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Die Hufrehe_Fürst_2009 - Horses.ch

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<strong>Hufrehe</strong><br />

4. Spezielle Therapieformen<br />

Hufwandresektion:<br />

In komplizierten Fällen kann die Hufwand reseziert werden.<br />

Indikationen: Serom oder Infektion im Berei<strong>ch</strong> der weissen Linie, sehr viel Narbenhorn, starke<br />

Rotation. kein Anspre<strong>ch</strong>en auf die konservative Therapie<br />

Te<strong>ch</strong>nik: <strong>Die</strong> dorsale Zehenwand wird distal vom Kronwulst beginnend bis zum Tragrand entfernt.<br />

Das darunterliegende Narbenhorn wird bis zu den neuen Hornblätt<strong>ch</strong>en glei<strong>ch</strong>falls entfernt.<br />

Im Ans<strong>ch</strong>luss an die Operation müssen während einiger Wo<strong>ch</strong>en Verbände mit einem die Hornkapsel<br />

stabilisierenden Bes<strong>ch</strong>lag angebra<strong>ch</strong>t werden. Während einem Zeitraum von ca. zwei Monaten muss<br />

das Pferd zudem in der Boxe gehalten werden.<br />

Ziel: Das Narbenhorn stellt ein qualitativ minderwertiges Horn dar. Es ist sehr anfällig für Infektionen<br />

und garantiert keine stabile Verbindung zwis<strong>ch</strong>en den vers<strong>ch</strong>iedenen Horns<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten. Weiter verhindert<br />

es, dass das Kronhorn parallel zum Hufbein na<strong>ch</strong> distal wä<strong>ch</strong>st. Wenn dieses Narbenhorn entfernt<br />

wird, kann das Kronhorn wieder ungehindert na<strong>ch</strong> distal wa<strong>ch</strong>sen.<br />

Tenotomie der tiefen Beugesehne:<br />

Dur<strong>ch</strong> eine Tenotomie der TBS (auf Höhe des Röhrbeins oder in der Fesselbeuge) kann der<br />

palmare/plantare Zug auf das Hufbein reduziert und die Gefahr des Rotierens vermindert werden.<br />

<strong>Die</strong>se Operation ist bei progressiver Hufbeinrotation bei Erhaltung von Zu<strong>ch</strong>t- und Weidetieren letzte<br />

Instanz. Sie muss unbedingt von einem geeigneten Hufbes<strong>ch</strong>lag begleitet sein, wel<strong>ch</strong>er die Standflä<strong>ch</strong>e<br />

na<strong>ch</strong> hinten vergrössert.<br />

5. Management der <strong>Hufrehe</strong>patienten<br />

Korrekte Fütterung, sobald das Pferd mehrheitli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>merzfrei ist, darf es wieder lei<strong>ch</strong>t gearbeitet<br />

werden.<br />

Radiologie: Zur Erfassung aber au<strong>ch</strong> zur Dokumentation des Zustandes des Hufbeins bei<br />

Therapiebeginn<br />

Orthopädis<strong>ch</strong>er Bes<strong>ch</strong>lag na<strong>ch</strong> Abklingen des akuten Rehezustandes<br />

Vasodilatation (siehe <strong>ch</strong>ronis<strong>ch</strong>e, subklinis<strong>ch</strong>e <strong>Hufrehe</strong>)<br />

VI. Komplikationen<br />

Rotation bzw. Na<strong>ch</strong>rotation des Hufbeins, Absenkung des Hufbeins, Dur<strong>ch</strong>bre<strong>ch</strong>en des Hufbeins<br />

dur<strong>ch</strong> die Sohle, Auss<strong>ch</strong>uhen in gravierenden Fällen, Hufabszesse, Hufbeinosteitis (Pedal osteitis),<br />

Rezidive bzw. Übergehen einer akuten in eine <strong>ch</strong>ronis<strong>ch</strong>e <strong>Hufrehe</strong><br />

VII. Prognose<br />

<strong>Die</strong> Symptome sollten innerhalb von 2-14 Tagen abklingen. Bei langsamer Progression der Heilung<br />

muss mit Komplikationen gere<strong>ch</strong>net werden; dies ist in ca. 10% der Patienten der Fall.<br />

<strong>Die</strong> Prognose ist mitunter von folgenden Faktoren abhängig:<br />

Allgemein<br />

Der Rehehuf ist in Bezug auf weitere Huferkrankungen anfälliger als ein gesunder Huf. <strong>Die</strong><br />

unpigmentierte Zone der weissen Linie besteht aus qualitativ s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tem Horn, wodur<strong>ch</strong><br />

Bakterien lei<strong>ch</strong>ter eindringen und z.B. einen Hufabszess auslösen können. Zudem ist die<br />

Gefahr von Rezidiven gross und das Bes<strong>ch</strong>lagen eines Rehehufes s<strong>ch</strong>wieriger.<br />

Gewi<strong>ch</strong>t des Pferdes<br />

Im Allgemeinen ist die Prognose bei lei<strong>ch</strong>ten Pferden oder Ponys wesentli<strong>ch</strong> besser als bei s<strong>ch</strong>weren<br />

bzw. übergewi<strong>ch</strong>tigen Pferden<br />

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