Die Peltonturbine - H. Klinkner
Die Peltonturbine - H. Klinkner
Die Peltonturbine - H. Klinkner
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Name:<br />
BBS Technik Idar-Oberstein<br />
Wasserkraftmaschinen I <strong>Peltonturbine</strong> S. 1<br />
Datum:<br />
Wasserkraftmaschinen wandeln die Lage - und Strömungsenergie<br />
des Wasser in mechanische Arbeit um:<br />
a) Wasserräder S. 156 (ober-, mittel- und unterschlächtig) wandeln die Energie<br />
aufgrund der Gewichtskraft des Wassers um.<br />
nur noch selten verwendet, sperrig, unempfindlich (gegen Verschmutzung,<br />
Sand, ...), niedrige Drehzahlen und Leistungen, höhere Wasserverluste,<br />
schwer zu regeln<br />
Sonderformen:<br />
Wasserkraftschnecke<br />
Durchström- o. Ossbergerturbine<br />
akzeptable Wirkungsgrade bei schwankenden Volumenströmen<br />
b) Wasserturbinen können jede vorkommende Wasserhöhe und –menge sinnvoll nutzen, sie haben eine<br />
hohe Leistungsdichte<br />
<strong>Die</strong> <strong>Peltonturbine</strong> S. 159<br />
auch Freistrahl- oder Tangentialturbine<br />
wird bei großen Fallhöhen (ca. 400-2000 m) und mäßigen Volumenströmen (4-15 m 3 /s) eingesetzt.<br />
Sie ist eine Gleich druckturbine, denn der gesamte Druck (Nettogefälle) wird schon vor dem Eintritt in<br />
die Turbine in den Düse(n) umgesetzt.<br />
Durch die fast 180 O Umlenkung ist die<br />
Impulsänderung ( F) maximal.<br />
Ist u = ½ c 1 , dann ist c 2 fast 0, d.h. das Wasser<br />
hat seine kin. Energie fast vollständig (u. möglichst<br />
verlustfrei) an die Turbineabgegeben.<br />
│w 1 │ = │w 2 │, denn p=konst<br />
η hydr. 84 %<br />
Regelung:<br />
einfach, durch Mengen regelung (langsam mit der Düsennadel, schnell mit dem Strahlablenker)<br />
n = konst; denn u ist immer c/2
Name:<br />
BBS Technik Idar-Oberstein<br />
Wasserkraftmaschinen 1 <strong>Peltonturbine</strong> S. 2<br />
Datum:<br />
1. Ein kleiner Bergsee liefert pro Sekunde 45 Liter Wasser an ein 1800 m tiefer gelegenes<br />
Wasserkraftwerk, dessen <strong>Peltonturbine</strong> mit 50 1/s rotieren soll.<br />
a) Mit welcher Geschwindigkeit tritt das Wasser tangential in die Beschaufelung ein?<br />
(Strömung kann als verlustlos angesehen werden.)<br />
b) Wie groß muss der Düsenquerschnitt sein?<br />
c) Welche Nutzleistung hat die Turbine, wenn ein Gesamtwirkungsgrad<br />
von 80 % erreicht werden kann?<br />
d) Dimensionieren Sie den Laufraddurchmesser.<br />
190 m/s 2,37 cm 2 645 kW 0,6 m<br />
geg.: h = 1800 m<br />
V = 0,045 m 3 /s<br />
n = 50 1/S<br />
ges.: c 1 in m/s<br />
A in cm 2<br />
P Nutz in kW<br />
d in m<br />
a)<br />
laut Bernoulli:<br />
ρ<br />
ρ<br />
ρ ⋅ g ⋅ h + v + p = ρ ⋅ g ⋅ h + v + p<br />
2 2<br />
ρ 2<br />
ρ ⋅ g ⋅ h1<br />
= v2 ⇒ v2<br />
= 2 ⋅ g ⋅h1<br />
2<br />
v2<br />
= 2 ⋅10m<br />
2 ⋅1800m<br />
≅ 190m<br />
s<br />
s<br />
b) Kontinuitätsgleichung:<br />
2 2<br />
1 1 1<br />
2 2 2<br />
•<br />
∆V<br />
V = = A1 ⋅ v1 = A2 ⋅v2<br />
∆t<br />
•<br />
3<br />
V 0, 45m<br />
2 2<br />
A = = = 0,000237 m = 2,37 cm ⇒dDüse<br />
c s ⋅190 m / s<br />
≅<br />
18mm<br />
c)<br />
P = p ⋅ V = ρ ⋅ g ⋅h ⋅V<br />
auf<br />
• •<br />
3<br />
kg m<br />
m Nm<br />
3 2 m<br />
= 1000 ⋅10 ⋅1800 ⋅ 0,045 = 810000<br />
m s<br />
s<br />
s<br />
Pab<br />
= Pauf<br />
⋅ η = 810 000<br />
Nm<br />
⋅ 0,8 = 648kW<br />
s<br />
d) 190m<br />
u =<br />
c<br />
= s = 95<br />
m<br />
2 2 s<br />
v = u = d ⋅π<br />
⋅n<br />
d ist mittlerer Schaufelraddurchmesser<br />
95 m<br />
d = u = s = 0,605m<br />
π ⋅n<br />
π ⋅ 50<br />
1<br />
s<br />
N<br />
2. a) Welche Aufgabe hat die Nadeldüse der Freistrahlturbine?<br />
b) Warum benötigen Freistrahlturbinen Strahlablenker?<br />
a)<br />
b)<br />
Verlustarme Umwandlung von „Druck“- in „Geschwindigkeitsenergie“ (Verschiebearbeit in kinetische Energie),<br />
Regelung der Durchflussmenge (und damit der Leistung)<br />
<strong>Die</strong> riesige Flüssigkeitssäule im Druckrohr darf (bei plötzlicher Lastminderung) nur sehr langsam verzögert<br />
werden: Strahlablenker halten kurzzeitig die überflüssige Wassermenge von der Turbine fern.
Name:<br />
BBS Technik Idar-Oberstein<br />
Wasserkraftmaschinen 1 <strong>Peltonturbine</strong> S. 3<br />
Datum:<br />
3. a) Zeichnen Sie den Geschwindigkeitsplan für den<br />
Schaufelaustritt der skizzierten <strong>Peltonturbine</strong>, deren<br />
Umfangsgeschwindigkeit 75 m/s beträgt und mit<br />
c = 100 m/s angestrahlt wird.<br />
b) Warum ist diese Konstellation ungünstig?<br />
u ist zu groß damit werden w 1 und w 2 (w 1 =w 1 ) zu klein<br />
c 2 ist zu groß: Wasser behält ein zu hohe kin. Energie.<br />
c 1<br />
u w 1<br />
w 2<br />
u<br />
c 2<br />
4. a) Warum ist die linke Nadeldüse ein Fehlkonstruktion?<br />
b) Verbessern sie die Konstruktion<br />
Plötzliche Querschnittsänderung: Wirbel, Drosselung<br />
Querschnittserweiterung: Druckanstieg<br />
Kontinuierliche Querschnittsverengung<br />
5. Erklären Sie den Ausdruck: „<strong>Die</strong> <strong>Peltonturbine</strong> ist eine teilbeaufschlagte Gleichdruckturbine“.<br />
„teilbeaufschlagt“: Der Strahl trifft zur gleichen Zeit nur auf einen Teil der Beschaufelung.<br />
„Geichdruckturbine“: In der Schaufel wird kein Druck mehr (in höhere Geschwindigkeit) umgewandelt.<br />
6. An einer kleinen Labor-<strong>Peltonturbine</strong> (d = 240 mm) wurden Messungen durchgeführt, deren Ergebnisse in den<br />
Tabellen ausschnittsweise und grob widergegeben sind.<br />
a) Werten Sie diese durch Diagramm(e) aus und beschreiben Sie das Regelverhalten der Turbine.<br />
b) Sie die Ergebnisse auf große Turbinen übertragbar?<br />
a)<br />
p
Name:<br />
BBS Technik Idar-Oberstein<br />
Wasserkraftmaschinen 1 <strong>Peltonturbine</strong> S. 4<br />
Datum:<br />
42 m 3 /s<br />
34 m 3 /s<br />
26 m 3 /s<br />
Das Drehmoment M d fällt mit zunehmender Drehzahl ab, weil die Relativgeschwindigkeit w und damit die<br />
Impulsänderung (eigentlich linear) abfallen.<br />
<strong>Die</strong> einzelnen Leistungen ( P ab ~ M d ⋅n ) haben bei n= 1200 1/min ( u = c/2 ) ihr jew. Maximum und fallen dann<br />
wieder ab, weil M d abfällt.<br />
Da die aufgenommene Leistung ( P auf ~ V ⋅ h ) überall konstant ist, verläuft der Wirkungsgrad η wie P auf :<br />
Jedoch ist er bei der mittleren Durchflussmenge V = 34 m 3 /h am günstigsten.<br />
Der günstigste Betriebspunkt der Turbine (Nennwerte) liegt bei V = 34 m 3 /h , n =1200 1/min (und<br />
h = 48 m)<br />
Da bei den anderen Durchflusszahlen der Wirkungsgrad bei n 1200 1/min nur geringfügig kleiner ist, arbeitet<br />
die Turbine mittels Mengenreglung in einem weiten Betriebsbereich mit gutem Wirkungsgrad.<br />
b) <strong>Die</strong>ses Betriebsverhalten gilt für jede Turbine, die ähnlich ist, (d.h. die gleiche spezifische Drehzahl<br />
{ = Funktion von n, h, V } hat).