Anlage 3 - Avacon
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<strong>Anlage</strong> 3<br />
Standardlastprofilverfahren und Verfahren zur Mehr-/Mindermengenabrechnung<br />
Der Netzbetreiber verwendet für die Abwicklung des Transportes an Letztverbraucher<br />
mit einer maximalen stündlichen Ausspeiseleistung von 500 (fünfhundert) kW und einer<br />
maximalen jährlichen Entnahme von 1.000.000 (eine Millionen) kWh Standardlastprofile.<br />
Wird eine der beiden vorgenannten Grenzen vom Letztverbraucher mehrfach<br />
überschritten, wird die Ausspeisestelle auf Kosten des Letztverbrauchers mit einer<br />
registrierenden Lastgangmessung versehen. Zur Anwendung beim Standardlastprofilverfahren<br />
kommen die repräsentativen Lastprofile nach dem Gutachten der TU<br />
München 2005.<br />
Das Verfahren ist in dem BDEW/VKU Leitfaden Abwicklung von Standardlastprofilen<br />
vom 30. Juni 2011 sowie in den dazugehörigen <strong>Anlage</strong>n beschrieben.<br />
Folgende Spezifikationen gelten bei dem Netzbetreiber für die Anwendung des Standardlastprofilverfahrens<br />
Gas:<br />
Für Haushalte<br />
Einfamilienhaushalte H EF(I13 / C13): Jahresverbrauch = 50.000 kW<br />
Mehrfamilienhaushalte H MF(I23 / C23): Jahresverbrauch > 50.000 kWh<br />
Für Kochgas-Letztverbraucher<br />
Kochgas H KO(HK3): Jahresverbrauch = < 1.000 kWh/a<br />
Für Gewerbekunden<br />
Gebietskörperschaften, Kreditanstalten, Organisationen ohne Erwerbszweck G KO<br />
(KO3)<br />
Metall- und Kfz-Gewerbe G MK(MK3)<br />
Einzelhandel, Großhandel G HA(HA3)<br />
MUSTER<br />
Sammler G HD(HD3) Letztverbraucher-Ausspeisepunkte oberhalb des o. g. SLP-<br />
Grenzwertes, die momentan noch nicht lastganggemessen werden.<br />
Prognose-/Tagesmitteltemperaturen Verwendung der einfachen Tagesmitteltemperatur<br />
(24-Stundenmittel von 0 bis 24 Uhr), Verwendung der vom Deutschen Wetterdienst<br />
(ZT1) bis jeweils 12:00 Uhr gemeldeten prognostizierten Tagesmitteltemperaturen für<br />
den Folgetag.<br />
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Dabei wird die Temperatur, die in die Lastprofilfunktionen eingesetzt wird, als geometrische<br />
Reihe gemäß nachstehender Formel aus vier Temperaturen gebildet<br />
mit: T t<br />
MUSTER<br />
= Temperatur für Betrachtungstag (D) Prognosetemperatur<br />
T t-1 = Temperatur des Vortages (D-1) Prognosetemperatur<br />
T t-2 = Temperatur des Vor-Vortages (D-2) Isttemperatur<br />
T t-3 = Temperatur des Vor-Vor-Vortages (D-3) Isttemperatur<br />
Wetterstationen des DWD für Prognose- und Tagesmitteltemperaturen für die Temperaturgebiete<br />
Sachsen-Anhalt: DWD-Messpunkt in Gardelegen (ID 10359),<br />
Niedersachsen: DWD-Messpunkt in Hannover / Langenhagen (ID 10338).<br />
Die Lastprofile, Angaben zur Temperaturprognose und Zuordnung der Ausspeisestellen<br />
zu den Temperaturmessstellen können der Veröffentlichung unter www.avacon.de<br />
entnommen werden.<br />
Be- und Abrechnung von Mehr-/Mindermengen Gas<br />
1. Verfahren zur Ermittlung der Mehr-/Mindermengen:<br />
Monatsverfahren: Die Ablesung der Zähler findet rollierend statt. Die Verbrauchsmengen<br />
werden vom Netzbetreiber auf einzelne Monate aufgeteilt. Für<br />
die Mehr-Mindermengen werden die Verbrauchsmengen – abgegrenzt auf den<br />
Abrechnungsmonat - den in den Bilanzkreis/ das Sub-Bilanzkonto allokierten<br />
Mengen für den analogen Zeitraum gegenübergestellt. Lieferantenwechsel werden<br />
tagesscharf in der Allokation und in der Mengenabgrenzung berücksichtigt.<br />
2. Abrechnungsart: RLM Zählpunkt scharf, SLP TK scharf<br />
3. Abrechnungszeitraum: RLM monatlich, SLP monatlich mit einem Timelag von<br />
12 Monaten<br />
Nach Ablauf des Gastages 31.10.2012 werden für die Gesamtheit aller Zählpunkte<br />
eines Netzes die Mehr-/ Mindermengen für den Monat Oktober 2011<br />
ermittelt. Erst zu diesem Zeitpunkt ist in der Regel der letzte SLP-<br />
Ausspeisepunkt, der noch Absatzmengen im Oktober 2011 besitzt, abgelesen<br />
worden. Die Energiemengen werden je TK auf die einzelnen Monate aufgeteilt<br />
und den je TK aggregierten Allokationsmengen in den jeweiligen Monaten gegenübergestellt.<br />
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4. Preis: Die Basis für den Mehr-/Mindermengenpreis bilden die veröffentlichten<br />
täglichen positiven und negativen Ausgleichsenergiepreise des Marktgebietsverantwortlichen.<br />
Es handelt sich um einen symmetrischen Preis, sowohl für die<br />
Mehrmengen als auch für die Mindermengen. Pro Tag wird der Mittelwert aus<br />
dem positiven und negativen Ausgleichsenergiepreis berechnet. Anschließend<br />
wird pro Monat der ungewichtete Durchschnitt über alle Tagesdurchschnittspreise<br />
des Monats gebildet. Für die Abrechnung der SLP und RLM-Mehr-<br />
/Mindermengen kommt der jeweilige monatliche Mehr-/Mindermengenpreis<br />
zum Ansatz.<br />
5. Gewichtungsverfahren: Variante 2: Erneutes Ausrollen der Lastprofile. Der<br />
Netzbetreiber errechnet auf Basis der abgelesenen Verbrauchswerte und der Ist-<br />
Temperaturen bei Anwendung des synthetischen SLP-Verfahrens einen neuen<br />
Kundenwert bzw. einen neuen normierten Jahresverbrauch. Der Kundenwert<br />
bzw. normierter Jahresverbrauch wird nach jeder Ablesung neu errechnet, um<br />
Verbrauchsveränderungen des Kunden für die SLP-Allokation zu berücksichtigen.<br />
Mit diesem neuen Kundenwert bzw. normierten Jahresverbrauch und den<br />
Ist-Temperaturen wird der abgelesene Verbrauch des Kunden auf die einzelnen<br />
Monate aufgeteilt.<br />
6. Zeitpunkt der Rechnungserstellung: RLM monatlich, bis spätestens 3 Monate<br />
nach Ablauf des Monats, SLP monatlich, bis spätestens 3 Monate nach dem<br />
Tag, an dem der letzte Kunden aus der monatlichen Abrechnungstranche abgelesen<br />
wurde (Timelag 12 Monate),<br />
7. Erstellung der Mehr-/Mindermengenabrechnung gemeinsam mit der Netznutzungsabrechnung:<br />
RLM ja, SLP nein<br />
8. Übermittlung der Rechnung:<br />
RLM: Mehr-/Mindermengenabrechnung gemeinsam mit der Netznutzungsabrechnung<br />
mit einer getrennten Rechnung je Zählpunkt SLP:<br />
Separate Mehr-/Mindermengenabrechnung zusätzlich zur Netznutzungsabrechnung<br />
mit getrennten Rechnungen je TK, Rechnungen derzeit ausschließlich in<br />
Papierform mit Zahlungsziel von 10 Werktagen.<br />
MUSTER<br />
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