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Wahlärzteschaft und Grundversorgung Modelle erfolgreicher ...

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Kärntner Wahlärzte<br />

Der langjährige Verfechter für die Anliegen der Wahlärzte in Kärnten<br />

<strong>und</strong> stellvertretende Wahlärztereferent, Dr. Peter Wellik, sieht eine<br />

Änderung der Einstellung der Gebietskrankenkasse zu seiner Ärztegruppe.<br />

Es setze sich endlich auch in der Kasse die Meinung durch,<br />

dass die Versorgung ohne Wahlärzte nicht mehr möglich sei. „Dafür<br />

war es höchste Zeit <strong>und</strong> es sei auch notwendig, weitere ‚versteckte‘<br />

Diskriminierungen zu beseitigen“, meint Wellik.<br />

Wo sehen Sie diese?<br />

Als befremdlich <strong>und</strong> teilweise skurril empfinden es viele Kollegen in<br />

der Wahlarztberatung, dass ihnen die Kasse nicht dieselben Formulare<br />

(z.B. Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, Überweisungen, etc.)<br />

zur Verfügung stellt wie den Kassenärzten. Niemand kann erklären,<br />

warum das so ist, zumal viele Wahlärzte sich freiwillig einigen Kassenregeln,<br />

wie z.B. der ökonomischen Verschreibweise, unterwerfen.<br />

Auch wenn vieles im Kassenbereich bereits digital erledigt wird,<br />

wäre aus administrativen Gründen eine Gleichstellung der Wahlärzte<br />

in diesem Bereich ges<strong>und</strong>heitspolitisch nur wünschenswert. Als<br />

ebenso eigenartig betrachten es viele Kollegen, dass sie Bereitschaftsdienste,<br />

die sie für Kassenärzte übernehmen, nicht direkt mit<br />

der GKK abrechnen dürfen. Diese Kollegen sind gezwungen, die<br />

Honorare an den Vertragsarzt zu stellen. Manche Wahlärzte machen<br />

Dienste in vielen verschiedenen Sprengeln <strong>und</strong> für verschiedene<br />

Kollegen <strong>und</strong> immer müssen eigene Rechnungen geschrieben werden.<br />

Schätzt man Wahlärzte als nicht mündig genug ein, um direkt<br />

mit der Kasse Bereitschaftsdienste abrechnen zu können?<br />

In einem Fall kam die GKK den Wahlärzten ja entgegen?<br />

Es ist wahrlich ein Erfolg, dass die GKK erstmals finanzielle Mittel für<br />

den Ordinationsbedarf der Wahlärzte zur Verfügung stellt. Das war<br />

eine langjährige zentrale Forderung des Referates. Die jetzige<br />

Lösung, dass diese Unterstützung jenen Wahlärzten zugute kommt,<br />

die versorgungsrelevant sind, werte ich als ersten richtigen Schritt.<br />

Dass die Kasse den Begriff Versorgungsrelevanz im Zusammenhang<br />

mit Wahlärzten nennt, war noch vor wenigen Jahren absolut <strong>und</strong>enkbar.<br />

Wir wollen langfristig erreichen, dass der Ordinationsbedarf<br />

für alle Wahlärzte bereitgestellt wird, da die gesamte <strong>Wahlärzteschaft</strong><br />

in Kärnten zur Versorgungsrelevanz beiträgt! Die nun verhandelte<br />

Lösung stellt daher nur einen ersten Schritt dar!<br />

Welche Maßnahmen sind noch nötig?<br />

Ein Problem, mit dem wir Wahlärzte ständig konfrontiert werden, ist<br />

die mangelnde Transparenz bei der Höhe des Kostenrückersatzes<br />

unserer Patienten. Immer wieder fragen uns Patienten, wie der<br />

Nachhaltige Wertschätzung<br />

der Kärntner Wahlärzte sollte<br />

endlich ausgebaut werden!<br />

Dr. Peter Wellik<br />

Rückerstattungsbetrag errechnet wird. Wir können wirklich keine<br />

konkrete Antwort darauf geben. Auch uns werden jährlich nur die<br />

sogenannten „Pauschbeträge“ von der GKK mitgeteilt. Man kann<br />

das Berechnungssystem, bei dem die Limitierungen für Vertragsärzte<br />

mit einkalkuliert werden, niemandem sinnvoll erklären. Das können<br />

nur absolute Insider in der Sozialversicherung <strong>und</strong> der Ärztekammer<br />

ansatzweise verstehen. Ich vermute, dass diese komplizierte<br />

Ermittlung der anzuwendenden Tarife in der Kasse höchst aufwendig<br />

<strong>und</strong> natürlich kostenintensiv ist. Bei der derzeitigen Ges<strong>und</strong>heitsreform<br />

findet man häufig die Begriffe Nachvollziehbarkeit<br />

<strong>und</strong> Transparenz.<br />

Wie wäre es, wenn die Sozialversicherungen beim Wahlarztrückersatz<br />

damit beginnen würde? Wir bringen dieses Anliegen bei den<br />

Verhandlungen regelmäßig zur Sprache.<br />

Stichwort Ges<strong>und</strong>heitsreform, wie sind die Wahlärzte davon<br />

betroffen?<br />

Angesichts des drohenden Ärztemangels wird man die Wahlärzte<br />

verstärkt einbinden müssen. Am Land wird es in Kürze kaum mehr<br />

Wahlärzte geben, weil man sie dringend für die frei werdenden Kassenstellen<br />

benötigt. Im städtischen Bereich schaut es noch anders<br />

aus. Man wird <strong>Modelle</strong> finden müssen, um Kooperationen zwischen<br />

Ärzten mit <strong>und</strong> ohne Kassenvertrag zu ermöglichen. Hier wird man<br />

ganz neue <strong>und</strong> innovative Wege beschreiten müssen. Ich sehe derzeit<br />

aber bei den Kassenvertretern noch wenig zukunftsorientierte<br />

Ansätze hierzu, aber sie werden notwendig sein. Wir – die Vertreter<br />

des Wahlärztereferates – werden jedenfalls darauf eindringlich<br />

schauen müssen, dass zukünftige Neuerungen mit größtmöglicher<br />

Fairness für die Wahlärzte eingeführt werden.<br />

Was war ein Schwerpunkt im ablaufenden Jahr?<br />

Ein zentraler Arbeitsauftrag für die Mitglieder des Referates ist die<br />

monatlich stattfindende Wahlarztberatung. Diese wurde bereits<br />

im Jahre 2007 in dieser professionellen Form von Präs. Dr. Huber,<br />

Dr. Dobrovolny <strong>und</strong> mir etabliert <strong>und</strong> seither in puncto Qualität<br />

weiter ausgebaut. Die Ärztekammer bietet für alle, die eine Ordination<br />

als Wahlarzt eröffnen möchten, eine kostenlose Beratung<br />

an. 
Dabei informieren Vertreter des Wahlärztereferates, ein Steuerberater<br />

sowie ein Mitarbeiter des Wohlfahrtsfonds in kurzen Impulsvorträgen<br />

in Form eines Workshops die Gr<strong>und</strong>lagen für die<br />

erfolgreiche Planung einer Ordinationseröffnung <strong>und</strong> Führung einer<br />

Wahlarztordination. 2013 haben wieder zahlreiche Kolleginnen<br />

<strong>und</strong> Kollegen diesen kostenlosen Service der Ärztekammer in<br />

Anspruch genommen.<br />

SVA bindet<br />

Wahlärzte bei<br />

Vorsorgeaktion ein<br />

Wenn man ein Präventionsprogramm flächendeckend umsetzen<br />

will, muss man auch die Wahlärzte einbinden. Zu dieser Erkenntnis<br />

kommt die Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft (SVA):<br />

Sie stellt es ihren Versicherten ab 2014 frei, dass sie auch bei Wahlärzten<br />

die Halbierung ihres Selbstbehaltes durch Erreichung von<br />

individuellen Ges<strong>und</strong>heitszielen erreichen können.<br />

Bisher war das nur bei den SVA-Vertragsärzten<br />

zulässig.<br />

Der Patient macht beim Arzt seines Vertrauens die Vorsorgeuntersuchung.<br />

Anhand der Bef<strong>und</strong>e legt der Arzt mit ihm seine individuellen<br />

Ges<strong>und</strong>heitsziele zu den fünf Parametern Blutdruck, Gewicht,<br />

Bewegung, Tabak <strong>und</strong> Alkohol fest. Kann der Patient bei der nächsten<br />

Untersuchung nach sechs Monaten nachweisen, dass er diese<br />

erreicht hat, reduziert sich sein Selbstbehalt für alle ärztlichen Leistungen<br />

von 20 auf 10 %. Wenn alle Zielwerte erreicht werden, muss<br />

der Patient diesen Status bis zum nächsten Test bewahren <strong>und</strong> erhält<br />

bis dahin den Bonus.<br />

Mit diesem finanziellen Anreiz will die SVA den Vorsorgegedanken<br />

forcieren. Sind alle Ges<strong>und</strong>heitsziele umgesetzt, ist die nächste<br />

Untersuchung dann – abhängig vom Alter – nach zwei bis drei Jahren<br />

fällig. Bis dahin gilt: halbierter Selbstbehalt.<br />

Der Patient muss den Bonus mit einem Formular, in dem die Ges<strong>und</strong>heitsziele<br />

dokumentiert <strong>und</strong> vom Arzt bestätigt sind, bei der<br />

SVA beantragen.<br />

Das Formular erhält jeder bei der SVA-Landesstelle oder er kann es<br />

im Internet von der SVA-Homepage runterladen (Rubrik: „Meine<br />

Ges<strong>und</strong>heitsziele“).<br />

Supervision 2014<br />

Für Ordinationsassistentinnen <strong>und</strong> Interessierte in anderen helfenden<br />

Berufen bieten wir auch im Jahr 2014 wieder Supervision<br />

mit Frau Dr. Simonitsch-Kanduth Evelyn, Psychotherapeutin, an.<br />

Die Gruppe wird sich an zehn Terminen von März bis Juli 2014,<br />

jeweils donnerstags von 17.30–19.00 Uhr, in der Ärztekammer in<br />

Klagenfurt treffen.<br />

Die Kosten belaufen sich auf € 250,-- für 20 Arbeitseinheiten.<br />

Auskünfte <strong>und</strong> Anmeldung:<br />

Österreichisches Institut für Allgemeinmedizin<br />

St. Veiter Straße 34 · 9020 Klagenfurt/WS · Tel. 0463/55449<br />

www.allmed.at · institut@allmed.at<br />

ÖSTERREICHISCHES INSTITUT FÜR ALLGEMEINMEDIZIN<br />

Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung für Ärzte <strong>und</strong> Ordinationspersonal<br />

Kärntner Wahlärzte<br />

Kommen SIE SIE in unser in Team! unser Team!<br />

Das Landeskrankenhaus Rankweil ist eines der fünf Landeskrankenhäuser<br />

in Vorarlberg. Das Haus mit 378 Betten ist Teil des Schwerpunktkrankenhauses<br />

Feldkirch <strong>und</strong> versteht sich als modernes Zentrum für<br />

neurologische <strong>und</strong> psychiatrische Erkrankungen.<br />

Wir stellen ab sofort<br />

ein.<br />

Ausbildungsärzte/innen<br />

zur/zum Fachärztin/Facharzt für<br />

Psychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapeutische Medizin<br />

Ihr Tätigkeitsbereich<br />

• Klinisch-psychiatrische Therapie <strong>und</strong> Diagnostik.<br />

Sie verfügen über<br />

• ein abgeschlossenes Medizinstudium,<br />

• Interesse an klinisch psychiatrischen Fragestellungen.<br />

Wir bieten<br />

• umfangreiche Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsmöglichkeiten,<br />

• Karrieremöglichkeiten in den Vorarlberger Landeskrankenhäusern,<br />

• Ausbildung im breiten Spektrum psychischer Störungen,<br />

inkl. Gerontopsychiatrie, Jugendpsychiatrie <strong>und</strong> Forensik,<br />

• f<strong>und</strong>ierte Ausbildung in Psychotherapie (tiefenpsychologisch oder<br />

verhaltenstherapeutisch) ohne finanzielle Belastung des<br />

Auszubildenden,<br />

• Gegenfach Neurologie am Haus, Gegenfach Innere Medizin in<br />

Landeskrankenhäusern,<br />

• Einhaltung des Arbeitszeitrechtes,<br />

• eine Entlohnung gemäß dem Vorarlberger Landesbedienstetengesetz,<br />

• diverse Sozialleistungen eines modern geführten Betriebes.<br />

Ihre Bewerbung<br />

richten Sie bitte an die Personalabteilung des Landeskrankenhauses<br />

Rankweil, Valdunastraße 16, 6830 Rankweil, E-Mail: office@lkhr.at. Das<br />

Landeskrankenhaus Rankweil bekennt sich zur Gleichstellung von Mann<br />

<strong>und</strong> Frau. Bewerbungen von Frauen begrüßen wir.<br />

Für Rückfragen<br />

steht Ihnen Herr Prim. Dr. Di Pauli , Tel. +43 5522 403-1100, gerne zur<br />

Verfügung.<br />

Besuchen Sie uns auch im Internet: www.lkhr.at<br />

16 Dezember 2013 · www.aekktn.at Dezember 2013 · www.aekktn.at 17

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