium ab.<br />
Blutdrucksenker und Vitamin D3<br />
Ein normaler Vitamin D-Status kann die Blutdruckregulation bei<br />
Hypertonikern optimieren und den Bedarf an Blutdrucksenkern<br />
verringern.<br />
Deshalb sollte bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen grundsätzlich<br />
der Vitamin D-Status kontrolliert und wenn nötig ausgeglichen<br />
werden.<br />
Osteoporose-Arzneimittel und Vitamin D3<br />
Verschiedene Studien belegen, dass Vitamin D3 die Wirkung der<br />
so genannten Bisphosphonate – Arzneimittel, die bei Osteoporose<br />
eingesetzt werden – und auch das Knochenwachstum verbessert.<br />
Unter der Langzeitanwendung von Bisphosphonaten wurden in<br />
den vergangenen Jahren immer wieder Oberschenkelhalsfrakturen<br />
mit ungewöhnlicher Lokalisation beobachtet. Obwohl noch<br />
nicht abschließend geklärt ist, dass Bisphosphonate tatsächlich für<br />
diese atypischen Knochenfrakturen verantwortlich sind, hat die<br />
FDA verfügt, dass in den Produktinformationen auf diese poten-<br />
Beratung in der Apotheke<br />
ARZNEIMITTEL<br />
Medikamente im Alter<br />
richtig einnehmen<br />
Die Erkrankungshäufigkeit und daher auch der Medikamentenbedarf<br />
nehmen statistisch gesehen mit steigendem<br />
Lebensalter zu. Personen über 70 verwenden laut<br />
einer Studie durchschnittlich ständig fünf verschiedene<br />
Arzneimittel. Mit zwei Blutdruckmitteln, einem Cholesterinsenker,<br />
einem Mittel gegen Diabetes und einem gegen<br />
rheumatische Beschwerden haben wir einen typischen<br />
Medikamenten-Mix, wie wir ihn regelmäßig in der Apothekenpraxis<br />
finden.<br />
Zu beachten ist, dass ein älterer Organismus anders auf<br />
Medikamente reagiert als ein junger: Die Aufnahme der<br />
Arzneistoffe aus dem Darm erfolgt im Alter genauso schlechter<br />
wie die von Nahrungsstoffen. Eiweißpartikel, die Arzneistoffe<br />
im Blut transportieren, werden zunehmend in geringerem<br />
Ausmaß gebildet, Leber und Niere verlieren an Gewicht<br />
und somit an Ausscheidungsleistung. Daher erzielt oft schon<br />
eine niedrigere Dosis als beim Jugendlichen die erwünschte<br />
Wirkung. Es ist auch fraglich, ob die Einnahmevorschriften<br />
wirklich befolgt werden, also ob das richtige Medikament zur<br />
richtigen Zeit in der richtigen Dosierung eingenommen wird.<br />
Dies wird als »Compliance« bezeichnet, und diese nimmt<br />
weniger mit dem Lebensalter als vielmehr mit der Anzahl<br />
einzunehmender Medikamente ab.<br />
Lassen <strong>Sie</strong> sich daher bei Unklarheiten in Ihrer Apotheke<br />
einen Einnahmeplan mitgeben, wo <strong>Sie</strong> den richtigen Einnahmezeitpunkt<br />
(früh/mittags/abends bzw. vor/während/nach<br />
dem Essen) auf einen Blick ablesen können. Wenn <strong>Sie</strong> bei<br />
mehreren Ärzten in Behandlung stehen oder zusätzlich<br />
rezeptfreie Produkte in der Apotheke kaufen, fragen <strong>Sie</strong><br />
jedenfalls, ob diese sich mit Ihren übrigen Medikamenten<br />
vertragen. Damit tun <strong>Sie</strong> viel für eine sichere Arzneimittel -<br />
anwendung und vermeiden Wechselwirkungen. GK <br />
© Monkey Business Images<br />
DA Juli 2013<br />
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