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Falk Gastro-Kolleg Leber und Gallenwege - Dr. Falk Pharma GmbH

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a)<br />

<strong>Falk</strong><br />

<strong>Gastro</strong>-<strong>Kolleg</strong><br />

<strong>Leber</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Gallenwege</strong><br />

b)<br />

Sonografie der <strong>Leber</strong><br />

Zusammenfassung<br />

Die Sonografie der <strong>Leber</strong> ist heute nach Anamnese <strong>und</strong> Untersuchung der nächste<br />

sinnvolle <strong>und</strong> zum größten Teil weiterführende Schritt bei Verdacht auf eine <strong>Leber</strong>erkrankung.<br />

Mit modernen Geräten lassen sich unter Einsatz der Farb-Doppler-Sonografie (FDS)<br />

<strong>und</strong> des kontrastverstärkten Ultraschalls (CEUS) Ergebnisse erzielen, die sich mit der<br />

Computertomografie <strong>und</strong> der Magnetresonanztomografie messen lassen. Sichere<br />

Aussagen sind bei diffusen <strong>Leber</strong>erkrankungen zu erhalten bei der Frage der Verfettung,<br />

der chronischen Hepatitiden <strong>und</strong> der Zirrhose mit <strong>und</strong> ohne portale Hypertension. Eine<br />

Domäne stellt die Detektion <strong>und</strong> Charakterisierung fokaler Läsionen dar. Zusammen mit<br />

FDS <strong>und</strong> CEUS können in der Regel Zysten, der Echinococcus cysticus, Abszesse, das<br />

typische Hämangiom, eine fokal-noduläre Hyperplasie <strong>und</strong> Metastasen allein im Ultraschall<br />

gesichert werden. Das hepatozelluläre Karzinom ist nicht immer von benignen<br />

Regeneratknoten zu unterscheiden, was aber auch für andere Methoden <strong>und</strong> die<br />

Histologie zutrifft. Ist ein Herd im Ultraschall sichtbar, nicht eindeutig zuzuordnen <strong>und</strong> die<br />

Diagnose von therapeutischer Relevanz, sollte die ultraschallgesteuerte Punktion angestrebt<br />

werden, die das Verfahren in der Regel abkürzt <strong>und</strong> Ressourcen spart. Auch in der<br />

Therapie hat die Sonografie ihren Platz. Ultraschallgesteuert werden diagnostisch <strong>und</strong><br />

therapeutisch Raumforderungen der <strong>Leber</strong> angegangen. Hier kann die Einbringung von<br />

Alkohol oder von Hitze- oder Kryosonden erfolgen. Semi-invasive Verfahren wie der<br />

transjuguläre intrahepatische portosystemische Shunt werden ebenfalls sonografischgesteuert<br />

durchgeführt. Vaskuläre Erkrankungen wie das Budd-Chiari-Syndrom oder der<br />

Morbus Osler-Weber-Rendu können mit der FDS sicher diagnostiziert werden. Verlaufskontrollen<br />

nach chirurgischen Resektionen oder nach einer <strong>Leber</strong>transplantation erfolgen<br />

heute ebenfalls sonografisch. Andere bildgebende Verfahren sind zum Teil komplementär,<br />

zum Teil aber auch in der Dokumentation überlegen, wenn eine Volumetrie oder<br />

genaue Lokalisation vor Resektionen erforderlich ist. Mit einer computergestützten<br />

Bildfusion könnte diese Schwäche der Sonografie in der Zukunft umgehbar sein.<br />

Schlüsselwörter<br />

Diffuse <strong>Leber</strong>erkrankungen | fokale Läsionen | kontrastverstärkter Ultraschall |<br />

Farb-Doppler-Sonografie | Metastasen | hepatozelluläres Karzinom | fokalnoduläre<br />

Hyperplasie | Budd-Chiari-Syndrom | Zirrhose | portale Hypertension<br />

Prof. <strong>Dr</strong>. A. Ochs<br />

Innere Medizin<br />

Loretto-Krankenhaus<br />

Mercystr. 6–14<br />

79100 Freiburg<br />

Fragebeantwortung unter<br />

www.falkfo<strong>und</strong>ation.de<br />

<strong>Falk</strong> <strong>Gastro</strong>-<strong>Kolleg</strong><br />

Titelbild: a) Metastasen eines neuroendokrinen Karzinoms 18 sec nach Injektion eines Echokontrastverstärkers<br />

(Sonovue®) in der CEUS. Die Metastasen sind hyperperf<strong>und</strong>iert. b) In der Parenchymphase<br />

„waschen“ die Läsionen aus (Malignitätskriterium). Links CEUS, rechts B-Bild, die Metastase ist mit einem<br />

Pfeil gekennzeichnet.<br />

14


Sonografie der <strong>Leber</strong><br />

Einleitung<br />

Die Sonografie der <strong>Leber</strong> ist die Königsdisziplin der bildgebenden Diagnostik. Sie ist<br />

schmerzlos, ohne Strahlenbelastung, wiederholbar <strong>und</strong> breit verfügbar. Sie stellt deshalb<br />

die Untersuchungsmethode der ersten Wahl bei Verdacht auf <strong>Leber</strong>erkrankungen<br />

dar. Nachteil ist die Notwendigkeit der Herausarbeitung der Bef<strong>und</strong>e während der<br />

Untersuchung, die hohe Abhängigkeit von der Erfahrung des Untersuchers <strong>und</strong> die<br />

nicht standardisierte Bilddokumentation. Tabelle 1 gibt die Fragestellungen an die<br />

Sonografie der <strong>Leber</strong> wieder. In Kombination mit der Farb-Doppler-Sonografie (FDS),<br />

dem kontrastverstärkten Ultraschall (CEUS) <strong>und</strong> den inzwischen zahlreichen ultraschallgestützten<br />

diagnostischen <strong>und</strong> therapeutischen Interventionen hat sich das<br />

Spektrum der Indikationen erheblich erweitert. Die Methode ist inzwischen so weit<br />

fortgeschritten, dass sie sich mit anderen – meist erheblich aufwendigeren <strong>und</strong><br />

teureren – radiologischen Methoden messen kann bzw. ihnen überlegen ist. Gerade<br />

bei sonografisch nachweisbaren fokalen Läsionen, deren Dignität bei gleichzeitiger<br />

therapeutischer Konsequenz nicht festzulegen ist, können durch eine Punktion die<br />

Diagnostik beschleunigt <strong>und</strong> Kosten eingespart werden. Auf Erkrankungen der Gallenblase<br />

<strong>und</strong> der <strong>Gallenwege</strong> wird hier nicht detailliert eingegangen.<br />

P Die Sonografie ist das wichtigste<br />

bildgebende Verfahren bei diffusen<br />

<strong>und</strong> fokalen <strong>Leber</strong>erkrankungen.<br />

Indikationen zur sonografischen Untersuchung der <strong>Leber</strong><br />

• Diffuse <strong>Leber</strong>erkrankungen<br />

• Fokale <strong>Leber</strong>erkrankungen<br />

• Biliäre Erkrankungen<br />

• Vaskuläre Erkrankungen<br />

• Orientierend vor Eingriffen<br />

• (Anatomie, Segmentzuordnung, Normvarianten)<br />

• Verlaufskontrolle (nach Therapie von Malignomen,<br />

ablativen Verfahren, Transplantation, anderen Interventionen)<br />

• Ultraschallgesteuerte Diagnostik <strong>und</strong> Therapie<br />

Tab. 1<br />

P Technische Verbesserungen:<br />

„harmonic imaging“,<br />

Farb-Doppler-Sonografie,<br />

kontrastverstärkter Ultraschall<br />

Technik der Untersuchung <strong>und</strong> Segmentanatomie<br />

Untersucht wird mit „curved array“-Schallköpfen <strong>und</strong> Frequenzen von 3,5–10 MHz<br />

(z. B. zur Beurteilung der <strong>Leber</strong>oberfläche bei Zirrhose). Durch technische Verbesserungen,<br />

wie das „harmonic imaging“ oder die Kombination aus f<strong>und</strong>amentalem Schall<br />

<strong>und</strong> der „compo<strong>und</strong> scan“-Methode konnte sowohl die Eindringtiefe als auch die Auflösung<br />

verbessert werden. Die Farb-Doppler-Sonografie (FDS) kommt zur Beurteilung<br />

der Gefäße zum Einsatz. Modifikationen des „contrast harmonic imaging“ erlauben es,<br />

bei niedriger Schallenergie („mechanical index“) Echokontrastverstärker einzusetzen<br />

(CEUS). Insbesondere fokale Läsionen sollten den <strong>Leber</strong>segmenten nach Couinaud<br />

zugeordnet werden (Abb. 1), die sich operativ gezielt entfernen lassen [2, 3, 15].<br />

15


Abb. 1<br />

<strong>Leber</strong>segmente nach Couinaud.<br />

Die Segmente ergeben sich durch die Schnittstellen von <strong>Leber</strong>venen <strong>und</strong> Pfortaderästen.<br />

Segment I entspricht dem Lobus caudatus, Segment IV dem Lobus quadratus. Letzterer wird<br />

rechts durch die hier nicht dargestellte Gallenblase begrenzt <strong>und</strong> links durch den Pfortaderhauptstamm.<br />

P Fettleber, chronische Hepatitis,<br />

<strong>Leber</strong>fibrose <strong>und</strong> <strong>Leber</strong>zirrhose sind<br />

wichtige diffuse <strong>Leber</strong>erkrankungen<br />

mit typischen sonografischen<br />

Charakteristika.<br />

Die Größenbestimmung der <strong>Leber</strong> ist nicht exakt, meist werden Vertikal- <strong>und</strong> Tiefendurchmesser<br />

in der rechten Medioklavikularlinie (MCL) bestimmt. Vor Resektionen ist<br />

die viel genauere Volumetrie der Computertomografie (CT) sinnvoll. Die Form der<br />

<strong>Leber</strong> ist ebenfalls variabel, ist aber als Einzelparameter gering aussagekräftig [1], es<br />

sei denn, es finden sich typische Veränderungen der Oberfläche wie bei der Zirrhose.<br />

„Diffuse“ parenchymatöse <strong>Leber</strong>erkrankungen<br />

Tab. 2<br />

Diffuse Erkrankung<br />

Fettleber<br />

Akute <strong>und</strong><br />

chronische<br />

Hepatitis<br />

Akute <strong>und</strong> chronische<br />

Stauungsleber<br />

Vaskuläre<br />

Erkrankungen<br />

Fibrose<br />

Zirrhose<br />

Kommentar<br />

Charakteristisch echogene, helle („bright“) <strong>Leber</strong> ab<br />

ca. 30% Verfettung der Hepatozyten, posteriore<br />

Schallabschwächung bei starker Verfettung. Zonale<br />

Minderverfettungen in einer hellen <strong>Leber</strong> sprechen für<br />

eine ausgeprägte Verfettung.<br />

Kein sicheres sonomorphologisches Korrelat, akut eher<br />

echoarm, bei fulminanter Hepatitis sind Zeichen der<br />

portalen Hypertension möglich. Lymphknoten im<br />

Ligamentum hepatoduodenale <strong>und</strong> eine Verfettung<br />

sind gehäuft bei Hepatitis C nachweisbar.<br />

Aszites <strong>und</strong> erweiterte <strong>Leber</strong>venen sind charakteristisch,<br />

bei längerem Verlauf entsteht eine Fibrose oder<br />

Zirrhose.<br />

Inhomogene, eher echogene Areale <strong>und</strong> Vergrößerung<br />

des Lobus caudatus bei Budd-Chiari-Syndrom,<br />

ektatische Gefäße beim Morbus Osler.<br />

Uncharakteristisch grobe <strong>und</strong> ungleichmäßige Binnenechos<br />

sind möglich. Abgrenzung zur Verfettung <strong>und</strong><br />

Zirrhose schwierig. (Transiente Elastografie?)<br />

Gebuckelte Oberfläche <strong>und</strong> Zeichen der portalen<br />

Hypertension sind sehr sensitiv <strong>und</strong> spezifisch, die<br />

<strong>Leber</strong>größe korreliert mit der Prognose. Zusatzinformationen<br />

über FDS <strong>und</strong> Hilfsparameter wie<br />

Aszites, Kollateralen, Milzvergrößerung.<br />

16


Diffuse <strong>Leber</strong>erkrankungen<br />

Tabelle 2 zeigt die in der Sonografie fassbaren Bef<strong>und</strong>e bei diffusen Erkrankungen. Die<br />

<strong>Leber</strong>verfettung lässt sich ab etwa 30% Verfettung der Hepatozyten nachweisen <strong>und</strong><br />

zeigt dann eine zunehmende Echogenität mit potenzieller posteriorer Schallabschwächung.<br />

Der Verfettungsgrad korreliert auch mit dem Ausmaß zonaler Minderverfettung.<br />

Die <strong>Leber</strong>venen sind schlechter erkennbar als in der normalen <strong>Leber</strong>. Bei<br />

schwerer Fettleberhepatitis kann eine portale Hypertension auftreten. Die Sonografie<br />

ist auch ein wichtiger Baustein bei der Etablierung der Diagnose einer nicht-alkoholischen<br />

Steatohepatitis (NASH). Die mikrovesikuläre Verfettung (teilweise auch bei<br />

NASH, typisch für die Schwangerschaftsfettleber) ist meist nicht darzustellen. Eine<br />

zonale Minderverfettung kann tumorartig imponieren <strong>und</strong> löst eine weitere Diagnostik<br />

aus (Abb. 2).<br />

P Fettleber: weiße <strong>Leber</strong>, eventuell<br />

fokale Minderverfettung<br />

Abb. 2<br />

Fettleber mit regional<br />

minder- oder mehrverfetteten<br />

Arealen bei<br />

Adipositas <strong>und</strong><br />

Diabetes mellitus.<br />

Bei der akuten Hepatitis ist das sonografische Erscheinungsbild uncharakteristisch.<br />

Die Bedeutung der Sonografie liegt hier im Ausschluss einer mechanischen Cholestase<br />

oder eines chronischen <strong>Leber</strong>leidens (Tumor, Zirrhose). Die Echogenität ist normal<br />

oder etwas vermindert. Als Begleitphänomene können eine mäßige Splenomegalie<br />

<strong>und</strong> eine wandverdickte <strong>und</strong> leere Gallenblase beobachtet werden. Bei sehr schweren<br />

Verläufen kann Aszites als Ausdruck einer beginnenden portalen Hypertension auftreten.<br />

Lymphknoten im Bereich des Ligamentum hepatoduodenale [4] korrelieren mit<br />

der Aktivität einer chronischen Hepatitis C, werden aber auch bei der EBV-Infektion<br />

oder bei primär biliärer Zirrhose gef<strong>und</strong>en. Im weiteren Verlauf können Inhomogenitäten<br />

bis hin zu nodulären Veränderungen auftreten, z. B. beim Morbus Wilson.<br />

P Uncharakteristisches Bild<br />

bei der akuten Hepatitis<br />

Die akute <strong>und</strong> chronische Stauungsleber lässt sich sonografisch gut charakterisieren.<br />

Nach längerer Laufzeit kann eine Fibrose oder Zirrhose entstehen (cirrhose cardiaque).<br />

Aszites ist fast immer vorhanden.<br />

Das sonografische Erscheinungsbild ist bei Fibrose <strong>und</strong> Zirrhose variabel. Eine frühe<br />

Zirrhose kann sonografisch entgehen. Mit einer neuen Methode zur Bestimmung der<br />

<strong>Leber</strong>steife, der sogenannten transienten Elastografie, lässt sich der Schweregrad der<br />

Fibrose oder Zirrhose relativ gut bestimmen. Besonders gut ist die Korrelation von<br />

FibroScan® <strong>und</strong> <strong>Leber</strong>histologie bei homogenen Krankheitsbildern wie bei der<br />

Hepatitis C. Hier kann sogar auf das Ausmaß der portalen Hypertension geschlossen<br />

werden [7, 16]. Nachteil ist, dass das Gerät allein für diese Messung geeignet ist. Bei<br />

fortgeschrittener Zirrhose ist die Diagnose kein Problem (Abb. 3).<br />

P Fibrose <strong>und</strong> frühe Zirrhose sind<br />

manchmal schwer zu beurteilen.<br />

FibroScan® korreliert gut mit <strong>Leber</strong>histologie<br />

bei der <strong>Leber</strong>fibrose.<br />

17


Abb. 3<br />

P Aszites, Splenomegalie, Kollateralen,<br />

monophasischer Fluss in den <strong>Leber</strong>venen<br />

<strong>und</strong> langsamer Fluss in der Pfortader<br />

als Kriterien für eine <strong>Leber</strong>zirrhose.<br />

Dekompensierte Zirrhose.<br />

Gebuckelte Oberfläche,<br />

Aszites, inhomogene<br />

Binnenstruktur.<br />

Durch FDS <strong>und</strong> Hilfsparameter wie Aszites, Splenomegalie <strong>und</strong> Kollateralennachweis<br />

erhöht sich die Treffsicherheit (Abb. 4). Eine langsame Flussgeschwindigkeit des Pfortaderbluts,<br />

ein monophasisches <strong>Leber</strong>venenflussprofil <strong>und</strong> z. B. eine wiedereröffnete<br />

Umbilikalvene sind Zeichen der portalen Hypertension [8]. Eine portale Hypertension<br />

bei Zirrhose ist aber nicht obligat.<br />

Abb. 4<br />

Bef<strong>und</strong>e bei Zirrhose <strong>und</strong> portaler Hypertension.<br />

Vaskuläre Veränderungen der <strong>Leber</strong><br />

Unter dem Budd-Chiari-Syndrom (BCS) versteht man die postsinusoidale portale<br />

Hypertension, meist bedingt durch den thrombotischen Verschluss oder die Verlegung<br />

der <strong>Leber</strong>venen [10]. Eine Häufung findet sich auch bei Frauen mit Nikotinabusus<br />

<strong>und</strong> Kontrazeptiva. Eine Abflussbehinderung durch Membranen („webs“) wird<br />

in Westeuropa eher selten gesehen. Andere Ursachen sind die Kompression durch<br />

primäre Tumoren oder Metastasen. Die Klinik ist fulminant in Form eines <strong>Leber</strong>- <strong>und</strong><br />

Nierenversagens mit Aszites oder subakut oder chronisch. Im letzten Fall wird häufig<br />

eine Zirrhose fehldiagnostiziert. Durch die Sonografie <strong>und</strong> FDS werden immer häufiger<br />

komplette <strong>und</strong> inkomplette Fälle eines BCS diagnostiziert.<br />

P Budd-Chiari-Syndrom: Verschluss<br />

größerer <strong>Leber</strong>venen. Fast immer<br />

verb<strong>und</strong>en mit Aszites.<br />

18


Auch in der konventionellen Sonografie kann ein BCS erkannt werden [2, 3]. Abbildungen<br />

5 <strong>und</strong> 6 zeigen ein BCS. Der Lobus caudatus kann echoarm wie ein Tumor<br />

wirken <strong>und</strong> die Vena cava inferior komprimieren.<br />

Abb. 5<br />

Subakutes BCS mit Aszites,<br />

verschmälerten, echo-<br />

genen <strong>Leber</strong>venen (LV)<br />

<strong>und</strong> verdickter Gallenblasenwand<br />

(GB).<br />

Abb. 6<br />

Akutes BCS.<br />

Längsschnitt über der Vena<br />

cava inferior (VCI), die durch<br />

den akut vergrößerten<br />

Lobus caudatus (LC) hochgradig<br />

komprimiert wird.<br />

Dies führte zu einer unteren<br />

Einfluss-Stauung. Komplette<br />

Beseitigung der<br />

Problematik durch einen<br />

transjugulären intrahepatischen<br />

portosystemischen<br />

Stent-Shunt (TIPS).<br />

Gut darstellbar ist auch eine frische oder chronische Thrombose der Pfortader. Akut<br />

imponiert die Thrombose durch ein weites Gefäß mit echogenem „Inhalt“. Nach kurzer<br />

Zeit geht die Thrombose in die kavernöse Transformation über.<br />

Beim Morbus Osler-Weber-Rendu handelt es sich um eine seltene hereditäre Erkrankung<br />

mit Ausbildung von multiplen Angiodysplasien, die sich gewöhnlich im<br />

<strong>Gastro</strong>intestinaltrakt manifestieren. In der <strong>Leber</strong> können korkenzieherartige Gefäßmalformationen<br />

nachweisbar sein (Abb. 7). Es können sich große arteriovenöse Shunts<br />

ausbilden, die zu einer Herzinsuffizienz führen. Der hepatische Befall kann diagnostiziert<br />

werden, wenn der Durchmesser der Arteria hepatica communis mehr als 1 cm<br />

beträgt [5].<br />

P Arteriovenöse Shunts beim<br />

Morbus Osler-Weber-Rendu<br />

Abb. 7<br />

Typische intrahepatische Gefäßmalformationen bei Morbus Osler.<br />

In der FDS zahlreiche arteriovenöse Shunts (Abb. rechts).<br />

19


Fokale Läsionen<br />

Die Detektion <strong>und</strong> Charakterisierung von <strong>Leber</strong>herden ist eine Domäne der Sonografie.<br />

Die Diagnosen Zyste, Hämangiom, fokal noduläre Hyperplasie, Abszess oder Echinococcus<br />

cysticus sind heute sehr sicher rein sonografisch zu stellen, sofern kein Verdacht<br />

auf eine maligne Erkrankung besteht. Bei bekannten malignen Erkrankungen<br />

oder dem Verdacht darauf, sollte die Abklärung eines <strong>Leber</strong>herds bei Unklarheiten<br />

bioptisch erfolgen, wenn davon therapeutische Entscheidungen abhängig gemacht<br />

werden.<br />

<strong>Leber</strong>zysten (kongenital, dysontogenetisch) werden in 1–3% der Fälle gef<strong>und</strong>en.<br />

Erst ab einer Größe von mehr als 10 cm treten gewöhnlich Beschwerden auf. Da sie<br />

mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt sind, erscheint ihr Inhalt echofrei.<br />

P Fokale <strong>Leber</strong>läsionen sind eine<br />

Domäne der Sonografie.<br />

P <strong>Leber</strong>zysten sind echofrei, Beschwerden<br />

erst ab etwa 10 cm Durchmesser.<br />

Während bei vereinzelten typischen Zysten keine weitere Diagnostik nötig ist, sind je<br />

nach Fragestellung komplexe Zysten anders zu werten.<br />

Solide Läsionen können heute mit Kontrastverstärkern <strong>und</strong> entsprechenden Geräten<br />

untersucht werden (CEUS „contrast-enhanced ultrasonography). Bei den Kontrastverstärkern<br />

handelt es sich um ca. 7 µm große gasgefüllte Fett-Tröpfchen, die mit geringer<br />

phaseninvertierter Schallenergie zum Schwingen angeregt werden. Somit kann<br />

man über Minuten das Perfusionsverhalten der <strong>Leber</strong> <strong>und</strong> ihrer Läsionen studieren. Es<br />

wurden ähnlich wie beim <strong>Dr</strong>eiphasen-CT typische Perfusionsmuster erarbeitet, die<br />

nun auch die Beurteilung der arteriellen, portalvenösen <strong>und</strong> Parenchym- oder Spätphase<br />

im Ultraschall erlauben. Abbildung 8 zeigt schematisch das typische Verhalten<br />

der Läsionen.<br />

P Solide Läsionen: Untersuchung durch<br />

Kontrastverstärkung (CEUS)<br />

Nativ<br />

Früharteriell<br />

Portal-venös<br />

Spätphase<br />

Abb. 8<br />

Hämangiom<br />

Adenom<br />

Fokal-noduläre Hyperplasie<br />

Abszess<br />

Metastase<br />

Typische Perfusionsmuster<br />

von Läsionen in der CEUS.<br />

20


Das kapilläre <strong>und</strong> kavernöse Hämangiom stellt einen häufigen sonografischen<br />

Bef<strong>und</strong> dar. Es handelt sich um ektatische Gefäßstrukturen mit geringem Blutfluss. Bis<br />

zu einer Größe von ca. 3 cm haben Hämangiome ein sonografisch typisches Erscheinungsbild<br />

(Abb. 9).<br />

P Irisblendenphänomen<br />

beim Hämangiom<br />

Abb. 9<br />

Typische Hämangiome.<br />

Echogene, relativ scharf<br />

begrenzte Herde im rechten<br />

<strong>Leber</strong>lappen. Im oberen<br />

Anteil des größeren<br />

Hämangioms sieht man<br />

ein Gefäß.<br />

Wie in der kontrastmittelgestützten CT zeigt das typische Hämangiom in der arteriellen<br />

Phase auch in der CEUS meist ein peripheres globuläres Enhancement <strong>und</strong> läuft<br />

dann von außen nach innen zu (Irisblendenphänomen) [11, 17]. In der Spätphase<br />

kann es gegenüber der Umgebung hyperreflexiv bleiben. Fibrose- oder Thromboseareale<br />

bleiben ausgespart, was die Diagnose erschweren kann.<br />

Das <strong>Leber</strong>adenom ist ein seltener <strong>und</strong> gutartiger Bef<strong>und</strong> <strong>und</strong> schwierig zu diagnostizieren,<br />

da er keine eindeutige Sonomorphologie zeigt <strong>und</strong> auch in anderer Bildgebung<br />

keine beweisenden Bef<strong>und</strong>e liefert [17]. Da Übergänge in ein hepatozelluläres<br />

Karzinom beschrieben wurden, sollte eine histologische Sicherung <strong>und</strong> gegebenenfalls<br />

die Resektion angestrebt werden. Da Hormone das Wachstum auslösen können,<br />

sollte die Anamnese nach Kontrazeptiva <strong>und</strong> Anabolika fragen. In der CEUS ist besonders<br />

auf die manchmal sehr kurze früharterielle Phase zu achten. Oft ist das Adenom<br />

nur für wenige Sek<strong>und</strong>en zu sehen, ehe es sich der Umgebung angleicht. Gegenüber<br />

der fokal nodulären Hyperplasie fehlen der Narbenstern <strong>und</strong> die prominenten Gefäße<br />

sowie arterioportale Fisteln.<br />

Die fokal noduläre Hyperplasie (FNH) ist ein gutartiger <strong>und</strong> relativ häufiger Bef<strong>und</strong>.<br />

Sie tritt unilokulär oder multilokulär auf. Es sind alle <strong>Leber</strong>zelltypen vorhanden,<br />

aber in zum Teil veränderter Form. Diese trifft vor allem auf die Gallengänge zu, sodass<br />

der Galleabfluss behindert ist. In der FDS <strong>und</strong> CEUS (s. Abb. 8) zeigt sich eine ausgeprägte<br />

arterielle Phase, auch in der Spätphase verbleibt die Läsion meist hyperreflexiv<br />

(Abb. 10).<br />

P Ein <strong>Leber</strong>adenom wächst<br />

meist Hormon-abhängig.<br />

P FNH: prominente Gefäße,<br />

Narbenstern<br />

Sind diese Bef<strong>und</strong>e vorhanden, kann auf eine Biopsie verzichtet werden. Im Gegensatz<br />

zur früheren Ansicht muss heute nicht unbedingt bei Diagnosestellung einer<br />

FNH auf orale Antikonzeptiva verzichtet werden [9].<br />

Abb. 10<br />

FNH ca. 30 sec nach Injektion<br />

eines Echokontrastverstärkers<br />

in der CEUS.<br />

Die Läsion ist bereits hyperreflexiv,<br />

während das<br />

Parenchym der Umgebung<br />

noch echoarm erscheint.<br />

21


Maligne Tumoren<br />

Metastasen stellen die häufigsten bösartigen Herdbef<strong>und</strong>e der <strong>Leber</strong> dar. Sie haben<br />

keine Pfortaderdurchblutung <strong>und</strong> keine Sinusoide. Deshalb sind sie in der Parenchymphase<br />

oft als ausgestanzte Löcher zu sehen (s. Abb. 8), da das Kontrastmittel bereits<br />

abgeflossen ist [12, 13, 17]. Hier sind manchmal Herde mit einem Durchmesser von<br />

unter 5 mm darstellbar, was das therapeutische Vorgehen bei Tumoren entscheidend<br />

beeinflusst. In der arteriellen Phase zeigen Metastasen ein peripheres oder zentrales<br />

Enhancement. Unter Chemotherapie oder nach ablativen Verfahren kann das Fehlen<br />

dieser Durchblutung als Therapieerfolg gewertet werden. In der DEGUM-Multicenterstudie<br />

<strong>und</strong> in der französischen Multicenterstudie [12, 13] erwies sich CEUS als den<br />

anderen Verfahren wie der CT <strong>und</strong> der Magnetresonanztomografie (MRT) zumindest<br />

ebenbürtig. Die besondere Qualität der DEGUM-Studie besteht in der histologischen<br />

Sicherung von 1006 der 1349 untersuchten Läsionen [12]. Es konnte eine Sensitivität<br />

von 95,8% <strong>und</strong> eine Spezifität von 83,1% für alle Läsionen erreicht werden. Die Werte<br />

für Läsionen eines Durchmessers von über 2 cm lagen bei 96,5% bzw. 86%, für Läsionen<br />

unter 2 cm bei 93,3% bzw. 75,9% [12]. Frühere Studien haben gezeigt, dass sich<br />

bei zugr<strong>und</strong>e liegender maligner Erkrankung die CEUS auch zur Detektion von in der<br />

Nativsonografie okkulten Metastasen eignet. Zeigen Metastasen früharteriell ein starkes<br />

Enhancement, sollte an einen neuroendokrinen Tumor gedacht werden (s. Titelbild<br />

a <strong>und</strong> b). Hilfreich ist hier auch die Bestimmung des Tumormarkers „Chromogranin<br />

A“.<br />

Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) entsteht in unseren Breiten in 80% der Fälle<br />

auf dem Boden einer Zirrhose. Gr<strong>und</strong>sätzlich stellte jede Form einer Zirrhose einen<br />

Risikofaktor für ein HCC dar. Bei einem Herd in einer Zirrhose <strong>und</strong> einem Alpha-1-Fetoprotein<br />

von mehr als 400 ng/ml ist die Diagnose „HCC“ gesichert. Eine Biopsie ist<br />

nur bei therapeutischen Konsequenzen gerechtfertigt [14]. Bei wenigen <strong>und</strong> kleinen<br />

Herden kann die perkutane Ethanolinjektion (PEI) oder Thermo- oder Kryoablation<br />

mit verschiedenen Techniken sinnvoll sein, die meist sonografiegesteuert erfolgen.<br />

Typisch sind echokomplexe Herde in einer Zirrhose, auch als Mosaikmuster bezeichnet<br />

(Abb. 11).<br />

P <strong>Leber</strong>metastasen: keine Perfusion<br />

in der Parenchymphase<br />

P HCC: meist bei Zirrhose, das<br />

„Mosaikzeichen“ kann weiterhelfen.<br />

Abb. 11<br />

Großes HCC bei einer<br />

Zirrhose durch Hepatitis B.<br />

Die Läsion zeigt sich echokomplex<br />

(Mosaikmuster).<br />

Bei fortgeschrittenen <strong>und</strong> schlecht differenzierten Karzinomen zeigt sich in der CEUS<br />

eine Aussparung in der Parenchymphase. Bei kleineren HCC in einer Zirrhose ist das<br />

Kontrastmittelverhalten aber nicht immer zuverlässig. Die Abgrenzung zu einem Regeneratknoten<br />

ist dann nur über die Biopsie möglich, aber auch hier histologisch<br />

schwierig. Bei einer Autopsie wird in 70–90% der Fälle ein Tumorthrombus in die<br />

Pfortader gef<strong>und</strong>en. Wegen der verschiedenen Therapieoptionen, jetzt auch medikamentös,<br />

ist ein differenzierter Diagnosealgorithmus erforderlich (Abb. 12).<br />

22


AFP normal<br />

US, AFP alle 6 Monate<br />

Abb. 12<br />

AFP hoch Spiral-CT US, AFP alle 6 Monate<br />

nein<br />

Fokale<br />

Läsion<br />

Sonografie <strong>und</strong> AFP<br />

alle 6 Monate<br />

Child-Pugh A<br />

Kein HCC<br />

US, AFP alle 6 Monate<br />

ja<br />

Herd < 1 cm<br />

US alle 3 Monate<br />

HCC<br />

Herd > 2 cm<br />

AFP > 400 ng/ml, CT, MRT<br />

HCC<br />

Herd > 1 cm<br />

Herd 2 cm Biopsie HCC<br />

Vorgehen bei auf HCC-verdächtigten Herden der <strong>Leber</strong>.<br />

Das cholangiozelluläre Karzinom (CCC) kann als Klatskintyp mit luminaler Okklusion<br />

der Gallengänge oder als peripherer Typ in Form einer uncharakteristischen fokalen<br />

Läsion imponieren.<br />

Abszesse<br />

<strong>Leber</strong>abszesse sind Eiteransammlungen, die hämatogen über die Pfortader oder Arterie,<br />

biliär, perkutan iatrogen oder traumatisch oder infiltrierend entstanden sein<br />

können. Frische Abszesse sind echoarm, wenn das nekrotische Gewebe sich noch<br />

nicht verflüssigt hat. Nach kurzer Zeit bildet sich ein peripherer Reaktionssaum, der<br />

Kontrastmittel aufnimmt. Das Zentrum des Abzesses kann feine Schwebeteilchen zeigen<br />

(Amöbenabszess) oder aber auch grobe Reflexe durch Lufteinschlüsse, Verkalkungen<br />

oder Septen. In der CEUS bleibt das nekrotische Zentrum stets ausgespart.<br />

Der Echinococcus cysticus oder granulosus kann – abhängig von den Stadien –<br />

mit hoher Sicherheit sonografisch diagnostiziert werden. Bestätigt wird die Diagnose<br />

durch die Serologie. Auch die kurative Therapie kann in erfahrenen Händen sonografisch<br />

gesteuert durch eine Aspiration <strong>und</strong> Alkoholinstillation (PAIR) erfolgen. Die WHO<br />

hat eine sonografische Klassifikation vorgestellt [6].<br />

P Echinococcus: sichere Diagnose<br />

durch Ultraschall <strong>und</strong> Serologie,<br />

Aspiration <strong>und</strong> Alkoholinstillation<br />

zur Therapie.<br />

Sonografisch gesteuerte Diagnostik <strong>und</strong> Therapie<br />

Auch bei diffusen Erkrankungen sollte die Punktion sonografiegesteuert erfolgen. <strong>Leber</strong>herde<br />

können in der Regel ab einer Größe von 1 cm punktiert werden. Ernstere<br />

Komplikationen nach ultraschallgezielter Punktion von <strong>Leber</strong>herden sind selten. Die<br />

Letalität beträgt 0,08%. Komplikationen wie Blutung, eine gallige Peritonitis, eine Verschleppung<br />

von Tumorzellen, Hämatome oder eine Peritonitis anderer Ursache wurden<br />

bei 0,5% aller Punktionen beschrieben. Die Gesamtrate aller, auch der leichten<br />

Komplikationen, beträgt 5%. Eine Verschleppung von Tumorzellen in den Stichkanal<br />

kommt nur selten vor (0,05%) <strong>und</strong> führt nicht zu einer Verkürzung der Lebensdauer<br />

des Patienten. Tabelle 3 zeigt therapeutische Verfahren, die heute sonografiegesteuert<br />

durchgeführt werden.<br />

Sonografiegesteuerte therapeutische Verfahren<br />

Tab. 3<br />

• Radiofrequenzthermoablation (HCC, Metastasen)<br />

• Kryoablation<br />

• Abzessdrainage, Verödung<br />

• Perkutane Gallengangsdrainage<br />

• Endosonografisch gesteuerte Gallengangsdrainage<br />

• Steuerung <strong>und</strong> Verlaufskontrolle bei TIPS<br />

23


Zu empfehlende Literatur<br />

Literatur<br />

1 Ochs A, Rottler RM, Schölmerich J.<br />

Clinical relevance of abnormal liver findings with ultraso<strong>und</strong>.<br />

Hepatogastroenterology 1994; 41: 9–15.<br />

2 Ochs A.<br />

<strong>Leber</strong>herdbef<strong>und</strong>e <strong>und</strong> <strong>Leber</strong>gefäßveränderungen.<br />

In: Sonographie – Schritt für Schritt zur Diagnose. M. Gross (Hrsg.).<br />

Elsevier, München; Urban & Fischer. 1. Auflage 2007, 106–133.<br />

3 Ochs A.<br />

Sonografie der <strong>Leber</strong>.<br />

<strong>Falk</strong> Fo<strong>und</strong>ation e.V. (Hrsg.) 20. komplett aktualisierte Auflage 2008.<br />

4 Dietrich CF, Lee JH, Herrmann G, Teuber G, Roth WK, Caspary WF, Zeuzem S.<br />

Enlargement of perihepatic lymph nodes in relation to liver histology and viremia<br />

in patients with chronic hepatitis C.<br />

Hepatology 1997; 26: 467–472.<br />

5 Caselitz M, Bahr MJ, Bleck JS, Chavan A, Manns MP, Wagner S, Gebel M.<br />

Sonographic criteria for the diagnosis of hepatic involvement in hereditary<br />

hemorrhagic telangiectasia (HHT).<br />

Hepatology 2003; 37: 1139–1146.<br />

6 Richter J, Hatz C, Häussinger D.<br />

Ultraso<strong>und</strong> in tropical and parasitic diseases.<br />

Lancet 2003; 362: 900–902.<br />

7 Friedrich-Rust M, Zeuzem S.<br />

Nicht invasive Beurteilung des <strong>Leber</strong>fibrosestadiums mit der transienten<br />

Elastografie (FibroScan): Aktueller Stand <strong>und</strong> Perspektiven.<br />

Z <strong>Gastro</strong>enterol 2007; 45: 387–394.<br />

8 Haag K, Rössle M, Ochs A, Huber M, Siegerstetter V, Olschewski M, Berger E,<br />

Lu S, Blum HE.<br />

Correlation of duplex sonography findings and portal pressure in 375 patients<br />

with portal hypertension.<br />

Am J Roentgenol 1999; 172: 631–635.<br />

9 Mathieu D, Kobeiter H, Maison P, Rahmouni A, Cherqui D, Zafrani ES, Dhumeaux D.<br />

Oral contraceptive use and focal nodular hyperplasia of the liver.<br />

<strong>Gastro</strong>enterology 2000; 118: 560–564.<br />

10 Menon KV, Shah V, Kamath PS.<br />

The Budd-Chiari syndrome.<br />

N Engl J Med 2004; 350: 578–585.<br />

11 Dietrich CF, Mertens JC, Braden B, Schuessler G, Ott M, Ignee A.<br />

Contrast-enhanced ultraso<strong>und</strong> of histologically proven liver hemangiomas.<br />

Hepatology 2007; 45: 1139–1145.<br />

12 Strobel D, Seitz K, Blank W, Schuler A, Dietrich C, von Herbay A, Friedrich-Rust M,<br />

Kunze G, Becker D, Will U, Kratzer W, Albert FW, Pachmann C, Dirks K, Strunk H,<br />

Greis C, Bernatik T.<br />

Contrast-enhanced ultraso<strong>und</strong> for the characterization of focal liver lesions –<br />

Diagnostic accuracy in clinical practice (DEGUM multicenter trial).<br />

Ultraschall Med 2008; 29: 499–505.<br />

24


13 Tranquart F, Correas JM, Ladam Marcus V, Manzoni P, Vilgrain V, Aube C, Elmaleh A,<br />

Chami L, Claudon M, Cuilleron M, Diris B, Garibaldi F, Lucidarme O, Marion D,<br />

Beziat C, Rode A, Tasu JP, Trillaud H, Bleuzen A, Le Gouge A, Giraudeau B, Rusch E.<br />

[Real-time contrast-enhanced ultraso<strong>und</strong> in the evaluation of focal liver lesions:<br />

diagnostic efficacy and economical issues from a French multicentric study]<br />

[Artikel in Französisch].<br />

J Radiol 2009; 90: 109–122.<br />

Literatur<br />

14 Allgaier HP, Blum U, Deibert P, Spangenberg HC, Blum HE.<br />

Diagnostik des hepatozellulären Karzinoms.<br />

Schweiz Med Wochenschr 1996; 126: 1975–1983.<br />

15 Takayasu K, Okuda K.<br />

Imaging in Liver Disease. From Diagnosis to Treatment.<br />

Oxford University Press, Oxford, New York, Tokyo, 1st edition 1997.<br />

16 Vizzutti F, Arena U, Romanelli RG, Rega L, Foschi M, Colagrande S, Petrarca A,<br />

Moscarella S, Belli G, Zignego AL, Marra F, Laffi G, Pinzani M.<br />

Liver stiffness measurement predicts severe portal hypertension in patients with<br />

HCV-related cirrhosis.<br />

Hepatology 2007; 45: 1290–1297.<br />

17 Wermke W, Gaßmann B.<br />

Tumordiagnostik der <strong>Leber</strong> mit Echosignalverstärker – Farbatlas. Springer-Verlag<br />

Berlin, Heidelberg, New York, 1998.<br />

25


Fragen zur Sonografie der <strong>Leber</strong><br />

Frage 1:<br />

Das Hämangiom zeigt im kontrastverstärkten Ultraschall<br />

typischerweise<br />

w Ein globuläres Ringenhancement <strong>und</strong> das Irisblendenphänomen<br />

w Ein Auswaschen in der Parenchymphase<br />

w Eine fehlende Kontrastmittelaufnahme<br />

w Ausgeprägte arterielle Gefäße in der Läsion<br />

w Signale erst ab einem Durchmesser von über 5 cm<br />

Frage 2:<br />

Die Farb-Doppler-Sonografie ist nützlich<br />

w In der Detektion des Budd-Chiari-Syndroms<br />

w Bei der Suche nach Kollateralen<br />

w Zur Verlaufskontrolle nach einer <strong>Leber</strong>transplantation<br />

w Zur Nachkontrolle nach einer <strong>Leber</strong>punktion<br />

w Bei allen oben genannten Punkten<br />

Frage 3:<br />

Die Sonografie der <strong>Leber</strong> bei chronischer Hepatitis C<br />

w Ist zur Bestimmung des Entzündungsausmaßes geeignet<br />

w Ersetzt die Bestimmung der Transaminasen <strong>und</strong> der Viruslast<br />

w Sollte zur Verlaufskontrolle Lymphknoten im Ligamentum hepatoduodenale<br />

erfassen<br />

w Ist sinnlos beim Screening auf ein hepatozelluläres Karzinom<br />

w Ersetzt die Punktion bei Verdacht auf eine frühe Fibrose<br />

<strong>Falk</strong><br />

<strong>Gastro</strong>-<strong>Kolleg</strong><br />

<strong>Leber</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Gallenwege</strong><br />

Bitte beachten Sie:<br />

Bei der Beantwortung der Fragen<br />

ist immer nur 1 Antwort möglich.<br />

Die Beantwortung der Fragen <strong>und</strong><br />

Erlangung des Fortbildungszertifikats<br />

ist nur online möglich.<br />

Bitte gehen Sie dazu auf unsere Homepage<br />

www.falkfo<strong>und</strong>ation.de.<br />

Unter dem Menüpunkt <strong>Falk</strong> <strong>Gastro</strong>-<strong>Kolleg</strong><br />

können Sie sich anmelden <strong>und</strong> die Fragen<br />

beantworten.<br />

Bitte diesen Fragebogen nicht<br />

per Post oder Fax schicken!<br />

Frage 4:<br />

Welche Aussage zur fokal nodulären Hyperplasie (FNH) ist richtig?<br />

w Eine Biopsie ist immer erforderlich<br />

w Beim Nachweis muss eine Resektion erfolgen<br />

w Die FNH kann durch Laborwerte ausgeschlossen werden<br />

w Die FNH erfordert bei eindeutigen Bef<strong>und</strong>en in der kontrastverstärkten Sonografie<br />

keine weiteren Maßnahmen<br />

w Kontrazeptiva müssen beim Nachweis einer FNH auf jeden Fall abgesetzt werden<br />

Frage 5:<br />

Welche Aussage zum Budd-Chiari-Syndrom (BCS) ist richtig?<br />

w Es handelt sich um einen Verschluss größerer <strong>Leber</strong>venen<br />

w Die Bildung von Aszites ist eine Rarität<br />

w Die Diagnose kann nur durch eine Laparoskopie gestellt werden<br />

w Ein BCS heilt in der Regel spontan <strong>und</strong> folgenlos aus<br />

w Das BCS ist eine typische Erkrankung des Kindesalters<br />

Wichtig:<br />

Fragebeantwortung unter<br />

www.falkfo<strong>und</strong>ation.de<br />

<strong>Falk</strong> <strong>Gastro</strong>-<strong>Kolleg</strong><br />

26


Frage 6:<br />

Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) zeigt in der Sonografie<br />

w Stets eine homogene Binnenstruktur<br />

w Eindeutige morphologische Kriterien, die eine Biopsie entbehrlich machen<br />

w Veränderungen, die auf die Höhe des Alpha-1-Fetoproteins schließen lassen<br />

w Pathognomonische Veränderungen, wenn das sogenannte Mosaikzeichen<br />

<strong>und</strong> ein Einbruch in einen Pfortaderast sichtbar sind<br />

w Kontrastverstärkt keinerlei „Anfärbung“<br />

<strong>Falk</strong><br />

<strong>Gastro</strong>-<strong>Kolleg</strong><br />

<strong>Leber</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Gallenwege</strong><br />

Frage 7:<br />

Für die Fettleber ist korrekt:<br />

w Sie zeigt sich sonografisch als „weiße“ <strong>Leber</strong><br />

w Zonale Minderverfettungen in einer Fettleber weisen auf einen hohen<br />

Verfettungsgrad hin<br />

w Die mikrovesikuläre Verfettung ist sonografisch meist nicht zu erfassen<br />

w Die entzündliche Komponente bei NASH ist sonografisch nicht erfassbar<br />

w Alle oben genannten Antworten sind richtig<br />

Frage 8:<br />

Welcher Parameter erlaubt nicht die Diagnose einer Zirrhose?<br />

w Nachweis von Aszites<br />

w Splenomegalie<br />

w Lymphknotenvergrößerung im Ligamentum hepatoduodenale<br />

w Monophasischer Fluss in den <strong>Leber</strong>venen<br />

w Wiedereröffnete Umbilikalvene<br />

Frage 9:<br />

Was trifft für das <strong>Leber</strong>adenom zu?<br />

w Es zeigt eine eindeutige Sonomorphologie<br />

w Es sind bei Verdacht keine Biopsie <strong>und</strong> keine Therapie erforderlich<br />

w Das <strong>Leber</strong>adenom kann in der CEUS für Sek<strong>und</strong>en früharteriell sichtbar werden<br />

w Hormone spielen keine Rolle<br />

w Der zentrale „Narbenstern“ ist in der FDS perf<strong>und</strong>iert<br />

Frage 10:<br />

Welche Aussage zum Echinococcus cysticus ist richtig?<br />

w Echinococcus cysticus kann in entsprechenden Stadien durch Alkoholinstillation<br />

(PAIR) kurativ behandelt werden<br />

w Eine Punktion führt regelhaft zu einem anaphylaktischen Schock<br />

w Die Diagnose erfolgt ausschließlich chirurgisch<br />

w Die Serologie ist unzuverlässig<br />

w Nierenzysten sind bei <strong>Leber</strong>befall obligat<br />

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