09.02.2013 Aufrufe

Report der Deutschen Wildtier Stiftung 2002 - Deutsche Wildtier ...

Report der Deutschen Wildtier Stiftung 2002 - Deutsche Wildtier ...

Report der Deutschen Wildtier Stiftung 2002 - Deutsche Wildtier ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

D EUTSCHE W ILDTIER S TIFTUNG<br />

Berichte über Projekte und Ergebnisse <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong>sarbeit<br />

Editorial<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

als Geschäftsführer <strong>der</strong> <strong><strong>Deutsche</strong>n</strong><br />

<strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> begrüße ich Sie ganz<br />

herzlich. Seit April 2001 bin ich in <strong>der</strong><br />

Geschäftsführung <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> für den<br />

Bereich Öffentlichkeitsarbeit/Kommunikation zuständig. Ich<br />

freue mich auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit und einen regen<br />

Gedanken- und Informationsaustausch im <strong>Stiftung</strong>s-<strong>Report</strong>.<br />

Im September wurde <strong>der</strong> Haussperling vom NABU zum Vogel<br />

des Jahres <strong>2002</strong> gewählt. Natürlich freuen wir uns sehr über diese<br />

Entscheidung, steht doch <strong>der</strong> Haussperling o<strong>der</strong> Spatz schon seit<br />

mehreren Jahren im Fokus unserer Forschungsarbeit. So untersuchten<br />

Ornithologen 1997-99 in einem von unserer <strong>Stiftung</strong><br />

geför<strong>der</strong>ten Vorhaben die Situation des Haussperlings in <strong>der</strong><br />

Hansestadt Hamburg. In <strong>der</strong> Forschungsstation Fintel fand am<br />

15. Oktober dieses Jahres zum zweiten Male das „Sperling-<br />

Fachgespräch“ mit anerkannten Experten statt (lesen Sie hierzu<br />

den Beitrag auf Seite 2).<br />

Die Wahl des Rothirsches zum Tier des Jahres <strong>2002</strong> bestätigt<br />

das Engagement <strong>der</strong> <strong><strong>Deutsche</strong>n</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> zusätzlich. Nach<br />

dem Feldhasen als Tier des Jahres 2001 stehen jetzt also zwei<br />

weitere Profilarten im Mittelpunkt des aktuellen Interesses. Über<br />

unsere geplanten Projekte und Aktionen zu Haussperling und<br />

Rothirsch informieren wir Sie in einer <strong>der</strong> nächsten Ausgaben.<br />

Beim Lesen dieser Ausgabe werden Sie feststellen, dass sich<br />

die <strong>Deutsche</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> in den vergangenen Monaten verstärkt<br />

um Projekte außerhalb <strong>der</strong> eigenen Flächen bemüht hat. Ein<br />

Beispiel hierfür ist die „Hohe Schrecke“. Beson<strong>der</strong>s freuen wir<br />

uns, dass <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> vom Land Mecklenburg-Vorpommern im<br />

Zuge <strong>der</strong> Verteilung von Naturschutzflächen aus dem ehemaligen<br />

Eigentum <strong>der</strong> BVVG an Naturschutzorganisationen eine Übertragung<br />

von zwei Flächen zugesagt wurde. Diese sind als Lebensraum<br />

des Schreiadlers (Aquila pomarina) von beson<strong>der</strong>er Bedeutung.<br />

Geplant ist, diese Flächen durch Zukäufe zu arrondieren<br />

und Maßnahmen zum Schutz des Schreiadlers einzuleiten.<br />

Ab <strong>2002</strong> werden wir Sie mit dem „<strong>Report</strong>“ dreimal jährlich<br />

über die Arbeit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> informieren. Natürlich sind wir je<strong>der</strong>zeit<br />

für Tipps und Anregungen, aber auch für Ihre Kritik dankbar.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen und<br />

einen guten Start ins neue Jahr.<br />

Sven Holst<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

- Geschäftsführer -<br />

Ausgabe 2001<br />

Rotwild in <strong>der</strong> Offenlandschaft –<br />

das Experiment Klepelshagen<br />

Wo kann man heute noch in freier Wildbahn Rotwild erleben,<br />

eine <strong>der</strong> letzten frei lebenden Großwildarten in Deutschland? Meist<br />

wohl nur noch in den großen Waldgebieten <strong>der</strong> Mittelgebirge, denn<br />

<strong>der</strong> ehemals große Lebensraum <strong>der</strong> Tiere ist auf relativ wenige, vergleichsweise<br />

kleine „Inseln“ zusammengeschrumpft; Folge<br />

jahrhun<strong>der</strong>telanger menschlicher Beeinflussung. Wildschäden im<br />

Walde in Verbindung mit teilweise tatsächlich, teilweise vermeintlich<br />

zu hohen Rotwildbeständen führen zu einer intensiven<br />

Bejagung, auch in den noch verbliebenen Refugien. Die Aktivität<br />

<strong>der</strong> Tiere hat sich weitestgehend in die Nachtstunden verlagert, so<br />

dass die meisten Menschen sie heute kaum noch zu Gesicht bekommen.<br />

Gleichzeitig verhin<strong>der</strong>ten Politik und Gesetzgebung sowie die<br />

Zerschneidung von Lebensräumen ein Ausweichen des Rotwildes in<br />

an<strong>der</strong>e Lebensräume.<br />

Feisthirschrudel im „Tal <strong>der</strong> Hirsche“<br />

Das könnte sich in Zukunft än<strong>der</strong>n: Ein mehrjähriges,<br />

großräumiges Landschaftsexperiment <strong>der</strong> <strong><strong>Deutsche</strong>n</strong> <strong>Wildtier</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> soll nun herausfinden, ob es möglich ist, das Rotwild<br />

durch Entwicklung von Biotopen und die Nutzung landwirtschaftlicher<br />

Stilllegungsflächen in seinem ursprünglichen<br />

Lebensraum, <strong>der</strong> offenen Landschaft, wie<strong>der</strong> heimisch und für den<br />

Menschen erlebbar zu machen.<br />

Untersuchungsgebiet Klepelshagen<br />

Untersuchungsgebiet sind die forstlichen (ca. 800 ha) und<br />

landwirtschaftlichen Flächen (ca. 275 ha) des Gutes Klepelshagen.<br />

In diesem Gebiet wurden bisher insgesamt etwa 60 ha als Wildruhezone<br />

ausgewiesen. Diese setzt sich aus ca. 50 ha landwirtschaftlicher<br />

Flächen, die im Rahmen von Flächenstilllegungsprogrammen<br />

vorübergehend aus <strong>der</strong> Nutzung genommen wurden,<br />

sowie 10 ha speziell dem Naturschutz bzw. dem <strong>Wildtier</strong>management<br />

gewidmeten Flächen (Sukzessionsflächen, Aufforstungsflächen<br />

mit Weiden, Feuchtwiesen, Wasser- und Uferflächen,<br />

Wildäcker, Feldraine) zusammen.<br />

➔➔➔


Durch die bisherigen Maßnahmen konnte deutlich mehr<br />

Rotwild im Bereich <strong>der</strong> Wildruhezone beobachtet werden. Noch<br />

unklar ist, ob die gewählte Flächengröße wirklich ausreichend ist,<br />

ob die Ergebnisse auch langfristig wirksam sind und ob die Ergebnisse<br />

auf an<strong>der</strong>e Landschaften o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Eigentumsstrukturen<br />

übertragbar sind. Dies alles ist zu prüfen.<br />

Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite werden auch in Zukunft (man denke an<br />

die bevorstehende EU-Osterweiterung) in erheblichem Umfang<br />

landwirtschaftliche Flächen zumindest vorübergehend aus <strong>der</strong> Produktion<br />

genommen werden. An diesem Punkt sieht die <strong>Deutsche</strong><br />

<strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> langfristig die Chance, dass durch die Schaffung<br />

politischer Rahmenbedingungen das Rotwild zumindest lokal<br />

wie<strong>der</strong> seinen ursprünglichen Lebensraum besiedeln kann und dort<br />

für den Menschen wie<strong>der</strong> erlebbar wird.<br />

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt scheinen die rechtlichen und<br />

politischen Rahmenbedingungen die größte Barriere für eine<br />

spätere praktische Umsetzung zu sein. Gerade vor diesem Hintergrund<br />

ist es wichtig, zunächst experimentell zu untersuchen,<br />

welche Möglichkeiten grundsätzlich bestehen, in unserer Kulturlandschaft<br />

<strong>Wildtier</strong>en ihre angestammten Lebensräume zurückzugeben.<br />

Ein weiteres Argument für die Ansiedlung von Rotwild in <strong>der</strong><br />

offenen Landschaft ist die Problematik <strong>der</strong> Wildschäden im Walde:<br />

Diese können vermutlich deutlich reduziert werden, wenn das Wild<br />

große Teile seines Lebens außerhalb des Waldes verbringt und dort<br />

ein ausreichendes Äsungsangebot vorfindet. Auch diese Frage soll<br />

im Rahmen des Projektes <strong>der</strong> <strong><strong>Deutsche</strong>n</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> untersucht<br />

werden. Schließlich liefern die <strong>der</strong>zeitigen Erkenntnisse zur<br />

Verinselung und <strong>der</strong> damit drohenden genetischen Verarmung von<br />

Rotwildpopulationen zusätzliche Argumente, auch außerhalb<br />

großer Waldgebiete Rotwildpopulationen als „Trittsteinpopulationen“<br />

zu etablieren. Auf diesem Wege könnte dann auch den<br />

For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> internationalen Vereinbarungen zur Erhaltung <strong>der</strong><br />

biologischen Diversität, in <strong>der</strong>en Rahmen auch die Bundesrepublik<br />

Deutschland verpflichtet ist, Rechnung getragen werden.<br />

PD Dr. Dr. Sven Herzog<br />

■ ■ ■<br />

Finteler Sperlingsfachgespräch 2001<br />

Der menschliche Siedlungsbereich steht seit einiger Zeit verstärkt<br />

im Mittelpunkt des Interesses von Naturschützern und Wissenschaftlern.<br />

Der Sperling gehört zu den Arten, <strong>der</strong>en Lebensraum<br />

eng mit dem menschlichen Siedlungsraum verbunden ist. Er steht<br />

in <strong>der</strong> roten Liste <strong>der</strong> gefährdeten Vogelarten bundesweit auf <strong>der</strong> so<br />

genannten Vorwarnliste. Ursache hierfür ist die langfristig negative<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Bestände, die in einigen Regionen bis zu 50%<br />

beträgt. Die Ursachen hierfür sind bis heute weitgehend ungeklärt.<br />

In Deutschland gibt es nur wenige Experten, die sich intensiv<br />

mit dem Haussperling (Passer domesticus) beschäftigen. Daher hat<br />

die <strong>Deutsche</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> bereits im Jahr 2000 zwölf Fachleute<br />

auf diesem Gebiet in die „Forschungsstation Fintel“ zum<br />

ersten „Sperling-Fachgespräch“ eingeladen.<br />

Alle Anwesenden erkannten einen erheblichen Forschungsbedarf<br />

bei diesem „Allerweltsvogel“. So fehlen z. B. Untersuchungen<br />

zur Bestandsentwicklung und zur Nahrungszusammensetzung <strong>der</strong><br />

Haussperlinge im ländlichen und städtischen Raum.<br />

Die Teilnehmer des Fachgespräches 2001<br />

Auch in diesem Jahr haben sich die Ornithologen wie<strong>der</strong> in<br />

Fintel getroffen, um ihre Ergebnisse und geplanten Vorhaben<br />

vorzustellen. Der große Teilnehmerkreis erweiterte sich noch um<br />

Vertreter <strong>der</strong> Vogelwarte Hiddensee aus Mecklenburg-Vorpommern<br />

und zeigt das große Interesse an dieser Veranstaltung. Die<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> stellte als Veranstalter wie<strong>der</strong> die<br />

Räume ihrer Forschungsstation zur Verfügung und unterstreicht<br />

mit ihrem Engagement ihre führende Position auf dem Gebiet <strong>der</strong><br />

„Sperlingsforschung“.<br />

Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass sich die Lebenssituation<br />

<strong>der</strong> Hausperlinge im zurückliegenden Zeitraum nicht verbessert<br />

hat. Aus Untersuchungen, z. B. in Hamburg, wissen wir, dass die<br />

Bestände beson<strong>der</strong>s in den Grünanlagen <strong>der</strong> Großstädte weiter<br />

zurückgegangen sind. Auch im ländlichen Siedlungsbereich<br />

ergeben sich zum Teil gravierende Unterschiede. So lag <strong>der</strong> Bruterfolg<br />

an einem Reiterhof um 20% unter dem einer vergleichbaren<br />

Kolonie in <strong>der</strong> Mitte eines benachbarten Ortes. Hier besteht auch in<br />

Zukunft dringen<strong>der</strong> Forschungsbedarf, da die Ursachen weitgehend<br />

ungeklärt sind. Dies gilt vor allem vor dem Hintergrund, dass den<br />

Haussperlingen als so genannten Kulturfolgern eine Bedeutung als<br />

Bioindikatoren zukommen kann.<br />

Über die reine Forschungsarbeit hinaus möchte die <strong>Deutsche</strong><br />

<strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> die Aufmerksamkeit <strong>der</strong> Bevölkerung auf diesen<br />

Vogel lenken. Gerade durch seine enge Anpassung an den Menschen<br />

ist er in beson<strong>der</strong>er Weise von dessen Verhalten abhängig. Auch im<br />

nächsten Jahr wird die <strong>Stiftung</strong> ihre langjährige Arbeit an dem<br />

„Vogel des Jahres <strong>2002</strong>“ fortsetzen. Mit Projekten an Schulen und<br />

verstärkter Öffentlichkeitsarbeit soll ein größerer Teil <strong>der</strong><br />

Bevölkerung angesprochen und zur Mithilfe motiviert werden.<br />

Dr. Erika Vauk-Hentzelt<br />

Wenn Sie Fragen zu diesem Thema haben, schreiben Sie uns unter spatz@dewist.de<br />

■ ■ ■<br />

Möglichkeiten<br />

zur Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Luchses<br />

Der Luchs hat Mitteleuropa ursprünglich fast flächendeckend<br />

besiedelt, wurde aber in <strong>der</strong> zweiten Hälfte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

ausgerottet. Seit den 70er Jahren werden Wie<strong>der</strong>einbürgerungen<br />

von Luchsen in Deutschland vehement und kontrovers diskutiert.<br />

Jüngstes Beispiel ist die Wie<strong>der</strong>einbürgerung des Luchses im Harz.<br />

Mittlerweile wan<strong>der</strong>t <strong>der</strong> Luchs – ausgehend vom Böhmerwald – in<br />

den Bayerischen Wald und angrenzende Gebirgsgebiete ein. Die<br />

zukünftige Entwicklung <strong>der</strong> Luchse und die Chancen und Risiken<br />

möglicher Wie<strong>der</strong>einbürgerungsprojekte sind ad hoc schwer<br />

abzuschätzen, weil die Betrachtungsebene aufgrund <strong>der</strong> Raumansprüche<br />

des Luchses überregional ist.


Ziel meiner Arbeit ist die Formulierung von Managementstrategien,<br />

mit denen eine lebensfähige Luchspopulation in<br />

Deutschland erreicht werden kann. Dazu sollen verschiedene<br />

Szenarien getestet werden, z. B. die natürliche Entwicklung <strong>der</strong><br />

Luchse, Aussetzungen (z. B. Harz, Thüringer Wald) und Verän<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Landschaft (Grünbrücken, Aufforstungen). Die<br />

wichtigsten Fragen hierbei sind 1., ob und wo es in Deutschland<br />

Lebensraum für eine überlebensfähige Luchspopulation gibt 2.,<br />

wohin sich die Population ausbreiten kann und welche Bedingungen<br />

(Größe und Beschaffenheit des Lebensraumes, Anzahl und<br />

Geschlecht <strong>der</strong> Individuen) dazu herrschen müssen 3., ob die potenziellen<br />

Lebensräume untereinan<strong>der</strong> vernetzt sind und 4., welche<br />

Rolle kleine Lebensraum-Inseln für die Vernetzung und das Überleben<br />

<strong>der</strong> gesamten Luchspopulation spielen.<br />

Dazu wurde zunächst das Raumnutzungs- und Ausbreitungsverhalten<br />

<strong>der</strong> Luchse im Schweizer Jura analysiert und das<br />

Ergebnis in ein Simulationsprogramm übernommen. Damit ist es<br />

nun möglich, ausgewählte Regionen in Deutschland auf ihre potenzielle<br />

Eignung zur Wie<strong>der</strong>ansiedelung des Luchses hin zu bewerten.<br />

Erste Ergebnisse liegen bereits vor. Laut Modellergebnissen<br />

beschränken sich geeignete Lebensräume hauptsächlich auf die<br />

Mittelgebirge und große Waldgebiete wie die Wäl<strong>der</strong> <strong>der</strong> Uckermark<br />

und Brandenburg. Hypothetisch könnten bis zu 400 Luchse<br />

in den geeigneten Gebieten leben, aber wenige sind wirklich groß<br />

genug für das langfristige Überleben einer Luchspopulation, was<br />

mindestens 50 bis 100 Individuen for<strong>der</strong>t. Ein Ausbreitungsmodell<br />

mit realistischen Mortalitätsszenarien (Mortalität = Sterblichkeit)<br />

hat gezeigt, dass die meisten Lebensräume isoliert sind.<br />

Der limitierende Faktor hierbei ist allerdings nicht, wie oft<br />

angenommen wird, das Fehlen von Ausbreitungshabitaten (Lebensräumen),<br />

son<strong>der</strong>n die hohe Straßenmortalität. Der Einfluss<br />

demographischer Prozesse auf die Entwicklung einer Luchspopulation<br />

muss noch untersucht werden. Dipl.-Ing. Stephanie Schadt<br />

Die Landschaftsökologin Stephanie Schadt ist für ihre Studie zu<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Luchses mit dem <strong><strong>Deutsche</strong>n</strong> Preis für<br />

<strong>Wildtier</strong>forschung 2000 <strong>der</strong> <strong><strong>Deutsche</strong>n</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> ausgezeichnet worden.<br />

■ ■ ■<br />

Forschungspreis <strong>der</strong><br />

<strong><strong>Deutsche</strong>n</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> 2001<br />

In diesem Jahr hat die <strong>Deutsche</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> zum ersten<br />

Mal den „Forschungspreis <strong>der</strong> <strong><strong>Deutsche</strong>n</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong>“ ausgeschrieben.<br />

Der Nachfolger <strong>der</strong> „Goldenen Kornblume – <strong>Deutsche</strong>r<br />

Preis für <strong>Wildtier</strong>forschung“ wurde mit <strong>der</strong> Dotierung von<br />

175.000 DM deutlich aufgewertet und stellt damit eine <strong>der</strong> Hauptaktivitäten<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> im Bereich <strong>der</strong> Wissenschaft dar. Ziel des<br />

Forschungspreises ist die För<strong>der</strong>ung hochbegabter junger<br />

Wissenschaftler auf dem Gebiet tierökologischer Forschung. Diese<br />

Leistung wird zum einen mit einer einmaligen persönlichen<br />

Zuwendung an den Preisträger in Höhe von 7.500,– DM honoriert.<br />

Zum an<strong>der</strong>en erhält <strong>der</strong> Preisträger ein Stipendium, das es ihm<br />

ermöglichen soll, sich im Rahmen eines Promotions- o<strong>der</strong> Habilitationsvorhabens<br />

an einer deutschen Universität weiterzuqualifizieren.<br />

Nachdem die Bewerbungsfrist am 1. Oktober abgelaufen ist,<br />

werden im nächsten Schritt alle Arbeiten von Experten für das jeweilige<br />

Fachgebiet begutachtet und dann von einer fünfköpfigen<br />

Jury aus namhaften Wissenschaftlern bewertet. Die Preisverleihung<br />

soll im Frühjahr <strong>2002</strong> stattfinden. Sven Holst<br />

Weitere Informationen unter: www.deutschewildtierstiftung.de/forschungspreis<br />

Kin<strong>der</strong> auf den Spuren von Käfer & Co.–<br />

Umweltbildung in Klepelshagen<br />

Der bereits im letzten <strong>Report</strong> angekündigte Aufbau des Bereiches<br />

Umweltbildung nimmt erste Formen an. Seit Juni dieses<br />

Jahres bietet die <strong>Deutsche</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> unter Leitung von<br />

Herrn Dr. Gertberg Exkursionen für Schulklassen und Feriengruppen<br />

des Schullandheimes Gehren an. Das Schullandheim wird<br />

überwiegend von Schülern <strong>der</strong> 3. bis 6. Klasse aller Schultypen<br />

besucht.<br />

Die 1. Exkursion am 28. Juni 2001 mit den<br />

Schülern <strong>der</strong> 3. Klasse <strong>der</strong> Grundschule Woldegk<br />

Unter dem Motto „Naturerlebniswan<strong>der</strong>ung im Knüppelbachtal<br />

– auf Spurensuche kleiner und großer <strong>Wildtier</strong>e“ wurde ein auf<br />

diese Altersgruppe zugeschnittenes Konzept entwickelt, das die<br />

Schüler in die Rolle von jungen Naturforschern versetzt. Mit einem<br />

anschaulichen Erhebungsbogen sollen die Kin<strong>der</strong> die Tiere, die sie<br />

entdecken, erfassen und fünf Hauptgruppen zuordnen: Tiere ohne<br />

Beine, Tiere mit vier, mit sechs o<strong>der</strong> mit acht Beinen sowie Tiere mit<br />

vielen Beinen. Zur Verdeutlichung ist jede Tiergruppe mit gruppentypischen<br />

Abbildungen, wie z. B. einer Schnecke, gekennzeichnet.<br />

Die Größe <strong>der</strong> Gruppen lag im Mittel bei 24 Schülern, so dass<br />

je Exkursion meist acht dreiköpfige Forscherteams gebildet werden<br />

konnten. Jede Gruppe macht sich nach einer Einweisung mit<br />

Klemmbrett, Erhebungsbogen und Schreibstift ausgerüstet auf Entdeckertour<br />

und erfasst selbständig alle Tiere und Tierspuren am<br />

Wegesrand. Die Exkursion beginnt am Schullandheim, führt über<br />

eine alte Kreisstraße vorbei an Fel<strong>der</strong>n und folgt dann dem Knüppelbach<br />

in den nahe gelegenen Wald des Einsberges. Als beson<strong>der</strong>e<br />

Stationen werden u. a. ein von Hornissen bewohnter alter Apfelbaum<br />

am Straßenrand sowie ein Dachsbau im Wald besucht. Das<br />

Programm unterliegt auch dem jahreszeitlichen Wechsel von Vegetation<br />

und Tierwelt und bietet so immer neue interessante Stationen.<br />

Im Anschluss an die Exkursion werden die Erhebungsbogen<br />

gemeinsam ausgewertet und die Schüler haben noch die<br />

Möglichkeit, „Fundgegenstände aus Wald und Flur“, wie z. B.<br />

Abwurfstangen von Hirschen und Rehböcken o<strong>der</strong> Vogelnester, als<br />

Anschauungsmaterial zu begutachten und zu bestaunen. Aber auch<br />

die Fragen <strong>der</strong> Schüler – „Welche Tiere produzieren Kokons?“,<br />

„Wie schnell rennt ein Dachs?“, „Leben hier auch Meerschweinchen?“<br />

– werden hier beantwortet.<br />

Es ist geplant, das Programm auf die Bestimmung ausgewählter<br />

Tier- und Pflanzenarten zu erweitern und zusätzliche<br />

Angebote für ältere Schüler zu entwickeln. Auch die Beobachtung<br />

und Bestimmung von (Wasser-)Vögeln soll ab dem nächsten Jahr<br />

dazugehören. Dr. Werner Gertberg


„Hohe Schrecke“– die Natur erobert<br />

sich einen Truppenübungsplatz zurück<br />

Die Hohe Schrecke ist ein ca. 3.700 ha großes Waldgebiet, in<br />

Thüringen und teilweise in Sachsen-Anhalt gelegen, das in den vergangenen<br />

Jahrzehnten <strong>der</strong> Sowjetarmee als Truppenübungsplatz<br />

diente. Der militärische Einfluss über 40 Jahre, mit dem völligen<br />

Ausschluss jeglicher Nutzung für an<strong>der</strong>e Zwecke, hinterließ zum<br />

einen seine Spuren, führte vor allem aber dazu, dass dieses Gebiet<br />

sich weitestgehend frei von menschlichen Einflüssen entwickeln<br />

konnte. So hat <strong>der</strong> Wald an vielen Stellen Urwaldcharakter und ist<br />

durch Totholzflächen und seltene Tier- und Pflanzenarten gekennzeichnet.<br />

Auf Grund <strong>der</strong> geographischen Verbreitung von Buchenwäl<strong>der</strong>n<br />

fällt <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland eine beson<strong>der</strong>e<br />

Bedeutung beim Schutz dieser Wäl<strong>der</strong> zu. Die Hohe Schrecke<br />

gehört folgerichtig auch zu den von <strong>der</strong> Landesregierung Thüringen<br />

an die EU gemeldeten Flächen für die Ausweisung als FFH-Gebiete.<br />

SONDERHAUSEN<br />

THÜRINGER<br />

BECKEN<br />

ERFURT<br />

Bad<br />

Frankenhausen<br />

Kindelbrück<br />

Heldrungen<br />

SÖMMERDA<br />

Kölleda<br />

Neumark<br />

WEIMAR<br />

SANGERHAUSEN<br />

Allstedt<br />

HOHE SCHRECKE<br />

Das Gebiet „Hohe Schrecke“ in Thüringen<br />

Wiehe<br />

Querfurt<br />

Bad Bibra<br />

Rastenberg<br />

Buttstädt<br />

LUTHERSTADT<br />

EISLEBEN<br />

Eckartsberga<br />

APOLDA<br />

JENA<br />

Durch ein Inserat wurde die <strong>Stiftung</strong> auf das Gebiet aufmerksam.<br />

Gemeinsam mit einer Interessengruppe aus Vertretern <strong>der</strong><br />

Anliegergemeinden und regionalen Naturschützern engagiert sich<br />

die <strong>Stiftung</strong> für den Erhalt des artenreichen Waldgebietes in seiner<br />

Gesamtheit. Ziel <strong>der</strong> Gemeinden ist <strong>der</strong> Aufbau eines sanften naturnahen<br />

Tourismus zur wirtschaftlichen Belebung <strong>der</strong> Region. In <strong>der</strong><br />

<strong><strong>Deutsche</strong>n</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> mit ihrer Aufgabe, einheimische<br />

<strong>Wildtier</strong>e zu för<strong>der</strong>n und erlebbar zu machen, sehen die Anliegergemeinden<br />

den richtigen Partner zur Verwirklichung ihrer Ziele. Eine<br />

Delegation aus Thüringen hat daher Ende August die Forschungsstation<br />

Klepelshagen besucht, um sich ein Bild von <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong><br />

<strong><strong>Deutsche</strong>n</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> zu machen.<br />

Zunächst gilt es jedoch, unterschiedliche politische und wirtschaftliche<br />

Interessen zu überwinden und einen Verkauf des<br />

Gebietes in einzelnen Losen zu verhin<strong>der</strong>n. Der geplante Verkauf<br />

würde die Zerschlagung dieses Naturraumes und eine intensive<br />

forstwirtschaftliche Nutzung und damit Zerstörung des Gebietes<br />

bedeuten. Ein erster kleiner Erfolg kann hier verzeichnet werden:<br />

Die Ausschreibung des ersten Loses zu überhöhten Preisvorstellungen<br />

hat nicht zu dem gewünschten wirtschaftlichen Ergebnis<br />

geführt; die LEG Thüringen denkt jetzt über eine Neuausschreibung<br />

nach. Für die <strong>Deutsche</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> ist dieses Projekt ein weiterer<br />

Schritt bei ihren Bemühungen, sich zukünftig verstärkt um<br />

den Erhalt von Naturräumen als Lebensraum für die einheimischen<br />

<strong>Wildtier</strong>e zu engagieren. Sven Holst<br />

Informationen zur Hohen Schrecke im Internet unter www.Hohe-Schrecke.com<br />

■ ■ ■<br />

Neuer Name für <strong>Wildtier</strong>land Fintel<br />

Als letzter Schritt im Zuge <strong>der</strong> neuen Namensgebung für die<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> führt zukünftig die Forschungsstation<br />

in Fintel die offizielle Bezeichnung „<strong>Deutsche</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> –<br />

Forschungsstation Fintel“. Die 1990 als gemeinnützige Gesellschaft<br />

für ökologische Landschaftskultur und -forschung gegründete<br />

Einrichtung <strong>Wildtier</strong>land wird zum Jahresende aufgelöst.<br />

Die neuen Schil<strong>der</strong> sind bereits angebracht und zeigen allen<br />

Besuchern, wer hier „forscht“. Leiterin <strong>der</strong> Station ist unsere<br />

langjährige Mitarbeiterin, die Biologin Frau Dr. Vauk-Hentzelt.<br />

Neben <strong>der</strong> Forschung sollen in <strong>der</strong> Station Fintel möglichst schnell<br />

die nächsten Schritte im Bereich Umweltbildung unternommen<br />

werden. Thomas Hüttche<br />

■ ■ ■<br />

Bundesverdienstkreuz für<br />

Haymo G. Rethwisch<br />

Am 27. Juli gab<br />

es beson<strong>der</strong>en Grund<br />

zur Freude für die<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Wildtier</strong><br />

<strong>Stiftung</strong>. Ihr Stifter,<br />

Haymo G. Rethwisch,<br />

wurde in Schwerin<br />

mit dem Verdienstorden<br />

<strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

Deutschland für<br />

seine Leistungen im<br />

Natur- und <strong>Wildtier</strong>schutz<br />

ausgezeichnet.<br />

Dr. H. Ringstorff und H. G. Rethwisch<br />

In seiner Laudatio<br />

hob <strong>der</strong> Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Harald<br />

Ringstorff, das persönliche Engagement von Herrn und Frau Rethwisch<br />

hervor.<br />

Er würdigte die Pionierleistungen des Stifters im Bereich<br />

Umweltschutz, in <strong>der</strong> Landschaftspflege und Landschaftserhaltung<br />

sowie seine Bemühungen, Einfluss auf die Verän<strong>der</strong>ungen<br />

zivilisatorischer Prozesse zugunsten <strong>der</strong> <strong>Wildtier</strong>e zu nehmen.<br />

Diese große Anerkennung motiviert uns natürlich beson<strong>der</strong>s,<br />

unsere Ziele konsequent weiter zu verfolgen und uns für unsere<br />

einheimischen <strong>Wildtier</strong>e und ihre Lebensräume einzusetzen.<br />

Sven Holst


Hoffnung für den Galenbecker See<br />

Die Rettung des Galenbecker Sees, mit 1.015 ha größter Flachwassersee<br />

Deutschlands, wird jetzt durch För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong> aus Brüssel<br />

unterstützt.<br />

Mit einer durchschnittlichen Wassertiefe von 50 cm, umgeben<br />

von Wiesen- und Röhrichtflächen und ca. 200 ha Wald, ist <strong>der</strong><br />

Galenbecker See ein ideales Nahrungs- und Brutrevier für über 100<br />

Vogelarten, unter an<strong>der</strong>em Seeadler, Kranich und Schwarzstorch.<br />

Seine größte Bedeutung jedoch hat <strong>der</strong> See als Rastgewässer für<br />

durchziehende Wasservögel im Frühjahr und Herbst. Bereits 1939<br />

erkannten Wissenschaftler seine Bedeutung und schufen durch die<br />

Unterschutzstellung eines <strong>der</strong> größten Reservate Mitteleuropas.<br />

In den letzten Jahren drohte jedoch immer stärker die Verlandung<br />

und damit die Zerstörung dieses von <strong>der</strong> UNESCO 1978 ausgewiesenen<br />

international bedeutsamen Feuchtgebietes. Ursache ist<br />

die Melioration <strong>der</strong> Friedlän<strong>der</strong> Großen Wiese, eines <strong>der</strong> größten<br />

Kultivierungsvorhaben <strong>der</strong> DDR. Früher ein Klarwassersee, hat <strong>der</strong><br />

planktontrübe Galenbecker See heute ein Sichttiefe von 15-25 cm<br />

und ist von artenarmem Grünland umgeben.<br />

1993 wurde das Naturschutzgebiet durch die Einbeziehung<br />

<strong>der</strong> umliegenden Moore von 870 ha auf 1.885 ha vergrößert. Auch<br />

auf Initiative <strong>der</strong> <strong><strong>Deutsche</strong>n</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> hin, startete die Landesregierung<br />

ein Programm zur Rettung des Sees. Im Jahr 2000<br />

wurde <strong>der</strong> See in den Grenzen des Naturschutzgebietes als FFH-<br />

Gebiet durch das Land bestätigt. Nach zwei Jahren „Politik <strong>der</strong><br />

kleinen Schritte“ ist nun ein erster, aber sehr wichtiger Erfolg zu<br />

verzeichnen. Ein bei <strong>der</strong> EU eingereichter Antrag auf För<strong>der</strong>ung des<br />

Projektes mit Mitteln aus dem LIFE-Programm wurde Ende Juli<br />

genehmigt. Aus Brüssel fließen nun acht Millionen Mark an das<br />

Schweriner Umweltministerium für das Projekt. 30 % <strong>der</strong> Projektkosten<br />

werden durch das Land getragen.<br />

In dem begleitenden Projektausschuss ist auch die <strong>Deutsche</strong><br />

<strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> vertreten und somit eng in die weiteren Schritte<br />

eingebunden. In einer <strong>der</strong> nächsten Ausgaben werden wir Ihnen das<br />

Projekt näher vorstellen. Sven Holst<br />

Weitere Informationen unter: www.vredelaen<strong>der</strong>-land.de/grossewiese.html<br />

www.zalf.de/lwhd/dietrich/int_fgw.html<br />

■ ■ ■<br />

Zerschneidung von Lebensräumen –<br />

genetisches Monitoringprojekt<br />

Das Beispiel <strong>der</strong> A 20 in Mecklenburg-Vorpommern<br />

Die fortschreitende Zerschneidung und Zerglie<strong>der</strong>ung unserer<br />

Landschaft vor allem durch Verkehrswege und Siedlungen führt<br />

dazu, dass viele <strong>Wildtier</strong>e (z.B. Luchs und Wildkatze), aber auch<br />

heimische Großtierarten (z. B. Rotwild), in Mitteleuropa nur noch in<br />

inselartigen Teilvorkommen existieren. Großräumige Wan<strong>der</strong>ungen,<br />

die in früherer Zeit üblich waren, sind gar nicht mehr o<strong>der</strong> nur<br />

noch eingeschränkt möglich. Durch den hieraus resultierenden<br />

fehlenden genetischen Austausch zwischen den einzelnen Teilpopulationen<br />

kann es langfristig zu einer Gefährdung <strong>der</strong> Anpassungsfähigkeit<br />

und damit <strong>der</strong> Überlebensfähigkeit dieser Arten kommen.<br />

Bis heute liegen uns aus Mitteleuropa lediglich genetische<br />

Untersuchungen im Sinne von „Momentaufnahmen“ zu einem be-<br />

Der Galenbecker See im Naturschutzgebiet<br />

stimmten Zeitpunkt vor. Eine langfristige Untersuchungsreihe,<br />

die Entwicklungstrends ex ante aufzeigen könnte, fehlt. Gerade<br />

solche Belege werden aber seit langem als zwingende Grundlage für<br />

Wildbewirtschaftungskonzepte von Wissenschaft und Praxis<br />

gefor<strong>der</strong>t, da erst mit langfristigen Untersuchungen tatsächliche<br />

Entwicklungstendenzen nachweisbar sind und auch nur so eine<br />

Erfolgskontrolle von Managementmaßnahmen (z. B. Grünbrücken)<br />

erfolgen kann.<br />

Durch den Bau <strong>der</strong> Ostsee-Autobahn A 20 wird wie<strong>der</strong> ein<br />

großer Lebensraum zerschnitten werden. Die neue Trasse verläuft<br />

in <strong>der</strong> Region Mecklenburg-Strelitz/Uecker-Randow südlich von<br />

Klepelshagen und soll auf diesem Teilstück im ersten Halbjahr<br />

<strong>2002</strong> <strong>der</strong> Öffentlichkeit übergeben werden. Am Beispiel <strong>der</strong> A 20<br />

soll in dieser Region untersucht werden, welche Auswirkungen die<br />

Zerschneidung von Lebensräumen langfristig auf die <strong>Wildtier</strong>e<br />

(hier Rotwild) hat. Anhand von Stichproben soll in mehrjährigem<br />

Abstand untersucht werden, ob langfristige Trends in den genetischen<br />

Strukturen <strong>der</strong> lokalen Rotwildpopulationen bei<strong>der</strong>seits <strong>der</strong><br />

Autobahn festzustellen sind.<br />

Im ersten Schritt werden seit Oktober in enger Zusammenarbeit<br />

mit den lokalen Forstämtern und Hegegemeinschaften auf beiden<br />

Seiten dieser neuen Barriere Proben gesammelt. Hierdurch soll auf<br />

möglichst breiter Basis die genetische Ausgangssituation dokumentiert<br />

werden. Die große Unterstützung hierbei zeigt, auf welch breites<br />

Interesse dieses Projekt bei den einzelnen Gruppen stößt.<br />

Mit dieser Untersuchung entsteht ein für Mitteleuropa bislang<br />

einmaliger Langzeitversuch, <strong>der</strong> die Auswirkungen <strong>der</strong> Landschaftszerschneidung<br />

auf genetische Strukturen und damit auf die biologische<br />

Diversität großer Säugetiere über mehrere Jahrzehnte<br />

beispielhaft aufzeigen soll. Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> führt<br />

dieses Projekt in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Technischen Universität<br />

Dresden durch. PD Dr. Dr. Sven Herzog


Langzeitstudie zu Umweltwirkungen<br />

des ökologischen Landbaus<br />

In <strong>der</strong> aktuellen Diskussion über die Umweltwirkungen<br />

<strong>der</strong> Landwirtschaft wird in <strong>der</strong> Politik und in den Medien eine<br />

Ausweitung des ökologischen Landbaus gefor<strong>der</strong>t. Als Begründung<br />

werden zum einen die geringere Umweltbelastung durch<br />

den ökologischen Landbau und zum an<strong>der</strong>en <strong>der</strong> Beitrag zum<br />

Verbraucherschutz durch eine höhere Produktqualität genannt.<br />

Es stellt sich nun die Frage, ob eine Umstellung bisher konventionell-intensiv<br />

wirtschaften<strong>der</strong> Landwirtschaftsbetriebe<br />

generell zu einer Verbesserung <strong>der</strong> Umweltsituation führen wird.<br />

Einen Beitrag zur Klärung dieser Frage leistet das bereits im Jahr<br />

1994 von <strong>der</strong> <strong><strong>Deutsche</strong>n</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> am Institut für Ackerund<br />

Pflanzenbau <strong>der</strong> Martin-Luther-Universität Halle initiierte<br />

Projekt „Untersuchung von Langzeiteffekten des ökologischen<br />

Landbaus auf Fauna, Flora und Boden im Ökohof Seeben“. Es handelt<br />

sich um eine Langzeitstudie (1994 bis 2000), die die Umstellungsphase<br />

eines Landwirtschaftsbetriebes von konventionellintensiver<br />

auf ökologische Bewirtschaftung und die Auswirkungen<br />

auf Fauna, Flora und Böden zum Inhalt hatte.<br />

Als Untersuchungsbetrieb diente <strong>der</strong> nördlich von Halle<br />

(Saale) im mitteldeutschen Trockenlößgebiet gelegene „Ökohof<br />

Seeben“, ein 350 ha großer Marktfruchtbetrieb, <strong>der</strong> mit Untersuchungsbeginn<br />

1994 auf ökologischen Landbau umgestellt<br />

wurde. Auf den Acker- und Grünlandflächen wurde ein dichtes<br />

Messnetz etabliert, um die ökologischen Wirkungen <strong>der</strong> Betriebsumstellung<br />

zu analysieren.<br />

In dieser interdisziplinär angelegten Untersuchung arbeiteten<br />

zahlreiche Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen eng<br />

zusammen. Das Projekt glie<strong>der</strong>te sich in die drei Teilprojekte<br />

„Fauna“, „Flora“ und „Boden“. Durch die Vernetzung <strong>der</strong> Teilprojekte<br />

(Abb.1) konnten Wechselwirkungen zwischen <strong>der</strong> Bewirtschaftung,<br />

den Bodeneigenschaften, dem Auftreten von Wildkräutern<br />

und <strong>der</strong> Artenvielfalt wild leben<strong>der</strong> Tiere untersucht werden.<br />

Dabei wurde <strong>der</strong> Anfangszustand aller untersuchten Medien<br />

(Fauna, Flora und Boden), wie er zu Beginn <strong>der</strong> Betriebsumstellung<br />

im Ökohof Seeben vorgefunden wurde, einer generellen und<br />

umfassenden Bestandsaufnahme unterzogen. Die ermittelten<br />

Ergebnisse dienten als Vergleichsbasis für die nachfolgenden Untersuchungsjahre.<br />

Im Zuge dieser ersten Inventur konnte für zahlreiche<br />

Tierfamilien eine beachtlich hohe Artenvielfalt<br />

nachgewiesen werden. Das trifft sowohl für Brutvögel als auch für<br />

Wirbellose wie Laufkäfer, Schwebfliegen, Spinnen und Regenwürmer<br />

zu. Im untersuchten Agrarraum und nach jahrzehntelanger<br />

konventionell-intensiver Bewirtschaftung stellt diese Tatsache<br />

ein bemerkenswertes Ergebnis dar.<br />

Abb. 1: Struktur des Forschungsprojektes<br />

1994<br />

1998<br />

Abb. 2: Anzahl <strong>der</strong> Brutpaare <strong>der</strong> Feldlerche (Alauda<br />

arvensis L. 1758) im Ökohof Seeben 1994 und 1998<br />

Im Untersuchungszeitraum wurden auf dem Gebiet des Ökohofes<br />

Seeben bis zu 75 Brutvogelarten nachgewiesen. Die Zahl <strong>der</strong><br />

registrierten Brutpaare erhöhte sich von 610 auf 854. Diese<br />

Zunahme betraf im Wesentlichen die Charakterarten <strong>der</strong> offenen<br />

und halboffenen Agrarlandschaft wie z. B. Wachtel, Feldlerche,<br />

Baumpieper, Dorngrasmücke, Neuntöter, Goldammer, Grauammer.<br />

Die Zunahme <strong>der</strong> Brutpaare <strong>der</strong> Feldlerche (Alauda arvensis L.) von<br />

Untersuchungsbeginn 1994 bis 1998 verdeutlicht Abb. 2.<br />

Das gesamte Gebiet des Ökohofes Seeben war zu Projektbeginn<br />

durch eine bemerkenswert hohe Anzahl von Laufkäferarten<br />

besiedelt. Es traten u. a. zahlreiche Arten <strong>der</strong> roten Liste auf.<br />

Ähnliches gilt für die Familie <strong>der</strong> Schwebfliegen. Eine Beson<strong>der</strong>heit<br />

innerhalb dieser Insektenfamilie stellten außerdem einige Arten<br />

dar, die in Deutschland bisher nicht nachgewiesen wurden, und<br />

zum an<strong>der</strong>en zwei bisher noch völlig unbekannte Arten.<br />

Die Populationen <strong>der</strong> Regenwürmer im Ökohof Seeben<br />

spiegeln in ihren Strukturen die Art und Weise <strong>der</strong> Bewirtschaftungsvorgeschichte<br />

auf den einzelnen Ackerflächen wi<strong>der</strong>.<br />

Langjährig unterschiedliche Bewirtschaftung, wie z.B. Ackerbau<br />

und Obstanbau, bewirkten eine stark differenzierte Ausprägung<br />

<strong>der</strong> Regenwurmpopulationen. Die Umstellung <strong>der</strong> Bewirtschaftung<br />

auf ökologischen Landbau hat auf fast allen untersuchten Schlägen<br />

zwar zu einem Anstieg <strong>der</strong> Arten- und Individuenzahlen geführt,<br />

die wesentlichen Merkmale, die durch die frühere Bewirtschaftung<br />

entstanden, sind jedoch nach wie vor erkennbar (Abb. 3).<br />

Das Artenspektrum <strong>der</strong> Wildkrautflora im Ökohof Seeben<br />

zeigte bereits während <strong>der</strong> Umstellungsphase Anpassungen an die<br />

Bedingungen des ökologischen Landbaus. Jedoch wies es weiterhin


sowohl Eigenschaften auf, die für konventionell-intensiv<br />

bewirtschaftete Ackerflächen typisch sind, als auch Charakteristika<br />

ökologisch genutzter Flächen. Zwischen den beobachteten Ackerflächen<br />

wurden zum Teil erhebliche Unterschiede in <strong>der</strong> Wildkrautflora<br />

registriert, die durch Bodeneigenschaften und Bewirtschaftungseinflüsse<br />

bedingt wurden.<br />

Die Verteilungsmuster dominieren<strong>der</strong> Wildkrautarten wurden<br />

durch flächendeckende Rasteraufnahmen über mehrere Jahre auf<br />

einer Ackerfläche registriert (Abb. 4). Außer im Jahre 1998<br />

(mechanische Wildkrautbekämpfung) konnte sich die Wildkrautflora<br />

auf diesem Schlag jedes Jahr ungestört entwickeln. Die<br />

aufgenommenen Gesamtdeckungsgrade dominieren<strong>der</strong> Wildkräuter<br />

zeigten, dass <strong>der</strong> Schwerpunkt ihres Auftretens im westlichen<br />

und mittleren Bereich <strong>der</strong> Fläche lag. In einem schmalen<br />

Areal im östlichen Teil waren die Gesamtdeckungsgrade <strong>der</strong> Wildkräuter<br />

deutlich niedriger. Diese Tendenz ließ sich in allen Jahren<br />

mit ungestörter Wildkrautentwicklung beobachten. Als Ursache<br />

für diese Verteilungsmuster konnten innerhalb <strong>der</strong> Ackerfläche<br />

variierende Bodeneigenschaften identifiziert werden.<br />

Abb. 3: Artenspektrum und Abundanz adulter Regenwürmer<br />

im Frühjahr 94 (Projektbeginn) und im Frühjahr 98<br />

Das im Ökohof Seeben installierte, dichte Netz von Testflächen<br />

erlaubte eine intensive Untersuchung von Bodeneigenschaften, die<br />

aufgrund <strong>der</strong> Bewirtschaftungsumstellung Verän<strong>der</strong>ungen unterlagen.<br />

Die Kombination vielfältiger Boden-Untersuchungsmethoden<br />

erlaubte Aussagen zu einem breiten Spektrum von umweltrelevanten<br />

Fragestellungen. So wurde z.B. <strong>der</strong> Einfluss ökologischer<br />

Bewirtschaftung auf das Nitrataustragspotenzial sowohl<br />

durch Bodenuntersuchungen in hoher zeitlicher Auflösung als<br />

auch durch Bilanzierung von Stickstoffinput und -output und<br />

Modellierung von im Boden ablaufenden Prozessen ermittelt.<br />

Zur Quantifizierung von Bodenverdichtungen kamen visuelle<br />

Methoden zur Anwendung, mit <strong>der</strong>en Hilfe Aussagen zum Ausmaß<br />

<strong>der</strong> Verdichtungen und ihrer Behebung getroffen werden konnten.<br />

Das gesamte Spektrum,<br />

<strong>der</strong> im Projekt erzielten Ergebnisse,<br />

deutet darauf hin, dass<br />

nach <strong>der</strong> Umstellung eines<br />

bislang konventionell wirtschaftendenLandwirtschaftsbetriebes<br />

auf ökologischen<br />

Landbau lange, über die Umstellungsphasehinausgehende<br />

Zeiträume vergehen müssen,<br />

damit sich signifikante Verän<strong>der</strong>ungen<br />

im Agroökosystem<br />

manifestieren können.<br />

Das vorgestellte Projekt<br />

leistete zudem einen wichtigen<br />

Beitrag zur Anwendung<br />

von Agrar-Umweltindikatoren<br />

und zu <strong>der</strong> Überprüfung<br />

ihrer Aussagefähigkeit und<br />

ihrer Praktikabilität. Anhand<br />

<strong>der</strong> Ergebnisse und <strong>der</strong> zahlreich<br />

erhobenen Messwerte<br />

können in Entwicklung befindliche<br />

Modelle und Softwarelösungen<br />

zur Bilanzierung<br />

landwirtschaftlicher<br />

Betriebe validiert werden. Die<br />

Formulierung von Zielwerten<br />

und ökologischen Standards<br />

für die Landwirtschaft wird<br />

durch die Aufdeckung<br />

komplexer Zusammenhänge<br />

zwischen Landwirtschaft und<br />

Ökosystem unterstützt.<br />

In einem kürzlich erschienenen<br />

Buch wurden fünfjährige<br />

Forschungsergebnisse<br />

dieses interdisziplinären<br />

Projektes publiziert. Alle<br />

beteiligten Wissenschaftler<br />

beschreiben ausführlich die<br />

angewandten Untersuchungsmethoden<br />

und stellen anschaulich<br />

und übersichtlich die<br />

erzielten Forschungsergebnisse<br />

dar. Übersichtsbeiträge<br />

renommierter Wissenschaftler<br />

zu den Themen „Zukunft <strong>der</strong><br />

Kulturlandschaft“, „Bodenfruchtbarkeit“,<br />

„Fauna und<br />

Segetalflora im ökologischen<br />

Landbau“ führen in die jeweiligen<br />

Forschungsgebiete ein.<br />

Dipl.-Agr.-Ing. Susanne Papaja<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

1800<br />

1700<br />

1600<br />

1500<br />

1400<br />

1800<br />

1700<br />

1600<br />

1500<br />

1400<br />

1800<br />

1700<br />

1600<br />

1500<br />

1400<br />

1800<br />

1700<br />

1600<br />

1500<br />

1400<br />

1800<br />

1700<br />

1600<br />

1500<br />

1400<br />

Gesamtdeckungsgrad<br />

[%]<br />

9100 9200 9300 9400<br />

9100 9200 9300 9400<br />

9100 9200 9300 9400<br />

9100 9200 9300 9400<br />

9100 9200 9300 9400<br />

Rechtswert 449 ... [m]<br />

100 %<br />

75 %<br />

50 %<br />

25 %<br />

< 5 %<br />

Abb. 4: Gesamtdeckungsgrade<br />

<strong>der</strong> Wildkrautvegetation einer<br />

Ackerfläche 1995 bis 1999<br />

Das Buch „Die Entwicklung von Fauna, Flora und Boden nach Umstellung<br />

auf ökologischen Landbau“ kann bei <strong>der</strong> <strong><strong>Deutsche</strong>n</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> bestellt<br />

werden. Diese Zusammenfassung können Sie mit den Grafiken aus dem Internet<br />

herunterladen: www.deutschewildtierstiftung.de/i/i1/zusammenfassung_seeben.pdf


Mein freiwilliges ökologisches Jahr<br />

in Klepelshagen<br />

Mein freiwilliges ökologisches<br />

Jahr (FÖJ) begann im September<br />

2000 in <strong>der</strong> Forschungsstation Gut<br />

Klepelshagen. Ein sehr schönes und<br />

erfahrungsreiches Jahr! Dies lag vor<br />

allem am Engagement und an <strong>der</strong><br />

Unterstützung meiner Kollegen,<br />

für <strong>der</strong>en gute Zusammenarbeit ich<br />

mich herzlich bedanke. Ähnlich<br />

dem freiwilligen sozialen Jahr, handelt<br />

es sich beim FÖJ um einen vom<br />

Staat finanzierten freiwilligen<br />

Dienst, <strong>der</strong> sich auf den Bereich des Naturschutzes konzentriert.<br />

Ich wurde durch den Trägerverein „Jugendwerk Aufbau Ost e.V.“ in<br />

Greifswald betreut, zu dessen Einsatzstellen unter an<strong>der</strong>em auch<br />

Biobauernhöfe, Naturschutzverbände, Vogelwarten und Naturkin<strong>der</strong>gärten<br />

zählen. Das FÖJ gab mir die Möglichkeit, nach dem<br />

Abitur eine „Auszeit“ vom theoretischen Lernen zu nehmen und<br />

praxisbezogen zu arbeiten. Zusätzlich bot es mir die Gelegenheit,<br />

meinen Studienwunsch Biologie zu überdenken bzw. die Tätigkeiten<br />

eines Freilandbiologen näher kennen zu lernen.<br />

Meine Aufgaben in <strong>der</strong> Forschungsstation waren breit<br />

gefächert und befassten sich mit den unterschiedlichsten<br />

Bereichen. Dazu gehörten zum Beispiel die Unterstützung <strong>der</strong><br />

Doktoranden und Diplomanden bei ihren Außenaufnahmen,<br />

Recherchen und Auswertungen, das Einmessen von Punkten und<br />

Flächen <strong>der</strong> verschiedenen Monitoringprojekte und die Arbeit mit<br />

dem Geografischen Informationssystem (GIS). Eine weitere Aufgabe<br />

war die Erfassung des Bibliotheksbestandes <strong>der</strong> Forschungsstation<br />

und die Eingabe <strong>der</strong> Daten in ein Literaturverwaltungsprogramm.<br />

Darüber hinaus war ich ebenfalls für die monatliche<br />

Auswertung <strong>der</strong> Daten aus <strong>der</strong> stiftungseigenen Wetterstation<br />

zuständig.<br />

Durch die in <strong>der</strong> Forschungsstation Gut Klepelshagen<br />

gewonnenen Einblicke wurde ich in meinem Studienwunsch<br />

bestärkt und habe zum Wintersemester dieses Jahres an <strong>der</strong> Universität<br />

Potsdam mein Biologiestudium begonnen. Lena Blischke<br />

Wenn Sie sich für ein FÖJ interessieren,dann schreiben Sie an: info@dewist.de<br />

■ ■ ■<br />

Jahresabschluss 2000<br />

Auch dieses Jahr haben wir wie<strong>der</strong> im Rahmen unseres Jahresberichtes<br />

die Bilanz und die GuV des abgelaufenen Geschäftsjahres<br />

veröffentlicht. Hier kann man sich über die Verwendung unserer<br />

finanziellen Mittel informieren. Der Jahresabschluss 2000 wurde<br />

auch in diesem Jahr wie<strong>der</strong> durch die Wirtschaftsprüfer <strong>der</strong><br />

Gesellschaft Lang & Stolz erstellt. Thomas Hüttche<br />

Ausblick<br />

■ ■ ■<br />

Die vom Land Mecklenburg-Vorpommern <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> zugesagten<br />

Flächen sollen Ausgangspunkt für ein neues Projekt sein,<br />

in dessen Mittelpunkt <strong>der</strong> Schutz des Schreiadlers und seiner<br />

Lebensräume steht.<br />

In Vorbereitung für das nächste Jahr ist ein Projekt, das die<br />

Populationsmerkmale und Lebensraumansprüche des Schwarzspechtes<br />

vergleichend in zwei verschiedenen Lebensräumen untersucht.<br />

Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und soll in Zusammenarbeit<br />

mit dem För<strong>der</strong>verein „Nossentiner-Schwinzer-Heide“<br />

durchgeführt werden. Weitere Projekte zu unseren Profilarten<br />

Haussperling, Feldhase, Kreuzspinne und Rotwild sind in <strong>der</strong><br />

Planung und sollen parallel zu den bereits laufenden Aufgaben<br />

umgesetzt werden.<br />

An dieser Stelle möchten wir darauf hinweisen, dass die<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> ihre Arbeit zurzeit ausschließlich aus<br />

den eigenen Kapitalerträgen finanziert. Für zukünftige Aktivitäten<br />

und die Ausweitung unserer Arbeit auf neue Aufgaben sind jedoch<br />

zusätzliche finanzielle Mittel erfor<strong>der</strong>lich. Durch Ihre Spende können<br />

Sie sowohl einzelne Projekte als auch die <strong>Stiftung</strong> unterstützen<br />

und sich so aktiv an unserer Arbeit beteiligen.<br />

Spenden, mit denen Sie die <strong>Deutsche</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> unterstützen,<br />

sind steuerlich absetzbar. Sollten Sie hierzu weitere Fragen<br />

haben, sprechen Sie uns gern an. Unterstützen Sie die <strong>Deutsche</strong><br />

<strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> mit Ihrer Spende!<br />

Spendenkonto bei <strong>der</strong>:<br />

Hamburgischen Landesbank<br />

BLZ: 200 500 00<br />

Kto-Nr.: 380 519 010<br />

Über die nächsten Schritte werden wir Sie in <strong>der</strong> nächsten Ausgabe<br />

informieren. Sollten Sie vorher schon Fragen haben, senden<br />

Sie den Antwortcoupon zurück o<strong>der</strong> mailen Sie uns ganz einfach<br />

an: info@dewist.de<br />

Bitte informieren Sie mich regelmäßig:<br />

Vorname<br />

Name<br />

Straße /Nr.<br />

PLZ /Ort<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

e-mail<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

Sven Holst<br />

Billbrookdeich 210<br />

22113 Hamburg<br />

Telefon 040 / 73 33 93 32<br />

Telefax 040 / 7 33 02 78<br />

e-mail info@dewist.de<br />

Herausgeber: <strong>Deutsche</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> • Billbrookdeich 210 • 22113 Hamburg • Tel. 040/73 33 93 32 • Fax 040/7 33 02 78 • V.i.S.d.P.: Sven Holst

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!