Report der Deutschen Wildtier Stiftung 2002 - Deutsche Wildtier ...
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„Hohe Schrecke“– die Natur erobert<br />
sich einen Truppenübungsplatz zurück<br />
Die Hohe Schrecke ist ein ca. 3.700 ha großes Waldgebiet, in<br />
Thüringen und teilweise in Sachsen-Anhalt gelegen, das in den vergangenen<br />
Jahrzehnten <strong>der</strong> Sowjetarmee als Truppenübungsplatz<br />
diente. Der militärische Einfluss über 40 Jahre, mit dem völligen<br />
Ausschluss jeglicher Nutzung für an<strong>der</strong>e Zwecke, hinterließ zum<br />
einen seine Spuren, führte vor allem aber dazu, dass dieses Gebiet<br />
sich weitestgehend frei von menschlichen Einflüssen entwickeln<br />
konnte. So hat <strong>der</strong> Wald an vielen Stellen Urwaldcharakter und ist<br />
durch Totholzflächen und seltene Tier- und Pflanzenarten gekennzeichnet.<br />
Auf Grund <strong>der</strong> geographischen Verbreitung von Buchenwäl<strong>der</strong>n<br />
fällt <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland eine beson<strong>der</strong>e<br />
Bedeutung beim Schutz dieser Wäl<strong>der</strong> zu. Die Hohe Schrecke<br />
gehört folgerichtig auch zu den von <strong>der</strong> Landesregierung Thüringen<br />
an die EU gemeldeten Flächen für die Ausweisung als FFH-Gebiete.<br />
SONDERHAUSEN<br />
THÜRINGER<br />
BECKEN<br />
ERFURT<br />
Bad<br />
Frankenhausen<br />
Kindelbrück<br />
Heldrungen<br />
SÖMMERDA<br />
Kölleda<br />
Neumark<br />
WEIMAR<br />
SANGERHAUSEN<br />
Allstedt<br />
HOHE SCHRECKE<br />
Das Gebiet „Hohe Schrecke“ in Thüringen<br />
Wiehe<br />
Querfurt<br />
Bad Bibra<br />
Rastenberg<br />
Buttstädt<br />
LUTHERSTADT<br />
EISLEBEN<br />
Eckartsberga<br />
APOLDA<br />
JENA<br />
Durch ein Inserat wurde die <strong>Stiftung</strong> auf das Gebiet aufmerksam.<br />
Gemeinsam mit einer Interessengruppe aus Vertretern <strong>der</strong><br />
Anliegergemeinden und regionalen Naturschützern engagiert sich<br />
die <strong>Stiftung</strong> für den Erhalt des artenreichen Waldgebietes in seiner<br />
Gesamtheit. Ziel <strong>der</strong> Gemeinden ist <strong>der</strong> Aufbau eines sanften naturnahen<br />
Tourismus zur wirtschaftlichen Belebung <strong>der</strong> Region. In <strong>der</strong><br />
<strong><strong>Deutsche</strong>n</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> mit ihrer Aufgabe, einheimische<br />
<strong>Wildtier</strong>e zu för<strong>der</strong>n und erlebbar zu machen, sehen die Anliegergemeinden<br />
den richtigen Partner zur Verwirklichung ihrer Ziele. Eine<br />
Delegation aus Thüringen hat daher Ende August die Forschungsstation<br />
Klepelshagen besucht, um sich ein Bild von <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong><br />
<strong><strong>Deutsche</strong>n</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> zu machen.<br />
Zunächst gilt es jedoch, unterschiedliche politische und wirtschaftliche<br />
Interessen zu überwinden und einen Verkauf des<br />
Gebietes in einzelnen Losen zu verhin<strong>der</strong>n. Der geplante Verkauf<br />
würde die Zerschlagung dieses Naturraumes und eine intensive<br />
forstwirtschaftliche Nutzung und damit Zerstörung des Gebietes<br />
bedeuten. Ein erster kleiner Erfolg kann hier verzeichnet werden:<br />
Die Ausschreibung des ersten Loses zu überhöhten Preisvorstellungen<br />
hat nicht zu dem gewünschten wirtschaftlichen Ergebnis<br />
geführt; die LEG Thüringen denkt jetzt über eine Neuausschreibung<br />
nach. Für die <strong>Deutsche</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> ist dieses Projekt ein weiterer<br />
Schritt bei ihren Bemühungen, sich zukünftig verstärkt um<br />
den Erhalt von Naturräumen als Lebensraum für die einheimischen<br />
<strong>Wildtier</strong>e zu engagieren. Sven Holst<br />
Informationen zur Hohen Schrecke im Internet unter www.Hohe-Schrecke.com<br />
■ ■ ■<br />
Neuer Name für <strong>Wildtier</strong>land Fintel<br />
Als letzter Schritt im Zuge <strong>der</strong> neuen Namensgebung für die<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> führt zukünftig die Forschungsstation<br />
in Fintel die offizielle Bezeichnung „<strong>Deutsche</strong> <strong>Wildtier</strong> <strong>Stiftung</strong> –<br />
Forschungsstation Fintel“. Die 1990 als gemeinnützige Gesellschaft<br />
für ökologische Landschaftskultur und -forschung gegründete<br />
Einrichtung <strong>Wildtier</strong>land wird zum Jahresende aufgelöst.<br />
Die neuen Schil<strong>der</strong> sind bereits angebracht und zeigen allen<br />
Besuchern, wer hier „forscht“. Leiterin <strong>der</strong> Station ist unsere<br />
langjährige Mitarbeiterin, die Biologin Frau Dr. Vauk-Hentzelt.<br />
Neben <strong>der</strong> Forschung sollen in <strong>der</strong> Station Fintel möglichst schnell<br />
die nächsten Schritte im Bereich Umweltbildung unternommen<br />
werden. Thomas Hüttche<br />
■ ■ ■<br />
Bundesverdienstkreuz für<br />
Haymo G. Rethwisch<br />
Am 27. Juli gab<br />
es beson<strong>der</strong>en Grund<br />
zur Freude für die<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Wildtier</strong><br />
<strong>Stiftung</strong>. Ihr Stifter,<br />
Haymo G. Rethwisch,<br />
wurde in Schwerin<br />
mit dem Verdienstorden<br />
<strong>der</strong> Bundesrepublik<br />
Deutschland für<br />
seine Leistungen im<br />
Natur- und <strong>Wildtier</strong>schutz<br />
ausgezeichnet.<br />
Dr. H. Ringstorff und H. G. Rethwisch<br />
In seiner Laudatio<br />
hob <strong>der</strong> Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Harald<br />
Ringstorff, das persönliche Engagement von Herrn und Frau Rethwisch<br />
hervor.<br />
Er würdigte die Pionierleistungen des Stifters im Bereich<br />
Umweltschutz, in <strong>der</strong> Landschaftspflege und Landschaftserhaltung<br />
sowie seine Bemühungen, Einfluss auf die Verän<strong>der</strong>ungen<br />
zivilisatorischer Prozesse zugunsten <strong>der</strong> <strong>Wildtier</strong>e zu nehmen.<br />
Diese große Anerkennung motiviert uns natürlich beson<strong>der</strong>s,<br />
unsere Ziele konsequent weiter zu verfolgen und uns für unsere<br />
einheimischen <strong>Wildtier</strong>e und ihre Lebensräume einzusetzen.<br />
Sven Holst