Bachelorarbeit - Thomas Elser (Hochschule Ulm)
Bachelorarbeit - Thomas Elser (Hochschule Ulm)
Bachelorarbeit - Thomas Elser (Hochschule Ulm)
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Fakultät Mechatronik und Medizintechnik<br />
Studiengang Medizintechnik<br />
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
im Zeitraum vom 15.10.2011 bis 15.02.2012<br />
betreut durch<br />
Prof. Dr. rer. biol. hum. Klaus Paulat<br />
Optimierung eines Laborversuchs zur<br />
kontinuierlichen, nicht-invasiven<br />
Blutdruckmessung<br />
vorgelegt von<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
Sebaldstraße 30<br />
73525 Schwäbisch Gmünd
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
Erstgutachter:<br />
Prof. Dr. rer. biol. hum. Klaus Paulat<br />
Zweitgutachter:<br />
Prof. Dr. med. Dr.-Ing. Ronald Blechschmidt-Trapp<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
II
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
Eidesstattliche Erklärung<br />
Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig verfasst und keine anderen als<br />
die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe. Alle Ausführungen, die fremden Quellen<br />
wörtlich oder sinngemäß entnommen wurden, sind kenntlich gemacht. Die Arbeit war in gleicher<br />
oder ähnlicher Form noch nicht Bestandteil einer Studien- oder Prüfungsleistung.<br />
Schwäbisch Gmünd, den 03.02.2012<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
III
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
Danksagung<br />
Hiermit möchte ich mich bei allen herzlich bedanken, die mich während der Anfertigung meiner <strong>Bachelorarbeit</strong><br />
unterstützt haben.<br />
Speziell gilt mein Dank…<br />
• Prof. Dr. Klaus Paulat für die Bereitstellung des Themas sowie für die angenehme Betreuung<br />
• Dipl. Ing. (FH) Dieter Helferich für die ständige Unterstützung, die vielen hilfreichen Tipps und die<br />
geduldige und unkomplizierte Beantwortung meiner Fragen<br />
• allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> für die Hilfe bei fachübergreifenden<br />
Problemen sowie den Bacheloranden und Masteranden im Labortrakt T für das angenehme<br />
Arbeitsklima und die gegenseitige Unterstützung<br />
• meinen Korrekturlesern Simone Betz, Alexander Mathon, Sabine Mühlbacher und Jenny Tecl für<br />
das gewissenhafte Fehlerlesen und die nützlichen Anregungen<br />
• meinen Eltern und meiner Freundin Sabine für die immerwährende Unterstützung in jeglicher<br />
Form während meines Studiums.<br />
Schwäbisch Gmünd, den 03.02.2012<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
IV
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
Zusammenfassung<br />
Die vorliegende Arbeit beschreibt die Optimierung eines Laborversuchs, mit dem der arterielle Blutdruck<br />
kontinuierlich und nicht-invasiv gemessen werden kann. Dabei werden zur Bestimmung des<br />
zeitlichen Blutdruckverlaufs die Nachteile einer invasiven Messung (Blutungs- und Infektionsgefahr)<br />
umgangen. Somit kann z.B. die Regulation des Kreislaufs unkompliziert untersucht werden. Das zugrunde<br />
liegende Verfahren basiert auf einer Entlastung der Arterienwand (transmuraler Druck ist<br />
gleich Null). Dieser Zustand wird erreicht, wenn ein bestimmter reduzierter Blutvolumenstrom eingestellt<br />
wird. Die fließende Blutmenge kann näherungsweise über die Strömungsgeschwindigkeit<br />
ermittelt werden. Sie dient als Eingangsgröße für die Regelung des Drucks in einer Armmanschette.<br />
Mit Hilfe dieser Manschette können der Durchmesser der Arterie und somit die Blutströmung beeinflusst<br />
werden. Für den Fall der entlasteten Gefäßwand könnte der Druck in der Manschette und der<br />
arterielle Blutdruck theoretisch als gleich angenommen werden. Während die Blutdruckmessung z.B.<br />
mithilfe einer Armmanschette und dem Stethoskop weit verbreitet und bekannt ist, stellt das verwendete<br />
Verfahren eine eher unbekannte Messmethode dar. Der Laborversuch soll Studentinnen<br />
und Studenten der <strong>Hochschule</strong> diese Art der Blutdruckmessung näher bringen. Sie sollen sie kennenlernen<br />
und ausprobieren.<br />
Der bestehende Aufbau entstand im Jahre 1996 im Rahmen einer Diplomarbeit an der Fachhochschule<br />
<strong>Ulm</strong>. Die Strömungsgeschwindigkeit wird mithilfe eines gepulsten Ultraschall-Dopplers ermittelt.<br />
Die Druckregelung erfolgt mit einem analogen System. Der Manschettendruck wird durch ein<br />
Ventil verändert. Er wird zuvor mit einem Kompressor erzeugt und in einem Behälter zwischengespeichert.<br />
Die Anzeige der Doppler- und Druckkurven erfolgt mithilfe der grafischen Programmiersoftware<br />
LabVIEW. Bei der praktischen Verwendung des alten Versuchs werden oft zu hohe Blutdruckwerte<br />
ermittelt. Im Zuge einer Optimierung soll dieses Ergebnis verbessert werden. Darüber<br />
hinaus soll eine Anpassung des Versuchs an den Stand der Technik und eine Miniaturisierung der<br />
Geräte erreicht werden. Zunächst wird ein digitaler Regler entwickelt und dessen Verwendbarkeit<br />
geprüft. Im Anschluss kann der Hardwareaufbau an die neue Regelung angepasst werden. Zur Bedienung<br />
der Gerätefunktionen, zum Ablesen der Blutdruckwerte/-kurven und zur Wiedergabe von gespeicherten<br />
Messungen erfolgt die Gestaltung einer Bedienoberfläche. Parallel wird die Fixierung der<br />
Sonde am Arm überarbeitet und die Funktion des Aufbaus mit Testmessungen überprüft.<br />
Der optimierte Versuch ist funktionsfähig und liefert im Gegensatz zum alten Aufbau korrigierte, dem<br />
physiologischen Blutdruck entsprechende Werte. Dies wird durch eine quantitative Anpassung der<br />
durch die Ultraschall-Doppler-Servomethode gemessenen Blutdruckwerte erreicht. Hierfür muss eine<br />
Messung mit einem klassischen/alternativen Messverfahren durchgeführt werden. Es können neben<br />
dem grafischen Verlauf des Blutdrucks auch Zahlenwerte für den mittleren arteriellen Druck, den<br />
systolischen und diastolischen Blutdruckwert sowie die Pulsfrequenz angezeigt werden.<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
V
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
Abstract<br />
This thesis describes the optimization of a laboratory experiment, which allows the continuous, noninvasive<br />
measurement of the arterial blood pressure. Thereby the disadvantages of the invasive measuring<br />
can be avoided, for example the risk of bleeding and infection. One possible use is the analysis<br />
of the blood circulation control. The used method bases upon the discharge of the arterial wall in<br />
case of constant blood flow, which can be approximately determined via the flow velocity. This<br />
measured variable is used as input for the pressure control of a wrist cuff, which affects the arterial<br />
diameter and thus the blood flow. In case of discharged vascular wall the cuff pressure and the arterial<br />
blood pressure could be treated as equivalent. While everybody knows about the blood pressure<br />
measurement with cuff and stethoscope, the servo method is rather unknown. This experiment<br />
shall help students to become familiar with this technique and to practice on their own.<br />
The existing device was built in 1996 as part of a diploma thesis at the University of Applied Sciences<br />
in <strong>Ulm</strong>. The flow velocity is determined by a pulsed ultrasound-doppler. The cuff pressure is created<br />
by a compressor, modified with a proportional valve and controlled by an analog system. While using<br />
the old device there were often delivered too high blood pressure values. These results shall be improved<br />
with the optimization of the experiment. Furthermore, the instrument should be minimized<br />
and adapted to the state of the art. First a digital controller is developed. Afterwards the hardware<br />
can be adapted on the new control. To operate the functions, to read off the blood pressure values<br />
and to reproduce old measurements an operating interface is built. Additionally the fixation of the<br />
ultrasound probe will be improved. Last there will be a lot of test measurements to check the function<br />
of all components.<br />
The optimized laboratory experiment works without errors. In contrary to the old device the new<br />
one facilitates physiological blood pressure values. This is achieved by the numerical adaption of the<br />
servo method values, which needs another blood pressure measurement with a classical technique.<br />
Beside the blood pressure chart the device can also show numerical values for the mean arterial<br />
pressure, as well as the systolic/diastolic pressure and for the heart rate.<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
VI
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Eidesstattliche Erklärung .................................................................................................. III<br />
Danksagung..................................................................................................................... IV<br />
Zusammenfassung ............................................................................................................ V<br />
Abstract .......................................................................................................................... VI<br />
1 Einleitung ..................................................................................................................... 1<br />
2 Grundlagen ................................................................................................................... 2<br />
2.1 Blutdruck .................................................................................................................................... 2<br />
2.1.1 Invasive Messung des arteriellen Drucks ......................................................................... 2<br />
2.1.2 Nicht-invasive Messung des arteriellen Drucks ............................................................... 2<br />
2.2 Ultraschall-Doppler-Blutflussmessung ....................................................................................... 6<br />
2.3 Digitale Regelung ........................................................................................................................ 6<br />
2.3.1 Grundprinzip der Regelungstechnik ................................................................................. 6<br />
2.3.2 Besonderheiten der digitalen Regelung ........................................................................... 7<br />
2.3.3 Der PI-Regler .................................................................................................................... 7<br />
2.4 Programmiersprache LabVIEW .................................................................................................. 8<br />
2.5 Valsalva-Press-Versuch ............................................................................................................... 9<br />
3 Aufgabenstellung ........................................................................................................ 10<br />
3.1 Bestehender Versuchsaufbau .................................................................................................. 10<br />
3.2 Anforderungen an den neuen Versuchsaufbau ....................................................................... 11<br />
4 Material und Methoden .............................................................................................. 12<br />
4.1 Realisierung einer digitalen Steuerung/Regelung .................................................................... 12<br />
4.1.1 Programmierung ............................................................................................................ 12<br />
4.1.2 Anpassung der Hardware ............................................................................................... 16<br />
4.2 Anpassung der Messwerte mit alternativem Verfahren .......................................................... 18<br />
4.2.1 Oszillometrische Bestimmung des mittleren arteriellen Blutdrucks ............................. 18<br />
4.2.2 Anpassung der Druckwerte ............................................................................................ 19<br />
4.2.3 Manuelle Eingabe alternativer Werte ............................................................................ 20<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
VII
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
4.3 Erstellung einer Bedienoberfläche ........................................................................................... 20<br />
4.3.1 Anforderungen an die Bedienoberfläche ....................................................................... 20<br />
4.3.2 Hauptprogramm............................................................................................................. 21<br />
4.3.3 Sub-VI „Messprogramm“ ............................................................................................... 22<br />
4.4 Überarbeitung der Sondenfixierung ........................................................................................ 24<br />
5 Ergebnisse .................................................................................................................. 26<br />
5.1 Optimierter Versuchsaufbau .................................................................................................... 26<br />
5.2 Testmessungen ......................................................................................................................... 27<br />
5.2.1 Durchführung ................................................................................................................. 28<br />
5.2.2 Ergebnisse ...................................................................................................................... 28<br />
6 Diskussion und Ausblick .............................................................................................. 32<br />
7 Anhang .......................................................................................................................... i<br />
7.1 Programmstruktur ........................................................................................................................ i<br />
7.1.1 Hauptprogramm................................................................................................................. i<br />
7.1.2 Sub-VI „Messprogramm“ ................................................................................................. iii<br />
7.1.3 Blockdiagramm der optimierten Regelschleife .............................................................. viii<br />
7.2 Hardwareaufbau ......................................................................................................................... ix<br />
7.2.1 Schalt- und Anschlusspläne .............................................................................................. ix<br />
7.2.2 Zeichnungen ................................................................................................................... xiii<br />
7.3 Sondenfixierung ........................................................................................................................ xv<br />
7.3.1 Zeichnung Befestigungsblock .......................................................................................... xv<br />
7.4 Testmessungen ......................................................................................................................... xvi<br />
7.4.1 Messprotokoll ................................................................................................................ xvi<br />
Literaturverzeichnis ....................................................................................................... xvii<br />
Abbildungsverzeichnis .................................................................................................. xviii<br />
Glossar 1 .......................................................................................................................... ixx<br />
Lebenslauf ....................................................................................................................... xx<br />
1 Begriffe, die im Glossar erklärt sind werden bei ihrer ersten Nennung im Text kursiv abgedruckt.<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
VIII
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
1 Einleitung<br />
1 Einleitung<br />
Die Messung des Blutdrucks hat in der Medizin eine große Bedeutung. Aus ihm können wichtige<br />
Rückschlüsse auf die physiologischen Vorgänge im Blutkreislauf bzw. auf die Strömungsmechanik des<br />
Bluts (Hämodynamik) gezogen werden. So ist der Blutdruck beispielsweise ein Indikator für die Versorgung<br />
von Organen und Geweben oder für das im Körper zirkulierende Blutvolumen [Elt01].<br />
Die Bestimmung des Blutdrucks kann zum einen durch eine punktuelle Ermittlung von Messwerten<br />
geschehen. Dadurch kann z.B. ein akut erhöhter Blutdruck erkannt werden. Des Weiteren können<br />
mit regelmäßigen Einzelmessungen chronische Veränderungen diagnostiziert und deren medikamentöse<br />
Therapie überwacht werden. Solche Einzelmessungen werden in der klinischen Medizin heutzutage<br />
meist mit einer Druckmanschette am Arm und einem Stethoskop durchgeführt (auskultatorische<br />
Methode, vgl. 2.1.2.1). Dieses Verfahren liefert zuverlässige Werte und ist mit wenig Aufwand anwendbar.<br />
Zudem kann eine kontinuierliche Blutdruckbestimmung erfolgen. Mit dem gewonnenen<br />
Blutdruckverlauf können hauptsächlich dynamische Vorgänge überwacht werden. Hierzu gehören<br />
vor allem die Kreislaufregulation und mögliche Störungen derselben. Die kontinuierliche Messung<br />
geschieht üblicherweise invasiv, das heißt mit einem Katheter direkt im Blutgefäß. Diese Methode<br />
birgt (vgl. 2.1.1) für die spontane Anwendung wesentliche Nachteile, weshalb ein nicht-invasives<br />
Verfahren zur kurzfristigen und einfachen Verwendung gesucht wird.<br />
Eine im klinischen Alltag nicht verbreitete, aber hierzu sehr interessante Methode stellt das Ultraschall-Doppler-Servo-Verfahren<br />
dar. Hierbei wird der arterielle Blutdruck nicht direkt gemessen, sondern<br />
mittels eines indirekten Messverfahrens nachgebildet. Ein Laborversuch zur Darstellung und<br />
Erklärung dieser Methode ist im Labor für Regelungstechnik an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> vorhanden. Er<br />
soll im Zuge dieser <strong>Bachelorarbeit</strong> optimiert und an den Stand der Technik angepasst werden.<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong> 1
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
2 Grundlagen<br />
2 Grundlagen<br />
2.1 Blutdruck<br />
Der Blutdruck beschreibt den in den großen Arterien des Körperkreislaufs vorherrschenden Gefäßdruck.<br />
Dieser ist eine Funktion des Herzzeitvolumens (ausgeworfenes Volumen pro Herzschlag mal<br />
Herzfrequenz) und des Widerstands der Blutgefäße. Beim Auswurf des Bluts aus der linken Herzkammer<br />
(Systole) erfährt der Blutdruck durch diesen Druckstoß seinen Maximalwert, welcher auch<br />
als systolischer Druckwert (Psys) bezeichnet wird. Der während der Füllungsphase (Diastole) auftretende<br />
Minimalwert wird als diastolischer Druckwert (Pdia) bezeichnet. [Sil91]<br />
Die Normwerte des Blutdrucks betragen beim gesunden, jungen Erwachsenen Psys=120mmHg und<br />
Pdia=80mmHg [Elt01]. Der zeitliche, geometrische Mittelwert des Blutdrucks einer Herzaktion wird<br />
als mittlerer arterieller Druck (MAD) bezeichnet. Da sowohl ein zu niedriger als auch ein konstant<br />
erhöhter Blutdruck schädlich für die Organe ist [Sil91], erfährt die Erfassung dieses Vitalparameters<br />
große Bedeutung. Weiter dienen die Werte zur Beurteilung der hämodynamischen Funktion des<br />
Kreislaufs. Die Messung des Blutdrucks kann durch verschiedene Systeme geschehen, deren zu<br />
Grunde liegende Methoden unterschiedlich sind. Die Wichtigsten sollen im Folgenden erläutert werden.<br />
2.1.1 Invasive Messung des arteriellen Drucks<br />
Die invasive Messung geschieht durch einen Katheter im Blutgefäß (typischerweise am Unterarm).<br />
Der Druck wird entweder direkt über einen Sensor an der Spitze des Katheters oder von einem Sensorsystem<br />
außerhalb des Körpers ermittelt. Im zweiten Fall befindet sich innerhalb der Arterie lediglich<br />
ein flüssigkeitsgefüllter Katheter, der den im Gefäß vorherrschenden Druck auf die Flüssigkeitssäule<br />
im Katheter und damit nach außen überträgt [Elt01]. Die Vorteile der invasiven Messung sind<br />
die hohe Genauigkeit sowie die Möglichkeit, über einen langen Zeitraum den Verlauf des Blutdrucks<br />
zu überwachen. Deshalb wird dieses Verfahren oft zum Patientenmonitoring auf Intensivstationen<br />
eingesetzt. Der dazu benötigte chirurgische Eingriff stellt aufgrund der Blutungs- und Infektionsgefahr<br />
den wesentlichen Nachteil der Methode dar.<br />
2.1.2 Nicht-invasive Messung des arteriellen Drucks<br />
Die nicht-invasive Messung des Blutdrucks geschieht indirekt. Meist wird dazu ein externer Druck<br />
aufgebracht. Aus in diesem Zuge auftretenden Phänomenen kann auf den Blutdruck geschlossen<br />
werden [Elt01]. Die beiden folgenden Methoden sind vor allem aufgrund ihrer unblutigen und einfachen<br />
Durchführung weit verbreitet.<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong> 2
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
2 Grundlagen<br />
2.1.2.1 Auskultatorische Methode<br />
Zur auskultatorischen Messung wird mittels einer Manschette am Oberarm ein Druck aufgebracht,<br />
der oberhalb des erwarteten systolischen Blutdruckwerts liegt. Dieser Druck wird kontinuierlich mit<br />
mäßiger Geschwindigkeit abgelassen (siehe Abb. 1). Mit einem Stethoskop oder einem Mikrofon<br />
werden distal der Manschette, meist in der Ellenbeuge, charakteristische Geräuschphänomene ab-<br />
gehört. Diese sogenannten Korotkow-Töne (benannt nach ihrem Entdecker Nikolai Korotkow, russischer<br />
Arzt) entstehen durch die Blutströmung in der Arterie. Der Druckwert bei ihrem ersten Auftreten<br />
kann mit dem systolischen Blutdruck, der Druckwert bei ihrem Verschwinden mit dem diastoli-<br />
schen Blutdruck gleichgesetzt werden (siehe Abb. 1). [Elt01]<br />
Abbildung 1: Korotkow-Geräusche bei der auskultatorischen Blutdruckmessung [Elt01]<br />
2.1.2.2 Oszillometrische Methode<br />
Zur oszillometrischen Messung wird mit einer Manschette ebenfalls ein Druck am Arm aufgebracht.<br />
Beim Ablassen des Drucks entstehen durch die Pulswelle in der Arterie unterhalb der Manschette<br />
minimale Änderungen des Manschettendrucks, sogenannte Oszillationen. Diese können aus dem<br />
Drucksignal herausgefiltert und in einer Kurve dargestellt werden (siehe Abb. 2). Während des Ablas-<br />
sens steigen die Amplituden der Oszillationen bis zu einem Maximum an und fallen anschließend<br />
wieder ab. Für den Zeitpunkt des Maximums wird der mittlere arterielle Druck angenommen. Aus<br />
dem Verlauf der Hüllkurve der registrierten Oszillationen können auch Rückschlüsse auf den systoli-<br />
schen und diastolischen Blutdruckwert gezogen werden. So wird der systolische Blutdruck mit dem<br />
Punkt gleichgesetzt, bei dem die Amplitude der Hüllkurve zum ersten Mal zwischen 40-60% des Ma-<br />
ximums beträgt. Beim zweiten Erreichen von 70-90% des Maximums wird der diastolische Blutdruckwert<br />
angenommen. Die oszillometrische Methode kommt heute in den meisten zur Selbstmes-<br />
sung konzipierten Messgeräten zum Einsatz. [Elt01]<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
3
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
2 Grundlagen<br />
Abbildung 2: Manschettendruckverlauf und Oszillationen bei der oszillometrischen Blutdruckmessung [Elt01]<br />
2.1.2.3 Volumenkompensationsmethode<br />
Diese Methode zur nicht-invasiven Bestimmung des arteriellen Blutdrucks wurde von Penaz im Jahre<br />
1973 entwickelt. Hierbei erhält der Patient, wie in Abbildung 3 ersichtlich, eine aufblasbare Fingermanschette,<br />
in die ein optisches Messsystem integriert ist. Dieses bestimmt kontinuierlich das im<br />
Finger vorhandene Blutvolumen. Wird dieses Volumen durch einen geregelten Druck in der Manschette<br />
ständig auf einem bestimmten Wert gehalten, ist die Gefäßwand entlastet (transmuraler<br />
Druck ist gleich Null). Somit sind der zu messende Druck innerhalb der Arterie und der in der Manschette<br />
anliegende Druck außerhalb der Arterie gleich. Das Prinzip wurde in den Gerätesystemen<br />
Finapres und Portapres realisiert. [Elt01] Um hier zahlenmäßig möglichst genaue Messwerte zu<br />
erhalten erfolgt regelmäßig eine Anpassung des Sollwerts der Regelung. Zu diesem Zweck wird in<br />
einem Abstand von 10-70 Sekunden (variabel je nach Stabilität der Eingangsgrößen) die kontinuierliche<br />
Regelung unterbrochen und ein Kalibrationsmanöver durchgeführt. [Ohm91]<br />
Abbildung 3: Volumenkompensationsmethode nach Penaz [Elt01]<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong> 4
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
2 Grundlagen<br />
Von R. Aaslid und AO. Brubakk wurde die Methode im Jahre 1981 weiterentwickelt, die zugrunde<br />
liegende Idee der Penaz-Methode ist beibehalten. Das Blutvolumen, das nun indirekt über die Ge-<br />
schwindigkeit der Blutströmung bestimmt wird, soll ebenfalls auf einen kleinen Wert begrenzt werin<br />
Abbildung 4 dargestellt: Die Fingermanschet-<br />
den (Referenzgeschwindigkeit<br />
3cm/s). Der Aufbau ist te wird durch eine Druckmanschette am Oberarm ersetzt. Die als Eingangssignal für die schnelle<br />
pneumatische Regelung benutzte Strömungsgeschwindigkeit wird mithilfe eines Ultraschall-Dopplers<br />
bestimmt. Zunächst wird bei normalem Fluss ein Druck durch die Manschette aufgebracht, der oberhalb<br />
des angenommenen systolischen Werts liegt. Anschließend erfolgt die Reduktion des Drucks bis<br />
zum gewünschten Sollwert. Auch hier können theoretisch gleiche Druckverhältnisse innerhalb und<br />
außerhalb des Blutgefäßes angenommen werden. Das genannte Verfahren wird als weniger unangenehm<br />
empfunden als das Ablassen des Drucks bei der auskultatorischen Messmethode. Nach zwei<br />
Minuten soll jedoch eine 15 Sekunden andauernde Pause eingelegt werden, um die ausreichende<br />
Durchblutung des Arms sicherzustellen. Die festgestellten Probleme des Verfahrens sind die Instabilität<br />
der Regelung bei einer Verschlechterung des Dopplersignals sowie die Tatsache, dass bei einem<br />
hohen Gefäßwiderstand des Probanden (patientenabhängig) eine Regelung des Blutflusses auf den<br />
erwünschten Wert nur schwer möglich ist. [Aas81]<br />
Abbildung 4: Messverfahren nach R. Aaslid und AO. Brubakk [Aas81]<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
5
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
2 Grundlagen<br />
2.2 Ultraschall-Doppler-Blutflussmessung<br />
Die Strömungsgeschwindigkeit und das Strömungsprofil des Blutflusses in einem Blutgefäß können<br />
mittels Ultraschall-Doppler nicht-invasiv invasiv bestimmt werden. Hierzu wird von einem Sendekristall ein<br />
gepulstes Ultraschallsignal (PW) unter einem bestimmten Winkel ins Gewebe abgegeben. Zum Eindringen<br />
in die Haut muss der Schall mit einem Gel eingekoppelt werden um den großen Kontaktwiderstand<br />
der Luft zu überwinden. Das eingebrachte Signal wird an den bewegten Blutteilchen zurückgestreut<br />
und kann vom Empfangskristall detektiert werden (siehe Abb. 5). Aufgrund der entstehenden<br />
Laufzeitdifferenzen bei einer konstanten Ausbreitungsgeschwindigkeit im Gewebe (ca.<br />
1500m/s) wird die Geschwindigkeit in verschiedenen Gewebetiefen ermittelt. [Elt01] Aus dem Spektrum<br />
kann ein analoges Spannungssignal berechnet und ausgegeben werden.<br />
Abbildung 5: Schematische Darstellung einer aufgesetzten Ultraschall-Doppler-Sonde [Pau11]<br />
2.3 Digitale Regelung<br />
In vielen Prozessen der Technik und im alltäglichen Leben müssen veränderliche Größen während<br />
ihres zeitlichen Verlaufs automatisch angepasst oder korrigiert werden. Solche Größen sind bei-<br />
spielsweise Temperatur, Druck, Drehzahl oder Geschwindigkeit. [Lun10]<br />
2.3.1 Grundprinzip der Regelungstechnik<br />
In den meisten Fällen werden Regelungen verwendet, um den Einfluss von Störungen, die auf ein<br />
System wirken, zu kompensieren. Das Grundprinzip (siehe Abb. 6) besteht aus der Messung eines<br />
aktuellen Istwertes (Regelgröße), welcher mit einem vorgegebenen en Sollwert (Führungsgröße) verglichen<br />
wird. Aus der berechneten Differenz (Regelabweichung) wird durch eine Regeleinrichtung eine<br />
auf das System (Regelstrecke) übertragbare Größe (Stellgröße) berechnet. Diese beeinflusst das Sys-<br />
tem und erzeugt einen neuen Istwert. [Lun10]<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
6
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
2 Grundlagen<br />
Abbildung 6: Grundstruktur des Regelkreises [nach Lun10]<br />
2.3.2 Besonderheiten der digitalen Regelung<br />
Mit laufender technischer Entwicklung werden Regelungen heute häufig mittels programmierbarer<br />
Algorithmen auf dem Rechner durchgeführt. Hierbei ergeben sich geänderte Voraussetzungen zur<br />
analogen Regelung, da eine kontinuierliche Abgleichung und Anpassung von Regel- und Führungsgröße<br />
nicht möglich ist. Um diese Größen dem Rechner zur Verfügung zu stellen, müssen sie zu-<br />
nächst abgetastet und dadurch digitalisiert werden (siehe Abb. 7). Dadurch<br />
entsteht eine zeitliche<br />
Verzögerung. Somit werden nur zu bestimmten Zeitpunkten Werte berechnet, die Regelung funktioiche<br />
und stabile Regelung zu erhalten, müssen diese<br />
Verzögerungen so klein wie möglich gehalten werden. Weiterhin müssen auch die im zu digitalisierenden<br />
Signal auftretenden Frequenzen berücksichtigt werden. Diese müssen kleiner als die halbe<br />
niert also getaktet. Um eine möglichst kontinuierliche<br />
Abtastfrequenz sein (Nyquist-Frequenz), um eine verfälschte Aufnahme des Signals zu vermeiden<br />
(Aliasing-Effekt). [Lun10]<br />
Abbildung 7: Digitalisierung mit Abtast-Halteglied [Reu08]<br />
2.3.3 Der PI-Regler<br />
Regler können nach verschiedenen Prinzipien aufgebaut sein und funktionieren. Der Proportionalreg-<br />
ler (P) verstärkt die Regeldifferenz mit einem Faktor K P . Die eingehende Regelgröße wird somit nur in<br />
der Amplitude verändert und als Stellgröße wieder ausgegeben. Der Integralregler (I) mit der charakintegriert<br />
die Regelabweichung über die Zeit auf und passt so die Stell-<br />
teristischen Zeitkonstante T i<br />
größe an. Der PI-Regler vereinigt die Eigenschaften von P- und I-Regler zu einem schnellen und ge-<br />
nauen Regler. Die Anteile können sowohl multiplikativ (Reihenschaltung) oder additiv (Parallelschal-<br />
tung) miteinander verknüpft werden. [Pau10] Die Antwort des PI-Reglers auf einen Sprung der Ein-<br />
gangsgröße von 0 auf 1 (Sprungantwort) ist in Abbildung 8 dargestellt.<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
7
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
2 Grundlagen<br />
Abbildung 8: Sprungantwort eines idealen PI-Reglers<br />
2.4 Programmiersprache LabVIEW<br />
Die von National Instruments entwickelte Software LabVIEW (Laboratory Virtual<br />
Instrument Enginee-<br />
ring Workbench) ist ein Hilfsmittel zur einfachen Erstellung von Messanwendungen. Sie folgt hierbei<br />
dem Ansatz der Datenflussprogrammierung, bei der technische Prozesse so abgebildet werden sollen,<br />
wie sie in der Realität vorkommen. LabVIEW ist hierbei Entwicklungsumgebung und grafische<br />
Programmiersprache zugleich. [Geo09] Die Vorteile liegen in der großen Übersichtlichkeit der programmierten<br />
Abläufe sowie in der schnelleren Erlernbarkeit gegenüber konventionellen Programmiersprachen.<br />
Abbildung 9: Einfache LabVIEW-Operation<br />
Ein Beispiel für die Datenflussprogrammierung bildet die einfache LabVIEW-Operation in Abbildung<br />
10. Eine eingegebene Variable (Zahl_1) wird zunächst vom Wert 100 subtrahiert, anschließend wird<br />
eine zweite Variable (Zahl_2) zum Zwischenergebnis addiert. Das Resultat wird als neue Variable<br />
(Ergebnis) ausgegeben. Die durchzuführenden Operationen während des Programmablaufs werden,<br />
wie im Beispiel ersichtlich, durch Funktionsblöcke festgelegt. Diese werden VIs (Virtual Instruments)<br />
genannt. Viele gängige oder oft benutzte Funktionen sind zudem als Express-VIs realisiert, das heißt<br />
ein Assistent führt durch die Konfiguration der Optionen/Einstellmöglichkeiten. Die Sammlung ähnlicher<br />
oder thematisch zusammengehörender Blöcke wird als Palette bezeichnet.<br />
Zusätzlich zur Software bietet National Instruments speziell auf das Programm abgestimmte Hardwarepakete<br />
zur Erfassung und Ausgabe von analogen und digitalen Signalen an. Diese sind zum Beispiel<br />
als USB-kompatible Module oder als PCI-Steckkarten aufgebaut.<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
8
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
2 Grundlagen<br />
2.5 Valsalva-Press-Versuch<br />
Zur Beurteilung der hämodynamischen Funktion bzw. der Regulation des Kreislaufs kann ein Valsalva-Press-Versuch<br />
durchgeführt werden. Ein beispielhafter Blutdruckverlauf dieses physiologischen<br />
Tests ist in Abbildung 10 dargestellt. Durch eine spontane Ausatemanstrengung bei geschlossener<br />
Stimmritze, der sogenannten Bauchpresse (siehe Zeitmarke 1), wird ein Druck im Brustkorb aufgebaut.<br />
Hierbei entsteht ein Druckanstieg im Niederdrucksystem gewisser Thoraxabschnitte, wodurch<br />
der Blutrückstrom in den Brustkorb gestoppt wird. Dadurch fällt das Herzzeitvolumen rasch ab<br />
[Elt01]. Beim Wiederausatmen (siehe Zeitmarke 2) ist eine erhöhte Vorlast am Herzen vorhanden,<br />
die Kreislaufregulation bewirkt eine gesteigerte Herzfrequenz und einen Anstieg des arteriellen<br />
Drucks.<br />
Abbildung 10: Blutdruckverlauf während eines Valsalva-Manövers<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong> 9
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
3 Aufgabenstellung<br />
3 Aufgabenstellung<br />
3.1 Bestehender Versuchsaufbau<br />
Der bestehende Versuchsaufbau entstand im Rahmen der Diplomarbeit von <strong>Thomas</strong> Eberhard an der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> im Jahre 1996 [Ebe96]. Ein gepulst-sendender Ultraschall-Doppler (PW) der Firma<br />
DWL gibt kontinuierlich die Hüllkurve des ermittelten Strömungssignals aus. Dieses wird als Regelgröße<br />
(Istwert) für die Einstellung des Manschettendrucks verwendet. Die Ultraschall-Doppler-Sonde<br />
ist über ein Kunststoff-Verbindungselement in ein handelsübliches Venenstauband integriert. Sie<br />
kann somit am Unterarm angebracht und festgezurrt werden. Wird ein größerer Anpressdruck auf<br />
der Haut benötigt, kann das Band auch während des laufenden Versuches nachgezogen werden. Im<br />
Gegensatz zum ursprünglichen Verfahren (vgl. 2.1.2.3) wird im bestehenden Versuchsaufbau eine<br />
Handgelenksmanschette verwendet. Diese ist im Gegensatz zur Oberarmmanschette kleiner und<br />
somit einfacher zu handhaben. Darüber hinaus ist die proximale Anbringung der Ultraschall-Sonde<br />
am Unterarm wesentlich leichter durchführbar. Die Druckregelung erfolgt mittels eines analog aufgebauten<br />
Reglers. Der einzustellende Sollwert weicht vom Referenzwert der Methode aufgrund der<br />
geänderten Komponentenanordnung ab und ist hauptsächlich erfahrungsbasiert. Der Manschettendruck<br />
wird durch eine speziell angefertigte Druckerzeugungseinheit, bestehend aus Kompressor,<br />
Vorratsbehälter und Proportionalventil, zur Verfügung gestellt. Die Anzeige der Doppler-Hüllkurve<br />
sowie der Verlaufskurve des Manschettendrucks ist am Computer realisiert. Die Signale werden mittels<br />
einer USB-Messkarte digitalisiert und in einer LABVIEW-Anwendung auf dem Bildschirm dargestellt.<br />
Abbildung 11: Bestehender Versuchsaufbau vor der Optimierung<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong> 10
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
3 Aufgabenstellung<br />
Es wird festgestellt, dass der Versuch bei der praktischen Bestimmung des Blutdrucks zwar den zeitlichen<br />
Verlauf gut darstellt, jedoch die ermittelten Werte tendenziell zu hoch sind. Weiterhin erscheint<br />
der bestehende Aufbau in vielen Punkten nicht mehr zeitgemäß. Zum einen sind einige Komponenten<br />
im sehr großen und sperrigen Geräteaufbau (siehe Abb. 11) überflüssig. Sie stammen, wie z.B.<br />
das Display und einige Platinen, aus früheren Versuchen einen eigenen Doppler zu entwickeln. Zum<br />
anderen sind die genutzten Komponenten nicht bedienerfreundlich ausgeführt. Hierzu zählen beispielsweise<br />
die Einstellmöglichkeiten der PID-Reglerkonstanten, welche nur stufenweise veränderbar<br />
sind. Die Festlegung des Sollwerts geschieht durch ein unübersichtliches und ungenau einstellbares<br />
Drehelement. Weiter sind alle Bedienelemente über einen sehr großen Bereich einstellbar, der weit<br />
über die für den Versuch verwendeten typischen Werte reicht. Zusätzlich haben Erfahrungen während<br />
der Nutzung des alten Aufbaus ergeben, dass der einstellbare Differential-Anteil (D) des Reglers<br />
für den gegebenen Fall nicht funktioniert. Auf ihn kann somit ebenfalls verzichtet werden.<br />
3.2 Anforderungen an den neuen Versuchsaufbau<br />
Die Aufgabe dieser Arbeit ist es, den bestehenden Laboraufbau zu optimieren und an den Stand der<br />
Technik anzupassen. Hierzu soll zunächst die Steuerung der Programmfunktionen sowie die Regelung<br />
des Blutflusses digitalisiert werden. Das wesentliche Ziel ist das Erreichen eines, im Vergleich zum<br />
alten Versuch, mindestens gleichwertig guten qualitativen Blutdruckverlaufs. Das quantitative Ergebnis,<br />
also die Genauigkeit der gemessenen Druckwerte, soll durch die Anwendung eines alternativen<br />
Messverfahrens verbessert werden. Bei allen Maßnahmen, besonders bei der Erstellung einer Bedienoberfläche,<br />
muss die Anwenderfreundlichkeit berücksichtigt werden. Dies gilt ebenso für die<br />
Ultraschall-Doppler-Sonde, deren Fixierung überarbeitet wird. Am Ende soll es möglich sein, den<br />
Versuch in den Lehrbetrieb der Fakultät Mechatronik und Medizintechnik zu integrieren. Studenten<br />
sollen, z.B. im Rahmen der Vorlesungen „Medizinische Regelungstechnik“ oder „Physiologische Regelmechanismen“,<br />
dieses Verfahren zur Messung des arteriellen Blutdrucks selbstständig erlernen<br />
und ausprobieren können.<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong> 11
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
4 Material und Methoden<br />
4 Material und Methoden<br />
Die im Rahmen der Aufgabe durchgeführten Arbeiten lassen sich in verschiedene, abgegrenzte Teile<br />
gliedern. Diese sollen nachfolgend erläutert und beschrieben werden.<br />
4.1 Realisierung einer digitalen Steuerung/Regelung<br />
Um dem Anwender eine möglichst einfache und verständliche Messung zu ermöglichen und um den<br />
bestehenden Versuchsaufbau zu miniaturisieren, soll eine digitale Steuerung bzw. Regelung realisiert<br />
werden. Als Entwicklungsumgebung wird die Software LabVIEW verwendet, mit der bereits die Anzeige<br />
der Messwerte/Kurven durchgeführt wird.<br />
4.1.1 Programmierung<br />
Zunächst muss festgestellt werden, ob die Geschwindigkeit, die eine getaktete Durchführung des<br />
Regelalgorithmus erreichen kann, für den Anwendungsfall ausreichend ist. Sowohl das Digitalisieren<br />
und Einlesen der Messwerte, als auch die Berechnung der Regelgrößen und die Ausgabe der Stellgröße<br />
nehmen eine bestimmte Zeit in Anspruch. Im Falle einer nicht ausreichenden Geschwindigkeit<br />
kann der Manschettendruck dem Dopplersignal nicht folgen. Somit kann die Blutflussgeschwindigkeit<br />
nicht geregelt werden, was eine Verfälschung der Messung zur Folge hat.<br />
Abbildung 12: Blockdiagramm des ersten Modellentwurfs<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong> 12
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
4 Material und Methoden<br />
Für den ersten Aufbau ergibt sich das Blockdiagramm in Abbildung 12. Die Basis der Software bildet<br />
eine zeitgesteuerte Schleife, welche den Regelalgorithmus zyklisch ausführen soll. Die Frequenz dieser<br />
Schleife wird auf 500Hz festgelegt, um eine Periodendauer von 2ms zu erreichen. In der Schleife<br />
werden mittels zweier DAQ-Express-VIs (Schnittstelle zur USB-Messkarte) das Dopplersignal sowie<br />
der aktuelle Manschettendruck eingelesen. Diese Signale werden mittels Funktionsgraphen auf dem<br />
Bildschirm dargestellt. Die Berechnung des Regelalgorithmus geschieht durch den PID-Block, einem<br />
von National Instruments vorbereiteten VI. Das errechnete Stellsignal wird durch einen weiteren<br />
DAQ-Block ausgegeben. Eine zusätzliche Funktion bildet die Einrichtung einer Timer-Struktur, welche<br />
bei jedem Durchlauf die seit dem Start abgelaufene Zeit in Millisekunden protokolliert. Somit können<br />
die Periodendauer und daraus die tatsächlich erreichte Frequenz der zeitgesteuerten Schleife ermittelt<br />
werden.<br />
Eine erste Testmessung ergibt eine Periodendauer zwischen 20 und 50ms. Deshalb wird versucht, die<br />
Performance durch verschiedene Maßnahmen zu verbessern:<br />
• Es wird festgestellt, dass beim Einlesen und Ausgeben der Signale unter Verwendung des DAQ-<br />
Assistenten (Express-VI) eine erhebliche Zeitverzögerung entsteht. Dies ist der Fall, da bei diesen<br />
Funktionsblöcken bei jedem Aufruf (also bei jeder Iteration der zeitgesteuerten Schleife) die<br />
Schnittstelle neu initialisiert wird. Diese VIs werden deshalb durch andere Elemente aus der<br />
DAQmx-Palette ersetzt. Vor dem ersten Aufruf der Schleife wird nun zunächst je eine Referenz für<br />
die Ein- und Ausgabe erzeugt. Hierin werden die physikalischen Adressen der Messkanäle (z.B.<br />
Analog-In 6 oder Analog-Out 1), die einzulesenden oder auszugebenden physikalischen Größen<br />
(z.B. Spannung) und die Art der elektrischen Verschaltung (z.B. differentiell) festgelegt. Während<br />
der Schleifeniteration muss nun lediglich ein Funktionsblock aufgerufen werden, der die zur angegebenen<br />
Referenz zugehörige Spannung als Wertearray ausliest (Read-Befehl) bzw. den Spannungswert<br />
über die Schnittstelle ausgibt (Write-Befehl). Am Ende des Programmablaufs werden<br />
die Schnittstellen durch Stoppen der Referenzen zurückgesetzt.<br />
• Das Timing der zeitgesteuerten Schleife wird zunächst ebenfalls über einen Assistenten eingestellt.<br />
Dies hat zur Folge, dass beim Ausführen als Zeitbasis der interne Timer des Betriebssystems<br />
verwendet wird, was eine unregelmäßige Taktverzögerung oder -verschiebung nach sich zieht.<br />
Diese entsteht hauptsächlich aufgrund im Hintergrund ablaufender Prozesse. Durch die Verwendung<br />
eines externen Zählers, der die Schleifeniterationen steuert, kann der Takt regelmäßiger und<br />
schneller durchgeführt werden.<br />
Abbildung 13: Optimierung der Regelschleife - Zeitsteuerung Messschleife<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong> 13
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
4 Material und Methoden<br />
Um einen solchen Counter zu erhalten, muss die USB-Messkarte gegen eine PCI-Steckkarte getauscht<br />
werden, die nach Angaben im Datenblatt das Timing unterstützt. Abbildung 13 zeigt die<br />
Konfiguration der Zeitsteuerung beim Aufruf der Schleife. Im Zuge der Optimierung wird weiterhin<br />
nach den rechenintensivsten Prozessen im Programmablauf gesucht. Dabei stellt sich heraus,<br />
dass die grafische Anzeige (Signalverlaufskurve) die regelmäßig getaktete Ausführung der Schleife<br />
behindert. Auch Eingriffe in das Programm während der Ausführung im Zusammenhang mit dieser<br />
Verlaufskurve (Betätigen der Bildlaufleisten, Verschieben des Anzeigefensters, Änderung der<br />
Skalierung) haben eine Nichteinhaltung der angestrebten Periodendauer zur Folge. Zunächst werden<br />
deshalb diese Optionen deaktiviert bzw. gesperrt, eine Einstellung vor Beginn der Messungen<br />
wird als ausreichend bewertet. Um die grafische Anzeige weniger rechenintensiv zu gestalten,<br />
wird diese vom reinen Messvorgang abgekoppelt und in eine separate Schleife verlegt (Takt:<br />
10Hz). Die Kommunikation zwischen den beiden zu Beginn jeder Messung synchronisierten Schleifen<br />
wird über einen Puffer nach dem „First-In First-Out“ (FIFO-) Prinzip eingerichtet. Während der<br />
Messung im möglichst schnellen Takt wird der Puffer gefüllt. Die langsamer laufende Anzeigeschleife<br />
stellt (mit niedriger Priorität als die Messung) mehrere Werte gleichzeitig im Verlaufsdiagramm<br />
dar und leert somit den Puffer wieder (siehe Abb. 14). Der Anzeigeschleife wird ein separater<br />
Counter der PCI-Karte zugewiesen.<br />
Abbildung 14: Optimierung der Regelschleife - Puffer nach dem „FIFO“-Prinzip<br />
• Ein weiterer Ansatzpunkt ist die Gestaltung des Regelalgorithmus. Der verwendete PID-Block wird<br />
als ungeeignet bewertet. Einerseits scheint er für den erwünschten Zweck überdimensioniert<br />
(Differentialanteil wird nicht benötigt), andererseits sind die intern ablaufenden Vorgänge<br />
schlecht zu überschauen und zu verstehen. Weiterhin werden die Anteile von Proportional- und<br />
Integralglied in multiplikativer Form miteinander verknüpft, weshalb ein Betrieb als reiner P- oder<br />
I-Regler nicht möglich ist. Dies wäre jedoch zur Ermittlung sinnvoller Einstellgrößen von Vorteil.<br />
Deshalb wird ein eigener, möglichst auf die Grundfunktionen reduzierter PI-Regelalgorithmus<br />
programmiert (siehe Abb. 15). Die Verknüpfung der Anteile erfolgt hierbei additiv. Zunächst wird<br />
durch Subtraktion die Regelabweichung gebildet. Die Multiplikation dieses Signals mit dem eingegebenen<br />
Proportionalfaktor ergibt das P-Glied. Zur Ermittlung des I-Glieds wird das Signal mit dem<br />
Kehrwert der Integral-Zeitkonstante T i sowie der Diskretisierungszeit dt multipliziert und anschließend<br />
über die Zeit integriert. Am Ende werden die Anteile addiert, der Ausgangswert des Reglers<br />
begrenzt und das Ergebnis zur Übertragung auf die Regelstrecke invertiert. Als zusätzliche Funktion<br />
kann die Integralsumme per Knopfdruck zurückgesetzt werden.<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong> 14
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4 Material und Methoden<br />
Abbildung 15: Optimierung der Regelschleife - Regelalgorithmus (PI)<br />
Somit ergibt sich ein verbessertes Blockdiagramm (vgl. 7.1.3). Die durch die Protokollierung ermittelten<br />
Periodendauern werden erneut analysiert. Mit den ergriffenen Maßnahmen wird erreicht, dass<br />
die Dauer einer Schleifeniteration nun in mehr als 98% der Durchläufe kleiner oder gleich 3ms ist.<br />
Somit kann der angestrebte Takt als erfüllt betrachtet werden. Um letztendlich eine Eignung des<br />
digitalen Aufbaus für die Aufgabe feststellen zu können, wird das Ergebnis mit der bestehenden analogen<br />
Regelung verglichen. Neben der subjektiven Einschätzung wird mit beiden Aufbauten eine<br />
Serie von Valsalva-Versuchen (vgl. 2.5) durchgeführt.<br />
Abbildung 16: Valsalva-Press-Versuch mit altem Aufbau<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong> 15
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
4 Material und Methoden<br />
Abbildung 17: Valsalva-Press-Versuch mit neuem Aufbau<br />
Wie die Abbildungen 16 und 17 zeigen, stimmen die von analoger und digitaler Regelung ermittelten<br />
Werte quantitativ nicht überein. Der qualitative Verlauf der Blutdruckkurve folgt jedoch sehr gut dem<br />
physiologisch stattfindenden Vorgang. Auch Veränderungen des hydrostatischen Drucks durch Aufund<br />
Ab-Bewegungen des Arms werden gut registriert. Somit kann der analoge Aufbau durch die digitale<br />
Regelung ersetzt werden.<br />
4.1.2 Anpassung der Hardware<br />
Zur Anpassung an die digitale Regelung muss der bestehende Hardwareaufbau geändert werden. Im<br />
bisherigen Gerät können mehrere Komponenten wie z.B. die Reglerplatine oder diverse Netzteile<br />
eingespart werden. Es wird ein kompaktes Gehäuse gesucht, das neben der Druckerzeugungseinheit<br />
eine 24V-Spannungsquelle und eine Anschlussmöglichkeit an das 230V-Stromnetz aufnehmen kann.<br />
Nach Montageversuchen und dem Aufbau einiger Raummodelle wird es als sinnvoll erachtet, das<br />
bestehende Gehäuse der Druckerzeugungseinheit zu verwenden. In diesem können die oben genannten<br />
Komponenten problemlos zusätzlich untergebracht werden. Hierzu wird eine Verteilerbox<br />
(siehe Abb. 18) angefertigt, in der die Anschlüsse der 230V-Spannungsversorgung von Netzteil und<br />
Kompressor/Druckschalter miteinander verbunden werden. Ebenfalls gehören ein Netzfilter mit Kaltgeräteanschluss,<br />
zwei Glättungskondensatoren, ein Kippschalter und eine Geräteschutzsicherung<br />
zum neuen Aufbau. Die Verbindung zwischen den Komponenten soll so gestaltet werden, dass zu<br />
Wartungszwecken die Anschlüsse leicht und schnell trennbar sind, zum Beispiel durch die Verwendung<br />
von Flachsteckern. Dennoch müssen alle Stellen, an denen später eine Spannung von 230V<br />
anliegt, so gestaltet werden, dass auch bei offenem Gehäuse keine elektrische Gefährdung besteht.<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong> 16
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
4 Material und Methoden<br />
Dies geschieht unter anderem durch die Verwendung von Kunststoff-Isolierhülsen oder das Vergießen<br />
von offenen Anschlussstellen mit Heißkleber. Bei der Auswahl des Netzteils werden neben den<br />
elektrischen Kenngrößen (benötigt werden 12W bei 24V) vor allem die Einbaumaße berücksichtigt.<br />
Hierbei findet ein Bauteil Anwendung, welches normalerweise zum Betreiben von LEDs in der Beleuchtungstechnik<br />
verwendet wird. Es eignet sich aber durch eine Größe von nur 130x25x21mm sehr<br />
gut zur Integration in das bestehende Gehäuse (siehe Abb. 18). Zur Einspeisung des Dopplersignals<br />
wird eine BNC-Buchse vorgesehen. Damit kann zur Verbindung mit dem Ultraschallgerät ein Standardkabel<br />
verwendet werden. Der Anschluss des Computers erfolgt über eine neunpolige D-Sub<br />
Buchse. Zur Verteilung der Signale innerhalb des Gehäuses (zwischen 24V-Netzteil, Ventil und PC-<br />
Anschluss) wird eine kleine Platine erstellt. Hier ist auch ein analoger Tiefpass (RC-Glied) zur Filterung<br />
des eingehenden Dopplersignals realisiert. Die Platine ist in Abbildung 19 sichtbar, die Schalt- und<br />
Anschlusspläne sind der Arbeit angehängt (vgl. 7.2.1).<br />
1<br />
2<br />
Abbildung 18: Spannungsverteiler (1) und 24V-Netzteil (2)<br />
Zur mechanischen Anpassung des Gehäuses müssen lediglich die Frontplatte und die Rückwand angepasst<br />
werden. Die neue Frontplatte bildet aufgrund der weggefallenen, manuellen Drehregler eine<br />
einfache Aluminiumplatte, in die lediglich die Schraubenlöcher zur Montage am Gehäuse eingebracht<br />
werden müssen. Eine auf dieser Platte aufgebrachte Klebefolie kennzeichnet den Versuch und beschreibt<br />
mit einer Skizze die Anordnung der Komponenten am Unterarm. Die existierende Rückwand<br />
wird um die Lochgeometrie zum Einbau von Kaltgerätebuchse, Kippschalter, D-Sub- und BNC-Buchse<br />
erweitert. Die Bauteile werden durch die Werkstatt gefertigt.<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong> 17
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
4 Material und Methoden<br />
Nr.<br />
Komponente<br />
1<br />
3<br />
1 Steckverbindung zum Ventil<br />
2 Steckverbindung zu den Gehäusebuchsen<br />
(D-SUB / BNC)<br />
3 RC-Glied als analoger Tiefpass zur<br />
Filterung des Dopplersignals (Eingang)<br />
4 Anschluss für 24V-Versorgung<br />
4<br />
Abbildung 19: Verteilerplatine<br />
2<br />
Tabelle 1: Komponenten in Abb. 19<br />
4.2 Anpassung der Messwerte mit alternativem Verfahren<br />
Die theoretische Annahme, den Manschettendruck dem Druck innerhalb der Arterie gleichzusetzen,<br />
ist praktisch jedoch nicht ohne weiteres möglich. Hier werden oft andere (meist zu hohe) Werte ermittelt.<br />
Zum einen wird der Druck über den Arm übertragen, wodurch Verluste entstehen. Zum anderen<br />
wirkt bei diesem dynamischen Vorgang das System wie ein Tiefpassfilter. Um das quantitative<br />
Ergebnis der Blutdruckmessungen zu korrigieren soll das Ultraschall-Doppler-Verfahren, ähnlich der<br />
Servo-Korrektur im Penaz-Verfahren, durch eine alternative Messmethode angepasst werden. Hierzu<br />
stehen mehrere Messprinzipien, z.B. die auskultatorische Bestimmung, zur Auswahl. Diese scheiden<br />
jedoch fast alle aufgrund von zusätzlich benötigten Hardwarekomponenten aus. Mit dem bestehenden<br />
Aufbau aus Druckerzeugungseinheit, Proportionalventil mit Drucksensor und Handgelenksmanschette<br />
kann jedoch theoretisch eine oszillometrische Messung realisiert werden. Dazu wird ein externer<br />
Druck am Arm aufgebracht und langsam wieder abgelassen. Dabei werden die auftretenden<br />
Oszillationen ermittelt. Es soll untersucht werden, ob eine solche Messung zuverlässige Werte liefert.<br />
Die Programmierung wird als Sub-VI realisiert und im Hauptprogramm eingebettet.<br />
4.2.1 Oszillometrische Bestimmung des mittleren arteriellen Blutdrucks<br />
Das Unterprogramm soll folgende Abläufe durchführen: Dem Ventil soll ein Rampensignal vorgegeben<br />
werden, das in der Manschette zügig einen Druck von vorerst 200mmHg erzeugt und diesen<br />
dann mit mäßiger Geschwindigkeit (ca. 5mmHg/s) ablässt. Während des Ablassens sollen die vom<br />
Blutgefäß auf die Manschette übertragenen Oszillationen registriert, herausgefiltert und verstärkt<br />
werden. Aus diesen Schwingungen sollen dann Blutdruckwerte ermittelt werden.<br />
Das Sub-VI ist in zwei Sequenzen aufgeteilt. In der ersten Sequenz erfolgt in einer while-Schleife die<br />
Aufzeichnung der Druck- und Oszillationskurve, die zweite Sequenz analysiert die registrierten Signale.<br />
Für die Bestimmung des Blutdrucks wird hier eine Frequenz von 100Hz gewählt. Durch die Einbettung<br />
ins Hauptprogramm müssen die dort erzeugten Schnittstellenreferenzen (Tasks) verwendet<br />
werden, da ein zusätzliches Aufrufen der PCI-Karte einen Ressourcenkonflikt verursacht. Jedoch wird<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong> 18
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
4 Material und Methoden<br />
festgestellt, dass beim Lesevorgang (Read) vor dem zyklischen Auslesen der Spannungswerte die<br />
Aufzeichnungsmethode zu „kontinuierlich“ verändert werden muss, da dem ermittelten Signalverlauf<br />
nur so die für das Filter notwendige Zeitinformation hinzugefügt wird. Vor dem Rücksprung werden<br />
diese Einstellungen dann wieder zurückgesetzt. Das Rampensignal wird im dafür von LabVIEW bereitgestellten<br />
Editor erzeugt und die Werte pro Zeitschritt zum Ventil ausgegeben (Write). Das ermittelte<br />
Manschettendrucksignal wird zunächst mit einem Filter geglättet und anschließend aufgeteilt.<br />
Im ersten Vorgang wird ein Bandpassfilter angewendet. Aus einer vorigen Arbeit [Höf10], in der mit<br />
ähnlichen Komponenten bereits eine oszillometrische Messung realisiert wurde, können die Filtereinstellungen<br />
übernommen werden. So erfolgen bei diesem Filter 511 Abgriffe, der Durchlassbereich<br />
erstreckt sich von 0,8Hz bis 2Hz. Die hierdurch ermittelten Schwingungen während der Pulsschläge<br />
werden mit dem Faktor 2000 verstärkt und ein Offset hinzugefügt, so dass das Signal um den Wert<br />
von 150 schwingt. Da zu Beginn des Ablassvorganges die Oszillationskurve sehr empfindlich gegenüber<br />
Überschwingern ist, wird diese nur im Ablassbereich zwischen 180mmHg bis 5mmHg dargestellt.<br />
Im zweiten Vorgang wird das Manschettendrucksignal lediglich mit dem Faktor 30 auf die Einheit<br />
mmHg skaliert. Da das Oszillationsfilter eine zeitliche Verschiebung der Signale verursacht, wird<br />
eine Queue-Warteschleife eingebaut, um später direkt Zeitpunkte der Druck- und Oszillationskurve<br />
miteinander vergleichen zu können. Beide Kurven werden temporär in eine Datei zur weiteren Verarbeitung<br />
gespeichert. Die zweite Sequenz führt anschließend eine „peak detect analysis“ durch. Das<br />
heißt es werden alle Spitzen im Oszillationssignal, die einen festgelegten Schwellenwert überschreiten,<br />
registriert und in einem Array gespeichert. Aus diesem Array kann dann der maximale Peak ermittelt<br />
und einem Punkt auf der Manschettendruckkurve zugeordnet werden. Für diesen kann der<br />
mittlere arterielle Druck (MAD) angenommen werden [Höf10]. Er wird auf den nächsten ganzzahligen<br />
Wert gerundet und dem Hauptprogramm übergeben (MAP_anp).<br />
Versuche, ausgehend von der Position des Maximums mithilfe von Faustformeln (vgl. 2.1.2.2) systolische<br />
und diastolische Werte zu berechnen haben sich als nicht durchführbar herausgestellt. Dies ist<br />
vor allem auf den Einfluss des Proportionalventils zurückzuführen. Dieses verursacht durch seine<br />
aktive Regelung dem physiologischen Oszillationssignal überlagerte Schwingungen, die wohl für die<br />
Bestimmung des Maximums nicht relevant, aber bei der Ermittlung anderer Werte störend sind.<br />
4.2.2 Anpassung der Druckwerte<br />
Der mit dem Ultraschall-Doppler-Servo-Verfahren ermittelte Blutdruckverlauf soll nun mithilfe des<br />
oszillometrisch ermittelten Wertes angepasst werden. Hierzu wird zunächst aus dem qualitativen<br />
Verlauf der Druckkurve durch Integration der mittlere Druck (MAD_servo) bestimmt. Anschließend<br />
wird ein Umrechnungsfaktor<br />
=<br />
_<br />
_<br />
(. 1)<br />
berechnet, mit dem die eingehenden Druckwerte fortan multipliziert werden. Der Zeitpunkt der Anpassung<br />
muss vom Benutzer gewählt werden, wenn ein konstanter, qualitativ geeigneter Verlauf der<br />
Druckkurve vorliegt. Nach der Anpassung dürfen die Regeleinstellungen (Verstärkungsfaktor K P , Zeitkonstante<br />
T i , Sollwert) nicht mehr geändert werden. Die dazu vorhandenen Bedienelemente sind erst<br />
nach dem Zurücksetzen der Anpassung wieder aktiviert.<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong> 19
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4.2.3 Manuelle Eingabe alternativer Werte<br />
Mit umfangreichen Testmessungen (vgl. 5.2) soll ermittelt werden, ob mit der realisierten Anpassung<br />
der Blutdruckwerte sinnvolle Ergebnisse erreicht werden können. Hierbei wird festgestellt, dass die<br />
Anwendung des Umrechnungsfaktors für das Verfahren geeignet ist, jedoch die oszillometrische<br />
Messung der MAD-Werte in den meisten Fällen keine brauchbaren Werte liefert. Deshalb wird eine<br />
manuelle Eingabe realisiert, mit der der Anwender durch ein alternatives Verfahren seiner Wahl (z.B.<br />
auskultatorisch) bestimmte Blutdruckwerte (Systole/Diastole) eingeben kann. Hieraus wird nach der<br />
Formel<br />
( − )<br />
_ = + (. 2)<br />
3<br />
der zur Berechnung des Umrechnungsfaktors (mit Gleichung 1) notwendige mittlere arterielle Druck<br />
(MAP_anp) bestimmt. Die Anpassung der Druckkurve erfolgt analog zur oszillometrischen Anpassung.<br />
Somit können nun in gewissen Grenzen betrachtet auch quantitativ geeignete Werte mit dem<br />
Ultraschall-Doppler-Servo-Verfahren ermittelt werden.<br />
4.3 Erstellung einer Bedienoberfläche<br />
Zur Steuerung der Programmfunktionen und zur Durchführung der eigentlichen Messung soll eine<br />
Bedienoberfläche realisiert werden. Als typische Benutzer werden Studenten angenommen, die<br />
selbstständig im Rahmen eines Laborversuchs mit dem Aufbau arbeiten. Aus diesem Grund muss die<br />
Bedienoberfläche möglichst einfach, selbsterklärend und im Umfang den gewünschten Funktionen<br />
angemessen sein. Eine Übersicht über die Programmfunktionen liefert neben der folgenden Beschreibung<br />
auch die Programmstruktur (vgl. 7.1).<br />
4.3.1 Anforderungen an die Bedienoberfläche<br />
Folgende Forderungen sollen erfüllt werden:<br />
• Durchführung der Blutdruckmessung<br />
o Anzeigen der aktuellen Doppler- und Druckkurve<br />
o Anzeigen eines Trendverlaufs des MAD<br />
o Visualisieren von aktuellen Vitalwerten<br />
(MAD, systolischer/diastolischer Blutdruckwert, Herzfrequenz)<br />
o Einstellung der Regelparameter (Sollwert, Verstärkungsfaktor K P , Zeitkonstante T i )<br />
o Quantitative Anpassung während der Messung<br />
• Eingabe alternativer Werte zur quantitativen Anpassung<br />
• Speichern der Messwerte in eine Datei<br />
• Auslesen der Messwerte und Wiedergabe nach der Messung<br />
• Definieren von Voreinstellungen (Regler, Anzeige, Dateimanagement)<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong> 20
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4 Material und Methoden<br />
4.3.2 Hauptprogramm<br />
Im Hauptprogramm werden die Steuerung der Programmfunktionen sowie die Wiedergabe einer<br />
gespeicherten Messung realisiert. Beim Starten werden für alle Einstellungen Standardwerte gesetzt,<br />
um auch ohne Eingaben eine schnelle und sinnvolle Messung durchführen zu können. Um die Anzeigefläche<br />
möglichst übersichtlich zu halten sind die anzuzeigenden Ein- und Ausgabefelder in eine<br />
Registerkartenstruktur eingebettet. Die Steuerung erfolgt über Bedienelemente, deren Betätigung<br />
ständig mithilfe einer Ereignisstruktur überwacht wird. Im Registerkartenfeld „Blutdruckwerte“ können<br />
vom Benutzer der alternativ ermittelte systolische und diastolische Wert eingegeben werden.<br />
Um den für die Wiedergabe bereits erwähnten Anpassungsfaktor zu berechnen (nach Gleichung 1),<br />
kann zusätzlich ein Wert für MAD_servo angegeben werden (vgl. 4.2.2). Im Feld „Dateiname“ wird<br />
der Titel der Protokolldatei festgelegt, welche das Programm im unter „Voreinstellungen“ definierten<br />
Verzeichnis abgelegt. In diesem Registerkartenfeld (siehe Abb. 20) können weiterhin die zeitliche<br />
Auflösung von Monitor- und Trendfenster (Auswahlfelder) sowie die Voreinstellungen des Reglers<br />
(Texteingabe) definiert werden.<br />
Abbildung 20: Registerkartenelement "Voreinstellungen" der Bedienoberfläche<br />
Beim Betätigen des Buttons „Wiedergabe“ werden die unter „Blutdruckwerte“ definierten Eingaben<br />
zum systolischen und diastolischen Druck der alternativen Messung eingelesen und der MAD_anp<br />
berechnet (vgl. 4.2.2). Sollten keine Werte vorhanden sein, wird im Folgenden auch keine Anpassung<br />
durchgeführt. Anschließend wird aus dem angegebenen Verzeichnis und dem Dateinamen der Dateipfad<br />
des Messprotokolls erstellt und geprüft, ob eine Datei mit diesem Pfad existiert. Sollte dies nicht<br />
der Fall sein, wird der Benutzer über einen Dialog zur Korrektur der Angaben aufgefordert. Existiert<br />
eine gültige Datei, wird diese zeilenweise ausgelesen und die Werte im Trendfenster der Wiedergabe<br />
dargestellt (siehe Abb. 21). Die zeitliche Auflösung wird bildschirmfüllend festgelegt. Bei einer Wiedergabe<br />
mit angepassten Werten wird der Faktor f berechnet, mit dem die ausgelesenen Werte jeweils<br />
multipliziert werden. Hierzu wird entweder der eingegebene Wert verwendet oder, falls keine<br />
manuelle Eingabe getätigt wurde, automatisch der MAD_servo genutzt, welcher während der<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong> 21
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4 Material und Methoden<br />
Messung zum Zeitpunkt der Anpassung vorlag. Dieser wird in der letzten Zeile des Protokolls festgehalten<br />
und kann von dort ausgelesen werden. Der Zustand der Anpassung wird in einer Statuszeile<br />
unterhalb des Trendfensters ausgegeben, hier befindet sich auch die Grafikpalette des Diagramms,<br />
mit dem sich der Benutzer innerhalb der ausgegebenen Kurve bewegen kann (Zoom etc.).<br />
Der Button „Start“ ruft das Sub-VI „Messprogramm“ auf, welches nachfolgend separat beschrieben<br />
wird. Auch hier wird zunächst der MAD_anp berechnet, weiter werden Dateipfad, Regler- und Anzeigeeinstellungen<br />
ausgelesen und an das Unterprogramm übergeben.<br />
Abbildung 21: Registerkartenelement "Wiedergabe" der Bedienoberfläche mit gespeicherter Messung<br />
4.3.3 Sub-VI „Messprogramm“<br />
Die vom Hauptprogramm übergebenen Parameter werden eingelesen und die betreffenden Einstellungen<br />
(Skalierung der Zeitachsen, Standard-Regeleinstellungen) angepasst. In einem eingebetteten<br />
Sub-VI wird die Protokolldatei vorbereitet (Überschreiben einer eventuellen alten Messung, Header<br />
erstellen etc.). Anschließend startet die Regel- und Anzeigeschleife (vgl. 4.1.1). Neben der bereits<br />
beschriebenen, per Knopfdruck gestarteten, kontinuierlichen Regelung werden in dieser zeitgesteuerten<br />
Schleife auch Vitalwerte ermittelt und angezeigt. Diese Berechnungen laufen parallel ab.<br />
Der mittlere arterielle Druck (MAD_servo) wird durch die Integration aller Druckwerte über den Zeitraum<br />
von fünf Sekunden bestimmt. Die eingehenden Werte werden außerdem in ein Array geschrieben,<br />
von dem am Ende des Zeitraumes Maximal- und Minimalwert (systolischer/diastolischer Wert)<br />
ausgelesen werden können. Die Bestimmung der Herzfrequenz wird mithilfe des Dopplersignals<br />
durchgeführt. Über einen Zeitraum von zirka zehn Sekunden werden die auftretenden Spitzen, die<br />
einen festgelegten Schwellwert überschreiten, registriert. Die Anzahl wird durch die verstrichene Zeit<br />
dividiert und mit einem Faktor auf die Einheit 1/min skaliert. In der Anzeigeschleife wird neben der<br />
Visualisierung des aktuellen Verlaufs von Doppler- und Drucksignal jede Sekunde ein gleitend gemittelter<br />
Wert des MAD_servo in das Trendfenster geschrieben. Dieser Zeitabstand wurde so ge-<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong> 22
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
4 Material und Methoden<br />
wählt, um sowohl den zeitlichen Verlauf im Minutenbereich, als aber auch dynamische Änderungen<br />
(z.B. im Rahmen eines Valsalva-Manövers) zu veranschaulichen. Die im Trendfenster angezeigten<br />
Werte werden gleichzeitig temporär gespeichert und nach der Messung im Messprotokoll dokumentiert.<br />
Die Messung kann per „Stop“-Button beendet werden. Eine auffällige Gestaltung dieses Bedienknopfes<br />
erscheint als sehr wichtig, da im Falle plötzlich auftretender Schmerzen oder Probleme<br />
die Regelung deaktiviert und die Manschette am Handgelenk des Probanden entlüftet wird. Diese<br />
Funktion ist zusätzlich über die Escape-Taste ausführbar. Während der laufenden Messung können,<br />
wie bereits beschrieben, die Messwerte an die alternative Messung angepasst werden. Sollten zu<br />
Beginn keine gültigen Druckwerte übergeben worden sein, sind die hierfür vorgesehenen Bedienknöpfe<br />
deaktiviert.<br />
Abbildung 22: Frontpanel des Messprogramms<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong> 23
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
4 Material und Methoden<br />
4.4 Überarbeitung der Sondenfixierung<br />
Im Zuge erster Testmessungen mit den optimierten Versuchskomponenten wird festgestellt, dass die<br />
Qualität des Dopplersignals einer der maßgeblichen Faktoren für das Erreichen einer stabilen Regelung<br />
und einer zur Auswertung geeigneten Druckkurve ist. Störend wirkt sich hierbei die am Venenstauband<br />
verwendete Verschlussschnalle aus. Durch ihr Gewicht und ihre im normalen Anwendungsfall<br />
in der Luft hängende Position verursacht sie eine Verschiebung der Sonde weg von der aufgesuchten<br />
Arterie. Dies hat ein schlechter werdendes Dopplersignal zur Folge. Daher soll eine alternative<br />
Fixierungsmöglichkeit gefunden werden. Für diese werden folgende Anforderungen erarbeitet:<br />
• feste Fixierung der Sonde in Längsrichtung<br />
• eventuell Möglichkeit zur Querverschiebung<br />
• stufenlose Einstellung<br />
• eventuell einhändig zu bedienen<br />
• gut zu reinigen<br />
Ein wichtiger und zu berücksichtigender Aspekt ist der zu erwartende Fertigungsaufwand. Die neue<br />
Halterung soll möglichst schnell zur Verfügung stehen. Das für den bestehenden Versuch aufwendig<br />
gestaltete Kunststoff-Verbindungselement soll, wenn möglich, weiter verwendet werden. Es werden<br />
folgende Lösungsideen gefunden:<br />
• Gummi-Lochband (ähnlich EKG-Gurten) mit kleinem Lochabstand zur möglichst stufenlosen Anpassung;<br />
in das Band ist eine dünne Kunststoffplatte eingesetzt, die in einem schienenähnlichen<br />
Prinzip das Querverschieben der Sonde zulässt; Platte, Sondenhalterung und Gummiband sind<br />
trennbar und somit separat zu reinigen;<br />
o Pro: Sonde beweglich, gut zu reinigen<br />
o Contra: während der Messung schlecht verstellbar, aufwändige Fertigung<br />
• Grundsätzliche Verwendung der bestehenden Lösung mit einem alternativen Verschluss und/oder<br />
einem alternativen Band;<br />
o Pro: günstige Lösung, Anpressdruck leicht veränderbar<br />
o Contra: Platzierung der Sonde schlecht variierbar, Textilband schlecht zu reinigen<br />
• Gummiband mit fix eingesetzter Sonde; einfacher Verschlussmechanismus, ergänzt durch einen<br />
Drehverschluss zur Größeneinstellung und Anpassung des Anpressdrucks (ähnlich der Größenveränderung<br />
an Helmsystemen)<br />
o Pro: Anpressdruck optimal verstellbar<br />
o Contra: zwei Verschlüsse notwendig, hoher Fertigungsaufwand<br />
• Zwei parallele Rundschnüre zum Umspannen des Handgelenks; die bestehende Sondenaufnahme<br />
wird aufgefädelt;<br />
o Pro: bestehende Sondenaufnahme kann benutzt werden, einfach (schnelle Verfügbarkeit)<br />
o Contra: eventuell Einschnürung der Haut<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong> 24
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
4 Material und Methoden<br />
Die letztgenannte Idee wird weiterverfolgt und ausgearbeitet (siehe Abb. 23). Als Material werden<br />
Silikonrundschnüre mit 3mm Durchmesser verwendet. Zur Verbindung dient ein Befestigungsblock<br />
aus Kunststoff, in dem die einen Enden der Schnüre fixiert und durch den die anderen Enden gefädelt<br />
werden. Dieser wird durch die mechanische Werkstatt angefertigt. Mit einem „Kordelstopper“ (aus<br />
dem Textilbedarf) werden die flexiblen Schnüre am Befestigungsblock auf Zug gebracht. Durch die<br />
angeraute Oberfläche der Schnüre haftet die Fixierung in Längsrichtung gut auf der Haut. Das schon<br />
bestehende Kunststoff-Verbindungsteil kann ohne zusätzliche Anbauten verwendet werden. Die<br />
Silikonschnüre werden hierfür durch die Bohrungen geführt, womit eine optimale Querverschiebung<br />
der Sonde möglich wird. Durch die stufenlose Verstellung der Schüre kann der Anpressdruck während<br />
der Messung variiert werden. Der Aufbau ist vollständig demontierbar. Die Einzelteile lassen<br />
sich unter fließendem Wasser abspülen oder in einem Desinfektionsbad behandeln. Auch die einhändige<br />
Bedienung ist möglich. Der potentielle Nachteil einer im Gegensatz zu einem breiten Befestigungsband<br />
erhöhten Einschnürung in die Haut wird untersucht. Nach zahlreichen Trageversuchen<br />
kann jedoch keine negative Beeinträchtigung des Tragekomforts festgestellt werden. Die Eignung der<br />
Fixierung während der Regelung wird durch Versuche festgestellt (vgl. 5.2).<br />
Abbildung 23: Optimierte Sondenfixierung<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong> 25
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
5 Ergebnisse<br />
5 Ergebnisse<br />
5.1 Optimierter Versuchsaufbau<br />
Im optimierten Versuchsaufbau wird die Flussgeschwindigkeit des Blutes mit dem DWL-Ultraschall-<br />
Doppler bestimmt. Die Hüllkurve des Strömungsprofils kann als analoges Spannungssignal über die<br />
Druckerzeugungseinheit an den Messcomputer übergeben werden. Die Digitalisierung erfolgt durch<br />
eine PCI-Messkarte von National Instruments (NI PCI-6035E). Auf der Basis einer LabVIEWkontinuierliche<br />
Regelung des Manschetten-<br />
Anwendung erfolgt mithilfe eines digitalen PI-Reglers die drucks. Dieser wird in der Druckerzeugungseinheit von einem Kompressor in einem Vorratsbehälter<br />
gespeichert und mithilfe eines Proportionalventils am Druckausgang bereitgestellt. Das in der Manschette<br />
gemessene Drucksignal<br />
wird an den Messcomputer weitergeleitet. Die Steuerung der Programmfunktionen,<br />
die Betrachtung der aktuellen und gespeicherten Messungen sowie das Verändern<br />
der Einstellungen werden ebenfalls im LabVIEW-Programm durchgeführt. Weiter wird hier<br />
ein Protokoll zur Speicherung der ermittelten Werte erstellt. Es ergeben sich die in den Abbildungen<br />
24 bis 27 dargestellten Struktur- und Signalflusspläne.<br />
Abbildung 24: Struktur- und Signalflussplan - Legende<br />
Abbildung 25: Struktur- und Signalflussplan - Übersicht Laboraufbau<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
26
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
5 Ergebnisse<br />
Abbildung 26: Struktur- und Signalflussplan - Detailansicht Druckerzeugungseinheit<br />
Abbildung 27: Struktur- und Signalflussplan - Detailansicht Mess-PC<br />
Mit dem Versuchsaufbau können folgende Messungen durchgeführt werden:<br />
• Ermittlung und qualitative Darstellung des aktuellen, arteriellen Blutdruckverlaufs<br />
• Anpassung der ermittelten Kurve an alternativ ermittelte Blutdruckwerte<br />
• Anzeige von systolischem und diastolischem Blutdruckwert, des MAD sowie der Herzfrequenz<br />
• Dokumentation der Messung in einem Messprotokoll<br />
• Einlesen eines gespeicherten Messprotokolls mit Verlaufsdarstellung des MAD<br />
5.2 Testmessungen<br />
Im Laufe der Entwicklung des Messprogramms wird die Funktion einiger Komponenten getestet.<br />
Einerseits soll die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der oszillometrischen Blutdruckmessung (vgl.<br />
4.2.1) ermittelt, andererseits die Eignung der vorgesehenen Anpassung durch einen Berechnungsfak-<br />
tor (vgl. 4.2.2) beurteilt werden. Weiter gilt es festzustellen, ob der neue Aufbau gegenüber dem<br />
alten Versuch bessere Werte erzielt.<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
27
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
5 Ergebnisse<br />
5.2.1 Durchführung<br />
Die Testmessungen werden an zehn zufällig ausgewählten Probanden (Studenten der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong>) durchgeführt. Davon sind vier Personen weiblich und sechs Personen männlich. Die Testpersonen<br />
sind im Alter zwischen 21 und 27 Jahren. Es werden folgende Voraussetzungen definiert:<br />
• Der Proband ist bei der Messung in Ruhe.<br />
• Die Messung erfolgt am linken Unterarm, wobei das Handgelenk auf einem Lagerungskissen aufgelegt<br />
ist, die Ultraschall-Doppler-Sonde soll zirka 3 bis 3,5cm proximal der Druckmanschette positioniert<br />
werden.<br />
• Die Einstellungen am Ultraschall-Doppler-Gerät werden wie folgt gewählt:<br />
Scale 8000Hz, Gain 4, Sample Volume 4mm, PWR 300mW, Filter 100Hz<br />
• Es soll ein stabiler Regelzustand mit folgenden Einstellungen angestrebt werden:<br />
Sollwert=0.07, K P =0.6, T i =0.07<br />
Die jeweils durchzuführenden Manöver bzw. der Ablauf der Messungen sollen bei jedem Probanden<br />
gleich sein und werden einheitlich festgelegt. Es wird ein Messprotokoll erstellt, welches zur Führung<br />
durch den Versuch und zur Dokumentation der Ergebnisse eingesetzt wird (vgl. 7.4.1). Die Versuche<br />
sollen folgende Fragestellungen beantworten:<br />
• Vergleich der ermittelten Werte für den mittleren arteriellen Druck durch verschiedene Methoden<br />
(auskultatorische Messung mit boso classic privat, oszillometrische Messungen mit NAIS<br />
EW270E sowie Handgelenksmanschette/Messprogramm und Bestimmung nach der (nicht angepassten)<br />
Servomethode)<br />
• Untersuchung der Druckdifferenz des mittleren arteriellen Drucks nach Anheben der Messanordnung<br />
um 25cm (Ändern des hydrostatischen Drucks).<br />
• Qualität der oszillometrischen Anpassung mit dem Berechnungsfaktor f<br />
• Beobachtung des Regelverhaltens bei einer länger andauernden Messung von zirka 10 Minuten<br />
5.2.2 Ergebnisse<br />
Nach der Auswertung der Messwerte können folgende Aussagen getroffen werden:<br />
• Die oszillometrische Messung der für die Anpassung verwendeten Werte mit der im Versuchsaufbau<br />
verwendeten Handgelenksmanschette ist nicht zuverlässig. Die ermittelten Werte weichen<br />
teilweise stark von den auskultatorisch ermittelten Werten ab (siehe Abb. 29). Als Grund kommt<br />
hauptsächlich das Proportionalventil in Betracht, welches durch seine aktive Regelung das gefilterte<br />
Oszillationssignal beeinflusst. Somit wird eine sichere Bestimmung des Oszillationsmaximums<br />
(Druckwert am entsprechenden Zeitpunkt beschreibt den MAD) verhindert. Die Beispielmessung<br />
in Abbildung 28 zeigt einen hierfür typischen Verlauf. Bei den ersten sichtbaren Signalveränderungen<br />
(bis 22,5s) handelt es sich z.B. nicht um physiologische Oszillationen, sondern um<br />
verstärktes Druckrauschen. Im anschließenden Signalabschnitt sind neben den gewünschten<br />
Oszillationen Zwischenmaxima sichtbar, deren Amplituden sich kaum unterscheiden.<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong> 28
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
5 Ergebnisse<br />
Abbildung 28: Auswertung der Testmessungen - Beispiel für oszillometrische Messung<br />
Abbildung 29: Auswertung der Testmessungen - Vergleich der ermittelten MAP-Werte<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong> 29
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
5 Ergebnisse<br />
• Die quantitative Anpassung durch den Berechnungsfaktor f ist für den Anwendungsfall geeignet.<br />
Für die Fälle, in denen der oszillometrische Wert dem auskultatorischen Wert ähnelt, werden<br />
nach der Anpassung auch durch die Servo-Methode physiologisch sinnvolle und den auskultatorischen<br />
Werten ähnliche Blutdruckwerte ermittelt. Beispiele hierfür sind die Messungen Nr. 1, 3, 4,<br />
6 und 10. In Abbildung 29 liegen für diese Durchläufe der auskultatorisch bestimmte und der mit<br />
dem Versuchsaufbau gemessene MAP-Wert nahe beieinander. In diesen Fällen sind dann auch, in<br />
Abbildung 30 sichtbar, die gemessenen Blutdruckwerte (Systole/Diastole) annähernd gleich.<br />
Abbildung 30: Auswertung der Testmessungen - Qualität der oszillometrischen Anpassung<br />
• Im Falle einer gelungenen Anpassung durch den Berechnungsfaktor liefert auch eine bestimmte<br />
Änderung des hydrostatischen Drucks (Anheben der Versuchsanordnung um 25cm) plausible<br />
Werte.<br />
• Bei länger andauernden Messungen kommt es teilweise zu einer Regelung des Manschettendrucks<br />
gegen Null. Dies geschieht wahrscheinlich aufgrund einer Verschlechterung des Dopplersignals.<br />
Durch Zurücksetzen des Integralanteils sowie durch Ausführen eines Faustschlussmanövers<br />
kann der Regler meist reaktiviert werden.<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong> 30
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
5 Ergebnisse<br />
• Die für die Messungen verwendeten Standardeinstellungen für den Regler (Sollwert = 0.07,<br />
Verstärkungsfaktor K P =0.6, Zeitkonstante T i =0.07) erweisen sich als gut geeignet für den Großteil<br />
der untersuchten Probanden. Es konnte in den meisten Fällen ohne eine Veränderung der Werte<br />
eine stabile Regelung erreicht werden.<br />
• Die entwickelte Fixierung der Ultraschall-Doppler-Sonde ist für die Anwendung im Versuchsaufbau<br />
geeignet. Im Vergleich zu früheren Messungen werden deutlich weniger Störungen des<br />
Dopplersignals durch (kleine) Bewegungen des Probanden festgestellt. Abschnürungserscheinungen<br />
sind auch nach den länger andauernden Messungen nicht feststellbar.<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong> 31
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
6 Diskussion und Ausblick<br />
6 Diskussion und Ausblick<br />
Der bereits bestehende Versuchsaufbau zur nicht-invasiven Bestimmung des arteriellen Blutdrucks<br />
wurde in mehreren Schritten optimiert. Hierbei war es wichtig, dass die angestrebten Änderungen<br />
für die vorgesehene Verwendung zweckmäßig und sinnvoll gestaltet sind. Der Aufbau soll es Studenten<br />
ermöglichen, selbstständig oder mit Unterstützung dieses Blutdruckmessverfahren kennen zu<br />
lernen. Sie sollen es im Rahmen von Laborveranstaltungen auch selbst ausprobieren. Daher wurde<br />
großer Wert auf einen übersichtlichen und möglichst transparenten Aufbau der Komponenten gelegt,<br />
hauptsächlich bei der Gestaltung der Bedienoberfläche. Es stellte sich auch die Frage, ob der<br />
Nutzer eine Dokumentation des Versuchs erhalten soll, z.B. in Form eines Protokolls. Im Bezug auf<br />
die Verwendung als Laborversuch war es weiterhin sehr wichtig, sicherheitstechnische Aspekte zu<br />
bedenken und bei der Planung der Maßnahmen zu berücksichtigen.<br />
Es ist gelungen, den analog aufgebauten PID-Regler durch einen digitalen PI-Regler zu ersetzen. Auf<br />
den differentiellen Anteil wurde verzichtet, da dieser für die gegebene Regelstrecke nicht notwendig<br />
ist. Vorversuche und Erfahrungswerte zeigten, dass im alten Versuchsaufbau durch diesen Parameter<br />
keine wesentliche Beeinflussung der Regelung stattfand. Der digitale Regler besitzt eine für den gewünschten<br />
Zweck ausreichende Geschwindigkeit, welche durch Analyse der Zeitabstände zwischen<br />
den Durchläufen des Regelalgorithmus nachgewiesen wurde. Diese lässt sich allerdings mit den zur<br />
Verfügung stehenden Möglichkeiten nicht mehr weiter steigern. Durch die Programmierung und<br />
Steuerung mittels der Computersoftware LabVIEW ist die Einstellung des Reglers einfach und exakt<br />
möglich. Dem Benutzer können für den Betrieb und Anwendungsfall eingegrenzte Wertebereiche<br />
vorgegeben werden. Eine Optimierungsmöglichkeit besteht bei der Einstellung des Sollwerts der<br />
Regelung. Um die Transparenz des Aufbaus zu steigern könnte hier eine Eingabe in der physikalischen<br />
Einheit cm/s realisiert werden. Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass dieser Wert<br />
einen korrekten Winkel und somit eine richtige Anbringung der Ultraschall-Sonde voraussetzt.<br />
In der frühen Planungsphase wurden auch alternative Ideen zur Optimierung der Regelung in Betracht<br />
gezogen. Denkbar war eine Überarbeitung bzw. ein Neuaufbau des analogen Reglers, was<br />
jedoch den Vorteil der einfachen softwarebasierten Änderungen ausgeschlossen hätte. Weiter wurde<br />
dieser Schritt als nicht zeitgemäß bewertet, auch wenn gewisse Teile, z.B. die Einstellung der Parameter<br />
digital realisiert worden wären. Eine weitere überlegte Möglichkeit war die Realsierung der<br />
Regelung mittels eines Mikrocontrollers. Hierdurch hätte der Regelalgorithmus eigenständig durch<br />
das Gerät ausgeführt werden können. Trotzdem wäre auch hier eine Möglichkeit zur Anzeige und<br />
Protokollierung der Messungen gewünscht gewesen, weswegen die zusätzliche Nutzung eines Computers<br />
notwendig geworden wäre. Letztendlich wurde der Nachteil der aufwändigeren Einarbeitung<br />
und Programmierung gewichtiger als die überlegten Vorteile bewertet.<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong> 32
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
6 Diskussion und Ausblick<br />
Der entwickelte Versuchsaufbau liefert Ergebnisse, die den zeitlichen Verlauf des arteriellen Blutdrucks<br />
qualitativ sehr gut beurteilen lassen. In Versuchen konnten sowohl dynamische Vorgänge (z.B.<br />
Valsalva-Press-Versuch) als auch ein längerfristiger Verlauf (Trend) dargestellt werden. Für die quantitative<br />
Anpassung der ermittelten Verlaufskurve wurde aufgrund der einfachen Implementierung die<br />
Berechnung und Anwendung eines Anpassungsfaktors verwendet. In diesen geht der mit einer alternativen<br />
Messmethode bestimmte Blutdruck ein. Die grundsätzliche Eignung dieser Vorgehensweise<br />
konnte mit Testmessungen nachgewiesen werden. Zwar wurde das verwendete Verfahren nicht klinisch<br />
getestet und mit Referenzwerten eines invasiv gemessenen Druck verglichen, jedoch sind die<br />
Ergebnisse der hier durchgeführten Messungen vor allem im Bezug auf den qualitativen Verlauf der<br />
Blutdruckkurve mit den im wissenschaftlichen Artikel von Aaslid und Brubakk [Aas81] gezeigten Ergebnissen<br />
vergleichbar. Weiter waren die Messwerte den kurz vorher alternativ bestimmten Blutdruckwerten<br />
ähnlich, was ebenfalls für eine gegebene Funktion spricht. Nicht realisiert werden konnte<br />
die oszillometrische Blutdruckmessung mithilfe des Versuchsaufbaus. Dies scheiterte an der<br />
schnellen Regelung des Proportionalventils, wodurch die Oszillationen nicht störungsfrei zu analysieren<br />
waren. Eine mögliche Lösung dieser Problematik wäre ein zusätzliches Ventil mit Drucksensor,<br />
welches ein präzises Ablassen des Drucks und eine Messung der Oszillationen ermöglicht. Alternativ<br />
dazu könnte ein Bauteil gesucht werden, das die beiden beschriebenen Betriebsmodi wahlweise<br />
ausführt. Auch bei der Wahl des Anpassungsverfahrens bestanden mehrere Lösungsmöglichkeiten.<br />
Neben der gewählten Methode wurde die Verwendung des im Penaz-Verfahren benutzten Anpassungswerkzeugs<br />
in Erwägung gezogen. Dabei würde die Kalibrierung durch die Variation des Sollwerts<br />
durchgeführt. Allerdings zeigte sich in Vorversuchen, dass der Regler des Servo-Aufbaus sehr<br />
empfindlich auf Änderungen des Sollwerts reagiert, was häufig eine Instabilität der Regelstrecke verursacht.<br />
Die entwickelten Berechnungsalgorithmen (z.B. für systolischen und diastolischen Blutdruck oder<br />
Herzfrequenz, vgl. 7.1.2) sind relativ einfach realisiert. Somit können wohl nur Messwerte in guter<br />
Näherung ermittelt werden, jedoch erscheint dies für den Anwendungsfall ausreichend. Aufgrund<br />
der Realisierung mittels LabVIEW bestehen bei der Verarbeitung der eingelesenen Daten beliebig<br />
viele Erweiterungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel eine genaue Analyse des Dopplersignals. Somit<br />
könnte programmtechnisch eine Warnung bei nicht geeignetem oder schlechter werdendem Eingangssignal<br />
(Verhindern einer Regelung gegen 0) erfolgen. Denkbar wäre die Analyse der Kurvenform<br />
ähnlich zum Finapres-Gerät, wo das Eingangssignal ebenfalls auf charakteristische Muster (Finapres:<br />
Nullstellen bzw. Maxima) durchsucht wird. Kriterien für ein für die Regelung gut geeignetes Dopplersignal<br />
sind wohl durch Erfahrungswerte bekannt, müssten jedoch für eine Verwendung durch weitere<br />
Messungen bestätigt werden. Während der durchgeführten Arbeiten nicht zufriedenstellend bearbeitet<br />
werden konnte die Erstellung einer Protokolldatei. Zwar werden sekündlich die Verlaufswerte<br />
des mittleren arteriellen Drucks sowie die eingelesen Rohdaten aufgezeichnet, jedoch erfolgt die<br />
Speicherung bisher in zwei unterschiedlichen Dateien. Wünschenswert wäre das Ablegen in einer<br />
Datei. Diese könnte neben der übersichtlichen Darstellung der Werte auch eine Trendgrafik enthalten.<br />
Weiter muss sie so gestaltet sein, dass die Druckwerte zur Wiedergabe der Messung vom Programm<br />
ausgelesen werden können.<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong> 33
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
6 Diskussion und Ausblick<br />
Mit der Anpassung ist es gelungen, die Größe des Laboraufbaus deutlich zu reduzieren. Zum einen<br />
konnten nicht mehr benötigte Teile aus ehemals vorgesehenen Teilversuchen, wie z.B. das Display<br />
und das Netzteil des internen US-Dopplers, entfernt werden. Zum anderen wurden mit der Realisierung<br />
des digitalen Reglers die analogen Reglerplatinen samt ihrer Bedienelemente überflüssig. Weiter<br />
konnten Komponenten wie z.B. das Netzteil für den Betrieb des Proportionalventils durch Bauteile<br />
mit geringeren Abmessungen ersetzt werden. Die Integration aller Bauteile in das Gehäuse der<br />
Druckerzeugungseinheit schafft ein kompaktes Gerät. Auch hier steht die Sicherheit des Benutzers im<br />
Vordergrund. Neben dem schon bestehenden Überdruckventil wurde vor allem bei der Spannungsversorgung<br />
auf einen Ausschluss von möglichen Gefährdungen geachtet. Es ist im normalen Anwendungsfall<br />
wohl nicht vorgesehen, dass das Gerät während der Nutzung durch Studenten geöffnet ist.<br />
Es musste jedoch sichergestellt werden, dass auch in dieser Situation keine Berührung von Netzspannung<br />
führenden Teilen möglich ist. Durch z.B. die Verwendung von Isolationshülsen oder das Vergießen<br />
der Anschlüsse konnte dies realisiert werden. Ein weiterer, anzustrebender Schritt ist die Prüfung<br />
des Aufbaus nach gängigen Medizinproduktevorschriften (Medizinproduktegesetz MPG, Richtlinie<br />
93/42/EWG, EN ISO 19471, DIN EN 60601, CE-Konformität). Somit könnte der Aufbau auf zusätzliche<br />
Gefährdungen und somit auf seine Sicherheit untersucht werden.<br />
Neben der bereits erwähnten programmtechnischen Verbesserung des Ultraschallsignals konnte<br />
auch die mechanische Fixierung der Ultraschall-Doppler-Sonde verbessert werden. Dadurch wurde<br />
ein störungsfreieres Signal erreicht. Die während der Entwicklung gestellten Anforderungen sind<br />
vollständig erfüllt. Während der ausgeführten Testmessungen konnten bestehende Zweifel bezüglich<br />
einer Einschnürung und damit einer Beeinträchtigung des Probanden ausgeräumt werden. Zudem<br />
war die neue Halterung mit geringem Fertigungsaufwand und niedrigen Kosten zu realisieren. Der<br />
wesentliche Vorteil des Konzepts besteht in der guten Reinigbarkeit des Sondenaufbaus. Alle Komponenten<br />
sind hierzu vollständig demontierbar. Die Reinigung der Sonde ist durch Abwischen möglich,<br />
die restlichen Bauteile können unter fließendem Wasser gereinigt oder sogar im Desinfektionsbad<br />
eingelegt werden. Hierbei sollte jedoch zuvor eine Materialverträglichkeitsprüfung durchgeführt<br />
werden. Eine weitere mögliche Optimierung wäre die schon in der Diplomarbeit von <strong>Thomas</strong><br />
Eberhard angedachte Entwicklung eines Sondenarrays [Ebe96]. Durch mehrere Ultraschallsonden<br />
könnte aus den entstehenden Dopplersignalen das am besten geeignetste ausgewählt und zur Regelung<br />
verwendet werden. Hierzu wäre dann abermals eine Änderung des Fixierungsaufbaus notwendig.<br />
Ein Sondenarmband oder eine handschuhähnliche Kombination aus Dopplersonden und Druckmanschette<br />
wären in diesem Zusammenhang denkbare Lösungen.<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong> 34
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
6 Diskussion und Ausblick<br />
Insgesamt ist festzustellen, dass der optimierte Laborversuch funktioniert. Im Vergleich zum alten<br />
Gerät ist, mit Blick auf die Regelung, auf jeden Fall eine gleichwertige Funktion gegeben. Im Bezug<br />
auf die Verwendungsfähigkeit/den Bedienkomfort übertrifft der optimierte Aufbau den alten. Mit<br />
den durchgeführten Messungen konnte die grundsätzliche Eignung zur kontinuierlichen, nichtinvasiven<br />
Messung des arteriellen Blutdrucks festgestellt werden. Um die Frage der vollständigen<br />
Funktionsfähigkeit und Zuverlässigkeit beantworten zu können sind weitere Testmessungen notwendig.<br />
Bisher wurden nur Versuche mit Probanden zwischen 20 und 30 Jahren durchgeführt, bei denen<br />
allesamt normale Blutdruckwerte vorherrschten. Von Interesse wären jedoch auch Tests mit jüngeren<br />
oder älteren Personen oder mit Probanden, die einen durch Krankheit veränderten Blutdruck<br />
besitzen (z.B. Bluthochdruck, erhöhter Gefäßwiderstand etc.). Außerdem wären, nicht zuletzt zur<br />
Bewertung der entwickelten Sondenfixierung, Versuche bei Bewegung bzw. unter Belastung (z.B. auf<br />
dem Ergometer) zur Bewertung hilfreich. Dadurch könnten auch für eine breite Anzahl an Personen<br />
geeignete Standard-Reglereinstellungen gefunden bzw. die zurzeit verwendeten Parameter überprüft<br />
werden. Ziel könnte es sein, in Zukunft einen automatischen Messablauf zu realisieren. Dieser<br />
könnte selbstständig eine Alternativmessung durchführen, den Regler aktivieren und einstellen und<br />
zu einem Zeitpunkt oder wiederholt die Werte an den physiologisch vorliegenden Blutdruck<br />
anpassen.<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong> 35
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
Anhang<br />
7 Anhang<br />
7.1 Programmstruktur<br />
7.1.1 Hauptprogramm<br />
Initialisierung<br />
• Standardwerte für Einstellungen setzen<br />
o Systole=0, Diastole=0, MAD_servo_anp=0<br />
o Verzeichnis=”W:/”, Dateiname=”BD_US-Servo_Messung”<br />
o preset_P=0.6, preset_I=0.07<br />
o t_monitor=10, t_trend=5<br />
• Registerkartenelement „Start“ anzeigen<br />
kontinuierlich<br />
• Überwachung der Bedienknöpfe<br />
Klick Button „Beenden“<br />
• Überwachungsschleife beenden<br />
• Button „Beenden“ zurücksetzen<br />
Klick Button „Start“<br />
…<br />
• Registerkartenelement „Start“ anzeigen<br />
• Reglervoreinstellungen aus Variablen preset_P und preset_I übernehmen<br />
• Zeitauflösung der Anzeigefenster aus Variablen übernehmen<br />
• Systole und Diastole aus Variablen übernehmen<br />
MAD_anp aus Systole und Diastole berechnen<br />
• Kontrollieren, ob Systole und Diastole ungleich null sind<br />
• Dateipfade aus Verzeichnis und Dateinamen erstellen<br />
o 1) Messprotokoll Dateiname.xls<br />
o 2) Rohdaten Dateiname_rohdaten.xls<br />
• Sub_VI „Messprogramm“ mit den geladenen/berechneten Variablen starten<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
i
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
Anhang<br />
Klick Button „Wiedergabe“<br />
• Registerkartenelement „Wiedergabe“ anzeigen<br />
• Grafikanzeige „Trendverlauf“ zurücksetzen<br />
• Systole und Diastole aus Variablen übernehmen<br />
MAD_anp aus Systole und Diastole berechnen<br />
• Kontrollieren, ob Systole und Diastole ungleich null sind<br />
• Dateipfad aus Verzeichnis und Dateinamen erstellen<br />
Prüfen, ob Datei existiert (Messprotokoll)<br />
Datei existiert?<br />
• MAD-Werte aus Messprotokoll auslesen<br />
Systole/Diastole ≠ 0 Systole/Diastole = 0<br />
Datei existiert nicht?<br />
• Dialogmeldung mit Aufforderung<br />
zur Korrektur des Dateipfades<br />
• evtl. MAP_servo_anp<br />
übernehmen<br />
• Faktor berechnen<br />
• Druckwerte mit Faktor<br />
multiplizieren<br />
• Werte tiefpassfiltern (5)<br />
• Werte in Trendfenster<br />
anzeigen<br />
• Faktor = 1<br />
• Werte tiefpassfiltern (5)<br />
• Werte in Trendfenster<br />
anzeigen<br />
• durchgeführte Anpassung in Statusleiste anzeigen<br />
Anzahl der Werte < 300<br />
• Einheit der x-Achse:<br />
Zeit/s<br />
• Faktor = 1<br />
Anzahl der Werte > 300<br />
• Einheit der x-Achse:<br />
Zeit/min<br />
• Faktor = 0,01666667<br />
Klick Button „Blutdruckwerte“<br />
• Registerkartenelement „Blutdruckwerte“ anzeigen<br />
• eingegebene Werte werden mit „Enter“ als Variablen übernommen<br />
Klick Button „Dateiname“<br />
• Registerkartenelement „Dateiname“ anzeigen<br />
• eingegebener Wert wird mit „Enter“ als Variable übernommen<br />
Klick Button „Voreinstellungen“<br />
• Registerkartenelement „Dateiname“ anzeigen<br />
• eingegebene Werte werden mit „Enter“ als Variablen übernommen<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
ii
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
Anhang<br />
7.1.2 Sub-VI „Messprogramm“<br />
Initialisierung<br />
• Aufruf Sub-VI „DAQmx Config“<br />
o Task konfigurieren: Analog In Spannung an Dev04/ai1 und AI-Spannung an Dev04/ai6<br />
o Task konfigurieren: Analog Out Spannung an Dev4/ao1<br />
• Achsen der Grafikanzeigen (Monitor, MAD-Trend) mit übergebenen Werten skalieren<br />
o Monitorfenster: XAchse.Maximum = In_t_monitor<br />
o Trendfenster: XAchse.Maximum = In_t_trend<br />
• Grafikanzeigen (Monitor, MAD-Trend) zurücksetzen<br />
• Schalterwerte zurücksetzen<br />
o Button „Zurücksetzen“ = true<br />
o Button „Stop“ = false<br />
o Button „Regelung“ = false, aktiviert<br />
• Standard-Reglereinstellungen setzen<br />
o P-Anteil: Minimum = 0, Wert = In_preset_P, Maximum = 1.2<br />
o I-Anteil: Minimum = 0, Wert = In_preset_I, Maximum = 0.1<br />
o Sollwert = 0<br />
• Startwerte setzen<br />
o Faktor = 1<br />
o MAD_Servo_L = 0<br />
• Aufruf Sub-VI „Protokoll“<br />
o wenn Dateien vorhanden, Dateien löschen<br />
o Protokollheader in Dateien schreiben<br />
• Prüfen ob Anpassung erfolgen kann<br />
In_Anpassen = true<br />
In_Anpassen = false<br />
• Button „Anpassen“ aktiviert<br />
• Button „Anpassen“ deaktiviert<br />
• Button „Zurücksetzen“ aktiviert<br />
und ausgegraut<br />
• MAD_anp = In_MAD_anp<br />
• Button „Zurücksetzen“ deaktiviert<br />
und ausgegraut<br />
• MAD_anp = 0<br />
• Timing-Zeitstempel setzen: „Beginn Messvorgang“<br />
• Konfiguration des FIFO-Speichers (500 Werte)<br />
• Konfiguration der zeitgesteuerten Regelschleife:<br />
o Counter Dev4/ctr1, Frequenz 500Hz, dt=1, hohe Priorität<br />
• Konfiguration der zeitgesteuerten Anzeigeschleife:<br />
o Counter Dev4/ctr0, Frequenz 100Hz, dt=10, niedrige Priorität<br />
• synchronisierter Start der Schleifen<br />
…<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
iii
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
Anhang<br />
kontinuierlich: Regelschleife<br />
• Aufruf Sub-VI „DAQmx Read“<br />
o zyklisches Einlesen von jeweils einem Sample auf beiden physikalischen Kanälen in 1D-Array<br />
o Signal teilen in 2 Double-Werte: Dopplersignal, Manschettendruck<br />
• Manschettendruck skalieren (Einheit mmHg), Faktor 30<br />
• Tiefpass-Filterung (3)<br />
• Faktor aus Variable auslesen, Anpassung durch Multiplizieren<br />
• Manschettendruck und Dopplersignal in FIFO schreiben<br />
• Regelalgorithmus ausführen (siehe Struktur „Regelalgorithmus“)<br />
• Blutdruckwerte berechnen (siehe Struktur „Blutdruckwerte“)<br />
• Herzfrequenz berechnen (siehe Struktur „Herzfrequenz“)<br />
• Protokollierung vorbereiten (Zeitstempel „Iteration“ setzen, Dopplersignal und Manschettendruck<br />
in String umwandeln und in induziertes Array schreiben)<br />
Button „Regelung“ = true<br />
• Sub-VI „DAQmx Write“ aufrufen<br />
o zyklisches Ausgeben der im Regelalgorithmus<br />
berechneten Stellgröße (jeweils<br />
ein Sample auf physikalischen Kanal)<br />
Button „Regelung“ = false<br />
• Sub-VI „DAQmx Write“ aufrufen<br />
o zyklisches Ausgeben des Werts 0 (jeweils<br />
ein Sample auf physikalischen Kanal)<br />
kontinuierlich: Anzeigeschleife<br />
• Auslesen des FIFO in while-Schleife<br />
• Darstellung der ausgelesenen Werte im Monitorfenster<br />
• MAD_servo anpassen, Multiplikation mit Faktor<br />
• Runden auf nächste ganze Zahl<br />
• Ausgabe im Anzeigeelement MAD<br />
• Berechnung und Anzeige des MAD-Trendfenster (siehe Struktur „Trendfenster“)<br />
…<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
iv
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
Anhang<br />
Regelalgorithmus (Teil der kontinuierlichen Ausführung)<br />
• Auslesen der Bedienelemente: P, I, Sollwert<br />
• Berechnen der Regeldifferenz (Sollwert minus Dopplersignal)<br />
• Berechnen des P-Anteils (Regeldifferenz mal P)<br />
• Berechnen des I-Anteils<br />
I > 0 = true<br />
• Multiplikation der Regeldifferenz mit invertiertem<br />
T i und Diskretisierungszeit dt=0.002<br />
• Wert zu Integralsumme hinzuaddieren<br />
• neuen Integralsummenwert speichern<br />
I > 0 = false<br />
• I-Anteil = 0<br />
• Addition von P- und I-Anteil (Stellgröße)<br />
• Begrenzung der Stellgröße -10 < x < 10<br />
• Invertieren der Stellgröße<br />
Klick Button „Reset“<br />
• Zurücksetzen der Integralsumme<br />
Blutdruckwerte (Teil der kontinuierlichen Ausführung)<br />
• Iterationszähler prüfen<br />
≥ 2500 = false<br />
• Manschettendruck in Array schreiben<br />
• Manschettendruck zu Summe addieren<br />
• Iterationszähler inkrementieren<br />
…<br />
≥ 2500 = true (entspricht 5s)<br />
• Summe durch Iterationen (2500) teilen<br />
• Wert auf nächste ganze Zahl runden<br />
• Ausgabe im Anzeigeelement MAD_servo<br />
• Maximum des Arrays bestimmen<br />
• Ausgabe im Anzeigeelement Sys<br />
• Minimum des Arrays bestimmen<br />
• Ausgabe im Anzeigeelement Dia<br />
• Array zurücksetzen<br />
• Summe zurücksetzen<br />
• Iterationszähler zurücksetzen<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
v
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
Anhang<br />
Herzfrequenz (Teil der kontinuierlichen Ausführung)<br />
• Iterationszähler prüfen<br />
≥ 5000 = false<br />
• Dopplersignal in Array schreiben<br />
• Iterationszähler inkrementieren<br />
≥ 5000 = true (entspricht 10s)<br />
• Timing-Zeitstempel setzen „HF“ und in<br />
Rückkopplungsknoten speichern<br />
• Iterationsdauer t_HF berechnen<br />
Zeitstempel HF minus Zeitstempel HF-1<br />
• Array nach Spitzen durchsuchen<br />
Schwelle: 0.38, Breite: 10<br />
• Anzahl der Spitzen durch t_HF teilen<br />
• Wert auf Einheit 1/min anpassen<br />
Multiplikation mit Faktor 60000<br />
• Ausgabe im Anzeigeelement HF<br />
• Array zurücksetzen<br />
• Iterationszähler zurücksetzen<br />
Trendfenster (Teil der kontinuierlichen Ausführung)<br />
• Iterationszähler prüfen<br />
≥ 9 = false<br />
• MAD zu Summe addieren<br />
• Iterationszähler inkrementieren<br />
Button „Regelung“ = true<br />
• Strings „MAD-Trend“ und „Messdauer“ in<br />
Array speichern<br />
≥ 9 = true (entspricht 1s)<br />
• Timing-Zeitstempel setzen „Trend“<br />
• Messdauer t berechnen:<br />
Zeitstempel HF minus Zeitstempel Trend<br />
• Wert auf Einheit s anpassen<br />
Multiplikation mit Faktor 1000<br />
• Wert auf nächste ganze Zahl runden<br />
• in String umwandeln<br />
• Summe durch Iterationen (9) teilen<br />
• Ausgabe im Grafik-Fenster MAD-Trend<br />
• in String umwandeln<br />
Button „Regelung“ = false<br />
• Leere String-Konstanten in Array speichern<br />
Klick Button „Regelung“<br />
…<br />
• Button „Regelung“ deaktivieren und ausgrauen<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
vi
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
Anhang<br />
Klick Button „Anpassung durchführen“<br />
• Faktor berechnen:<br />
MAD_anp durch MAD_servo teilen<br />
• MAD_servo in Variable MAD_servo_L speichern<br />
• Bedienelemente P, I, Sollwert, „Reset” und „zurücksetzen“ deaktivieren und ausgrauen<br />
• Kontroll-LED aktivieren<br />
• Schalter „Anpassen“ zurücksetzen<br />
Klick Button „Zurücksetzen“<br />
• Faktor = 1<br />
• Bedienelemente P, I, Sollwert, „Reset” und „zurücksetzen“ aktivieren<br />
• Kontroll-LED deaktivieren<br />
• Schalter „Zurücksetzen“ zurücksetzen<br />
Klick Button „Stop“<br />
• zeitgesteuerte Regelschleife beenden<br />
• Sub-VI „DAQmx Close“ aufrufen<br />
o virtuelle Kanäle stoppen und zurücksetzen<br />
o eventuell aufgetretene Fehler ausgeben<br />
• zeitgesteuerte Anzeigeschleife beenden<br />
• String-Array auf leere Zeilen untersuchen, leere Zeilen löschen<br />
• Array in Datei schreiben<br />
• MAD_servo_L aus Variable in String umwandeln und in Datei schreiben<br />
• Schalterwerte zurücksetzen<br />
o Button „Regelung“ = false<br />
o Button „Stop“ = false<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
vii
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
Anhang<br />
7.1.3 Blockdiagramm der optimierten Regelschleife<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
viii
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
Anhang<br />
7.2 Hardwareaufbau<br />
7.2.1 Schalt- und Anschlusspläne<br />
7.2.1.1 Schaltplan Verteilerplatine<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
ix
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
Anhang<br />
7.2.1.2 Schaltplan Netzversorgung<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
x
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
Anhang<br />
7.2.1.3 Anschlussplan<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
xi
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
Anhang<br />
7.2.1.4 Pneumatikplan Druckerzeugungseinheit<br />
Quelle: Diplomarbeit <strong>Thomas</strong> Eberhard [Ebe96]<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
xii
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
Anhang<br />
7.2.2 Zeichnungen<br />
7.2.2.1 Frontplatte<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
xiii
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
Anhang<br />
7.2.2.2 Rückwand<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
xiv
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
Anhang<br />
7.3 Sondenfixierung<br />
7.3.1 Zeichnung Befestigungsblock<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
xv
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
Anhang<br />
7.4 Testmessungen<br />
7.4.1 Messprotokoll<br />
Informationen zum Probanden<br />
Name<br />
Alter<br />
Geschlecht<br />
Präfix für Messreihen:<br />
Einstellungen (wenn abweichend vom Standard)<br />
US-Doppler<br />
Sollwert<br />
P-Anteil (Kp)<br />
I-Anteil (Ti)<br />
wenn Vorbereitungen abgeschlossen<br />
nach ca. 1min<br />
1. oszillmetrische Messung (NAIS EW270E) 2. manuelle, auskultatorische Messung (boso)<br />
Psys_nais<br />
Psys_boso<br />
Pdia_nais<br />
Pdia_boso<br />
MAP_nais<br />
MAP_boso<br />
nach Anlegen von US-Sonde und Druckmanschette<br />
nach dem Wechsel ins Hauptprogramm<br />
3. oszillometrische Messung (Programmstart) Regelparameter einstellen bis Druck- und<br />
MAP_osz<br />
Dopplerkurve brauchbar erscheinen<br />
anschließend<br />
Anheben des Arms um 25cm (Niveau "Oberkante DWL-Gerät")<br />
Name der Messung: _Werte_unkalibriert<br />
Name der Messung: _Werte_unkalibriert_25cm<br />
4. Ablesen aktueller Werte (unkalibriert) 5. Ablesen aktueller Werte<br />
Psys_servo<br />
Pdia_servo<br />
(unkalibriert, höhenbeeinflusst)<br />
MAP_servo<br />
MAP_servo<br />
MAP_servo25<br />
ΔP_servo<br />
nach Kalibrierung auf oszillometrisch bestimmten MAP<br />
Name der Messung: _Werte_kalibriert<br />
6. Ablesen aktueller Werte (kalibriert)<br />
Psys_cali<br />
Pdia_cali<br />
ΔP_cali<br />
Anheben des Arms um 25cm (Niveau "Oberkante DWL-Gerät")<br />
Name der Messung: _Werte_kalibriert_25cm<br />
7. Ablesen aktueller Werte<br />
(kalibriert, höhenbeeinflusst)<br />
MAP_cali<br />
MAP_cali25<br />
anschließend<br />
anschließend<br />
Name der Messung: _Werte_unkalibriert_Valsalva Name der Messung: _Werte_unkalibriert_10minuten<br />
8. Verlaufsaufzeichnung (Valsalva) 9. Verlaufsaufzeichnung (10-Minuten-Dauertest)<br />
anschließend<br />
anschließend<br />
10. Ablesen aktueller Werte 11. Auskultatorische Kontrollmessung (boso)<br />
Psys_10minG<br />
Psys_10minA<br />
Pdia_10minG<br />
Pdia_10minA<br />
ΔP_10minG<br />
ΔP_10minA<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
xvi
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
Anhang<br />
Literaturverzeichnis<br />
[Aas81]<br />
[Ebe96]<br />
[Elt01]<br />
[Geo09]<br />
[Hem10]<br />
AASLID, R. - BRUBAKK, AO.: Accuracy of an ultrasound Doppler servo method for<br />
noninvasive determination of instantaneous and mean arterial blood pressure;<br />
in: Circulation 1981;64;753-759, American Heart Association, Dallas (1981)<br />
EBERHARD, <strong>Thomas</strong>: Kontinuierliche, nichtinvasive Blutdruckmessung<br />
mittels Servomethode (Schnelle Druckregelung);<br />
Diplomarbeit, Fachhochschule <strong>Ulm</strong> (1996)<br />
ELTER, Peter: Methoden und Systeme zur nichtinvasiven, kontinuierlichen<br />
und belastungsfreien Blutdruckmessung;<br />
Dissertation, Universität Karlsruhe (2001)<br />
GEORGI, Wolfgang - METIN, Ergun: Einführung in LabVIEW;<br />
4. Auflage, Fachbuchverlag Leipzig im Carl Hanser Verlag, München (2009)<br />
HEMODYNAMICS AG: Flow Restriction Principle approach to noninvasive arterial blood<br />
pressure determination - a method for highly accurate waveform recording;<br />
http://www.hemodynamic.com/abp/index.html, Internetpräsenz, Bern (2010)<br />
[Höf10]<br />
HÖFER, Judith: Entwicklung eines Studentenversuches zur Durchführung<br />
und Auswertung der auskultatorischen und oszillometrischen<br />
Blutdruckmessmethode mit ergänzendem Lernprogramm;<br />
<strong>Bachelorarbeit</strong>, <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> (2010)<br />
[Lun10]<br />
LUNZE, Jan: Regelungstechnik 1;<br />
8. Auflage, Springer-Verlag, Heidelberg (2010)<br />
LUNZE, Jan: Regelungstechnik 2;<br />
6. Auflage, Springer-Verlag, Heidelberg (2010)<br />
[Ohm91]<br />
[Pau10]<br />
[Pau11]<br />
[Reu08]<br />
OHMEDA MEDIZINTECHNIK: 2300 Finapress Blutdruckmonitor;<br />
Bedienungsanleitung,Puchheim (1991)<br />
PAULAT, Klaus Prof. Dr.: Regelungstechnik;<br />
Vorlesungsskript SS2010, <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> (2010)<br />
PAULAT, Klaus Prof. Dr.: Physiologische Regelmechanismen;<br />
Vorlesungsskript SS2011, <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> (2011)<br />
REUTER, M. - ZACHER, S.: Regelungstechnik für Ingenieure;<br />
12. Auflage, Vieweg+Teubner, Wiesbaden (2008)<br />
[Sch08]<br />
SCHULZ, Gerd: Regelungstechnik 2;<br />
2. Auflage, Oldenbourg-Verlag, München (2008)<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
xvii
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
Anhang<br />
Abbildungsverzeichnis<br />
Abbildung 1: Korotkow-Geräusche bei der auskultatorischen Blutdruckmessung [Elt01] ..................................... 3<br />
Abbildung 2: Manschettendruckverlauf und Oszillationen bei der oszillometrischen Blutdruckmessung [Elt01] . 4<br />
Abbildung 3: Volumenkompensationsmethode nach Penaz [Elt01]....................................................................... 4<br />
Abbildung 4: Messverfahren nach R. Aaslid und AO. Brubakk [Aas81]................................................................... 5<br />
Abbildung 5: Schematische Darstellung einer aufgesetzten Ultraschall-Doppler-Sonde [Pau11] .......................... 6<br />
Abbildung 6: Grundstruktur des Regelkreises [nach Lun10] ................................................................................... 7<br />
Abbildung 7: Digitalisierung mit Abtast-Halteglied [Reu08].................................................................................... 7<br />
Abbildung 8: Sprungantwort eines idealen PI-Reglers ............................................................................................ 8<br />
Abbildung 9: Einfache LabVIEW-Operation ............................................................................................................. 8<br />
Abbildung 10: Blutdruckverlauf während eines Valsalva-Manövers ....................................................................... 9<br />
Abbildung 11: Bestehender Versuchsaufbau vor der Optimierung ...................................................................... 10<br />
Abbildung 12: Blockdiagramm des ersten Modellentwurfs .................................................................................. 12<br />
Abbildung 13: Optimierung der Regelschleife - Zeitsteuerung Messschleife ........................................................ 13<br />
Abbildung 14: Optimierung der Regelschleife - Puffer nach dem „FIFO“-Prinzip ................................................. 14<br />
Abbildung 15: Optimierung der Regelschleife - Regelalgorithmus (PI) ................................................................. 15<br />
Abbildung 16: Valsalva-Press-Versuch mit altem Aufbau ..................................................................................... 15<br />
Abbildung 17: Valsalva-Press-Versuch mit neuem Aufbau ................................................................................... 16<br />
Abbildung 18: Spannungsverteiler und 24V-Netzteil ............................................................................................ 17<br />
Abbildung 19: Verteilerplatine .............................................................................................................................. 18<br />
Abbildung 20: Registerkartenelement "Voreinstellungen" der Bedienoberfläche ............................................... 21<br />
Abbildung 21: Registerkartenelement "Wiedergabe" der Bedienoberfläche mit gespeicherter Messung .......... 22<br />
Abbildung 22: Frontpanel des Messprogramms ................................................................................................... 23<br />
Abbildung 23: Optimierte Sondenfixierung ........................................................................................................... 25<br />
Abbildung 24: Struktur- und Signalflussplan - Legende......................................................................................... 26<br />
Abbildung 25: Struktur- und Signalflussplan - Übersicht Laboraufbau ................................................................. 26<br />
Abbildung 26: Struktur- und Signalflussplan - Detailansicht Druckerzeugungseinheit ......................................... 27<br />
Abbildung 27: Struktur- und Signalflussplan - Detailansicht Mess-PC .................................................................. 27<br />
Abbildung 28: Auswertung der Testmessungen - Beispiel für oszillometrische Messung .................................... 29<br />
Abbildung 29: Auswertung der Testmessungen - Vergleich der ermittelten MAP-Werte .................................... 29<br />
Abbildung 30: Auswertung der Testmessungen - Qualität der oszillometrischen Anpassung .............................. 30<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
xviii
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
Anhang<br />
Glossar<br />
Arterie<br />
arteriell<br />
distal<br />
Gefäßwiderstand<br />
Hämodynamik<br />
Herzzeitvolumen<br />
Hochdrucksystem<br />
hydrostatischer Druck<br />
invasiv<br />
Niederdrucksystem<br />
Patientenmonitoring<br />
physiologisch<br />
proximal<br />
transmuraler Druck<br />
Vitalparameter<br />
Vorlast<br />
Blutgefäß, welches Blut vom Herzen weg zu den Organen und dem<br />
Gewebe transportiert<br />
mit einer Arterie in Verbindung stehend<br />
ferner zur Körpermitte gelegen<br />
physikalischer Widerstand eines Blutgefäßes, der dem Blutstrom<br />
entgegen gesetzt ist; dieser kann z.B. durch Verengungen erhöht sein<br />
Strömungsmechanik des Bluts<br />
= Herzminutenvolumen; Blutmenge, die vom Herz während einer<br />
Minute in den Körperkreislauf abgegeben wird; Maß für die Pumpfunktion<br />
des Herzens<br />
Teil des Blutkreislaufs, in dem zur Versorgung der Organe ein hoher<br />
Druck vorherrscht; zum Hochdrucksystem gehören die linke Herzkammer,<br />
die Aorta sowie die großen Arterien<br />
Druck, der innerhalb einer ruhenden Flüssigkeit durch die Gravitationskraft<br />
hervorgerufen wird; eine Höhenänderung des Blutgefäßes<br />
bewirkt eine Änderung des hydrostatischen Drucks<br />
in den Körper oder in Organe eindringend<br />
Teil des Blutkreislaufs, in dem ein niedriger Druck vorherrscht; hier<br />
ist der Großteil des Blutvolumens des Körpers gespeichert; zum Niederdrucksystem<br />
gehören die Arteriolen, Kapillaren und Venen, das<br />
rechte Herz und der Lungenkreislauf<br />
Überwachung eines Patienten und dessen Vitalparameter<br />
den realen und normalen Lebensvorgängen entsprechend<br />
näher zur Körpermitte bzw. rumpfwärts gelegen<br />
Druck, der auf die Wand eines Hohlorgans einwirkt<br />
Maßzahlen für die Grundfunktionen des menschlichen Körpers, z.B.<br />
Herzfrequenz, Blutdruck, Atemfrequenz etc.<br />
Füllung des Herzens am Ende der Diastole<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
xix
<strong>Bachelorarbeit</strong><br />
Anhang<br />
Lebenslauf<br />
Persönliche Daten<br />
Name:<br />
<strong>Thomas</strong> Christian <strong>Elser</strong><br />
Geburtsdatum: 02.04.1988<br />
Geburtsort:<br />
Schwäbisch Gmünd<br />
Schule<br />
09/1994 - 07/1998 Klösterleschule Grundschule in Schwäbisch Gmünd<br />
09/1998 - 06/2007 Hans-Baldung-Gymnasium Schwäbisch Gmünd<br />
06/2007 Allgemeine Hochschulreife<br />
Studium<br />
10/2008 - 02/2012 Studium der Medizintechnik an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
Schwerpunkt Medizinische Gerätetechnik<br />
02/2012 Abschluss: Bachelor of Engineering (Medizintechnik)<br />
Praktika<br />
09/2008 AKS Hartmetalltechnik GmbH in Schwäbisch Gmünd<br />
Vorpraktikum im Bereich Mechanik<br />
08/2009 PTS Prüftechnik GmbH in Waldstetten<br />
Vorpraktikum im Bereich Elektronik<br />
08/2010 - 01/2011 Weinmann Geräte für Medizin in Hamburg<br />
Praktisches Studiensemester<br />
Forschung & Entwicklung Notfallmedizin<br />
<strong>Thomas</strong> <strong>Elser</strong><br />
xx