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Länderanalyse Indien - Bayerische Landesbank

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März 2013<br />

Länderanalyse <strong>Indien</strong><br />

1. Strukturdaten<br />

Fläche:<br />

Einwohner:<br />

Bevölkerungsdichte:<br />

Hauptstadt:<br />

BIP pro Kopf (2012s):<br />

Währung:<br />

Wechselkurs<br />

(März 2013):<br />

3.166.414 km²<br />

1.239 Mio.<br />

391 Einw./ km²<br />

Neu-Delhi (16 Mio. Einw.)<br />

1.575 Dollar<br />

Indische Rupie (INR)<br />

54,20 INR/USD<br />

71,25 INR/EUR<br />

2. Politische Lage<br />

<strong>Indien</strong> ist die bevölkerungsreichste Demokratie der Welt. Das Parlament besteht<br />

aus einem Unterhaus (Wahlen nach dem Prinzip des Mehrheitswahlrechts) und<br />

einem Oberhaus (Vertretung der Bundesstaaten). Bei den Wahlen zum Unterhaus<br />

im April/Mai 2009 konnte sich das Bündnis United Progressive Alliance (UPA) –<br />

unter Führung der Mitte-Links-Partei Indian National Congress – gegen den konservativen<br />

Block durchsetzen. Mit 262 von 545 Sitzen verfehlte die UPA allerdings<br />

knapp die absolute Mehrheit und ist somit, wie in der vorherigen Legislaturperiode,<br />

auf die Unterstützung der Linksfront angewiesen. Dieser nach kommunistischen<br />

Maximen agierende Block hat das von der UPA angestrebte Reformtempo<br />

bzw. den Privatisierungsprozess in den beiden Jahren vor den Parlamentswahlen<br />

2009 verlangsamt bzw. verhindert.<br />

Auch in der laufenden Legislaturperiode – die nächsten Parlamentswahlen sind für<br />

Mai 2014 geplant – bleibt das Reformtempo bislang hinter den Erwartungen zurück.<br />

Insbesondere aufgrund diverser innenpolitischer Probleme konnte der Premierminister<br />

Manmohan Singh das vorgegebene Reformtempo nicht einhalten,<br />

weshalb internationale Ratingagenturen im Herbst 2012 sogar mit einer Herabstufung<br />

der Kreditwürdigkeit <strong>Indien</strong>s drohten. Als Reaktion darauf kündigte Singh im<br />

September 2012 ein Reformpaket von nie dagewesenem Ausmaß an: Dieselpreiserhöhungen<br />

zur Entlastung des Staatshaushalts, Senkung von Subventionen, (Teil-)<br />

Privatisierung von Staatsunternehmen und die längst überfällige Öffnung der Sektoren<br />

Einzelhandel, Energie und, Luftverkehr für ausländische Investoren. Allerdings<br />

drohte die Regierungsmehrheit im Unterhaus an den Reformvorhaben zu<br />

zerbrechen. Aus Protest entzog ein wichtiger Koalitionspartner der Regierung sei-


Länderanalyse <strong>Indien</strong> 2<br />

ne Unterstützung im Parlament. Die Regionalpartei Trinamool Congress stellte ihre<br />

sechs Ministerposten zur Verfügung und verkündete, dass die 19 Abgeordneten<br />

nicht länger für die Regierung stimmen würden. Daraufhin kündigten zwei andere<br />

einflussreiche Regionalparteien an, Singhs Koalition künftig bei Abstimmungen zu<br />

unterstützen und somit die Parlamentsmehrheit der Regierung zu sichern. Bei der<br />

richtungsweisenden Abstimmung im Dezember 2012 über die Öffnung des Einzelhandelssektors<br />

erreichte Singh im Unterhaus mit 51% der Abgeordnetenstimmen<br />

eine hauchdünne Mehrheit. Obwohl das politische Überleben der Regierung damit<br />

vorerst gesichert ist, bleibt Singh vom Wohlwollen kleiner Parteien abhängig, von<br />

denen die meisten seiner Reformpolitik kritisch gegenüberstehen. Auch wenn ein<br />

Großteil der Reformen erst mittelfristig Wirkung zeigen wird, war die Signalwirkung<br />

enorm wichtig. Das Investitionsklima zeigt sich deutlich verbessert und die<br />

Ratingverschlechterung wurde vorerst ebenfalls abgewendet.<br />

Problematisch für das Vertrauen der Bevölkerung in die Politik ist die Tatsache,<br />

dass immer wieder staatsnahe Unternehmen und hochrangige Parteimitglieder in<br />

Korruptionsskandale verwickelt sind. Im Corruption Perceptions Index 2012 von<br />

Transparency International belegt <strong>Indien</strong> Platz 94 von 176 Ländern. Ein grundlegendes<br />

Konzept zur Bekämpfung von Bestechung und Vetternwirtschaft gibt es<br />

derzeit nicht.<br />

Außenpolitisch haben sich die in der Vergangenheit belasteten Beziehungen zu<br />

den USA, China und Japan schrittweise verbessert. Dagegen sind die Beziehungen<br />

zu Pakistan nach wie vor angespannt, und der Kaschmirkonflikt bleibt trotz aller<br />

Friedensbemühungen bislang ungelöst.<br />

3. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />

Nach China ist <strong>Indien</strong> eines der wachstumsstärksten Länder und hat in den vergangenen<br />

Jahren einen beachtlichen Aufholprozess mit überdurchschnittlich hohen<br />

Wachstumsraten des realen Bruttoinlandsprodukts gestartet. An der Kaufkraft<br />

des Bruttoinlandsprodukts gemessen ist <strong>Indien</strong> bereits nach den USA, China und<br />

Japan die viertgrößte Volkswirtschaft. Mit einem Pro-Kopf-Einkommen von 1.575<br />

Dollar zählt das Land aber nach wie vor zu den armen Ländern. Auch wenn die<br />

Wachstumsdynamik der letzten Jahre auf den ersten Blick überzeugt, lässt sich<br />

nicht verkennen, dass die indische Wirtschaft derzeit unter mehreren, miteinander<br />

verbundenen Problemen leidet: Rückgang der Industrieproduktion und Investitionstätigkeit,<br />

hohe Inflationsrate, Abwertung der Währung, Defizite in der Handelsund<br />

Leistungsbilanz.<br />

Um die stetig wachsende Zahl der (jungen) Inder, die jährlich auf den Arbeitsmarkt<br />

drängen, auffangen zu können, benötigt <strong>Indien</strong> Schätzungen der Regierung zufol-<br />

BayernLB


Länderanalyse <strong>Indien</strong> 3<br />

ge jedes Jahr ein reales Wirtschaftswachstum von etwa 8,5% bis 9%. Die Wachstumsrate<br />

für 2012 (5,4%) und die Prognose für 2013 (6,5%) mussten zuletzt jedoch<br />

deutlich nach unten korrigiert werden. Wie viele andere asiatische Länder ist <strong>Indien</strong>s<br />

Wachstum nicht so sehr vom Export, sondern in erster Linie vom Binnenmarkt<br />

abhängig. Dieser wurde zuletzt jedoch vom Reformstau, der grassierenden Korruption<br />

und dem politischen Stillstand gebremst. Die für indische Verhältnisse<br />

geringen Wachstumsraten 2012 und 2013 resultieren somit in einer leicht steigenden<br />

Arbeitslosenquote (Prognose 2013: 9,4%) und sind in erster Linie auf den<br />

Rückgang bzw. die Stagnation von Industrieproduktion und Investitionstätigkeit<br />

zurückzuführen. Diesbezüglich macht jedoch der jüngst eingeschlagene Reformkurs<br />

Hoffnung auf Besserung und höheres Wachstum im Jahr 2014.<br />

Während sich die Aussichten auf ausländische Direktinvestitionen reformbedingt<br />

verbessern, sind von der inländischen Investitionstätigkeit weiterhin keine großen<br />

Impulse zu erwarten. Diese Entwicklung ist zum großen Teil steigenden Kreditkosten<br />

infolge der Zinspolitik der Notenbank geschuldet. Um die Inflation einzudämmen,<br />

erhöhte die indische Zentralbank ihre Leitzinsen zwischen März 2010 und<br />

Oktober 2011 insgesamt 13 Mal auf 8,5%. Zu Lasten der Investitionstätigkeit konnte<br />

so immerhin die Teuerungsrate von 16,2% (Januar 2010) auf 6,5% zum Jahresende<br />

2011 gesenkt werden. Allerdings war der Effekt nur von kurzer Dauer. Steigende<br />

Preise für Lebensmittel, Kleidung und Kraftstoffe trieben die Teuerungsrate<br />

im Jahresdurchschnitt 2012 wieder auf 9,3%. Somit ist der Spielraum für eine investitionsfreundlichere<br />

Geldpolitik der Zentralbank nach wie vor beschränkt. Darüber<br />

hinaus würde die Zentralbank bei größeren Zinssenkungen auch einen Abfluss<br />

ausländischen Kapitals mit einhergehender Abwertung der Währung riskieren.<br />

Eine starke Abwertung der Währung würde sich wiederum umgehend negativ auf<br />

die Importpreise für Rohstoffe (v. a. Öl) auswirken und die Inflation wieder anheizen.<br />

Deshalb hat es seitens der Geldpolitik nach der Senkung des Leitzinses im<br />

April 2012 von 8,5% auf 8% nur zu einem kleinen Impuls für die Wirtschaft gereicht<br />

(Absenkung des Leitzinses auf 7,75% im Januar 2013). Aufgrund der derzeit eher<br />

konjunkturorientierten Geldpolitik ist für 2013 lediglich ein schwacher Rückgang<br />

der durchschnittlichen Inflationsrate (Prognose: 8,9%) zu erwarten.<br />

Auch mittel- und langfristig gilt es einige Herausforderungen zu meistern, um den<br />

Wachstumstrend fortzusetzen. Die wichtigste Aufgabe besteht darin, die Balance<br />

zwischen der erforderlichen Haushaltskonsolidierung und dem dringend erforderlichen<br />

Ausbau der unterentwickelten Infrastruktur, einem der größten Wachstumshemmnisse,<br />

zu finden. Schätzungen zufolge „kostet“ die überlastete Infrastruktur<br />

das Land jedes Jahr zwischen einem und zwei Prozentpunkte Wachstum.<br />

Insbesondere in den Bereichen Transportinfrastruktur, Entsorgungs- bzw. Abwassersysteme<br />

und Stromversorgung besteht Nachholbedarf. Nachdem im letzten<br />

Fünfjahresplan der Regierung noch ein Finanzbedarf für Infrastrukturinvestitionen<br />

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Länderanalyse <strong>Indien</strong> 4<br />

von 514 Milliarden Dollar veranschlagt war, hat die Regierung inzwischen angekündigt,<br />

zwischen 2012 und 2017 etwa 1.000 Mrd. Dollar in den Ausbau der Infrastruktur<br />

zu investieren. Da die haushaltspolitischen Spielräume aufgrund der geringen<br />

fiskalischen Einnahmeeffektivität sehr begrenzt sind, versucht die Regierung<br />

einen Großteil der Projekte im Rahmen von Public Private Partnerships zu<br />

realisieren. Was auf zentralstaatlicher Ebene mittlerweile gut funktioniert, scheitert<br />

in den Bundesstaaten jedoch oft an den schlechten institutionellen Rahmenbedingungen.<br />

Dem versucht die Regierung entgegenzuwirken, indem sie mit den<br />

einzelnen Bundesstaaten Rahmenkonzessionsverträge entwirft, die dem privaten<br />

Partner Transparenz und Investitionssicherheit garantieren. Dies sollte das Interesse<br />

von Investoren an Public Private Partnerships in den kommenden Jahren erhöhen.<br />

Als weiterer Hemmschuh für die Fortsetzung des Wachstumstrends könnte<br />

sich mittelfristig ein Mangel an gut ausgebildeten Nachwuchskräften entpuppen.<br />

Auch wenn die großen Universitäten des Landes mittlerweile hervorragende Absolventen<br />

hervorbringen, liegt die Analphabetenquote <strong>Indien</strong>s immer noch bei<br />

knapp 30%.<br />

Insbesondere aufgrund der inneren Probleme wird das reale Bruttoinlandsprodukt<br />

voraussichtlich erst 2014 wieder auf einen höheren Wachstumspfad (7,5% bis 8%)<br />

einschwenken. Auch wenn dieses Wachstum nicht ausreicht, um die Arbeitslosenquote<br />

deutlich zu reduzieren bzw. um die Armut weiter Bevölkerungsteile in absehbarer<br />

Zeit zu beseitigen, steht der Wachstumstrend dennoch für gute Geschäftsperspektiven<br />

im weltweit zweitgrößten Binnenmarkt.<br />

4. Außenwirtschaft<br />

Hohe Zuwachsraten prägten bis Ende 2008 den Außenhandel. Allerdings stoppte<br />

der Expansionstrend 2009 infolge der weltweiten Wirtschaftskrise. Der Umsatzeinbruch<br />

bei Warenexporten und –importen war jedoch nur von kurzer Dauer, da<br />

beide Werte das Vorkrisenniveau bereits 2010 wieder übertreffen konnten. Nachdem<br />

2011 sowohl bei den Exporten als auch bei den Importen deutliche Zuwachsraten<br />

erzielt wurden, stagnierte der Außenhandel 2012 nahezu. Das für eine dynamische<br />

Binnenwirtschaft typische Handelsbilanzdefizit schlägt zum Teil auch auf<br />

die Leistungsbilanz durch. Mit einem Fehlbetrag von jährlich 3% bis 4% gemessen<br />

am Bruttoinlandsprodukt bewegt sich das Leistungsbilanzdefizit noch auf einem<br />

vertretbaren Niveau. Trotz der jüngsten Erhöhung des Defizits in der Leistungsbilanz,<br />

war zuletzt ein strukturell wichtiger positiver Trend zu beobachten: Überproportional<br />

hohes Wachstum bei gleichzeitiger Diversifizierung der Dienstleistungsexporte.<br />

Das dynamische Wachstum in diesem Bereich – welcher ohnehin dafür<br />

Sorge trägt, dass sich das Handelsbilanzdefizit nur zum Teil auf die Leistungsbilanz<br />

durchschlägt – wird das Leistungsbilanzdefizit mittelfristig wieder auf unter 3%<br />

drücken.<br />

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Länderanalyse <strong>Indien</strong> 5<br />

Die Währungsreserven belaufen sich per Ende Dezember 2012 auf etwa 271 Mrd.<br />

Dollar. Sie decken den Warenimportbedarf von 7,5 Monaten (akzeptable Deckungsquote)<br />

bzw. 75% der Brutto-Auslandsverschuldung.<br />

5. Finanzstatus<br />

Leicht verbessert, aber weiterhin unbefriedigend präsentieren sich die Staatsfinanzen.<br />

Der Fehlbetrag im Staatshaushalt belief sich in den beiden letzten Jahren<br />

auf jeweils 9% gemessen am BIP und wird auch in den kommenden zwei Jahren<br />

kaum zurückgehen. Dass die gesamte Verschuldung der öffentlichen Hand gemessen<br />

am Bruttoinlandsprodukt trotz hoher Budgetdefizite konstant bzw. mittelfristig<br />

leicht rückläufig ist, liegt am dynamischen Wachstum und den hohen<br />

Preissteigerungen der im Inland hergestellten Güter. Ende 2012 belief sich die<br />

Staatschuld auf etwa 67% des Bruttoinlandsprodukts – ein für Schwellenländer<br />

vergleichsweise hoher Wert. Ende 2013 ist ein ähnliches Niveau zu erwarten. Im<br />

laufenden Haushalt sind knapp 25% der Einnahmen für Zinszahlungen aufzuwenden.<br />

Positiv ist zu vermerken: Der überwiegende Teil der Staatsschulden ist<br />

in inländischer Währung denominiert und weist lange Laufzeiten auf.<br />

Traditionell ist das indische Fiskalregime seit Jahrzehnten von geringen (Steuer-)<br />

Einnahmen gekennzeichnet. Die öffentlichen Haushalte können in einem Haushaltsjahr<br />

lediglich knapp 25% gemessen am Bruttoinlandsprodukt auf der Einnahmeseite<br />

verbuchen, was fast ausschließlich auf die geringe fiskalische Einnahmeeffektivität<br />

zurückzuführen ist. Das Steuersystem gilt als antiquiert und<br />

äußerst komplex. Eine grundlegende Reform ist lange überfällig, scheiterte in<br />

den letzten Jahren aber immer wieder an innenpolitischen Widerständen und<br />

der strikten Ablehnung von Steuererhöhungen einiger Koalitionsparteien. Ein<br />

erster Entwurf einer grundlegenden Reform wurde von der Regierung bereits im<br />

August 2009 vorgestellt. Seitdem gab es zwar eine Reihe von Änderungen bzw.<br />

Anpassungen bei Einkommens-, Umsatz-, Konsum-, Treibstoff-, Kfz- und Tabaksteuer<br />

– der große Wurf einer grundlegenden Reform scheint allerdings in dieser<br />

Legislaturperiode nicht mehr durchsetzbar zu sein.<br />

Nach einer mehrjährigen Konsolidierungsphase bewegte sich die Auslandsverschuldung<br />

in den vergangenen Jahren auf einem unbedenklichen Niveau zwischen<br />

16% und 19% in Relation zum Bruttoinlandsprodukt. Der Schuldendienst<br />

erfordert weniger als 10% der Exporterlöse. Im Länderrating des Institutional<br />

Investor vom September 2012 rangiert <strong>Indien</strong> mit 62,7 von 100 Punkten auf Platz<br />

46 unter 179 Ländern.<br />

BayernLB


Länderanalyse <strong>Indien</strong> 6<br />

6. Ausblick<br />

Auch wenn der kurzfristige Ausblick gedämpft ist, sind die langfristigen Wachstumsaussichten<br />

der indischen Wirtschaft grundsätzlich positiv. Abgesehen vom<br />

großen Nachholbedarf (insbesondere im Bereich der Infrastruktur) zählen die zunehmende<br />

weltwirtschaftliche Integration, die günstige Bevölkerungsstruktur, das<br />

niedrige Lohnniveau sowie die trotz großer Armut weitgehende soziale Stabilität<br />

zu den Wachstum stimulierenden Faktoren. In einigen Bereichen wie der Biotechnologie,<br />

Pharmazeutik, IT-Software oder bei Kraftfahrzeugskomponenten ist <strong>Indien</strong><br />

mit global agierenden und hoch profitablen Unternehmen in die internationale<br />

Spitzenklasse aufgestiegen. Die am Bruttoinlandsprodukt gemessen relativ geringen<br />

Auslandsschulden bei zugleich komfortablen Währungsreserven sind ebenso<br />

wie die überschaubaren Risiken im indischen Bankensystem weitere Aktivposten.<br />

Dennoch bergen die sozialen Verhältnisse (Armut, ungleiche Einkommensverteilung,<br />

hohe Arbeitslosigkeit) Konfliktpotenziale. Um die Armut zu überwinden,<br />

benötigt <strong>Indien</strong> weiterhin hohe Wachstumsraten und somit vor allem Infrastrukturinvestitionen.<br />

Marktregulierung, administrative und bürokratische Hürden sowie<br />

die unterentwickelte Infrastruktur, sind weitere Hemmschuhe. Der Grundstein<br />

für eine Fortsetzung der Wachstumsgeschichte wird vor allem von der innenpolitischen<br />

Situation bzw. von einem nachhaltigen Reformeifer der Regierung abhängen.<br />

Allgemeiner Hinweis<br />

Diese Publikation ist lediglich eine unverbindliche Stellungnahme zu den Marktverhältnissen und den<br />

angesprochenen Anlageinstrumenten zum Zeitpunkt der Herausgabe der vorliegenden Information am<br />

18. März 13. Die vorliegende Publikation beruht unserer Auffassung nach auf als zuverlässig und genau<br />

geltenden allgemein zugänglichen Quellen, ohne dass wir jedoch eine Gewähr für die Vollständigkeit<br />

und Richtigkeit der herangezogenen Quellen übernehmen können. Insbesondere sind die dieser Publikation<br />

zugrunde liegenden Informationen weder auf ihre Richtigkeit noch auf ihre Vollständigkeit (und<br />

Aktualität) überprüft worden. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit können wir daher<br />

nicht übernehmen. Die vorliegende Veröffentlichung dient ferner lediglich einer allgemeinen Information<br />

und ersetzt keinesfalls die persönliche anleger- und objektgerechte Beratung. Für weitere zeitnähere<br />

Informationen stehen Ihnen die jeweiligen Anlageberater zur Verfügung.<br />

Verfasser:<br />

Manuel Schimm<br />

Tel +49 89 2171-26845<br />

manuel.schimm@bayernlb.de<br />

Redaktion:<br />

RO Länderrisiko- und Branchenanalyse<br />

www.bayernlb.de<br />

Geschäftsgebäude:<br />

<strong>Bayerische</strong> <strong>Landesbank</strong><br />

Brienner Straße 18<br />

80333 München<br />

Tel +49 89 2171-01<br />

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