14.01.2014 Aufrufe

Jahresbericht 2012 - Deutsche Wildtier Stiftung

Jahresbericht 2012 - Deutsche Wildtier Stiftung

Jahresbericht 2012 - Deutsche Wildtier Stiftung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6<br />

Vorwort<br />

7<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

es ist ein stiller Abschied, der von<br />

den meisten Menschen in unserem<br />

Land unbemerkt bleibt: der<br />

Rückgang heimischer <strong>Wildtier</strong>e!<br />

Nüchterne Zahlen zeigen den Artenschwund<br />

in Deutschland. Der<br />

Bestand des Feldsperlings ist auf<br />

zwei Drittel reduziert, der des Kiebitzes<br />

auf ein Drittel und der des<br />

Rebhuhns auf 10 Prozent! Um den Schutz unserer heimischen<br />

<strong>Wildtier</strong>e ist es schlecht bestellt. Die „Täter“, die unseren<br />

<strong>Wildtier</strong>en zum Verhängnis werden, verstecken sich hinter Begriffen<br />

wie Agrar- und Klimapolitik, Energiewende, Grünlandverlust<br />

und Ausdehnung des Maisanbaus. Die Energiewende<br />

nimmt unsere heimischen <strong>Wildtier</strong>e gehörig in die Zange.<br />

Ein Beispiel: Wegen des Biogas-Booms werden mittlerweile<br />

2,6 Millionen Hektar Mais allein in Deutschland angebaut<br />

– das sind gut 20 Prozent der Ackerfläche. Jährlich kamen<br />

200.000 Hektar hinzu. Mit dem Mais-Boom verschwinden<br />

Feldlerche, Wiesenweihe und viele andere Wiesenbrüter,<br />

aber auch Wildbienen, weil ihnen die monotonen Äcker die<br />

Lebensräume entzogen haben.<br />

Ich habe als ehemaliger Manager eines Windkraftunternehmens<br />

und eines Energieversorgers immer darauf geachtet,<br />

dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht zu Lasten<br />

der Natur geht. Die Energiewende dringt nun aber selbst<br />

in unsere Wälder ein. In Baden-Württemberg, Rheinland-<br />

Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg ist es erlaubt,<br />

Windkraftwerke sogar im Wald zu bauen. Wir finden schon<br />

heute Jahr für Jahr allein 200.000 tote Fledermäuse unter<br />

Windkraftanlagen. Das ist nicht akzeptabel.<br />

In der aktuellen Klimadebatte wird der Natur- und Artenschutz<br />

weitgehend ausgeblendet – und die <strong>Wildtier</strong>e bleiben auf der<br />

Strecke! Der Bundesumweltminister kann uns an seiner Seite<br />

wissen, wenn es darum geht, dass politische Prioritäten für die<br />

Energiewende nicht zu Lasten des Naturschutzes gehen.<br />

Naturschutzverbände dürfen keine faulen Kompromisse<br />

zu Lasten der <strong>Wildtier</strong>e eingehen. <strong>Wildtier</strong>e brauchen eine<br />

Stimme und eine Lobby! Das ist die wichtigste Aufgabe der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong>. Dafür bitten wir Sie um Ihre Hilfe.<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> kann die Brutgebiete des<br />

hochbedrohten Schreiadlers nur dann schützen, wenn Menschen<br />

Patenschaften für dieses Projekt und für Schutzgebiete<br />

aus dem Nationalen Naturerbe übernehmen. Der extrem selten<br />

gewordene Feldhamster braucht Paten, damit die <strong>Deutsche</strong><br />

<strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> Getreidestreifen finanzieren kann, wo<br />

der kleine Nager Schutz vor Feinden findet und seinen Wintervorrat<br />

an Körnern sammeln kann, um nicht zu verhungern.<br />

Auf ihrem Gut Klepelshagen in Mecklenburg-Vorpommern<br />

beweist die <strong>Deutsche</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong>, dass auf knapp<br />

2.000 Hektar Wald- und Agrarfläche nicht nur wildtierfreundlich,<br />

sondern auch rentabel gewirtschaftet werden kann.<br />

Alternativen zu den monotonen Maiswüsten sind möglich!<br />

Davon profitiert am Ende auch der Mensch. Denn ein Lebensumfeld<br />

ohne Natur und <strong>Wildtier</strong>e macht das Leben ärmer.<br />

Wir können aber auch durch unsere Gourmet Manufaktur<br />

zeigen, dass die hochwertigen Fleischprodukte, die dort auf<br />

heimischer Fläche erzeugt werden, besonders schmackhaft<br />

sind und immer mehr Interesse finden.<br />

Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen in und Ihre Aufmerksamkeit<br />

für unsere Aktivitäten im vergangenen Jahr.<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> will die Stimme der Natur<br />

und der <strong>Wildtier</strong>e in Deutschland hörbar verstärken. Dafür<br />

bitte ich Sie herzlich auch in Zukunft um Ihre Unterstützung.<br />

Ihr<br />

Prof. Dr. Fritz Vahrenholt<br />

Vorstand <strong>Deutsche</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

Feldhase (Lepus europaeus)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!