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SWR2 Tandem

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<strong>SWR2</strong> <strong>Tandem</strong><br />

Programm Oktober 2013<br />

Montag bis Freitag von 10.05 Uhr bis 10.30 Uhr<br />

und von 19.20 Uhr bis 20.00 Uhr<br />

Kontakt:<br />

Südwestrundfunk<br />

<strong>SWR2</strong> <strong>Tandem</strong><br />

76522 Baden-Baden<br />

E-mail: <strong>Tandem</strong>@swr.de<br />

Homepage: www.swr2.de/tandem<br />

Wöchentlich aktuelle Informationen aus der Redaktion erhalten Sie über unseren Newsletter,<br />

den Sie über unsere Homepage www.swr2.de/tandem kostenlos abonnieren können.<br />

Sende-Mitschnitte können Sie bei SWR Media GmbH, 76522 Baden-Baden bestellen.


Liebe Hörerinnen und Hörer,<br />

Soziales ist nicht „in“. Ein Journalist, der sich, dem Bildungsnotstand, unverschuldeter Armut<br />

und der Ungerechtigkeit widmet, gilt bei Vielen als Jammerlappen und Miesepeter, der nur<br />

die gute Stimmung verdirbt.<br />

In <strong>SWR2</strong> <strong>Tandem</strong> bringen wir aber ganz bewusst solche Themen, weil wir überzeugt sind,<br />

dass man die Welt nur verstehen kann, wenn man auch die dunklen Ecken ausleuchtet. Und<br />

weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass solche Geschichten keineswegs trist erzählt<br />

werden müssen, sondern im Gegenteil spannend, anregend und auch frech sein können.<br />

Das Oktoberprogramm von <strong>SWR2</strong> <strong>Tandem</strong> ist eine gute Gelegenheit, die Probe aufs<br />

Exempel zu machen:<br />

Frech finden Inge Hannemann die einen, couragiert die anderen: auf jeden Fall kämpft die<br />

Jobvermittlerin aus Hamburg gegen das, was sie eigentlich umsetzen soll: Hartz-IV. Das<br />

bleibt nicht ohne Folgen … (7. 10.).<br />

Am 8.Oktober stehen im <strong>Tandem</strong>-Hörspiel „Zwischen hier und jetzt“ die Asylsuchenden<br />

Janine und Karla im Mittelpunkt. Thema sind der Alltag im Heim, Überlebensstrategien,<br />

Kämpfe, Enttäuschungen und Erfolge.<br />

Kennen Sie AIDA? Die Frage zielt weder auf die nubische Prinzessin in der Verdi-Oper ab,<br />

noch auf das gleichnamige Kreuzfahrtschiff. Gemeint ist ein Programm der Arbeitsagentur<br />

für junge Arbeitslose, die ins Ausland geschickt werden (10.10.).<br />

Am 17. Oktober geht es um eine ungewohnte, aber nicht ungewöhnliche Situation: Der Mann<br />

ist arbeitslos, die Frau verdient das Geld. Alte Rollenmodelle werden fragwürdig, neue<br />

müssen noch gefunden werden.<br />

Und am 28. Oktober berichtet der <strong>Tandem</strong>-Autor Andreas Boueke von „Zementstaub auf<br />

Blumenfeldern“ in Guatemala. Der stammt von einer Zementfabrik, die neben den Feldern<br />

errichtet wird, auf denen Maya-Indianer Blumen produzieren.<br />

Das sind nur einige Beispiele für das, was Sie im Oktober im <strong>Tandem</strong>-Programm erwartet.<br />

Wir freuen uns über Ihre Reaktion. Lob oder Kritik sind willkommen und werden garantiert<br />

beantwortet. Schreiben Sie uns: tandem@swr.de.<br />

Ralf Kröner


Dienstag, 1. Oktober 2013 um 10.05 Uhr<br />

Deutschlands verlorene Töchter<br />

Zwei Frauen in Paris<br />

Von Annika Erichsen<br />

Wiederholung vom Montag, 19.20 Uhr<br />

Dienstag, 1. Oktober 2013 um 19.20 Uhr<br />

ARD PiNball<br />

Nominierte Stücke 2<br />

Hörspiele, die unabhängig von den Rundfunkanstalten produziert werden, gibt es, seit das<br />

Heimtonbandgerät Anfang der 50er Jahre in die Haushalte eingezogen ist. Ganz privat, der<br />

besseren Akustik wegen unterm Küchentisch oder auch mal im Kleiderschrank, können<br />

seitdem wahre Kleinode der Hörkunst geschaffen werden. Durch die Digitalisierung haben<br />

sich die Produktionsbedingungen für unabhängige Hörspielmacher inzwischen allerdings<br />

radikal vereinfacht und immer mehr Hörspiele werden frei produziert. Mit dem PiNball-<br />

Wettbewerb bieten ARD und DRadio eine Plattform für freie Hörspielproduktionen. In <strong>SWR2</strong><br />

<strong>Tandem</strong> stellen wir die nominierten Einreichungen vor.<br />

(Autorenproduktion / Red.: Katrin Zipse)<br />

Mittwoch, 2. Oktober 2013 um 10.05 Uhr<br />

Ich lüge also bin ich<br />

Wenn Menschen ihr Leben erfinden<br />

Von Ynes Mohlfenter<br />

„Ich habe Krebs“, eröffnet Luisa ihrem Freund Georg. Dass sie lügt, ist das letzte, woran<br />

Georg in diesem Moment denkt. Doch nach und nach häufen sich die Ungereimtheiten und<br />

irgendwann wird Georg klar: Luisa hat nicht nur ihre Krankheit erfunden, sondern vieles<br />

mehr. Fachleute nennen das krankhafte Verlangen zu lügen Pseudologie. Pseudologen<br />

denken sich häufig ein schillerndes Parallelleben aus, in dem sie zum Beispiel großes Leid<br />

aushalten. Dafür winkt ihnen Aufmerksamkeit und Bewunderung. Vor allem gelingt ihnen so<br />

die Flucht aus ihrer realen Biographie, die häufig von Vernachlässigung in der Kindheit,<br />

Missbrauch oder dem Gefühl der Leere geprägt ist.<br />

(SWR 2013 / Red.: Petra Mallwitz)<br />

Mittwoch, 2. Oktober 2013 um 19.20 Uhr<br />

Rakete<br />

Junge Leute im Gespräch<br />

Gast: Adrian Langenbach, Kameramann, Filmakademie Baden-Württemberg<br />

Moderation: Roland Wagner<br />

Unser Studiogast ist 27 Jahre alt und studiert an der Filmakademie Baden-<br />

Württemberg in Ludwigsburg, und zwar durchläuft er dort die Ausbildung zum<br />

Kameramann.<br />

Adrian Langenbach hat schon an den verschiedensten Filmen mitgearbeitet, vom<br />

Naturfilm über den Werbefilm bis zum künstlerischen Kurzfilm. Er hat Dreherfahrung<br />

in vielen Ländern gesammelt, z. B. in Namibia, Ägypten und Nordeuropa. Für die<br />

Dokumentation „Alaska“ erhielt er zusammen mit seinem Team den Caligari-<br />

Förderpreis. Und hilfreich für eine Filmproduktion: er hat auch schon musikalische<br />

Erfahrungen gesammelt, als Sänger einer Metal-Band.<br />

(SWR 2013 / Red.: Ralf Kröner)


Donnerstag, Oktober 2013<br />

Tag der Deutschen Einheit – Feiertag<br />

Freitag, 4. Oktober 2013 um 10.05 Uhr<br />

Promised Land<br />

West-Musiker im Osten<br />

Von Henry Bernhard<br />

In den späten 80er Jahren glaubte die FDJ, die Staatsjugend der DDR, sie könnte junge<br />

Leute mit exklusiven Konzerten an sich binden – und davon abhalten, noch einmal<br />

vielstimmig, „Die Mauer muss weg“ zu skandieren. Das war 1987 beim Konzert von David<br />

Bowie in West-Berlin passiert, als sich auf der anderen Seite der Mauer Ost-Berliner<br />

Jugendliche zu Tausenden versammelt hatten und Sprechchöre riefen. Aber mit jedem<br />

Konzert von Spingsteen, Dylan und Kunze wurde klarer, was der Musiker Lutz Kerschowski<br />

auf den Punkt bringt: Das eigentliche Ereignis war das Publikum. Und das Gefühl „Wir sind<br />

viele!“ begann schon 1987.<br />

(DLR 2013 / Red.: Ralf Kröner)<br />

Freitag, 4. Oktober 2013 um 19.20 Uhr<br />

Musik<br />

Unerhörtes aus Pop, Jazz und Weltmusik<br />

Montag, 7. Oktober 2013 um 10.05 Uhr<br />

„Betriebsstörung“<br />

Eine Angestellte der Arbeitsagentur kämpft gegen Hartz IV<br />

Von Rainer Schwochow<br />

Sie hat eine gutbürgerliche Wohnung, eine sichere Arbeit, eine Familie. Die erwachsene<br />

Tochter findet nicht richtig, was ihre Mutter tut, aber ist stolz auf sie: Weil die das tut, was sie<br />

für richtig hält. Inge Hannemann, Jobvermittlerin in Hamburg, soll „Hartz-IV“ umsetzen, aber<br />

sie kämpft dagegen. Die Arbeitsagentur stellte sie „vorübergehend“ von ihrer Arbeit frei, ein<br />

Verfahren vor dem Arbeitsgericht steht an. Warum begibt sich eine Frau aus der Mitte der<br />

Gesellschaft auf einen Weg, von dem sie nicht weiß, wohin er sie führt?<br />

(Autor für SWR 2013 / Red.: Nadja Odeh)<br />

Montag, 07. Oktober 2013 um 19.20 Uhr<br />

Nachttänzer<br />

Der japanische DJ Ryoma Sasaki<br />

Von Malte Jaspersen<br />

Regie: der Autor<br />

Ryoma Sasakis „Transit Records“ gilt als eine der ersten Adressen in Kyotos Musik- und<br />

Clubszene, eine Fundgrube für elektronische Musik. Der Laden richtet sich an Leute, die vor<br />

allem nachts leben und arbeiten. Öffnungszeiten: 21 Uhr bis 4 Uhr morgens. Neben Gigs im<br />

legendären Kyotoer Club „Metro“ arbeitet Sasaki immer wieder in Berlin. „Je häufiger ich in<br />

Deutschland bin, desto mehr Unterschiede zu Japan sehe ich.“ Das bezieht sich nicht nur<br />

auf Musik, sondern auch auf das Gefühl von Freiheit. Immer mehr Clubs werden von der<br />

Polizei geschlossen, da sie angeblich gegen ein obskures „Gesetz zur Kontrolle des<br />

Unterhaltungsgewerbes“ aus dem Jahr 1948 verstoßen. In einem zunehmend restriktiv<br />

werdenden Land verteidigt Ryoma Sasaki seinen persönlichen Freiraum und hält die Türen<br />

für die musikalische Avantgarde offen.<br />

(SWR 2013 / Red.: Karin Hutzler)


Dienstag, 08. Oktober 2013 um 10.05 Uhr<br />

Nachttänzer<br />

Der japanische DJ Ryoma Sasaki<br />

Von Malte Jaspersen<br />

Wiederholung vom Montag, 19.20 Uhr<br />

Dienstag, 8. Oktober 2013 um 19.20 Uhr<br />

Zwischen hier und jetzt<br />

Asylgespräche<br />

Hörspiel von Lena Müller<br />

Regie: Iris Drögekamp<br />

Karla und Janine sind als Asylsuchende nach Deutschland gekommen. Seit Jahren warten<br />

sie darauf, dass über ihren Asylantrag entschieden wird. Ihre Lebenssituation ist davon<br />

geprägt, dass sie für ihre Flucht große Entscheidungen treffen mussten, und nun in einem<br />

Zustand des Abwartens und der eingeschränkten gesellschaftlichen Teilhabe verharren<br />

müssen. In diesem Moment des 'Dazwischen' beschreiben sie den Alltag im Heim, ihre<br />

Überlebensstrategien, ihre Kämpfe, ihre Enttäuschungen und Erfolge. Sie sprechen über<br />

Freiheit und Einschränkung, Selbst- und Fremdbestimmung, Wünsche und Träume,<br />

Kindererziehung und<br />

berufliche Perspektiven.<br />

(SWR 2013 / Red.: Katrin Zipse)<br />

Mittwoch, 9. Oktober 2013 um 10.05 Uhr<br />

Hennen krähen doch -<br />

22 Jahre Freundschaft mit einer aufsässigen Nepalesin<br />

Von Barbara Kenneweg<br />

Sareena ist die Tochter eines armen Mannes, der sich als Soldat bei der britischen Armee<br />

verdingte - und Karriere machte. Mit neun wurde sie nach England aufs Internat geschickt,<br />

was eine Jugend der Isolation und Fremdheit einläutete. Mit 18 lernten sie und Barbara<br />

Kenneweg sich kennen und wurden ungleiche Gefährtinnen. Heute lebt Sareena wieder in<br />

Nepal, hat zwei Waisenkinder adoptiert und macht Musik. Sie gründete die erste Anarcho-<br />

Punkband des Landes. Die Freundinnen treffen sich auf Sareenas Europatournee.<br />

(Autorin für SWR 2013 / Red.: Petra Mallwitz)<br />

Mittwoch, 9. Oktober 2013 um 19.20 Uhr<br />

Rakete<br />

Junge Leute im Gespräch<br />

Donnerstag, 10. Oktober 2013 um10.05 Uhr<br />

Plötzlich Marseille<br />

Ein EU-Förderprojekt schickt junge Arbeitssuchende nach Frankreich<br />

Von Anne-Christin Döhle<br />

Tobias bekommt einen Anruf von der Arbeitsagentur: Ob er nicht Lust hätte, zwei Monate in<br />

Frankreich zu verbringen. Er müsse dort aber ein Praktikum machen. Tobias, der schon seit<br />

einer Weile arbeitslos ist, stimmt sofort zu: Und wird damit Teil des „AIDA-Programms“: AIDA<br />

steht für „Arbeit und Integration durch Austausch“: Eine Maßnahme, mit der die EU und das


Ministerium für Arbeit, Familie und Soziales junge Arbeitslose fördern wollen. Nur wenige<br />

Monate nach dem Anruf reist Tobias also nach Marseille. Mit rudimentären<br />

Französischkenntnissen, aber durchaus hoffnungsvoll.<br />

(SWR 2013 / Red.: Alexandra Müller)<br />

Donnerstag, 10. Oktober 2013 um 19.20 Uhr<br />

Hörer live<br />

Diskutieren Sie mit!<br />

Freitag, 11. Oktober 2013 um 10.05 Uhr<br />

Patti und ihre 13 Geschwister<br />

Eine Familiengeschichte aus Guatemala zum Weltmädchentag<br />

Von Andreas Boueke<br />

Patti ist 19 und das fünfte Kind ihrer Familie. Ihre Mutter Marina Reyes könnte ohne Pattis<br />

Hilfe ihre 9 jüngeren Kinder nicht versorgen. Pattis schulpflichtige Geschwister besuchen<br />

heute alle eine Schule. Die Schulmaterialien kauft Patti, obwohl sie sich auch um ihre eigene<br />

Schulbildung in der Oberstufe kümmern muss; glücklicherweise hat sie Arbeit in einer<br />

Schuhfabrik gefunden. Patti beklagt sich nicht, aber eines weiß sie sicher: die Großfamilie<br />

ihrer Eltern ist für sie kein Modell. Wenn sie ihren Freund heiratet, will sie höchstens 2<br />

Kinder.<br />

"Patti und ihr 13 Geschwister" wird mit dem Ulrich-Wickert-Preis für Kinderrechte<br />

ausgezeichnet. Deshalb wiederholen wir das engagierte Stück von Andreas Boueke am von<br />

der UNO im Jahr 2011 beschlossenen „Weltmädchentag“, dem 11. Oktober.<br />

(SWR 2011 / Red.: Ralf Kröner)<br />

Freitag, 11. Oktober 2013 um 19.20 Uhr<br />

Musik<br />

Unerhörtes aus Pop, Jazz und Weltmusik<br />

Montag, 14. Oktober 2013 um 10.05 Uhr<br />

Zuhause und doch nicht mehr daheim<br />

Alltag einer jungen Frau in Bulgarien<br />

Von Helmut Frei<br />

Katerina träumt von Deutschland. In ihrer Heimat Bulgarien fühlt sie sich seit Jahren nicht<br />

mehr wohl. Die Theaterwissenschaftlerin und Dolmetscherin sieht weder eine berufliche<br />

Chance, noch kommt sie mit den gesellschaftlichen Verhältnissen in ihrem Land klar. Auch<br />

ihre forstwirtschaftliche Zusatzausbildung bringt sie nicht wirklich weiter. Frauen haben es<br />

schwer in Bulgarien, sagt Katerina. Das Land ist zerrissen. Die Hoffnung, die nach dem Sturz<br />

der kommunistischen Herrschaft aufblühte, scheint verflogen. All das spürt man, wenn man<br />

mit Katerina auf Reisen ist, sie in ihrem Alltag erlebt.<br />

(SWR 2013 / Red.: Rudolf Linßen)<br />

Montag, 14. Oktober 2013 um 19.20 Uhr<br />

Die Obsession des Hornisten<br />

Stephan Kattes Suche nach dem wahren Klang<br />

Von Carsten Dippel<br />

Regie: Maria Ohmer


Stephan Katte will ein Horn bauen, das so klingen soll wie zur Haydn-Zeit. Einmal durfte er<br />

ein solches Original spielen. Mit all dem Quäken und Kieksen, das seinen Klang so<br />

unverwechselbar macht. Danach hatte Katte jahrelang gesucht. Kurzerhand machte Stephan<br />

Katte aus seinem Keller kurzerhand eine Werkstatt. Wenn er nicht gerade auf Konzertreise<br />

ist, hämmert, lötet, feilt er an Messingblech. Bis er ein Horn in Händen hält, das nicht nur alt<br />

aussieht, sondern auch so klingt. Entspannung sucht er auf Wanderungen im Thüringer<br />

Wald. Denn die Sehnsucht nach Natürlichkeit, die Suche nach dem Ursprünglichen, begleitet<br />

ihn schon sein ganzes Leben.<br />

(SWR 2013 / Red.: Karin Hutzler)<br />

Dienstag, 15. Oktober 2013 um 10.05 Uhr<br />

Die Obsession des Hornisten<br />

Stephan Kattes Suche nach dem wahren Klang<br />

Von Carsten Dippel<br />

Wiederholung vom Montag, 19.20 Uhr<br />

Dienstag, 15. Oktober 2013 um 19.20 Uhr<br />

Klappstuhllesung<br />

Flügel nähen<br />

Von Rebecca Gisler<br />

Regie: Ulrich Lampen<br />

„Du, mein Sohn, wirst kein gutes Leben haben“, sagt der Vater und sammelt seine<br />

Kleidungsstücke auf, die die Mutter aus dem Fenster geworfen hat. Dann ist er fort und der<br />

Sohn bleibt zurück. Sporadisch führt der Vater neue Frauen vor – eine Hobbyseglerin mit<br />

Pudelfrisur, eine Maklerin, eine, die Vanilleshakes verkauft, eine Panflötenspielerin, eine<br />

Buchhalterin, zwanzig Jahre jünger. Der Sohn wird derweil groß und menschenscheu und<br />

kämpft sich durch die eigenen Beziehungen, bis er irgendwann davon läuft. Wo unser<br />

Klappstuhl steht, um den Flüchtenden einzufangen, erfahren sie auf unserer Homepage<br />

swr2.de/tandem.<br />

(SWR 2013 / Red.: Katrin Zipse)<br />

Mittwoch, 16. Oktober 2013 um 10.05 Uhr<br />

Hätt‘ ich zwei linke Hände<br />

Wie der Schriftsteller Gregor Sander zu seiner richtigen Hand fand<br />

Von Anette Selg<br />

Wir leben in einer Welt für Rechtshänder. Messer, Scheren und unzählige Maschinen<br />

können von Linkshändern nur mit Mühe oder gar nicht benutzt werden. Eine Umschulung auf<br />

die rechte Hand ist aber ein massiver Eingriff ins Gehirn, denn Händigkeit ist angeboren und<br />

kann nicht verändert werden. „Hätt‘ ich zwei linke Hände, hätt‘ ich zwei ganz tolle“, sagt<br />

Gregor Sander von sich selbst. Er ist Linkshänder und wurde als Kind auf die rechte Hand<br />

umgeschult. Erst als Erwachsener erlernt er mit Hilfe einer Ergotherapeutin endlich wieder<br />

den Gebrauch seiner linken Hand. Die Rückschulung verändert sein ganzes Leben.<br />

(SWR 2013 / Red.: Ralf Kröner)<br />

Mittwoch, 16. Oktober 2013 um 19.20 Uhr<br />

Rakete<br />

Junge Leute im Gespräch


Donnerstag, 17. Oktober 2013 um 10.05 Uhr<br />

Sprengsatz unterm Küchentisch<br />

Wenn die Frau das Geld verdient<br />

Von Ingrid Müller-Münch<br />

Als Rainer und Brigitte sich kennen lernten, war es Liebe auf den ersten Blick. Beide<br />

studierten. Rainer wurde Architekt, Brigitte Journalistin. Sie bekamen ein Kind. Alles sah<br />

rosig aus. Doch dann wurden bei Rainer die Aufträge knapp. Brigitte muss heute das Geld<br />

verdienen. Wie gehen beide mit der ungewohnten Situation um? Für sie gibt es keine<br />

Vorbilder, sie fallen aus jeglicher Norm. Und sie sind nicht die einzigen. Viele Paare<br />

verschweigen die Arbeitslosigkeit des Mannes, tun nach außen hin so, als wäre alles wie<br />

üblich. Dabei sind alte Positionen längst ins Wanken geraten.<br />

(SWR 2009 / Red.: Nadja Odeh)<br />

Donnerstag, 17. Oktober 2013 um 19.20 Uhr<br />

Hörer live<br />

Diskutieren Sie mit!<br />

Freitag, 18. Oktober 2013 um 10.05 Uhr<br />

Zweimal am Tag ins Restaurant<br />

Deutsche in Peking<br />

Von Barbara Kenneweg<br />

Peking boomt, Peking ist in. Die Stadt bietet Ausländern Möglichkeiten, die sie zuhause nicht<br />

hätten. Nadine betreut deutsche Mittelständler, die in China Fuß fassen wollen, bei ihren<br />

ersten Schritten. Sie erzählt von amüsanten Missverständnissen und peinlichen<br />

Fehleinschätzungen, aber auch vom privilegierten Leben deutscher Geschäftsleute. Zweimal<br />

am Tag im Restaurant warm essen – wer könnte sich das in Deutschland leisten? Ivonne ist<br />

Schweizerin und mit einem Chinesen verheiratet. Als Psychologin rief sie in einer<br />

psychiatrischen Klinik eine Initiative ins Leben, die den bis dato eher apathisch vor sich<br />

hinlebenden Patienten neues Selbstbewusstsein gibt.<br />

(RBB / Red.: Petra Mallwitz)<br />

Freitag, 18. Oktober 2013 um 19.05 Uhr<br />

ARD-Radiotatort<br />

Montag, 21. Oktober 2013 um 10.05 Uhr<br />

Freiheit. Angst.<br />

Zwei Frauen in der Syrischen Revolution<br />

Von Carina Pesch<br />

Der Aufstand in Syrien werde islamistischer, gewaltbereiter, männlicher, heißt es. Doch nach<br />

wie vor gibt es den gewaltfreien Widerstand und viele Syrerinnen sind darin aktiv: Sie<br />

gründen Frauengruppen, organisieren Hilfsleistungen und arbeiten an Konzepten für die<br />

Zukunft. Über allen enttäuschten Erwartungen steht immer noch der Freiheitstraum.<br />

„Freiheit. Angst.“ porträtiert das Innenleben zweier Aktivistinnen aus Damaskus. Die eine<br />

landete durch einen Zufall im sicheren Europa, die andere kehrt immer wieder ins<br />

Krisengebiet zurück. Eine radiophone Dokumentation von Carina Pesch.<br />

(Autor für SWR 2013 / Red.: Alexandra Müller)


Montag, 21. Oktober 2013 um 19.20 Uhr<br />

Fútbol sólo!<br />

Oder: die Kunst des Überlebens<br />

Von Patrick Batarilo<br />

Regie: Maidon Bader<br />

Carlos, der Trainer, ist arbeitslos, seit seine Firma in Konkurs ging. Juan, der Libero, trinkt zu<br />

viel, nach der Trennung von seiner Frau landete er auf der Straße. Der Außenstürmer Sofian<br />

ist unter einem Bus versteckt aus Marokko eingewandert. Mitten in der Wirtschaftskrise<br />

trainiert in Sevilla eine Fußballmannschaft für ein nationales Turnier. Die Spieler sind alle<br />

obdachlos und haben kaum eine Chance auf einen Neuanfang. Ohne die Krise wären sie<br />

sich wohl nie begegnet. Jede Woche zeigen sie, was sie können und finden Anerkennung.<br />

Häufig brechen Konflikte auf, die das Leben auf der Straße mit sich bringt. Doch das<br />

gemeinsame Ziel verbindet sie: Sie wollen das Turnier gewinnen.<br />

(SWR 2013 / Red.: Karin Hutzler)<br />

Dienstag, 22. Oktober 2013 um 10.05 Uhr<br />

Fútbol sólo!<br />

Oder: die Kunst des Überlebens<br />

Von Patrick Batarilo<br />

Wiederholung vom Montag, 19.20 Uhr<br />

Dienstag, 22. Oktober 2013 um 19.20 Uhr<br />

Der klügste Mensch im Facebook (1)<br />

Statusmeldungen aus Syrien<br />

Von Aboud Saeed<br />

Aus dem Arabischen von Sandra Hetzl<br />

Funkeinrichtung: Katrin Zipse<br />

Regie: Judith Lorentz<br />

Im März 2011 begann in Syrien eine zunächst friedliche Revolution der Bevölkerung gegen<br />

den Staatschef Baschar al-Assad, die von Regierungstruppen gewaltsam niedergeschlagen<br />

wurde. Inzwischen hat sich die Revolte zu einem Bürgerkrieg entwickelt, über 90.000<br />

Menschen sind getötet worden, anderthalb Millionen sind auf der Flucht. Der dreißigjährige<br />

Aboud Saeed lebt 80 km nordöstlich von Aleppo, an der türkisch-syrischen Grenze, in der<br />

Kleinstadt Manbidsch, die 2012 und Anfang 2013 stark von den Assad-Truppen bombardiert<br />

wurde. Dort beginnt er im Dezember 2011 mit seiner ganz persönlichen Revolution – auf<br />

Facebook. Vierzehn Monate lang postet er täglich Statusmeldungen, die zum literarischen<br />

Dokument seines Lebens werden.<br />

(SWR 2013 / Red.: Katrin Zipse)<br />

Mittwoch, 23. Oktober 2013 um 10.05 Uhr<br />

Wenn Senioren den Bolero tanzen<br />

Lissanga Ji - Tanztheater von Laien<br />

Von Ina Jackson<br />

Leidenschaft, Erotik und körperliche Freiheit, darum geht es den zehn Senioren, die sich<br />

zum Tanzen bei Lissanga Ji zusammengefunden haben. Davon wollen sie tänzerisch<br />

erzählen und Ihr Stück schließlich auch auf die Bühne bringen. Doch wie kann es gelingen,<br />

solche Gefühle in Bewegung umzusetzen, wenn man das vorher nie gelernt hat? Wenn man<br />

erst in der Lebensphase zwischen 60 und 70, wenn Körper und Geist schon etwas steif<br />

geworden sind, das Tanztheater für sich entdeckt? Wie überwinden die Senioren ihre


Widerstände, die Scheu sich zu zeigen? Zum Bolero von Ravel und mit der Unterstützung<br />

der jungen Choreografin Lenah Strohmaier haben sie sich auf die Reise gemacht.<br />

(Autor für SWR 2013 / Red.: Petra Mallwitz)<br />

Mittwoch, 23. Oktober 2013 um 19.20 Uhr<br />

Rakete<br />

Junge Leute im Gespräch<br />

Donnerstag, 24. Oktober 2013 um 10.05 Uhr<br />

Meine Halbschwester<br />

Über ein lange gehütetes Familiengeheimnis<br />

Von Barbara Dobrick<br />

Zeit seines Lebens hatte der Vater neben seinen beiden ehelichen Töchtern eine<br />

außereheliche Tochter und diese verleugnet. Das nehmen ihm alle drei immer noch übel. Sie<br />

kannten einander seit Kindertagen, wurden als junge Frauen Freundinnen, aber erst spät<br />

erfuhren sie, dass sie auch eng verwandt sind. Heute leben ihre Eltern nicht mehr, die drei<br />

Töchter sprechen offen darüber, was das Jahrzehnte lang gehütete Familiengeheimnis<br />

bewirkt hat.<br />

(SWR 2013 / Red.: Nadja Odeh)<br />

Donnerstag, 24. Oktober 2013 um 19.20 Uhr<br />

Hörer live<br />

Diskutieren Sie mit!<br />

Freitag, 25. Oktober 2013 um 10.05 Uhr<br />

Kein weißes Blatt<br />

Ellinor Krogmann im Gespräch mit Susanna Filbinger-Riggert<br />

Susanna Filbinger-Riggert, die älteste Tochter von Hans Filbinger, entdeckte nach dessen<br />

Tod 2007 durch Zufall seine Tagebücher. Hans Filbinger war sechs Jahre lang<br />

Ministerpräsident von Baden-Württemberg und musste wegen seiner umstrittenen Tätigkeit<br />

als Marinerichter in der Wehrmacht zurücktreten. Die Vergangenheit hatte lange Jahre auch<br />

das Verhältnis der Tochter zu ihrem Vater geprägt. Nun wollte sie den Mann, den Vater<br />

verstehen, jenseits von Rechtfertigung und Verurteilung. Dabei kommt sie auch der eigenen<br />

Geschichte näher. Am Ende schreibt sie die Vater-Tochter-Biografie „Kein weißes Blatt“.<br />

(SWR 2013 / Red.: Petra Mallwitz)<br />

Freitag, 25. Oktober 2013 um 19.20 Uhr<br />

Musik monothematisch<br />

Montag, 28. Oktober 2013 um 10.05 Uhr<br />

In der Warteschleife<br />

Eine Asylbewerberfamilie in Deutschland<br />

Von Beate Hinrichs<br />

Sie sind gekommen, weil sie verfolgt wurden, und nun müssen sie ganz von vorn anfangen:<br />

Ali, Sheila und die siebenjährige Maryam sind aus dem Iran geflohen, weil sie zum<br />

Christentum konvertiert sind. In einem Flüchtlingsheim in Köln versuchen sie, mit dem<br />

auszukommen, was das Asylbewerberleistungsgesetz als Existenzminimum definiert. Mit ein


paar Brocken Deutsch und viel zu viel freier Zeit erobern sie sich Stück für Stück ihre<br />

Umgebung. Anfangs von Heimweh und Alpträumen geplagt, werden sie zunehmend<br />

zuversichtlicher – und warten darauf, als asylberechtigt anerkannt zu werden.<br />

(SWR 2013 / Red.: Nadja Odeh)<br />

Montag, 28. Oktober 2013 um 19.20 Uhr<br />

Zementstaub auf Blumenfeldern<br />

Von Andreas Boueke<br />

Regie: Felicitas Ott<br />

Der Einfluss der Mayabevölkerung auf die Wirtschaft und Politik Guatemalas ist gering,<br />

Kindersterblichkeit und Analphabetentum sind hoch. In einem kleinen Dorf in den Bergen ist<br />

es einer Mayagemeinde gelungen, eine erfolgreiche Blumenproduktion aufzubauen. Aber<br />

ihre Zukunft ist gefährdet, weil eine der mächtigsten Familien des Landes eine Zementfabrik<br />

baut. Viele Menschen protestieren gegen Umweltzerstörung und Rassismus, die Regierung<br />

reagiert mit Repression und Verfolgung. Auch Valeria, eine junge Maya, engagiert sich. Sie<br />

organisiert die Öffentlichkeitsarbeit der Widerstandsbewegung. Trotz Einschüchterung und<br />

Drohungen kämpft sie für die Zukunft ihres Dorfes.<br />

(SWR 2013; Redaktion: Karin Hutzler)<br />

Dienstag, 29. Oktober 2013 um 10.05 Uhr<br />

Zementstaub auf Blumenfeldern<br />

Von Andreas Boueke<br />

Wiederholung vom Montag, 19.20 Uhr<br />

Dienstag, 29. Oktober 2013 um 19.20 Uhr<br />

Der klügste Mensch im Facebook (2)<br />

Statusmeldungen aus Syrien<br />

Von Aboud Saeed<br />

Aus dem Arabischen von Sandra Hetzl<br />

Funkeinrichtung: Katrin Zipse<br />

Regie: Judith Lorentz<br />

„20. Januar 2012 um 20:34: Das Leben hier auf Facebook ist weniger gerecht als das Leben<br />

draußen. Ein Indiz dafür ist, dass hier jeder spricht, mich eingeschlossen. Während das<br />

Schweigen draußen Tausende von Menschen umgebracht hat und immer noch umbringt.<br />

Doch das ist Gerechtigkeit.“<br />

Aboud Saeed ist 30 Jahre alt und lebt 80 km nordöstlich von Aleppo, an der türkischsyrischen<br />

Grenze. Vierzehn Monate lang postet er tägliche Statusmeldungen auf Facebook.<br />

Mit schwarzem Humor und einem genauen Blick für die Absurditäten des Alltags ermöglicht<br />

er eine andere, menschlichere Sicht auf sein Land als es die Kriegsmeldungen tun, die uns<br />

sonst erreichen.<br />

(SWR 2013 / Red.: Katrin Zipse)<br />

Mittwoch, 30. Oktober 2013 um 10.05 Uhr<br />

Verlieben in der Therapie<br />

Wenn Gefühle auf Glatteis geraten<br />

Von Petra Mallwitz<br />

Sabine P. hat sich in ihren Psychotherapeuten verliebt und er hat sie - so empfand sie es<br />

jedenfalls - kalt zurückgewiesen. Erotische Kontakte zwischen Therapeut und Patient sind


strafbar und haben oft schlimme psychische Folgen. Und auch bei Sabine entstanden durch<br />

die Art der Zurückweisung Scham und Selbstzweifel. Wie hätte ihr Psychologe gut reagieren<br />

können? Der Arzt und Psychotherapeut Walter Hoffmann spricht aus eigener Erfahrung.<br />

(Autorin für SWR 2013 / Red.: Petra Mallwitz)<br />

Mittwoch, 30. Oktober 2013 um 19.20 Uhr<br />

Rakete live<br />

Junge Leute im Gespräch<br />

Donnerstag, 31. Oktober 2013 um 10.05 Uhr<br />

Spuren im Sand<br />

Exkursionen ins Lausitzer Wolfsrevier<br />

Von Harald Brandt<br />

Zur Zeit leben etwa 13 Wolfsfamilien in der Lausitz. Die Schafzüchter der Region haben sich<br />

inzwischen mit den aus Polen eingewanderten Raubtieren arrangiert. Widerstand kommt aus<br />

der Jägerschaft, und auch einige Bewohner der Nachbarorte haben sich noch nicht mit den<br />

Neuankömmlingen angefreundet. Der freiberufliche Naturführer Stephan Kaasche und die<br />

Wildbiologin Catriona Blum bemühen sich, deren Befürchtungen zu zerstreuen. Auf ihrer<br />

Webseite "Wolfland Tours" bieten die jungen Naturschützer Exkursionen ins Wolfsgebiet an,<br />

bei denen man lernt, Spuren zu lesen und das Verhalten der Tiere richtig zu deuten.<br />

(SWR 2013 / Red.: Ralf Kröner)<br />

Donnerstag, 31. Oktober 2013 um 19.20 Uhr<br />

Hörer live<br />

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