12_2013 Mosel und Ahr.pdf - DLR Mosel
12_2013 Mosel und Ahr.pdf - DLR Mosel
12_2013 Mosel und Ahr.pdf - DLR Mosel
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Schwarzholzkrankheit:<br />
Die Winden-Glasflügelzikade überträgt die bakteriellen Erreger der Schwarzholzkrankheit von<br />
der Großen Brennnessel auf die Reben. Da die Flugphase dieser Zikade kurz bevorsteht, sollte<br />
ab sofort bis Ende Juli auf jeden Fall ein Abmähen oder Abmulchen der Böschungen <strong>und</strong><br />
Wegränder mit Brennnesseln unterbleiben. Während dieses Zeitraumes sollte auch eine Bekämpfung<br />
der Brennnesseln innerhalb der Rebfläche vermieden werden.<br />
Hinweise<br />
Entblätterung: Als unterstützende Maßnahme zur Botrytisbekämpfung <strong>und</strong> als Essigfäuleprophylaxe<br />
hat sich eine frühzeitige, starke Teilentblätterung der Traubenzone zu Blühbeginn bis<br />
kurz nach der Blüte bewährt. Insbesondere kompakte Klone/Sorten sollten möglichst zeitnah<br />
zum Stadium Blühende entblättert werden. Die Wirksamkeit der Entblätterung nimmt mit fortschreitendem<br />
Entwicklungsstadium ab, nach dem Stadium „Erbsengröße“ ist eine starke Entblätterung<br />
nicht mehr ratsam (zunehmende Sonnenbrandgefahr). Eine Entblätterung zu Blühbeginn<br />
fördert die Verrieselung. Diese Maßnahme vermindert insbesondere bei kompakten Sorten<br />
<strong>und</strong> Klonen Botrytisinfektionen. Chlorotische <strong>und</strong> schwachwüchsige Bereiche sollten nicht<br />
entblättert werden.<br />
Bioregulatoren:<br />
Der Einsatz sollte bei ungünstigen Witterungs- <strong>und</strong> Blütebedingungen überdacht werden.<br />
Bei Regalis, wie auch bei Gibb 3, sollte die Applikation in den frühen Morgen- oder späten<br />
Abendst<strong>und</strong>en bei höherer relativer Luftfeuchtigkeit oder nach nächtlicher Taubildung erfolgen,<br />
da die Wirkstoffe unter diesen Bedingungen besser aufgenommen werden.<br />
Für den Einsatz aller Bioregulatoren sollte innerhalb der Fläche eine unbehandelte Kontrolle<br />
(Spritzfenster) belassen werden, um den Erfolg beurteilen zu können. Durch Trockenstress<br />
oder Chlorose geschwächte Anlagen sollten nicht behandelt werden.<br />
Regalis:<br />
Regalis ist für die Sorten Riesling, St. Laurent <strong>und</strong> Sauvignon blanc genehmigt. Bei der Anwendung<br />
ist dringend darauf zu achten, dass bei hartem Wasser die Wirkung von Regalis unzureichend<br />
ist. Die Spritzbrühe sollte auf jeden Fall mit Zitronensäure (0,1% = 1 kg je 1000 Liter<br />
Spritzbrühe) angesäuert werden. Das Produkt Regalis wird inzwischen in der Kombination mit<br />
Zitronensäure als Regalis Plus-Pack angeboten. Auf eine beidseitige Applikation der Traubenzone<br />
mit 400 Liter Wasser/ha muss geachtet werden. Der richtige Applikationszeitpunkt ist die<br />
Vollblüte (50% der Käppchen abgeworfen). Die empfohlene Aufwandmenge liegt beim Riesling<br />
bei 1,8 kg/ha. Bei St. Laurent <strong>und</strong> Sauvignon blanc bei 1,2 bis 1,5 kg/ha.<br />
Gibb 3:<br />
GIBB3 ist für Spätburg<strong>und</strong>er, Grauburg<strong>und</strong>er, Weißburg<strong>und</strong>er, Schwarzriesling <strong>und</strong> Portugieser<br />
zugelassen. Der Mittelaufwand beträgt max. 16 Tabletten/ha. Die Brausetabletten werden in<br />
einem Eimer Wasser vorgelöst <strong>und</strong> dann zugegeben. Der Zusatz eines Netzmittels wird vom<br />
Hersteller empfohlen.<br />
Durch Trockenstress oder Chlorose geschwächte Anlagen sollten nicht behandelt werden. Bei<br />
kühler Witterung zur Blüte ist die Aufwandmenge zu reduzieren, da eine durch die Witterung<br />
induzierte stärkere Verrieselung nicht ausgeschlossen werden kann. Die Spritzbrühe ist nach<br />
Anmischung möglichst unverzüglich auszubringen. Es sollten keine Mischungen mit anderen<br />
Pflanzenschutzmitteln durchgeführt werden.<br />
Applikationstechnik:<br />
Die oben genannten Mittelaufwandmengen sind je nach der Rebenentwicklung auf die Basisaufwandmenge<br />
mal Faktor 2,5 - 3 bezogen <strong>und</strong> stellen die tatsächlich auszubringenden Mittelmengen<br />
pro ha dar.<br />
Trier, den 04.07.<strong>2013</strong><br />
im Auftrag, gez. Dr. Zipse, J. Schlemmer