grüne kulturpolitik fürs ganze land - BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ...
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<strong>BÜNDNIS</strong> <strong>90</strong>/<strong>DIE</strong> <strong>GRÜNEN</strong> Baden-Württemberg<br />
28. Landesdelegiertenkonferenz,<br />
Esslingen am Neckar, 09./10.11.2013<br />
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AntragstellerIn: Carola Oßmer (KV Stuttgart), u.a.<br />
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GRÜNE KULTURPOLITIK FÜRS GANZE LAND – KUNST UND KULTUR IM LÄNDLI-<br />
CHEN RAUM STÄRKEN UND ERHALTEN!<br />
Bündnis <strong>90</strong>/Die Grünen setzen sich für eine Kulturpolitik ein, die das <strong>ganze</strong> Land und alle Sparten<br />
von Kunst und Kultur berücksichtigt. Insbesondere vielfältigen kulturellen Angeboten im<br />
ländlichen Raum gilt es auch in Zeiten der Schuldenbremse zu erhalten. Dabei wollen wir nicht<br />
Städte, Ballungszentren und ländliche Räume gegeneinander ausspielen, sondern gezielt die in<br />
Baden-Württemberg vorhandenen dezentralen Netzwerke von Kultur- und Kunstschaffenden<br />
und Kultureinrichtungen im <strong>ganze</strong>n Land erhalten und stärken.<br />
Unser Ziel ist eine vielfältige und innovative Kunst- und Kultur<strong>land</strong>schaft für das <strong>ganze</strong> Land.<br />
Das bedeutet:<br />
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Unsere Kulturpolitik orientiert sich an einem erweiterten Kulturbegriff und grundlegenden<br />
<strong>grüne</strong>n Ideen und Werten.<br />
Wir unterstützen die Kulturschaffenden und Kulturinstitutionen dabei, sich in Zeiten<br />
knapper werdender Ressourcen nachhaltig und zukunftsorientiert auszurichten. Neben<br />
der wichtigen staatlichen Aufgabe, Vorhandenes zu erhalten und zu bewahren, muss<br />
auch Raum für neue kulturelle Entwicklungen geschaffen werden.<br />
Wir wollen die in Baden-Württemberg vorhandenen dezentralen Netzwerke von Kunst<br />
und Kultur stärken und weiterentwickeln.<br />
Wir wehren uns klar gegen Streichungen mit dem Rasenmäher und setzen auf Dialog<br />
und Beteiligung mit den betroffenen Institutionen und Akteuren bei etwaigen Kürzungen<br />
im Kunstetat des Landes.<br />
Dabei dürfen weder die vielfältigen Erscheinungs- und Ausdrucksformen von Kunst und Kultur<br />
noch deren Standorte gegeneinander ausgespielt werden. Grüne Kulturpolitik hat immer das<br />
Ganze im Blick.<br />
Begründung:<br />
In der Debatte um die Weiterentwicklung der Musikhochschulen gab es heftige Auseinandersetzungen<br />
um die zukunftsfähige Aufstellung der Musikhochschul<strong>land</strong>schaft Baden-<br />
Württemberg, die zu einem Standortstreit und einem Streit um die Gewichtung verschiedener<br />
Musik- und Ausbildungsformen eskalierte. Wir wünschen uns, dass der vom Ministerium für<br />
Wissenschaft, Forschung und Kunst und den Landtagsfraktionen GRÜNE und SPD angestoßene<br />
Dialog sachlich und lösungsorientiert weitergeführt wird. Bei der Entscheidung über die Größe<br />
und Ausrichtung der einzelnen Standorte müssen wie angekündigt neben hochschulpolitischen<br />
auch kulturpolitische Aspekte berücksichtigt werden. Da alle fünf Musikhochschulen in ihrer<br />
jeweiligen Region eine wichtige Ausstrahlung für das kulturelle Leben haben, begrüßen wir,<br />
dass alle Standorte erhalten bleiben.<br />
Der Antrag wurde: Abstimmung: Anmerkungen:<br />
abgegebene Stimmen:<br />
[ ] befasst<br />
gültige Stimmen:<br />
[ ] nicht befasst<br />
Ja-Stimmen:<br />
Nein-Stimmen:<br />
Enthaltungen:
<strong>BÜNDNIS</strong> <strong>90</strong>/<strong>DIE</strong> <strong>GRÜNEN</strong> Baden-Württemberg<br />
28. Landesdelegiertenkonferenz,<br />
Esslingen am Neckar, 09./10.11.2013<br />
I 13<br />
Exemplarisch zeigt die Diskussion um die Musikhochschul<strong>land</strong>schaft wie schwierig sich Strukturveränderungen<br />
im kulturellen Bereich entwickeln lassen, die inhaltlich zukunftsweisend sind und<br />
von denen der einzelne Standort und gleichzeitig auch das <strong>ganze</strong> Land langfristig profitieren.<br />
Um kulturelle Infrastruktur und Aktivitäten im ländlichen Raum zu stärken, bedarf es Institutionen<br />
wie die Musikhochschule in Trossingen, die viele Kooperationen mit den umliegenden Kulturträgern<br />
aufbaut und pflegt. Grüne Kulturpolitik sollte sich weiterhin nicht nur auf die großen<br />
Städte und Ballungsgebiete konzentrieren, sondern auch die ländlicheren Gebiete im Flächen<strong>land</strong><br />
Baden-Württemberg berücksichtigen.<br />
Dafür gibt es schon positive Beispiele aus den letzten zweieinhalb Jahren <strong>grüne</strong>r Regierungszeit:<br />
2:1 Schlüssel und Öffnung für die Förderaufnahme neuer Zentren in der Soziokultur: Die Hälfte<br />
der geförderten Soziokulturellen Zentren liegen in Städten unter 50.000 Einwohner<br />
Innovationsfonds Kunst: Zahlreiche Projekte im Ländlichen Raum sind gefördert worden, u.a.<br />
Zimmertheater Rottweil oder INTERIM auf der Schwäbischen Alb<br />
Sondermittel für kulturelle Bildung im ländlichen Raum: Förderung der Theaterpädagogik an<br />
Theatern, die im ländlichen Raum wirken<br />
Dauerhafte Finanzierungsvereinbarung mit den Landesbühnen Bruchsal und Tübingen: die Landesbühnen<br />
sind verpflichtet, mit Gastspielen und kulturpädagogischer Arbeit das <strong>ganze</strong> Land in<br />
der Fläche zu bespielen<br />
Das kann allerdings nur ein Anfang sein. Der Ländliche Raum darf strukturell und kulturell nicht<br />
abgehängt werden. Alte Grenzziehungen zwischen Tradition und Avantgarde, Provinz und<br />
Metropole darf es jedoch nicht mehr geben. Progressive Grüne Kulturpolitik muss immer das<br />
Ganze im Blick behalten.<br />
AntragstellerInnen:<br />
Carola Oßmer, Petra Rühle, Heike Schiller, Christoph Peichl (alle KV Stuttgart), Kai Schmidt-<br />
Eisenlohr (KV Odenwald-Kraichgau), Timothy Simms (KV Freiburg), Willi Halder (KV Rems-<br />
Murr-Kreis), Ellen Kropp (KV Esslingen), Josha Frey (KV Lörrach), Till Westermayer (KV Breisgau-Hochschwarzwald),<br />
Manne Lucha (KV Ravensburg), Bernd Murschel (KV Böblingen),<br />
Sandra Detzer (KV Heidelberg), Sandra Boser (KV Ortenau)<br />
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