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Bleiben Sie cool! - Österreichische Apothekerkammer

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MEDIKAMENTENEINNAHME<br />

© jordache<br />

Die richtige Entnahme und Aufbewahrung<br />

Folienverpackungen sind für Patienten mit eingeschränkter Fingerfunktion<br />

oft nicht leicht zu öffnen. Spezialscheren oder Tablettenstanzer<br />

können helfen.<br />

Werden Tabletten oder Kapseln in Tages- oder Wochendispensern<br />

vorportioniert, so ist auf Licht- und Feuchtigkeitsschutz<br />

ebenso zu achten wie auf eine kindersichere Verwahrung. Da<br />

manche Tabletten außerhalb ihrer Originalverpackung sich<br />

empfindlich verändern können, sollte stets nur der Bedarf einer<br />

Woche in diese Dispenser abgefüllt werden.<br />

Brausetabletten, Trinkgranulate und Tabs müssen gut vor<br />

Feuchtigkeit geschützt aufbewahrt werden.<br />

Das richtige Teilen und Zerkleinern<br />

Prinzipiell weist eine Bruchrille oder ein Bruchkreuz auf eine<br />

Teilbarkeit hin, meist zur leichteren Einnahme. Ob damit auch die<br />

Dosis reduziert werden kann, erklärt Ihnen Ihr Apotheker. Dabei<br />

wird die Tablette entweder zwischen zwei Fingern auseinander<br />

gebrochen oder je nach Form mit der Bruchrille nach oben oder<br />

unten auf eine Tischplatte gelegt und von oben mit Daumen oder<br />

Zeigefinger Druck ausgeübt. Achten <strong>Sie</strong> auch darauf, Tablettenreste<br />

oder Brösel zu entsorgen, sie könnten für Kinder gefährlich<br />

werden. Bei schwer zu brechenden Tabletten leistet ein Tablettenteiler<br />

wertvolle Dienste. Er ermöglicht auch manuell eingeschränkten<br />

Patienten ein Teilen mit geringem Kraftaufwand.<br />

»Zerkleinern« bedeutet das Zerreiben von Tabletten. Auch dafür<br />

gibt es mörserähnliche Geräte aus der Apotheke.<br />

Wichtig!<br />

Magensaftresistente Tabletten, Retardformen und Manteltabletten,<br />

aber auch sehr kleine Tabletten und Tabletten mit sehr niedrig dosiertem<br />

Wirkstoff eignen sich generell nicht zum Teilen oder Zerkleinern.<br />

Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel, modernere,<br />

teilbare Retard- und magensaftresistente Formen sind bereits auf<br />

dem Markt; auch hier berät <strong>Sie</strong> Ihr Apotheker gerne.<br />

Tipps zur korrekten Einnahme<br />

Tabletten oder Kapseln sollen immer im Stehen oder aufrecht<br />

sitzend eingenommen werden, um Schäden an der Speiseröhrenwand<br />

durch klebengebliebene Medikamenten zu vermeiden.<br />

Bei der Einnahme von Kapseln sollte der Kopf zum besseren<br />

Herunterschlucken nach vorne gebeugt werden, so kann sie<br />

besser in den Magen gleiten.<br />

Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten: 1 Glas Wasser,<br />

sollte es schon sein, damit Arzneimittel sich gut auflösen und<br />

rasch wirken können.<br />

Milch, Kaffee, Tee, Alkohol und Grapefruitsaft eignen sich<br />

nicht zur Tabletteneinnahme, auch nicht zum Auflösen von<br />

Brausetabletten.<br />

Gelöste Brausetabletten, zerkleinerte Tabletten oder geöffnete<br />

Kapseln stets sofort einnehmen, um ein Absetzen des Wirk -<br />

stoffes oder einen Wirkungsverlust bei instabilen Wirkstoffen<br />

zu vermeiden.<br />

Schmelztabletten – die neue Arzneiform<br />

Einen besonders sorgfältigen Umgang erfordert eine eher neuere<br />

Arzneiform, die Schmelztabletten. Diese werden auf die Zunge<br />

gelegt, wo sie durch den Kontakt mit dem Speichel innerhalb weniger<br />

Sekunden zerfallen und rasch über die Mundschleimhaut<br />

aufgenommen werden. <strong>Sie</strong> eignen sich besonders für Patienten<br />

mit Schluckbeschwerden, können bei Bedarf auch mit Wasser und<br />

im Liegen, Sitzen oder Stehen eingenommen werden. Da sie sehr<br />

feuchtigkeitsempfindlich und zerbrechlich sind, dürfen Schmelztabletten<br />

aus der Verpackung nicht herausgedrückt werden, sondern<br />

sind nach Abziehen der Folie aus dem Blister mit trockenen<br />

Händen zu entnehmen und sofort auf die Zunge zu legen. Essen<br />

und Trinken ist erst wieder nach 5 Minuten erlaubt.<br />

In der nächsten Folge: Medikamente zum Schlucken – Tropfen,<br />

Saft & Co.<br />

Literatur bei der Verfasserin.<br />

DA Juli 2013<br />

25

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