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Die Ableitung zervikaler und okulärer vestibulär ... - HNO Schwindel

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Abb. 5 8 AC-cVEMP-Untersuchung nach intratympanaler Gentamicintherapie bei rezidivierenden <strong>Schwindel</strong>attacken<br />

(M. Menière) links. Kein Nachweis einer Amplitude links. Hinweis auf eine Funktionsstörung des Sacculus nach<br />

der Therapie. Rechts normale „n13-Komponente“. 500-Hz-Burstreizung bei 100 dB nHL. Rot rechte Seite, blau linke<br />

Seite<br />

kurzzeitig erhöht <strong>und</strong> nehmen dann im Zeitverlauf über St<strong>und</strong>en stetig ab (. Abb. 4). Eine Regeneration<br />

ist bei kurzzeitiger Affektion möglich. Bei längerfristigen Störungen stellen sich irreversible<br />

Veränderungen ein. Eine 7 Amplitudenverminderung ist hierfür ein objektives Kriterium [47, 49,<br />

51]. Ob VEMP mit dem Hörvermögen korrelieren, ist gegenwärtig nicht vollständig geklärt. <strong>Die</strong> Ergebnisse<br />

mehrerer Studien sprechen im Moment dagegen [6, 23, 63, 71].<br />

Intratympanale Gentamicinapplikation<br />

Nach einer intratympanalen Gentamicintherapie bei Patienten mit einem M. Menière lässt sich nach<br />

aktuellen Erkenntnissen mittels AC-cVEMP keine Sacculusfunktion mehr nachweisen [38]. Bisherige<br />

Untersuchungen deuten auf eine hohe Empfindlichkeit der Rezeptoren des Sacculus auf Gentamicin<br />

hin, während die Utriculusfunktion nur teilweise beeinträchtigt ist. <strong>Die</strong> Degeneration der <strong>vestibulär</strong>en<br />

Typ-1-Haarzellen, die parastriolär gelegen eine akustische Sensitivität aufweisen, ist nach<br />

einer Gentamicinapplikation stärker ausgeprägt als die Schädigung der <strong>vestibulär</strong>en Typ-2-Haarzellen<br />

[6, 23, 38, 52, 60, 63, 66].<br />

Wir führen vor <strong>und</strong> im Verlauf nach intratympanaler Gentamicinapplikation beim M. Menière<br />

VEMP-Untersuchungen (AC-cVEMP, AC-oVEMP) durch, um die Auswirkungen auf die Otolithenorgane<br />

zu objektivieren (. Abb. 5, 6).<br />

7 Amplitudenverminderung<br />

Gentamicin wirkt in erster Linie auf<br />

die <strong>vestibulär</strong>en Typ-1-Zellen des<br />

Sacculus<br />

Symptomkomplex bei der Dehiszenz der oberen Bogengänge<br />

Bei dem 1998 erstmal von Minor beschriebenen Krankheitsbild fehlt die knöcherne Bedeckung des<br />

oberen (vorderen) Bogengangs im Bereich der kranialen Zirkumferenz [57]. Das exponierte membranöse<br />

Labyrinth kann, je nach Ausprägungsgrad der knöchernen Dehiszenz <strong>und</strong> dem Eintritt des<br />

Schalls in das Innenohr, zu einer Reihe von audiologischen <strong>und</strong> <strong>vestibulär</strong>en Symptomen führen,<br />

die auf das Vorhandensein eines „3. Fensters“ schließen lassen (. Abb. 7, [1, 7, 8, 11, 57, 65, 80,<br />

86]). Symptome der Bogengangdehiszenz sind: 7 Autophonie, Schallleitungsschwerhörigkeit sowie<br />

<strong>Schwindel</strong> bei überschwelligen <strong>und</strong> pressorischen Reizen. Dehiszenzen der oberen Bogengänge können<br />

den vorderen sowie selten auch den hinteren Bogengang betreffen.<br />

<strong>Die</strong> Bogengangdehiszenz führt zu<br />

audiologischen <strong>und</strong> <strong>vestibulär</strong>en<br />

Symptomen<br />

7 Autophonie<br />

<strong>HNO</strong> 11 · 2010 |<br />

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