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Bleiben Sie cool! - Österreichische Apothekerkammer

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ARZNEIMITTEL<br />

Arzneimittelgruppe Arzneistoff Betroffene Mirkonährstoffe<br />

Analgetika (Schmerzmittel) Acetylsalicylsäure Vitamin C, Eisen, Folsäure<br />

Antazida und Säureblocker Al-/Mg-Antazida (z.B. Magaldrat) Eisen, Zink, Calcium, Phosphat, Folsäure, Vitamin B 12<br />

Natrium(hydrogen)carbonat<br />

Vitamin B 12 , Folsäure<br />

H 2 -Rezeptorantagonisten (z.B. Ranitidin) Vitamin B 12 , Folsäure<br />

Protonenpumpenhemmer (z.B. Omeprazol) Vitamin B 12 , Folsäure, Vitamin D 3, Calcium, Eisen<br />

Antibiotika Tetracycline Vitamin K, Biotin, Vitamin C, Calcium<br />

Antidiabetika, orale Metformin Folsäure, Vitamin B 12<br />

Antihypertonika (Blutdruck) Captopril Zink<br />

Antirheumatika Methotrexat Folsäure<br />

Sulfasalazin<br />

Folsäure<br />

Corticosteroide Prednisolon, Dexamethason etc. Vitamin D 3 , Calcium, Vitamin C<br />

Diuretika Hydrochlorothiazid Magnesium, Kalium, Folsäure, Zink, Vitamin B 1<br />

(entwässernde Mittel) Furosemid Magnesium, Kalium, Folsäure, Vitamin B 1 , Calcium<br />

Gichtmittel Colchicin Vitamin B 12<br />

Kardiaka (Herzmittel) Digitoxin, Digoxin Magnesium, Vitamin B 1<br />

Laxanzien (Abführmittel) Bisacodyl Kalium, Calcium, Folsäure<br />

Lipid- und Cholesterinsenker Colestyramin Vitamin A, D, E, K, Carotinoide, Vitamin B 1<br />

Statine (z.B. Lovastatin) Coenzym Q 10 , Selen (?)<br />

Psychopharmaka Amitriptylin, Imipramin Riboflavin<br />

Zytostatika 5-Fluorouracil Vitamin B 1<br />

(Krebsmittel) Cisplatin, Ifosfamid L-Carnitin<br />

Cyclophosphamid<br />

L-Glutathion<br />

Methotrexat<br />

Folsäure<br />

Pemetrexed Folsäure, Vitamin B 12<br />

Tab. 1: Häufig eingesetzte Arzneimittel (Auswahl) und mögliche Störungen des Mikronährstoffhaushalts<br />

zielle Nebenwirkung hingewiesen werden muss. Auch im Hinblick<br />

auf solche möglichen Nebenwirkungen der Bisphosphonate<br />

sollte der Vitamin D- und Vitamin K-Haushalt vor Therapiebeginn<br />

kontrolliert und gezielt ausgeglichen werden. Erhöhte Parat -<br />

hormon-Spiegel und ein Vitamin D-Mangel scheinen auch das<br />

Risiko für Schaden an den Kieferknochen unter einer Therapie<br />

mit Bisphosphonaten zu begünstigen.<br />

Osteoporose-Arzneimittel<br />

Vitamin K verbessert die Wirksamkeit von Bisphosphonaten, die<br />

Verarbeitung von Calcium und die Mineralisierung der Knochen<br />

und reduziert die Frakturrate.<br />

»Restless-Legs«<br />

Vor der Therapie mit L-Dopa, einem Parkinson-Medikament, ist<br />

abzuklären, ob die Restless-Legs-Beschwerden auf einen Eisenmangelzustand<br />

zurückzuführen sind. Dieser sollte dann durch<br />

eine geeignete Eisensubstitution behandelt werden. Möglicher -<br />

weise können Parkinson-Patienten mit schlechtem Eisen-Status<br />

allgemein von einer Eisentherapie profitieren.<br />

Antidepressiva, Neuroleptika und<br />

Mikronährstoffe<br />

Aufgrund der begrenzten Wirksamkeit und hohen Nebenwirkungsrate<br />

der konventionellen Antidepressiva sollte in der Therapie<br />

von leichten und mittelgradigen Depressionen grundsätzlich<br />

neben psychotherapeutischen Verfahren über natürliche Alternativen<br />

nachgedacht werden. Depressive Patienten weisen häufig eine<br />

unzureichende Versorgung mit gehirnaktiven Mikronährstoffen<br />

auf, die für den gesunden Stoffwechsel und die reibungslose Hirnfunktion<br />

eine wesentliche Voraussetzung bilden. Darunter sind<br />

vor allem die Nervenvitamine Folsäure und Vitamin B12, die<br />

maritimen Gehirnfettsäuren, Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure<br />

(DHA) sowie die stimmungsaufhellend wirkenden<br />

Aminosäuren S-Adenosylmethionin und L-Tryptophan zu<br />

nennen. Der kontrollierte Einsatz dieser Mikronährstoffe kann<br />

Studien zufolge die Therapie von Depressionen optimieren und<br />

den Bedarf an Antidepressiva senken sowie die Lebensqualität der<br />

betroffenen Patienten deutlich verbessern.<br />

Erhöhter Mikronährstoffbedarf bei<br />

Tumorpatienten<br />

Der Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen<br />

ist bei Tumorpatienten therapie- und krankheitsbedingt erhöht<br />

und kann auch durch eine gesunde, vollwertige Kost kaum noch<br />

gesichert werden. Eine ausgewogene Ernährung ist vor allem in<br />

der Phase der Chemo- bzw. Strahlentherapie aufgrund der häufigen<br />

Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen nur schwer<br />

möglich.<br />

Spezifische Interaktionen zwischen Zytostatika und Mikronährstoffen<br />

sollten bereits in die Planungsphase der Krebstherapie<br />

einbezogen werden. So führen z.B. cisplatinbasierte Chemotherapien<br />

häufig zu Störungen im Magnesium- und Kaliumhaushalt<br />

und zu Mangelerscheinungen. Eine Therapie mit Cisplatin ist<br />

auch häufig mit Störungen im Carnitinhaushalt vergesellschaftet.<br />

Fragen <strong>Sie</strong> dazu Ihren Apotheker.<br />

<br />

Arzneimittel und Mikronährstoffe.<br />

Medikationsorientierte Supplementierung<br />

von Uwe Gröber. 2. Auflage, Wissenschaftliche<br />

Verlagsgesellschaft Stuttgart,<br />

2012.<br />

ISBN 978-3-8047-2779-3, € 40,70<br />

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20 DA Juli 2013

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