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Reisebericht - gdi

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problemlos und dank dem auf der Zimmerkarte angegebenen Passwort auf den<br />

ersten Versuch. Einziger Wermutstropfen sind die Fenster, die sich zur Suizid-<br />

Prophylaxe nur einen kleinen Spalt weit öffnen lassen.<br />

Besonderen Zuspruch erfährt die Kaffeemaschine, um die herum auch die ersten<br />

Begrüssungszeremonien stattfinden. Highlight ist Armin Jucker, der uns seine<br />

Tochter, die Umweltingenieurin, vorstellt.<br />

Noch vor der offiziellen Begrüssung übergibt mir Matthias Emmenegger das Ticket<br />

für die Rückreise von Poprad nach Bratislava, das er mir freundlicherweise gekauft<br />

hat – unsere Reiseleitung hat sogar die Sonderwünsche im Griff.<br />

Im Konferenzsaal eröffnet Dirk Bruckmann die Veranstaltung, stellt das<br />

Organisationskomitee und unsere Begleiterinnen und Begleiter, die des<br />

Slowakischen kundig sind, vor und übergibt das Wort an Lubomir Hradisky, der die<br />

internationalen Beziehungen der ZSSK pflegt, und uns einen Vortrag über die<br />

Bahnen in der Slowakei und ihren Personenverkehr hält. Streckennetz: 3600km,<br />

davon 1400km im TEN-Strecken, von denen etwa 80% elektrifiziert sind, 45 Millionen<br />

Fahrgäste im Jahr 2012, modal split von 6,3% auf 5,6% gesunken, wobei unklar<br />

bleibt, ob das der Anteil des Schienenverkehrs am Gesamtverkehr oder am<br />

öffentlichen Verkehr ist.<br />

Erste privat betriebene Strecke ist Bratislava – Komarno. Hier verkehren seit letztem<br />

Jahr Talent-Triebwagen der RegioJet. Die hundert Kilometer werden in zwei Stunden<br />

zurückgelegt. Die einfache Fahrt kostet € 4.50 und es gibt sogar Sonderangebote für<br />

€ 3.15 !! 2<br />

Nach einigen Fragen schläft auch die Diskussion ein, so dass wir vor dem<br />

Mittagessen noch etwas freie Zeit haben.<br />

Das Buffet mit Suppe, Vor- und Hauptspeisen ist sehr schön arrangiert. Mit der<br />

Qualität der Speisen und der Beschränkung der Mengen ist es unserer Gesundheit<br />

äusserst zuträglich.<br />

Die für das Einchecken vorgesehene Zeit wird für die Meisten zur Freizeit.<br />

Es folgt der Fussmarsch nach Račianské Mŷto, wo wir das Museums-Tram<br />

besteigen. Wenn auch nach dem Krieg gebaut, erinnert es von Aufmachung und<br />

Fahrgefühl her stark an die Trams von vor hundert Jahren.<br />

Unsere Tour ist eine richtige Stadtrundfahrt, was erst richtig deutlich wird, wenn wir<br />

die Route auf dem Stadtplan anschauen. Diverse Fotohalte erlauben den Freaks das<br />

Tram zu fotografieren, und anderen, die Auslagen der Läden zu besichtigen. Für den<br />

Bilderkauf beim Carlton Hotel wird die Zeit allerdings knapp, und nur ihr lautes<br />

Schreien und die rasche Reaktion des Schaffners im Beiwagen, der die Leine zieht,<br />

und des Wagenführers in der Ehrfurcht einflössenden Uniform von anno dazumal<br />

bewahren die Kundin in ihren zehenfreien Sandalen vor dem Zurückbleiben in der<br />

unbekannten Stadt.<br />

In der Wendeschleife in Vinohrady erhalten wir<br />

Hintergrundinformationen, sehen alte, nie be-nutzte<br />

Dreischienengleise, einen antiken, aber rege genutzten<br />

Sandkasten (zum Auffüllen der Sandbehälter auf den<br />

Triebwagen, nicht zum spielerischen Sändele) und<br />

sehen eine wahre Fahrzeugparade älterer und weniger<br />

alter Tramkompositionen. Unser Triebwagen soll sogar<br />

Bild 2 In der Wendeschleife<br />

schon mit 80km/h gefahren sein!<br />

2<br />

http://www.regiojet.sk/en/tickets-and-discounts/<br />

5

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