das grosse interview marc-andré - Hindenburger Stadtzeitschrift für ...
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10 Stadtleben<br />
Wir machen ein<br />
Fest und ein Buch<br />
Die Initiative Gründerzeitviertel hat im vergangenen Jahr<br />
weit mehr als die zwei große Ziele, die sie sich vorgenommen<br />
hatte, erreicht. Der Vorsitzende Philipp Molitor<br />
sprach mit uns über Highlights und die Pläne <strong>für</strong> 2014.<br />
Text: Sabrina kirnapci<br />
Blickt die Initiative Gründerzeitviertel zufrieden auf 2013 zurück?<br />
Auf jeden Fall! Vor etwa zweieinhalb Jahren haben wir uns bei einem gemütlichen<br />
Zusammensein vorgenommen, ein großes Fest zu veranstalten und ein Buch<br />
zum Gründerzeitviertel zu veröffentlichen. Beides haben wir 2013 geschafft. Was<br />
da an Arbeit auf uns zukommt, haben wir damals nicht geahnt. Wir haben über<br />
ein Jahr intensiv am Gründerzeitviertelfest gearbeitet. Da sind unzählige Stunden<br />
reingeflossen – und wir sind ja alle keine Profis. Das Ergebnis war gigantisch. Was<br />
da passiert ist, war eine sensationelle Erfahrung <strong>für</strong> uns. Da gab es Leute, die <strong>für</strong><br />
die Kaffeetafel unter freiem Himmel ihren schweren Eichentisch im Wohnzimmer<br />
abgebaut und auf der Straße wieder aufgebaut haben. Eigentümer haben all ihre<br />
Mieter eingeladen, mit an der Tafel Platz zu nehmen – es gab einen Tisch, an dem<br />
saßen abends um 22 Uhr noch Leute und haben weitergefeiert. Die Menschen<br />
sind aufeinander zu gegangen, haben miteinander geredet. Direkte Nachbarn, die<br />
nie ein Wort miteinander gesprochen haben, haben sich kennengelernt. Einige<br />
waren von der Situation so ergriffen, <strong>das</strong>s sie sogar geweint haben. Unserer Erwartungen<br />
sind übererfüllt worden.<br />
autor Arne Dorando, Oberbürgermeister Norbert Bude,<br />
autorin Ute Gruben und Philipp Molitor bei der Vorstellung<br />
des buches „ein starkes Stück Gladbach“.<br />
<strong>das</strong> buch zum 150jährigen Bestehen des Gründerzeitviertels<br />
erschien ende 2013 in einer auflage von<br />
800 exemplaren, die bereits vergriffen sind. bis zur erscheinung<br />
der zweiten auflage Mitte Januar werden die<br />
buchhandlungen mit Gutscheinen bestückt.<br />
Wird es auch in diesem Jahr wieder ein solches Fest geben?<br />
Wir sind uns der Erwartung bewusst und wollen natürlich auch die Energie, die<br />
freigesetzt wurde, weiter fördern. Aber ich glaube, ein Ding in der Größenordnung,<br />
<strong>das</strong> kann man nicht jedes Jahr schaukeln. Nach so einem Jahr muss man<br />
erst einmal <strong>das</strong> Geschehen sacken lassen. Vielleicht machen wir was Kleineres,<br />
vielleicht nur am Schillerplatz oder nur am Adenauerplatz, etwas familiärer<br />
als Nachbarschaftsfest. Das Risiko besteht auch, <strong>das</strong>s beim einem weiteren<br />
Gründerzeitviertelfest aufgrund des großen Erfolgs doppelt so viel Leute kommen<br />
wollen. Da<strong>für</strong> reicht der Platz gar nicht. An den beiden Tagen kamen knapp<br />
10.000 Besucher. Abgesehen von der Arbeit, die wir nicht jedes Jahr leisten können,<br />
wollen wir ja ein Fest des Viertels umsetzen und kein Stadtfest.<br />
Wie geht es mit dem Umbau des Schillerplatzes weiter?<br />
Nach der Bürgerversammlung waren wir sehr euphorisch, obwohl der Plan, der da<br />
präsentiert wurde, nicht unsere Erwartungen erfüllt hat, sondern eindeutig daneben<br />
lag. Wir haben nicht damit gerechnet, <strong>das</strong>s so viele Leute kommen und konstruktive<br />
Kritik äußern. Das, was wir vorher im kleinen Kreis in der Projektgruppe<br />
besprochen und mitgeteilt haben, <strong>das</strong> wurde bei der Versammlung weitestgehend<br />
einstimmig in so einer Wucht transportiert, <strong>das</strong>s wir großer Hoffnung sind,<br />
<strong>das</strong>s <strong>das</strong> Thema auf eine sehr gute Spur kommt.<br />
Bei der Kaffeetafel unter freiem Himmel kamen sich die nachbarn im Viertel näher.<br />
Welche Pläne hat die Initiative Gründerzeitviertel <strong>für</strong> 2014?<br />
Nach so einem Jahr kann man sich gar nicht so viel vornehmen. Aber hier bekommt<br />
man ja zum Glück gar keine Ruhe. Das kulturelle Programm, <strong>das</strong> jetzt gerade in<br />
diesem Stadtteil geboten wird, ist schon immens. Die Initiative Gründerzeitviertel<br />
unterstützt auch gerne weiterhin Aktionen. Wenn es Ideen gibt, stehen wir<br />
mit Rat, Erfahrung und unseren Kontakten zur Seite. Umsetzen müssen die Leute<br />
ihre Ideen jedoch selber. Ein Projekt kann ich schon verraten. Wir wollen in Zusammenarbeit<br />
mit den ansässigen Unternehmen die Fahrrad-Parkmöglichkeiten<br />
ausbauen. Und der „Schillertrödel“, der 2013 ins Leben gerufen wurde und viele<br />
Hundert Menschen angezogen hat, soll regelmäßig stattfinden.<br />
FOTOS: STeFan GöTTSchkeS, STadT MönchenGladbach