Maria Heubuch - BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Baden-Württemberg
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<strong>BÜNDNIS</strong> <strong>90</strong>/<strong>DIE</strong> <strong>GRÜNEN</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
28. Landesdelegiertenkonferenz,<br />
Esslingen am Neckar, 9./10.11.2013<br />
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Perspektiven erhalten. Wir müssen das alles in einer Weise bewerkstelligen, die auch unsere<br />
ökologischen Lebensgrundlagen sichert.<br />
Agrarpolitik und der politische, auch finanzielle Rahmen für die Ländliche Entwicklung sind wie<br />
kein anderer Politikbereich auf der EU-Ebene angesiedelt. In Straßburg und Brüssel fallen hierzu<br />
die Richtungsentscheidungen. Das ist historisch begründet, es bietet aber heute ein großes Potenzial.<br />
Es muss nur richtig genutzt werden.<br />
<strong>DIE</strong> <strong>GRÜNEN</strong> in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> haben wohlüberlegt auch das Ministerium für den Ländlichen<br />
Raum übernommen. Denn der GRÜNE Ansatz lässt sich in der Politik für Landwirtschaft,<br />
Ernährung, Verbraucherschutz und für die Ländliche Entwicklung besonders exemplarisch aufzeigen<br />
und umsetzen.<br />
Gerade weil wesentliche Rahmenbedingungen in Brüssel und Straßburg gesetzt werden, ist ein<br />
intensives Zusammenspiel zwischen dem Land <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> und dem Europäischem<br />
Parlament so wichtig. Hier möchte ich mich mit ganzer Kraft und meinen agrarpolitischen und<br />
praktischen Erfahrungen besonders einsetzen.<br />
Als langjährige Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL)<br />
habe ich aktiv daran mitgewirkt, verschiedene gesellschaftliche Bündnisse für einen Richtungswechsel<br />
in der Agrarpolitik ins Leben zu rufen, zu vernetzen und zu einer breiten gesellschaftlichen<br />
Bewegung zu entwickeln. Die jährlichen Großdemonstrationen „Wir haben es satt“ in<br />
Berlin parallel zur Grünen Woche sind Ausdruck für die Kraft dieser Bewegung, an der auch sehr<br />
viele Aktive in den <strong>GRÜNEN</strong> Kreis- und Ortsverbände mitwirken.<br />
In Brüssel und Straßburg stehen wichtige Entscheidungen an:<br />
- Das bisher ganz im Geheimen vorbereitete Freihandelsabkommen zwischen EU und<br />
USA (TTIP) muss heraus aus den Hinterzimmern. Das gewählte Parlament muss entscheiden.<br />
Es muss sicherstellen, dass demokratisch entwickelte und legitimierte Standards<br />
im Verbraucher-, Daten-, Umwelt- und Tierschutz nicht gekippt oder unterlaufen,<br />
sondern ausgebaut werden – z.B. für eine gentechnik-freie Ernährung.<br />
- Die gerade erst vereinbarte Reform der EU-Agrarpolitik kommt spätestens im Jahr 2017<br />
erneut auf den Prüfstand. Dann besteht die nächste große Chance, die Steuergelder nun<br />
in der gesamten EU verbindlich und konsequent für eine bäuerlich-ökologische Landwirtschaft<br />
einzusetzen. Dabei steht auch an, die artgerechte Tierhaltung als einen Mindeststandard<br />
für den Erhalt von Zahlungen einzuführen. Zudem braucht es faire Marktregeln,<br />
damit nicht länger eine auf Billig-Exporte ausgerichtete EU-Ernährungsindustrie<br />
Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Bäuerinnen und Bauern hier und in den Entwicklungsländern<br />
an die Wand drücken kann.<br />
- Die Förderpolitik für die Ländliche Entwicklung steht im Rahmen der Überprüfung der<br />
mehrjährigen Finanzplanung der EU ebenfalls zur Wiedervorlage. Dann muss das Parlament<br />
dort korrigieren, wo vor allem auf Druck von Kanzlerin Merkel ausgerechnet die<br />
EU-Mittel für spezifische Agrarumweltprogramme, Klimaschutz und Ökolandbau zusammengestrichen<br />
worden sind<br />
Grundlegende Zielsetzung der europäischen Politik muss es werden, die Lebensgrundlagen<br />
auch für zukünftige Generationen sicher zu stellen. Wir müssen den Übergang von der erdölab-<br />
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