Gottesdienst- behelf - Caritas

Caritas-Sonntag: Not ist näher als du denkst.
Ich stehe hier für Paul:
Bis vor kurzem war Paul glücklich. Der Mittvierziger
hatte eine Frau und zwei Kinder, eine nette
Mietwohnung und eine Arbeit, die ihm Freude
machte.
Doch an einem Tag änderte sich sein ganzes Leben.
Seine Frau teilte ihm mit, dass sie sich von ihm
trennen wird.
Die folgenden Monate waren die schlimmsten seines
Lebens – neben den psychologischen Belastungen
waren auch die finanziellen Probleme und die Suche
nach einer Wohnung zu bewältigen.
Bei der Arbeit wurde er zusehends unkonzentriert
und fehlte häufig. Er bekam Schwierigkeiten mit
seinem Arbeitgeber und den Kollegen. Schließlich
wurde Paul im Betrieb alles zuviel und er kündigte.
Er hatte damals andere Arbeitsangebote in Aussicht,
doch daraus wurde nichts.
Nach längerer Arbeitslosigkeit muss er sich
jetzt mit Teilzeitjobs und Gelegenheitsarbeiten
durchschlagen. Doch das Geld reicht kaum für das
Lebensnotwendigste aus.
Schließlich muss Paul auch Unterhalt für die Kinder
bezahlen. Dadurch haben sich Mietrückstände
angehäuft und der Vermieter droht ihm mit
Kündigung.
Ich stehe hier für Helga:
Sie ist verzweifelt. Sie lebt mit ihrem Mann und vier
minderjährigen Kindern in einer Sozialwohnung. Die
Geldangelegenheiten hat sie bis vor kurzem ihrem
Mann überlassen.
Dass dieser an Spielsucht leidet und Alkoholprobleme
hat, wurde erst klar, als sie den Bescheid
zur Zwangsräumung in den Händen hielt.
Ihr Mann hat längere Zeit die Miete nicht bezahlt und
Kredite bei der Bank aufgenommen, die die Familie
jetzt kaum zurückzahlen kann. Wegen seiner Sucht
hat er auch seinen Arbeitsplatz verloren.
Helgas Mann hat sich inzwischen bereit erklärt, eine
Beratungsstelle für Suchtkranke aufzusuchen. Er ist
fest entschlossen, seine Probleme in den Griff zu
bekommen, denn er möchte das Vertrauen seiner
Frau und seiner Kinder wieder gewinnen.
Das derzeitige Einkommen der Familie ist aber so
gering, dass jede anstehende Zahlung eine enorme
Belastung für die ganze Familie darstellt. Dazu kommt
noch die drohende Zwangsräumung, die Helga
nachts nicht mehr schlafen lässt.
Herr, erbarme Dich aller Familien in Not.
Herr, erbarme Dich aller, die in Arbeitslosigkeit
und dadurch in finanziellen Schwierigkeiten
geraten.
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