2013-01-11 Neujahrsempfang - Altmarkkreis Salzwedel
2013-01-11 Neujahrsempfang - Altmarkkreis Salzwedel
2013-01-11 Neujahrsempfang - Altmarkkreis Salzwedel
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Rede des Landrates<br />
zum <strong>Neujahrsempfang</strong> des <strong>Altmarkkreis</strong>es <strong>Salzwedel</strong> am <strong>11</strong>. Januar <strong>2<strong>01</strong>3</strong><br />
- Es gilt das gesprochene Wort! - Sperrfrist <strong>11</strong>.<strong>01</strong>.<strong>2<strong>01</strong>3</strong> 19:00 Uhr<br />
Meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />
ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber das Jahr 2<strong>01</strong>2 war so ereignisreich und<br />
schnelllebig, dass es mir vorkommt, als hätten wir erst vor kurzer Zeit an<br />
gleicher Stelle das Jahr 2<strong>01</strong>2 eingeläutet!<br />
Bevor nun aber das Jahr <strong>2<strong>01</strong>3</strong> voranschreitet, darf ich Sie zum heutigen<br />
gemeinsamen <strong>Neujahrsempfang</strong> des <strong>Altmarkkreis</strong>es <strong>Salzwedel</strong> und der<br />
Sparkasse Altmark West, auch im Namen des Vorstandsvorsitzenden, Herrn<br />
Böther, recht herzlich begrüßen.<br />
Seien Sie alle recht herzlich willkommen.<br />
Im Besondern darf ich willkommen heißen:<br />
• die Abgeordneten des Bundestages und des Landtages,<br />
• Herrn Riethmüller vom Landesverwaltungsamt,<br />
• meine Kollegen Landräte aus den Nachbarlandkreisen,<br />
• die Mitglieder des Kreistages,<br />
• Frau Oberbürgermeisterin Danicke, Frau Verbandsgemeindbürgermeisterin<br />
Lüdemann sowie die Herren Bürgermeister der Städte und Gemeinden,
2<br />
• die Stadt- und Gemeinderäte,<br />
• natürlich alle Vertreter der heimischen Wirtschaft sowie deren Kammern und<br />
• die Vertreterinnen und Vertreter einer Vielzahl von Vereinen, Organisationen,<br />
Verbänden und der Kirchen<br />
• sowie alle bisher nicht genannten weiteren Gäste.<br />
Meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />
ich darf Ihnen zu Beginn meiner Ausführungen natürlich noch die besten<br />
Wünsche für das neue Jahr <strong>2<strong>01</strong>3</strong> überbringen, vor allem Gesundheit, Glück und<br />
Erfolg sollen dabei an erster Stelle stehen.<br />
Leider können nicht alle von uns den Rückblick auf das vergangene Jahr nur mit<br />
positiven Ereignissen verbinden. Vielfach sind es auch schmerzliche<br />
Erinnerungen, hervorgerufen vielleicht durch den Verlust lieber Menschen oder<br />
durch Schicksalsschläge oder aber Hoffnungen, die unerfüllt geblieben sind.<br />
Vor allem diesen Menschen wünsche ich für das Jahr <strong>2<strong>01</strong>3</strong> von ganzem Herzen<br />
Kraft und Zuversicht.<br />
Zuversicht, Kraft, Ideenreichtum, unternehmerisches Engagement und große<br />
Anstrengungen werden uns auch <strong>2<strong>01</strong>3</strong> abverlangt, um in der Marktwirtschaft<br />
oder im Wettbewerb der Städte und Regionen bestehen zu können.
3<br />
Natürlich wird dieses nicht losgelöst passieren von den weltwirtschaftlichen<br />
Entwicklungen, der Eurokrise und der schwächelnden Wirtschaft in vielen<br />
Ländern Europas.<br />
Die Frage steht, von welchem Startplatz gehen wir Anfang <strong>2<strong>01</strong>3</strong> in den<br />
Wettbewerb um wirtschaftliches Wachstum und damit um gesellschaftlichen<br />
Wohlstand im <strong>Altmarkkreis</strong> <strong>Salzwedel</strong>?<br />
Beschränkt man sich auf verkaufsträchtige Schlagzeilen des letzten Jahres - wie<br />
"Sachsen-Anhalt Schlusslicht bei der Kaufkraft", "13.318 Menschen ohne Arbeit<br />
- kein frohes Weihnachtsfest", "Sozial sicherer ...im alten System gelebt" oder<br />
"<strong>Altmarkkreis</strong> <strong>Salzwedel</strong> - letzter Platz beim Bruttoinlandsprodukts" - dann<br />
kann schon der Eindruck entstehen, als ob es 2<strong>01</strong>2 auch in der Altmark<br />
hellenische Verhältnisse gab.<br />
Tatsache ist, dass es auch 2<strong>01</strong>2 vielfach Licht und Schatten gab, wobei ich<br />
davon überzeugt bin, dass wir uns im Vergleich zu anderen nicht verstecken<br />
brauchen.<br />
Woran mache ich das fest:<br />
• Von der Wirtschaftskrise waren die kreisfreien Städte und Landkreise<br />
unterschiedlich betroffen. Nachdem das Bruttoinlandsprodukt im <strong>Altmarkkreis</strong><br />
<strong>Salzwedel</strong> in den Jahren 2008 und 2009 gesunken ist, wuchs es 2<strong>01</strong>0 um 31<br />
Mio. €. Damit war es über 40 % höher als im Jahre 1995.
4<br />
Bezogen auf das Bruttoinlandprodukt je Erwerbstätigen lagen wir damit<br />
beispielsweise 2009 trotzdem noch vor den Städten Halle und Magdeburg sowie<br />
einigen Landkreisen.<br />
• Nachdem die Exportquote, also der Anteil des Auslandsumsatzes am Umsatz<br />
insgesamt für die Industriebetriebe, im <strong>Altmarkkreis</strong> <strong>Salzwedel</strong> von 28,3 % im<br />
Jahr 2008 auf 21,1 % im Jahr 2<strong>01</strong>0 fiel, erhöhte sie sich wieder auf 22,9 % im<br />
Jahr 2<strong>01</strong>1. Auch die Industrieinvestitionen waren 2<strong>01</strong>1 mit 7.513 € je<br />
Beschäftigten höher als in den Krisenjahren 2008 und 2009, erreichten aber<br />
nicht das Niveau des Vorjahres.<br />
• Die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Arbeitnehmer stieg im<br />
Jahr 2<strong>01</strong>1 um 579 im Vergleich zum Jahr 2<strong>01</strong>0 auf 35.483. Wobei<br />
bemerkenswert ist, dass diese Zahl durch die Schaffung bzw. Besetzung von<br />
Arbeitsplätzen in der heimischen Wirtschaft zurückzuführen ist und damit<br />
sogar leicht die Zahl der Pendler abgebaut wurde. Dabei hat die Bedeutung des<br />
Verarbeitenden Gewerbes deutlich zugenommen und liegt 2<strong>01</strong>1 über dem<br />
Landesdurchschnitt.<br />
Spürbar ist das auch am Arbeitsmarkt. Im Jahresdurchschnitt 2<strong>01</strong>2 lag die<br />
Arbeitslosenquote bei 9,9 % , zuletzt im Dezember bei 9,6 %, im November<br />
sogar bei 9,1 %.
5<br />
Damit haben wir 2<strong>01</strong>2 nach den Landkreisen Harz und Börde einen Spitzenplatz<br />
in Sachsen-Anhalt eingenommen und das Niveau des Vorjahres in etwa<br />
gehalten.<br />
Das war im Übrigen nicht unbedingt zu erwarten. Da der<br />
<strong>Altmarkkreis</strong><br />
<strong>Salzwedel</strong> seit dem <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>2 die Aufgaben der Grundsicherung für<br />
Arbeitsuchende als zugelassener kommunaler Träger (Optionskommune)<br />
eigenständig wahrnimmt.<br />
Dafür hat das Jobcenter <strong>Altmarkkreis</strong> <strong>Salzwedel</strong> als Eigenbetrieb des<br />
<strong>Altmarkkreis</strong>es <strong>Salzwedel</strong> seine Arbeit aufgenommen. Das Jobcenter hat eine<br />
Verantwortung für ca. 5.000 Bedarfsgemeinschaften, in denen sich ca. 8.600<br />
Personen befinden.<br />
In der Geschäftsstelle in Klötze und den Außenstellen <strong>Salzwedel</strong> und<br />
Gardelegen sind 137 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen tätig. Das<br />
Haushaltsvolumen 2<strong>01</strong>2 betrug 52 Millionen Euro. Der betriebseigene<br />
Arbeitgeberservice berät individuell über Förderleistungen und unterstützt<br />
Arbeitgeber und Unternehmen bei der Suche und Vermittlung geeigneter<br />
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. - Neben der Agentur für Arbeit also ein<br />
wichtiger Ansprechpartner für Sie, sehr geehrte Unternehmerinnen und<br />
Unternehmer!
Ich darf abschließend dazu feststellen, dass ich nicht unzufrieden bin mit der<br />
Arbeit des Jobcenters <strong>Altmarkkreis</strong> <strong>Salzwedel</strong> im ersten Jahr seines Bestehens.<br />
Man kann auch sagen, wir haben diese große Herausforderung im Interesse<br />
unserer Menschen erfolgreich bewältigt und dabei noch wichtige Synergien<br />
erschlossen.<br />
6<br />
Wichtig wäre natürlich, dass sich die Rahmenbedingungen bei der Höhe der<br />
Mittel zur Eingliederung von Langzeitarbeitslosen sowie den<br />
Arbeitsmarktinstrumenten nicht noch weiter verschlechtern. Man muss dazu<br />
wissen, dass trotz Kommunalisierung dieser Aufgabe alle Rahmenbedingungen<br />
sich durch Bundesrecht ergeben und wenig beeinflussbar sind.<br />
• Diese Verbesserungen bei den Beschäftigungsverhältnissen sowie auf dem<br />
Arbeitsmarkt haben maßgeblich bewirkt, dass gerade die<br />
Arbeitnehmerentgelte und das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte<br />
in den letzten Jahren stärker zugelegt haben. Bei letzterem haben wir mit<br />
15.519 € je EW den Durchschnitt des Landes fast erreicht.<br />
• Mit einem Anteil von über 5 %<br />
an den sozialversicherungspflichtigen<br />
Beschäftigten hat die Landwirtschaft schon eine große Bedeutung im<br />
<strong>Altmarkkreis</strong> <strong>Salzwedel</strong>. Aber aufgrund eines Anteils landwirtschaftlicher<br />
Nutzfläche von 62 % = 1.424,18 km² an der Gesamtfläche des Landkreises<br />
kann man erst recht die tradierte Bedeutung für unsere Region erahnen.
7<br />
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen, insbesondere bei der<br />
Milchpreissituation, verspürt man viel Optimismus in der Landwirtschaft, der<br />
auch über größere Investitionen bei Stallum- oder -neubauten, Neubau von<br />
Melkständen, aber auch in alternativer Energieerzeugung, spürbar ist. Vielfach<br />
werden darüber Standort- oder Produktionsnachteile kompensiert.<br />
Mit der nicht ganz einfachen Gründung des ersten Beregnungsverbandes in<br />
Sachsen-Anhalt im südwestlichen Bereich unseres Landkreises im Jahre 2<strong>01</strong>2<br />
soll auch in Sachen Wasserversorgung ein wichtiger Produktionsnachteil im<br />
landwirtschaftlichen Bereich im <strong>Altmarkkreis</strong> <strong>Salzwedel</strong> optimiert werden.<br />
• Das Handwerk im <strong>Altmarkkreis</strong> <strong>Salzwedel</strong> mit seinen über 1.300 Betrieben hat<br />
das Jahr 2<strong>01</strong>2 genutzt, um sich gemeinsam mit den ostaltmärkischen<br />
Handwerksbetrieben organisatorisch zu konsolidieren.<br />
Von Kreishandwerksmeister Hans-Erich Schulze war zu lesen, dass der Start<br />
für eine gemeinsame Kreishandwerkerschaft Altmark gut gelungen ist und<br />
man auf einem guten Weg ist. Das ist auch gut so, da das Handwerk immer<br />
auch ein wichtiger Partner für die regionale Entwicklung war, so z.B. gerade<br />
auch bei der Ausbildung von jungen Menschen. In diesem Zusammenhang,<br />
lieber Herr Schulze, noch herzlichen Glückwunsch zum „Goldenen<br />
Meisterbrief“.
8<br />
• Der Tourismus als wichtiger Wirtschaftsfaktor war auch 2<strong>01</strong>2 weiter auf<br />
Wachstumskurs. Bereits 2<strong>01</strong>1 haben wir in der Altmark mit 556.248<br />
Übernachtungen ein Rekordergebnis erreicht. Aus einer Untersuchung des<br />
Tourismusverbandes Altmark wissen wir, dass bereits im Jahr 2<strong>01</strong>0 durch<br />
Übernachtungsgäste im Reisegebiet Altmark 128,7 Mio. € Bruttoumsatz<br />
erwirtschaftet wurde.<br />
Die Gesamtsumme des durch den Tourismus in der Altmark erwirtschafteten<br />
Bruttoumsatzes betrug 2<strong>01</strong>0 sogar 231,6 Mio. €. Dadurch wurden ca. 4.500<br />
tourismusinduzierte Beschäftigungsverhältnisse generiert. Für die Kommunen<br />
ergeben sich nach entsprechenden Berechnungen jährlich 5,6 Mio. €<br />
tourismusbedingte Steuereinnahmen.<br />
Mit dem vorliegenden Tourismuskonzept „Altmark 2030“ wollen wir diese<br />
erfolgreiche Arbeit fortsetzen.<br />
Meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />
ich glaube, dieser Ausschnitt an Entwicklungsdaten für die letzten Jahre im<br />
Gebiet des <strong>Altmarkkreis</strong>es <strong>Salzwedel</strong> lässt durchaus die Einschätzung zu, dass<br />
wir alle sehr hart und erfolgreich gearbeitet haben. Im Vergleich mit anderen<br />
Regionen müssen wir uns nicht verstecken.
Häufig und auch glaubhafter wird so eine Erkenntnis nach außen getragen,<br />
wenn Unternehmer und Unternehmen unseres Landkreises mit Auszeichnungen<br />
und Preisen bedacht werden. So war es auch wieder im Jahr 2<strong>01</strong>2.<br />
9<br />
Mit den Worten: "Wir brauchen verwurzelte Unternehmen mit einer<br />
eigenständigen Marktposition", ehrte die Wirtschaftsministerin Frau Prof. Dr.<br />
Wolff den Kalbenser Dirk Dornblüht zum "Unternehmer des Jahres 2<strong>01</strong>2“.<br />
Mit der Überschrift: "Weltmarktführer friert Lebensmittel ein" wurde medial die<br />
Verleihung des 10. Wirtschaftspreises Altmark an die Paradiesfrucht GmbH in<br />
<strong>Salzwedel</strong> begleitet.<br />
Den dritten Preis erhielt die Diesdorfer Süßmost-, Weinkelterei und Edeldestille<br />
GmbH.<br />
Ausgezeichnet vom Wirtschaftsspiegel wurde zum Investor des Jahres 2<strong>01</strong>2 die<br />
Kraiburg Relastec GmbH;<br />
- den 2. und 3. Platz beim Unternehmerinnenpreis des LSA, vergeben vom<br />
„Verband selbständiger Frauen in S-A e.V.“ belegten: Kathrin und Kirstin<br />
Schulze – Schlosserei Metallbau Schulze und Töchter GmbH Gardelegen;<br />
- Finalist beim Großen Preis des Mittelstandes war die WIPAG Nord aus<br />
Gardelegen<br />
u n d<br />
- der „Oskar für den Großen Preis des Mittelstandes“ ging an die Fangmann-<br />
Gruppe in <strong>Salzwedel</strong>.
10<br />
Allen genannten, aber auch nicht genannten und ausgezeichneten, herzlichen<br />
Glückwunsch von dieser Stelle und weiterhin viel Erfolg.<br />
Meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />
Erfolg ist auch das nächste Stichwort und dieser hat ja bekanntlich viele Väter!<br />
Aber natürlich wissen wir alle, dass der politisch gestaltbare Rahmen an der<br />
wirtschaftlichen Entwicklung einer Region überschaubar ist.<br />
Den eigentlichen Anteil an der erfolgreichen wirtschaftlichen Entwicklung im<br />
<strong>Altmarkkreis</strong> <strong>Salzwedel</strong> leisten natürlich die Unternehmerinnen und<br />
Unternehmer, also Sie, meine Damen und Herren.<br />
Dafür möchte ich Ihnen allen danken und die große Verantwortung<br />
herausstellen, die Sie einnehmen, wenn Sie Tag für Tag auch das<br />
unternehmerische Risiko tragen!<br />
Politik und Verwaltung ist gefordert, wenn es darum geht, die<br />
Rahmenbedingungen zu schaffen, sozusagen das Umfeld für eine bestmögliche<br />
Entwicklung der Unternehmen.
<strong>11</strong><br />
Leider ist festzustellen, dass sich durch Globalisierung, Eurokrise,<br />
demographischen Wandel, Überregulierung und Haushaltskonsolidierung auf<br />
allen Ebenen die Voraussetzungen Jahr für Jahr verschlechtern.<br />
Trotzdem ist es insbesondere über zielführende Beschlüsse des Kreistages und<br />
deren Umsetzung gelungen, in wichtige Infrastruktur zu investieren sowie<br />
wichtige andere Standortfaktoren weiter zu entwickeln.<br />
Aus vielen Gesprächen mit der Wirtschaft weiß ich, dass die unzureichende<br />
Ausbildungsfähigkeit der Schulabgänger beklagt wird, und trotz großer<br />
Anstrengungen in der Bildungspolitik hat man eher das Gefühl, dass sich die<br />
Probleme noch verschärfen.<br />
Mit Spannung werden für <strong>2<strong>01</strong>3</strong> die neuen Regelungen für die<br />
Schulentwicklungsplanung erwartet. Klar ist, für die dünn besiedelte Altmark<br />
müssen Schulgrößen zugelassen werden, die auch einen zumutbaren<br />
Anfahrtsweg, insbesondere für unsere Jüngsten ABC-Schützen, möglich<br />
machen.<br />
Im <strong>Altmarkkreis</strong> <strong>Salzwedel</strong> besuchen im laufenden Schuljahr 2<strong>01</strong>2/13 7.677<br />
Schülerinnen und Schüler allgemeinbildende Schulen. Dazu kommen 1.183<br />
Auszubildende (783 Teilzeit- und 400 Vollzeitschüler) in den Berufsbildenden<br />
Schulen.
12<br />
Gegenüber dem Schuljahr 2000/20<strong>01</strong> fehlt uns damit jeder 2. Schüler .<br />
Umso wichtiger ist es, in Schulinfrastruktur zu investieren, die hilft, konkrete<br />
pädagogische Konzepte umzusetzen.<br />
Dank umfangreicher Förderung, sowohl des Landes Sachsen-Anhalt und der<br />
Europäischen Union, aber auch durch Investitionen des Landkreises selbst, ist<br />
uns das 2<strong>01</strong>2 gelungen und wird <strong>2<strong>01</strong>3</strong> fortgesetzt.<br />
In den 9 Sekundarschulen sind umfangreiche finanziellen Mittel aus<br />
Schulbauförderprogrammen wie IZBB, der EU oder aus dem Konjunkturpaket<br />
II geflossen.<br />
Gerade fertig geworden ist die Sekundarschule in Klötze für ca. 1,1 Mio. Euro,<br />
die sich optisch jung und farbenfroh darstellt.<br />
Aus dem gleichen Fördertopf wird gegenwärtig im 3. Bauabschnitt das alte<br />
ehrwürdige Schulgebäude „Comenius“ hier in <strong>Salzwedel</strong> für ca. 1,5 Mio. Euro<br />
in eine moderne Bildungseinrichtung umgebaut.<br />
Besonders freue ich mich auf die Eröffnung der neuen und „alten“ „Karl-Marx-<br />
Sekundarschule“ im Herbst in Gardelegen. Viele Jahre haben wir für diese<br />
Schule gekämpft.<br />
Es ist ein Neubau geworden. Er wird 9 Mio. € kosten.
13<br />
Mit Hilfe des Förderprogramms STARK III werden gegenwärtig der Neubau<br />
einer 2-Feld-Sporthalle für das Jahn-Gymnasium in <strong>Salzwedel</strong> für ca. 3 Mio.<br />
Euro und die Fortführung der Wärmedämmung an der Sekundarschule<br />
Beetzendorf vorbereitet.<br />
Auch die Hansestadt Gardelegen kann für ca. 3,3 Mio. Euro seinen<br />
Grundschulstandort Mieste grundlegend sanieren.<br />
Die Grundschulen in Arendsee und Kalbe sind dank Förderungen attraktive<br />
Lernstätten für die kleinsten Schüler im Landkreis geworden. Dafür hat der<br />
Kreistag über die entsprechende Priorisierung den Weg geebnet.<br />
Meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />
im vergangenen Jahr habe ich Ihnen von dem ambitionierten Vorhaben der<br />
Erschließung der Haushalte mit leistungsfähigem Internet über Glasfaser bis in<br />
die Wohnung berichtet. Aus einer Vision wird nun Realität.<br />
Im Juli 2<strong>01</strong>2 wurde der Zweckverband Breitband Altmark (ZBA) durch die<br />
altmärkischen Landkreise gegründet und durch die Obere Kommunalaufsicht<br />
genehmigt. Der <strong>Altmarkkreis</strong> <strong>Salzwedel</strong> hat dabei eine Transmissionsrolle<br />
eingenommen.
14<br />
Per heute hat der Zweckverband 17 Mitglieder, eine genehmigte<br />
Haushaltssatzung und im Land den Status eines Modellvorhabens erworben. Die<br />
europaweite Ausschreibung des Netzbetriebs wird nun auf den Weg gebracht.<br />
Persönlich bin ich davon überzeugt, dass der eingeschlagene Weg der richtige<br />
ist.<br />
Die Rückmeldungen von Unternehmen und Bürgern als auch die technische und<br />
beihilferechtlichen Entwicklungen sowie die Bekenntnisse von Landesregierung<br />
und vom Bund zu diesem Projekt stimmen mich sehr zuversichtlich, dass wir<br />
auf dem richtigen Kurs sind.<br />
Wofür ich jetzt werben möchte ist, dass wir konzentriert und vor allem<br />
unaufgeregt diesen Weg weitergehen. Ich kann verstehen, dass es bei einem<br />
Investitionsvolumen von ca. <strong>11</strong>7 Mio. € auch die ein oder andere Zurückhaltung<br />
gibt.<br />
Verweise auf die hohen Investitionen sind verständlich. Nicht aber auf andere<br />
Technologien wie Funk, LTE, Kabel oder sogar Vectoring. Ja, sie sind nicht so<br />
kostenintensiv, sie sind aber auch nicht zukunftsfest und damit nachhaltig. Ich<br />
werbe dafür, lassen Sie uns gemeinsam und als Region Altmark diesen Weg<br />
weitergehen.
15<br />
Meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />
ein wichtiges politisches Thema 2<strong>01</strong>2 war auch wieder die demografische<br />
Entwicklung. Allein am Geburtendefizit von 413 und am negativen<br />
Wanderungssaldo von 656 wird die Wichtigkeit des Themas deutlich.<br />
Die Einwohnerzahl sank damit auf 88.438 zum 31.12.2<strong>01</strong>1.<br />
Gleichwohl hat sich das deutlich geringere Niveau des negativen<br />
Wanderungssaldos des Jahres 2<strong>01</strong>0 gegenüber den Jahren davor fortgesetzt.<br />
Gemeinsam mit dem Landkreis Stendal unternehmen wir trotzdem große<br />
Anstrengungen und beteiligen uns deshalb am Wettbewerb „Regionale<br />
Daseinsvorsorge“. Daraus wollen wir eine Regionalstrategie zur Umsetzung<br />
unserer Vision „Daseinsvorsorge Altmark 2030“ entwickeln.<br />
Passend dazu auch die Schwerpunktthemen des Jahres 2<strong>01</strong>2:<br />
- Fachkräftesicherung. - Dazu unterstützte der <strong>Altmarkkreis</strong> <strong>Salzwedel</strong> eine<br />
Initiative des Landes im Jahr 2<strong>01</strong>2, die dazu führt, dass <strong>2<strong>01</strong>3</strong> im<br />
<strong>Altmarkkreis</strong> <strong>Salzwedel</strong> das Projekt „Ausbildungscamp für ausbildungswillige<br />
spanische Jugendliche/junge Erwachsene durchgeführt wird.<br />
Das Konzept dazu befindet sich in der Entscheidungsphase.<br />
- Weiterentwicklung des ÖPNV bzw. der Sicherung der individuellen Mobilität<br />
durch die Verbesserung der Straßen- und Wegeinfrastruktur über Investitionen<br />
von 2,9 Mio. € 2<strong>01</strong>2 und etwa in gleicher Höhe auch <strong>2<strong>01</strong>3</strong>,
- Kindertagesstättenentwicklung am Beispiel KitaMobile in der VG<br />
Beetzendorf/Diesdorf,<br />
- Erstellung von Gefahrenanalysen zur zukunftsfesten Ausrichtung der<br />
Einsatzstrukturen im Bereich Brand- und Katastrophenschutz sowie im<br />
Rettungsdienst, Schaffung einer integrierten Leitstelle für die gesamte<br />
Altmark,<br />
16<br />
- Hausärzteversorgung heute und in der Zukunft bei sich verändernder<br />
Morbiditätsrate der Bevölkerung. Dazu wurde mit der Kassenärztlichen Ver-<br />
einigung eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen.<br />
Lassen Sie mich zusammenfassend also, das Sich-Kümmern um eine<br />
gleichwertige Entwicklung des ländlichen Raumes <strong>Altmarkkreis</strong> <strong>Salzwedel</strong><br />
herausheben.<br />
Damit das auch dauerhaft möglich bleibt, brauchen wir natürliche<br />
handlungsfähige Städte und Gemeinden, aber auch einen <strong>Altmarkkreis</strong><br />
<strong>Salzwedel</strong>, der den einen oder anderen Spielraum hat.<br />
Ich habe bereits darauf hingewiesen, dass die Rahmenbedingungen dazu sich<br />
ständig und weiter verschärfen - als Stichwort sei hier nur das veränderte<br />
Finanzausgleichsgesetz <strong>2<strong>01</strong>3</strong> genannt, das für die Kreisebene Einschnitte mit<br />
sich bringt.<br />
Trotzdem haben und werden wir umfangreich investieren, aber wir werden auch<br />
weiterhin erfolgreich konsolidieren, um darüber Freiräume zu gewinnen bzw. zu<br />
erhalten. Am Beispiel der Ver- bzw. Entschuldung des <strong>Altmarkkreis</strong>es<br />
<strong>Salzwedel</strong> von 51,2 Mio. € per 31.12.2<strong>01</strong>0 auf 40,1 Mio. € zum 31.12.2<strong>01</strong>2<br />
lässt sich das, auch Dank eines Landesprogramms, eindrucksvoll darstellen.
17<br />
Meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />
bei nüchterner Betrachtung der Situation in der Altmark muss aber auch<br />
festgestellt werden, dass es, auch 23 Jahre nach der Wiedervereinigung, immer<br />
noch starke strukturelle Unterschiede und große Unterschiede im<br />
Wohlstandsniveau zwischen dem Osten und dem Westen der Republik gibt.<br />
Die Gründe hierfür sind vielfältig!<br />
Ein Hauptgrund dürfte die fehlende verkehrliche überregionale Anbindung sein.<br />
Trotz jahrelanger Diskussionen lässt der Bau der A 39, der A 14 und der B 190n<br />
bis heute auf sich warten. Dazu kommen die ungenügende Durchlassfähigkeit<br />
der B 71 und der B 248 durch fehlende Überholspuren und Ortsumgehungen.<br />
Wie ein Strategiekonzept Altmark des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln<br />
aufzeigt, hatte die fehlende überregionale Verkehrsanbindung erheblichen<br />
Einfluss auf die Wirtschaftsstruktur bzw. auf deren Leistungsfähigkeit.<br />
So ist sie im Vergleich zu erfolgreichen Benchmarkregionen:<br />
• überdurchschnittlich regional orientiert,<br />
• weniger innovativ,<br />
• geprägt durch kleine und mittelgroße Unternehmen und<br />
• wenig spezialisiert.<br />
Daraus kann und muss der Schluss gezogen werden, dass nunmehr diese so<br />
wichtigen Infrastrukturprojekte umzusetzen sind.
18<br />
Weitere Handlungsfelder sehe ich auch in Übereinstimmung mit den<br />
Feststellungen des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln bei<br />
• der Schärfung des Profils und des Images der Region,<br />
• der Humankapital- und Fachkräfteentwicklung,<br />
• der Verbesserung der Telekommunikationsstruktur,<br />
• der Energieversorgung in Bezug auf Bezahlbarkeit und<br />
Versorgungsstabilität sowie<br />
• der Wirtschaftsförderung und des Verwaltungshandelns.<br />
Wir stehen bei der Umsetzung dieser Themen nicht am Anfang, sondern sind<br />
mittendrin, z. B. Breitbandzweckverband, Etablierung der Altmark als Standort<br />
für alternative Energieversorgung mit der erfolgreichen Initiative<br />
Bioenergieregionen und die gemeinsamen Initiativen zum Regionalmarketing<br />
Altmark mit der IHK. Die konstruktive Umsetzung dieser Handlungsfelder,<br />
muss dazu führen, dass wir auch in der Altmark gleichwertige<br />
Lebensverhältnisse schaffen und dass unsere Region wettbewerbsfähig bleibt.<br />
Lebensverhältnisse jedoch, meine Damen und Herren, werden in einem<br />
kommunalen Gemeinwesen nicht nur durch Wirtschafts- und Infrastrukturen<br />
definiert, sondern auch durch schöne, lebendige und attraktive Wohnorte, die<br />
mit Sport, Kultur und Heimatliebe aufwarten, deren Gesicht häufig Vereine und<br />
ehrenamtlich Tätige sind.<br />
Auch dieses hat sich 2<strong>01</strong>2 weiterentwickelt.
19<br />
Ich hatte bereits zur Sportehrengabe sowie zum „Internationalen Tag des<br />
Ehrenamtes“, aber auch an anderer Stelle, die Gelegenheit genutzt, um<br />
Feuerwehrkameraden, Trainern, Sportlern, Kulturschaffenden, Traditions- und<br />
Geschichtsbewahrern sowie den vielen anderen Ehrenamtlichen zu danken für<br />
ihre tolle Arbeit.<br />
Am Beispiel des kleinen Ortes Tylsen mit seinem Heimat- und Kulturverein<br />
lässt sich das so schön veranschaulichen, mit wie viel Engagement, aber auch<br />
Spaß, Dorfleben gestaltet werden kann.<br />
Ganz nebenbei nimmt man dann noch am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“<br />
im Land Sachsen-Anhalt erfolgreich teil, wird das Land auch in diesem Jahr auf<br />
der Bundesebene vertreten und der Kultur- und Heimatverein wurde Verein des<br />
Jahres des Ostdeutschen Sparkassenverbandes Sachsen-Anhalt.<br />
Tolle Leistung! Glückwünsche noch mal und herzlichen Dank für das Wirken<br />
sowie weiterhin viel Erfolg.
20<br />
Meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />
in diesem Jahr habe ich mich auf den heutigen Tag natürlich wieder ordentlich<br />
vorbereitet. Ich hoffe natürlich, dass Sie diese Einschätzung mit mir teilen.<br />
Ich habe diesmal auch versucht Luthers Ratschlag für meine Rede zu befolgen,<br />
der da lautet: „Tritt fest auf, mach`s Maul auf, hör bald auf!“. Wahrscheinlich<br />
habe ich ihn aber nur zu 2/3 umgesetzt. Welche das sind, müssen Sie für sich<br />
entscheiden.<br />
Ich darf mich abschließend bei Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit bedanken sowie<br />
bei den Sponsoren und Helfern Dank sagen für das Buffet und die Vorbereitung<br />
und Ausgestaltung dieses <strong>Neujahrsempfang</strong>es.<br />
Ebenso für die bisher eingegangenen Spenden in Höhe von<br />
.................................... €.<br />
Ich wünsche allen einen guten Appetit und angeregte Gespräche.<br />
Herzlichen Dank!