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<strong>Businessplan</strong><br />

<strong>Businessplan</strong><br />

Sommersemester 2013<br />

Prof. Dr. Klaus Sailer<br />

Galina Bankova<br />

27. Juni 2013<br />

1


<strong>Businessplan</strong><br />

Agenda<br />

• Vorstellung „Pizza Innovazione“ durch Bence Csöres<br />

http://pizza-innovazione.de/wordpress/<br />

• Business Plan<br />

– Begriffsklärung<br />

– Aufbau und Inhalte<br />

– BMWi <strong>Businessplan</strong>er:<br />

http://www.existenzgruender.de/gruendungswerkstatt/busi<br />

nessplaner/index.php<br />

– Leitfragen zu den einzelnen Kapiteln eines Business Plans<br />

27.06.2013


<strong>Businessplan</strong><br />

Was ist ein <strong>Businessplan</strong>?<br />

• Synonym: Geschäftsplan, Unternehmens-Konzept,<br />

Unternehmensexposé, strategischer Unternehmensplan)<br />

• Ein <strong>Businessplan</strong> beschreibt die Handlungsgrundlage zum<br />

Aufbau des Unternehmens<br />

• Planen ist die Entscheidung über zukünftiges Handeln<br />

unter Berücksichtigung einer realistischen<br />

Markteinschätzung<br />

• Der Business Plan ist ein dynamisches Instrument der<br />

Unternehmensführung und wird allgemein für einen<br />

Zeitraum von 3-5 Jahren erstellt<br />

Quelle: Ripsas 1997<br />

27.06.2013


<strong>Businessplan</strong><br />

Aufgaben eines <strong>Businessplan</strong>s<br />

• Der BP beschreibt das unternehmerische Gesamtkonzept und<br />

belegt die „Professionalität“ des Vorgehens durch:<br />

– Ein fundiertes Bild des Projektes und seiner Erfolgsfaktoren<br />

(Kundennutzen, Grad der Innovation, Marktpotential,<br />

Absatzkonzept, Finanzierbarkeit)<br />

– Die Darstellung der unternehmerischen Vision des Gründungsvorhabens<br />

in Form von klaren betriebswirtschaftlichen Daten<br />

(Annahmen über Märkte, Finanzierung usw.)<br />

– Auflistung der benötigten Ressourcen<br />

– Den aktuelle Stand der Planungsvorhaben und Aktivitäten<br />

– Den (Plan-)„Kurs“ und Meilensteine zur Steuerung und<br />

Kontrolle<br />

– Die Darstellung von Chancen und Risiken des Vorhabens<br />

27.06.2013


<strong>Businessplan</strong><br />

Ziele eines Business Plans<br />

• Extern: Kommunikation mit allen Beteiligten<br />

– Beschaffung von Kapital<br />

– Abschätzung des Potentials bzw. des Risikos<br />

– Know-how und Führungskompetenz<br />

– Mittelverwendung<br />

– Kommunikation mit Kunden und Lieferanten<br />

• Intern: Steuerung und Planung<br />

– Konkretisierung der eigenen Ziele<br />

– Planen potentieller Chancen und Risiken<br />

– Entwickeln von Handlungsstrategien<br />

– Grundlage für Soll/Ist-Vergleiche<br />

27.06.2013


<strong>Businessplan</strong><br />

Merkmale eines guten <strong>Businessplan</strong>s<br />

• Ein guter <strong>Businessplan</strong><br />

– Beeindruckt durch Klarheit<br />

– Überzeugt durch Sachlichkeit<br />

– Ist auch für technische Laien verständlich<br />

– Ist wie aus einem Guss<br />

– Ist optisch das Aushängeschild<br />

– Muss von den Gründern selbst geschrieben werden<br />

– Ist modular aufgebaut<br />

27.06.2013 6


<strong>Businessplan</strong><br />

Aufbau eines Business Plans<br />

Umfassende Beschreibung des Gründungsvorhabens<br />

(Ziele, Wege, Mittel, Beteiligten):<br />

• Executive Summary<br />

• Produkt, Dienstleistung, Lösung<br />

• Unternehmerteam<br />

• Markt und Wettbewerb<br />

• Marketing, Vertrieb und Geschäftsmodell<br />

• Geschäftssystem und Organisation<br />

• Realisierungsfahrplan<br />

• Chancen und Risiken<br />

• Finanzplanung und Finanzierung<br />

27.06.2013


<strong>Businessplan</strong><br />

Executive Summary<br />

• Die Executive Summary ist ein eigener Baustein und muss in fünf<br />

bis zehn Minuten gelesen und verstanden werden können.<br />

• Es soll nicht als Einleitung, sondern als Zusammenfassung<br />

verstanden werden (d.h. Nennung aller entscheidungsrelevanten<br />

Punkte).<br />

• Ziele des Executive Summary:<br />

– Erster, schneller Überblick für Entscheidungsträger<br />

– Kurze, klare und überzeugende Darstellung der Geschäftsidee<br />

– Schneller Überblick über Unternehmen, Produkt, Marktumfeld<br />

und Kapitalbedarf<br />

– Interesse wecken, d.h. einen positiven Eindruck und Neugierde<br />

vermitteln<br />

27.06.2013 8


<strong>Businessplan</strong><br />

Leitfragen – Produkt, Dienstleistung, Lösng<br />

• Welche Endkunden sprechen Sie an?<br />

• Welche Kundenbedürfnisse liegen dort vor?<br />

• Welchen Kundennutzen hat Ihr Produkt/Dienstleistung?<br />

• Worin besteht die Innovation Ihrer Idee, was ist das Neue, die USP?<br />

• Wie sieht der aktuelle Stand der Technik aus (Konkurrenzprodukte)?<br />

• Welche Voraussetzungen sind für die Entwicklung und Herstellung<br />

erforderlich?<br />

• In welchem Entwicklungsstadium befindet sich Ihr<br />

Produkt/Dienstleistung?<br />

• Welche Versionen Ihres Produkts sind für welche Kundengruppen<br />

gedacht?<br />

• Welche Patente/Lizenzen besitzen Sie/sind im Besitz von<br />

Mitbewerbern?<br />

• Wie sieht Ihr Service- und Wartungsangebot aus?<br />

27.06.2013


<strong>Businessplan</strong><br />

Unternehmerteam<br />

Lieber eine gute Idee mit einem<br />

sehr guten Management Team als<br />

eine herausragende Idee mit einem<br />

mittelklassigen Unternehmerteam!<br />

27.06.2013 10


<strong>Businessplan</strong><br />

Leitfragen Unternehmerteam<br />

• Wer sind die Mitglieder Ihres Unternehmerteams und was<br />

zeichnet sie aus: Ausbildung, Arbeitserfahrung, Erfolge, Ruf in<br />

der Geschäftswelt?<br />

• Welche Kernkompetenzen sind notwendig, um Ihr<br />

Unternehmen zum Erfolg zu führen? Wie werden diese durch<br />

Ihr Team abgedeckt?<br />

• Welche Ziele verfolgen die Teammitglieder mit der<br />

Unternehmensgründung?<br />

• Welche Erfahrungen und Fähigkeiten fehlen dem Team?<br />

Welche Maßnahmen überbrücken diese „Gaps“? Wie und<br />

durch wen wird das Team ergänzt?<br />

• Wie hoch ist die Motivation der einzelnen Teammitglieder und<br />

durch was wird sie dauerhaft sichergestellt?<br />

27.06.2013 11


<strong>Businessplan</strong><br />

Merkmale eines guten Unternehmerteams<br />

• Eine starke gemeinsame Vision verbindet das Team.<br />

• Komplementäre Eigenschaften und Stärken, die Teammitglieder<br />

ergänzen sich<br />

• Bewusstsein über eigene Stärken und Schwächen, aber auch die<br />

Stärken und Schwächen des Teams<br />

• Mindestens drei, selten mehr als sechs Personen<br />

• Ein Teamleiter, der selbstsicher genug ist, um Menschen zu führen,<br />

die vielleicht begabter und intelligenter sind als er selbst<br />

• Verlässliche Partner – auch in schwierigen Situationen<br />

• Gibt bei Rückschlägen nicht auf, sondern formiert sich neu, um die<br />

Hürden im zweiten oder dritten Anlauf zu nehmen<br />

27.06.2013 12


<strong>Businessplan</strong><br />

Leitfragen Markt und Wettbewerb<br />

„Existiert kein Wettbewerb, so gibt es wahrscheinlich auch keinen<br />

Markt.“ Brian Wood<br />

• Welche Mitbewerber bieten vergleichbare Produkte an?<br />

• Wie entwickelt sich die Branche?<br />

• Welche Faktoren sind in Ihrer Branche erfolgsentscheidend?<br />

• Welche Rolle spielen Innovation und technologischer Fortschritt?<br />

• Wie segmentieren Sie den Markt?<br />

• Welches Marktvolumen besitzen die einzelnen Marktsegmente<br />

aktuell und zukünftig?<br />

• Wer sind Ihre Zielkundengruppen?<br />

• Welche Kundenbeispiele können Sie anführen?<br />

• Welche wichtigen Neuentwicklungen sind von Wettbewerbern zu<br />

erwarten?<br />

27.06.2013<br />

13


<strong>Businessplan</strong><br />

Leitfragen Geschäftsmodell, Marketing, Vertrieb<br />

Ein schlüssiges Marketingkonzept ist unentbehrlich (Orientierungsrahmen „4P“:<br />

Product, Price, Place und Promotion)<br />

• In welchen Teilsegmenten finden Sie den Markteintritt?<br />

• Welche Endverkaufspreise sollen Ihre Produkte je Marktsegment erzielen?<br />

• Welchen Absatz je Marktsegment wollen Sie erreichen?<br />

• Wie sieht der typische Prozess eines Produktverkaufs aus? Wer entscheidet bei<br />

Ihren Abnehmern über den Kauf?<br />

• Welche Zielgruppen erreichen Sie durch welche Vertriebskanäle?<br />

• Wollen Sie mit einem niedrigen Preis schnell den Markt durchdringen<br />

oder von Beginn an einen möglichst hohen Ertrag abschöpfen?<br />

• Welche Werbemittel nutzen Sie dabei?<br />

• Welche Bedeutung haben Service, Wartung und Hotline?<br />

• Welche weiteren Planungsschritte sind bis zur Einführung Ihres<br />

Produkts/Dienstleistungsangebots erforderlich?<br />

27.06.2013 14


<strong>Businessplan</strong><br />

Marketinginstrumente im Überblick<br />

Produktpolitik (product)<br />

Leistungsumfang des Produktes<br />

Konzeption Angebotsprogramm<br />

Service und Garantie<br />

Markenaufbau<br />

Ausgangspreise<br />

Preispolitik (price)<br />

Preisdifferenzierungen z.B. nach Regionen<br />

Konditionen (z.B. Rabatte, Finanzierungen)<br />

Distributionspolitik (place)<br />

Absatzwege<br />

Absatzorgane<br />

Logistische Distribution<br />

Werbung<br />

Kommunikationspolitik (promotion)<br />

Öffentlichkeitsarbeit/Public Relation<br />

Verkaufsförderung<br />

Vgl. Rüggeberg 2003, S. 125ff.<br />

27.06.2013 15


<strong>Businessplan</strong><br />

Produktpolitik<br />

Gestaltung des Absatzprogrammes:<br />

• Programmtiefe: wie viele verschiedene Ausführungen sollen<br />

angeboten werden? Z.B. unterschiedliche Biersorten<br />

• Programmbreite: wie viel verschiedene Produktarten hat das<br />

Absatzprogramm? Z.B. wird neben Bier auch Limonade oder<br />

Brotzeit angeboten<br />

Gestaltung des Produktes:<br />

• Design<br />

• Verpackung<br />

• Markierung (Produktname, Markenname, Logo)<br />

• Spezialfall: Handelsmarken<br />

27.06.2013 16


<strong>Businessplan</strong><br />

Produktpolitik<br />

Gestaltung der Zusatzleistungen:<br />

• Beratung beim Kauf<br />

• Lieferung und Installation<br />

• Schulung nach Kauf<br />

• Wartung, Reparaturdienst<br />

• Garantie<br />

• Beschwerdemanagement<br />

• Besondere Services<br />

Ziel der Produktpolitik:<br />

Die Orientierung aller Produkteigenschaften an den Bedürfnissen der<br />

relevanten Nachfrage und nicht (allein) die Entwicklung technisch<br />

hochwertiger Produkte.<br />

Vgl. Wöhe 2000, S. 520.<br />

27.06.2013 17


<strong>Businessplan</strong><br />

Preispolitik<br />

• Folgende Methoden der Preisbestimmung haben sich bewährt:<br />

– Kostenorientierung (Mark-up Pricing)<br />

• Angebotspreis ergibt sich aus Einkaufspreis bzw. Stückkosten<br />

plus Gewinnaufschlag<br />

• Problem: Absatzmenge muss bekannt sein<br />

– Konkurrenz- oder Branchenorientierung<br />

• Auf Basis von Wettbewerbspreisen wird die eigene Preisposition<br />

bestimmt<br />

– Nachfrageorientierung (Target Pricing)<br />

• Basis für die Bestimmung des Preises ist die Messung der<br />

Kundenpräferenzen und die daraus abgeleiteten<br />

Zahlungsbereitschaft ( Conjoint Measurement)<br />

27.06.2013 18


<strong>Businessplan</strong><br />

Preispolitik<br />

27.06.2013 19


<strong>Businessplan</strong><br />

Distributionspolitik<br />

Das vom Unternehmen angebotene Produkt zur richtigen Zeit am richtigen<br />

Ort mit der gewünschten Menge zum günstigsten Preis bereitzustellen.<br />

• Wie gestalten wir den Weg<br />

der Leistungsangebote<br />

vom Hersteller zum<br />

Kunden?<br />

• Wie stellen wir für den<br />

Verkauf der<br />

Leistungsangebote den<br />

Kontakt zum Kunden her?<br />

• Wie gestalten wir die<br />

Auslieferung der<br />

Leistungsangebote an den<br />

Kunden?<br />

Vgl. Rüggeberg 2003, S. 157f. und Thommen/Achleitner 2003, S. 189.<br />

27.06.2013 20


<strong>Businessplan</strong><br />

Kommunikationspolitik<br />

• Kommunikationspolitik ist das „Sprachrohr des Marketing“ und<br />

umfasst die Basisinstrumente Werbung, Public Relation und<br />

Verkaufsförderung aber auch neuere Instrumente wie<br />

Sponsoring, Event- und Online-Marketing<br />

• Das Ziel läßt sich mit der AIDA-Formel beschreiben:<br />

A = Attention<br />

I = Interest<br />

D = Desire<br />

A = Action<br />

• Zunächst muss die Aufmerksamkeit des Kunden gewonnen<br />

werden, danach muss er Interesse für das Produkt entwickeln, der<br />

nächste Schritt ist das Verlangen, das Produkt zu besitzen, so dass<br />

er schließlich zur Tat schreitet und es kauft.<br />

Vgl. Rüggeberg 2003, S. 180.<br />

27.06.2013 21


<strong>Businessplan</strong><br />

Entwicklung des Marketing Mix – 4 Cs<br />

aus Kundensicht:<br />

• Customer solutions<br />

• Cost to the customer<br />

• Convenience<br />

• Communication<br />

vgl. Kotler, 2001, S. 114ff.<br />

27.06.2013 22


<strong>Businessplan</strong><br />

Konsistenz im Marketing-Mix<br />

• Eine zentrale Forderung ist die Konsistenz des Marketing-Mixes, der die<br />

strategische Positionierung der Unternehmung umsetzen soll.<br />

• Bsp: Low-cost passt nicht zu hoher Qualität und exquisiter Beratung etc.<br />

27.06.2013 23


<strong>Businessplan</strong><br />

Leitfragen Geschäftssystem u. Organisation<br />

• Wie sieht das Geschäftssystem für Ihr Produkt/Dienstleistung aus?<br />

• Wo liegt Ihr Fokus bei Ihren eigenen Aktivitäten?<br />

• Aus welchen Unternehmensfunktionen besteht Ihre Organisation<br />

und wie ist sie strukturiert?<br />

• Was machen Sie selbst („Make“) und was kaufen Sie zu („Buy“)?<br />

• Mit welchen Partnern werden Sie zusammenarbeiten?<br />

• Welchen Standort möchten Sie für Ihr Unternehmen wählen?<br />

• Welche Produktfertigungskapazität (Stückzahlen) planen Sie?<br />

• Wie viel kosten Erstellung und Lieferung/Bereitstellung Ihres<br />

Produkts?<br />

27.06.2013 24


<strong>Businessplan</strong><br />

Generisches Geschäftssystem<br />

z.B.:<br />

Technologie<br />

Produktentw.<br />

Design<br />

z.B.:<br />

Einkauf<br />

Rohmaterialbearbeitung<br />

Teilherstellung<br />

Montage<br />

z.B.:<br />

Preisgestaltung<br />

Werbung<br />

Messen<br />

Kundenbetreuung<br />

Promotionaktionen<br />

z.B.:<br />

Logistik<br />

Grosshandel<br />

Einzelhandel<br />

z.B.:<br />

Hotline<br />

Updates<br />

Garantie<br />

27.06.2013 25


<strong>Businessplan</strong><br />

Realisierungsfahrplan<br />

• Im Realisierungsfahrplan wird die Realgüterplanung durchgeführt<br />

27.06.2013 26


<strong>Businessplan</strong><br />

Leitfragen Realisierungsfahrplan<br />

• Was sind die wichtigsten Meilensteine in der Entwicklung Ihres<br />

Unternehmens und wann müssen sie erreicht sein?<br />

• Welche Aufgaben und Meilensteine hängen direkt voneinander ab?<br />

• Bei welchen Aufgaben/Meilensteinen sehen Sie Engpässe?<br />

• Wie wollen Sie diese Meilensteine als Arbeitspakete angehen?<br />

• Welchen Personalbedarf erwarten Sie in den einzelnen Bereichen<br />

Ihres Unternehmens in den nächsten fünf Geschäftsjahren? Welche<br />

Kosten fallen dabei an?<br />

• Wie sieht Ihre kurzfristige Investitionsplanung aus?<br />

• Welche Investitionen planen Sie längerfristig (3-5 Jahre)?<br />

• Wie hoch sind die aus der jeweiligen Investition entstehenden<br />

jährlichen Abschreibungen?<br />

27.06.2013<br />

27


<strong>Businessplan</strong><br />

Leitfragen Chancen und Risiken<br />

„Eines der größten Märchen über Unternehmer ist, dass diese alle<br />

wagemutige Draufgänger seien. Jeder vernünftige Mensch möchte<br />

Risiken vermeiden.“ (William A. Sahlmann)<br />

• Welche grundsätzlichen Risiken (Markt, Wettbewerb, Technologie)<br />

bestehen für Ihr Geschäftsvorhaben?<br />

• Mit welchen Maßnahmen planen Sie diesen Risiken zu begegnen?<br />

• Welche außerordentlichen Chancen/Geschäftsmöglichkeiten sehen<br />

Sie für Ihr Unternehmen?<br />

• Wie wird Ihre Planung für die nächsten fünf Geschäftsjahre im<br />

günstigsten und ungünstigsten Szenario aussehen?<br />

• Welche Auswirkungen hat dies auf Kapitalbedarf und Rendite?<br />

• Wie realistisch sind die einzelnen Szenarien aus Ihrer Sicht?<br />

27.06.2013 28


<strong>Businessplan</strong><br />

Chancen und Risiken<br />

• Szenarioplanung<br />

– Zur Berücksichtigung der Unsicherheit in der künftigen<br />

Entwicklung sollte die Unternehmensentwicklung in<br />

unterschiedlichen Szenarien dargestellt werden.<br />

• Best Case<br />

• Realistic Case<br />

• Worst Case<br />

– Die Szenarien sind mit der geschätzten<br />

Eintrittswahrscheinlichkeit zu gewichten. Das hieraus errechnete<br />

Durchschnittsrisiko und das maximale Investitionsvolumen dient<br />

dem Investor in der Regel als Grundlage seiner Entscheidung.<br />

<strong>Businessplan</strong><br />

27.06.2013 29


<strong>Businessplan</strong><br />

Leitfragen Finanzplanung und Finanzierung<br />

• Wie werden sich Ihre Umsätze, Aufwendungen und Erträge<br />

entwickeln?<br />

• Wie wird sich Ihre Liquidität entwickeln? Ab wann rechnen Sie mit<br />

dem Break-even?<br />

• Wie hoch ist der sich aus der Liquiditätsplanung ergebende<br />

Finanzbedarf Ihres Unternehmens?<br />

• Auf welchen Annahmen basiert Ihr Finanzplan?<br />

• Welche Quellen stehen Ihnen zur Deckung Ihres Finanzbedarfs zur<br />

Verfügung?<br />

• Wie lautet Ihr Angebot an potenzielle Kapitalgeber?<br />

• Welche Rendite können die Investoren erwarten?<br />

• Wie realisieren die Investoren ihren Gewinn (Exit-Optionen)?<br />

27.06.2013 30


<strong>Businessplan</strong><br />

Finanzierung<br />

• Aus der Liquiditätsplanung geht zwar hervor, wie viel Kapital zu welchem<br />

Zeitpunkt benötigt wird, nicht jedoch, aus welchen Quellen es stammt.<br />

• Es gibt verschiedene Finanzierungsinstrumente, die ein Gründer kennen<br />

sollte, um entscheiden zu können ob und wann (in welcher Phase) diese für<br />

ihn in Frage kommen.<br />

<strong>Businessplan</strong><br />

27.06.2013 31


<strong>Businessplan</strong><br />

Finanzierungsbedarf<br />

• Finanzierungsbedarf (Planungsrechnung)<br />

– Der Planungsrechnung fasst Höhe des Kapitalbedarfs und<br />

– Quellen der Kapitaldeckung zusammen.<br />

• Bei Neugründungen gilt es zur Berechnung des gesamten<br />

Kapitalbedarfs vor allem vier Kostenblöcke zu berücksichtigen:<br />

– Langfristige Investitionen<br />

– Gründungskosten (Notar, Patente etc.)<br />

– Laufende Kosten (Betriebsmittel, Lage, Miete, Gehälter etc.)<br />

– Privatentnahmen zur Finanzierung des eigenen<br />

Lebensunterhaltes<br />

<strong>Businessplan</strong><br />

27.06.2013 32


<strong>Businessplan</strong><br />

Finanzierungsbedarf<br />

• Vor allem Gründer die<br />

ihr Unternehmen als<br />

Vollerwerb betreiben,<br />

haben einen<br />

erheblichen<br />

Finanzierungsbedarf<br />

• Ca. 70% der<br />

Nebenerwerbsgründungen<br />

haben<br />

einen Finanzierungsbedarf<br />

von weniger als<br />

5000 Euro


<strong>Businessplan</strong><br />

Überblick Finanzierungsformen<br />

• Eine Innenfinanzierung ist<br />

meistens gerade in den<br />

frühen Stadien eines<br />

Unternehmens nicht möglich<br />

• Deshalb ist eine externe<br />

Finanzierung, eine<br />

Außenfinanzierung,<br />

notwendig<br />

• Im Bereich<br />

Außenfinanzierung<br />

unterscheidet man zwischen<br />

Eigenkapitalfinanzierung,<br />

Mischformen und<br />

Fremdkapitalfinanzierung


<strong>Businessplan</strong><br />

Überblick Eigenkapitalfinanzierung<br />

• Eigenkapital haftet voll für die Verpflichtungen des Unternehmens und<br />

steht diesem i.d.R. zeitlich unbegrenzt zur Verfügung<br />

• Potentielle Eigenkapitalgeber müssen überzeugt werden, dass sie ein<br />

berechenbares Risiko eingehen<br />

• Hauptquellen für Eigenkapital:<br />

– Gründer (u.a. Signal für die Ernsthaftigkeit des Vorhabens)<br />

– Familie & Freunde<br />

– Business Angel (wird hauptsächlich ertragsorientiert unter Einsatz<br />

des Privatvermögens vergeben)<br />

– Beteiligungsgesellschaften/Venture Capital Gesellschaften (wird<br />

hauptsächlich ertragsorientiert unter Einsatz fremden Kapitals<br />

vergeben)<br />

<strong>Businessplan</strong><br />

Vgl. Schefczyk/Pankotsch, 2003, S. 223-233.<br />

27.06.2013 35


<strong>Businessplan</strong><br />

Fremdfinanzierung<br />

• Fremdkapital haftet nicht für Verbindlichkeiten des Unternehmens und ist mit<br />

einer Rückzahlungsverpflichtung verbunden<br />

• Fremdkapital sind Darlehen die sich durch mehrere Merkmale<br />

unterscheiden:<br />

– Darlehensgeber<br />

– Laufzeit<br />

– Auszahlung<br />

– Zinsen<br />

– Rückzahlung<br />

<strong>Businessplan</strong><br />

27.06.2013 36


<strong>Businessplan</strong><br />

Unternehmensfinanzierung<br />

• Fremdkapitalgeber<br />

– Familie, Verwandte<br />

– Banken<br />

– Kunden<br />

– Lieferanten<br />

• Formen umfassen:<br />

– kurzfristig (z.B. Lieferantenkredit, Kontokorrentkredit, Wechsel)<br />

– langfristig (z.B. Investitions-, Hypothek-, Grundschulddarlehen)<br />

– Sonderformen (Leasing oder Factoring).<br />

<strong>Businessplan</strong><br />

27.06.2013 37


<strong>Businessplan</strong><br />

Fördermittel<br />

• Gründungen werden in den meisten Ländern gefördert<br />

• Man unterscheidet:<br />

1. Transfers in kind (Hilfen und Beratungen, nicht in Form einer direkten<br />

Zahlung)<br />

2. Transfers in cash (finanzielle Zuwendungen meist in Form<br />

Steuervergünstigungen, Zinssubventionen, Bürgschaften)<br />

3. Kombinationen aus 1. und 2. (z.B. finanzielle Unterstützung bei<br />

Inanspruchnahme eines Unternehmensberaters)<br />

• Die Zahl der Förderprogramme ist sehr groß (u.a. spezielle Programme für<br />

Studenten/Absolventen z.B. EXIST-SEED) Individuelle Analyse und<br />

Entscheidung notwendig<br />

• Förderprogramme Datenbank: http://www.db.bmwi.de<br />

Vgl. De, 2005, S. 113ff.<br />

27.06.2013 38


<strong>Businessplan</strong><br />

Beispiel für Förderung<br />

• Die drei Teammitglieder des Teams<br />

„EKI - Emotionale künstliche<br />

Intelligenz“ arbeiten ihre Idee als erste<br />

wissenschaftliche Mitarbeiter an der<br />

FH München weiter aus (Förderung<br />

durch das EXIST-SEED-Programm im<br />

Umfang von über<br />

75.000 Euro)<br />

<strong>Businessplan</strong><br />

27.06.2013 39


<strong>Businessplan</strong><br />

Der Finanzierungs-Mix<br />

• Als Faustregel wird i.d.R. ein Eigenkapital-Mindestanteil von 15% bis 20%<br />

auf das gesamt benötigte Kapital genannt<br />

• „Basel II“ zwingt die Banken zur Hinterlegung von Eigenkapital in<br />

Abhängigkeit von deren Kreditrisiken Bedeutung für Gründer?<br />

• Die optimale Finanzierung des Kapitalbedarfs einer Unternehmensgründung<br />

setzt sich aus Bausteinen verschiedener Finanzierungsquellen zusammen,<br />

d.h. einem Finanzierungs-Mix<br />

• Der Finanzierungs-Mix ist für jedes Unternehmen individuell und ändert sich<br />

im Zeitverlauf<br />

<strong>Businessplan</strong><br />

27.06.2013 40

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