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Winter im Appenzell 2013/14 - Appenzellerland Tourismus

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<strong>Appenzell</strong>er Weihnachtsbräuche.<br />

Der «Chlausezüüg» ist ein typisch weihnächtlicher Gegenstand aus <strong>Appenzell</strong> Innerrhoden. Er war der Vorfahre<br />

des heutigen Christbaumes in der Gegend von <strong>Appenzell</strong>; entstanden aus dem allgemeinen Brauch, die<br />

Kinder an Weihnachten zu beschenken.<br />

Traditionsgemäss werden die farbigen «Chlausebickli» (Lebkuchen) schon ab Allerheiligen (1. November) bis<br />

Weihnachten zum Kauf angeboten. Diese wurden und werden heute noch von der Verwandtschaft oder von den<br />

Eltern den Kindern in der Vorweihnachtszeit geschenkt. Aus den angesammelten «Bickli» wurde dann der<br />

«Züüg» aufgebaut – zur Freude der Kinder und zur Zierde der weihnächtlichen <strong>Appenzell</strong>erstube.<br />

Der «Züüg» wird in einen Holznapf mit gedörrten Birnen und Baumnüssen gestellt. An den Ecken werden Äpfel<br />

in Nägel gesteckt und darunter schön bemalte «Devisli» (zierliche Gebilde aus weissem Mehlteig) befestigt.<br />

Die Spitze des Züügs ziert in der Regel ein kleiner Christbaum.<br />

«Räuchle»: Echte Weihnachtsst<strong>im</strong>mung kommt hierzulande erst auf, wenn blaue Weihrauchwölklein durchs<br />

ganze Haus ziehen und überall einen herrlichen Duft verbreiten. Im Dorf gehen die Ministranten mit Rauchfass<br />

und Schiffli von Haus zu Haus. Auf dem Land wird da und dort mit der Räuchlipfanne «g‘räuchlet». In eine alte<br />

Pfanne gibt man nebst Holzkohle und Weihrauch noch «Palmstüdeli» hinzu. Am Heiligen Abend zur Zeit des<br />

Einnachtens – das ist bei den Bauern die Zeit zwischen Füttern und Melken – geht der Vater mit der qualmenden<br />

Räuchlipfanne, aus der be<strong>im</strong> Schwenken ein dichter duftender Rauch steigt, durch alle Räume des Hauses, durch<br />

den Stall und auch um Haus und Gaden herum. Gleichzeitig versammelt sich die übrige Familie in der Stube und<br />

betet. Zumindest früher galt der kleine Psalter gegen «Öbel ond Oofall» als passendes Gebet zum «Räuchlen».<br />

Die ganze Zeremonie wird am Altjahrabend und am Dreikönigsabend wiederholt.<br />

Weitere Informationen finden Sie in unserer Broschüre «<strong>Appenzell</strong>er Bräuche und Traditionen.»

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