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Vom Staatszerfall Jugoslawiens zum EU-Engagement auf dem ...

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densprozess schlug sich auch <strong>auf</strong> das Mandat der internationalen Friedenstruppen<br />

nieder. Anders als die IFOR, deren Aufgabe hauptsächlich<br />

in der Überwachung der Trennung der militärischen Konfliktparteien<br />

bestand, war ihre Nachfolgeoperation, die Stabilisation Force (SFOR),<br />

stärker in einen politischen Kontext eingebettet. Die SFOR (1997-2003)<br />

agierte als militärischer Garant für die Umsetzung der politischen Ziele<br />

des Dayton-Abkommens. So erleichterte die Mitwirkung der SFOR bei<br />

der Festnahme von Kriegsverbrechern aus Bosnien und Herzegowina die<br />

Rückkehr von Kriegsvertriebenen. 31<br />

3.2 Erfolgreiche Beispiele präventiver Missionen in Kroatien und Mazedonien<br />

Im Unterschied zur UNPROFOR, die während des Kroatienkrieges letztlich<br />

scheiterte, weil ihr Peacekeeping-Mandat weder von der kroatischen<br />

noch der serbischen Konfliktpartei akzeptiert und unterstützt wurde,<br />

zählt die „United Nations Transitional Administration in Eastern Slavonia,<br />

Baranja and Western Sirmium“ (UNTAES) zu den erfolgreichen<br />

Missionen der UNO im ex-jugoslawischen Raum. Das Schicksal der<br />

nach der Militäroperation „Sturm“ größtenteils aus Kroatien geflüchteten<br />

Krajina-Serben vor Augen, stimmte die politische Führung der Serben<br />

aus Ostkroatien im November 1995 der friedlichen Reintegration in<br />

den kroatischen Staat zu. Auch die kroatische Seite war in dieser Phase<br />

an einer friedlichen Lösung interessiert. Eine internationale Friedensmission<br />

hatte deshalb gute Erfolgsaussichten. In <strong>dem</strong> von beiden Konfliktparteien<br />

unterzeichneten Abkommen von Erdut wurde festgelegt, dass<br />

eine internationale Übergangsverwaltung die Reintegration Ostkroatiens<br />

vorbereiten sollte. Die UNTAES-Mission dauerte von Januar 1996 bis<br />

Januar 1998. Sie setzte sich aus einem amerikanischen Missionsleiter,<br />

einem zivilen Stab, bis zu 5000 Militärpersonen und ca. 450 zivilen Polizeibeamten<br />

zusammen. Zu ihren Aufgaben gehörten die Überwachung<br />

der Entmilitarisierung, die Ermöglichung der Rückkehr von Flüchtlingen<br />

und Vertriebenen, der Aufbau einer zivilen, nach rechtsstaatlichen Prin-<br />

31 Vgl. NATO Press Releases: Statement by the Secretary General of NATO, Dr Javier<br />

Solana, on SFOR’s Action Against an Indicted War Criminal (09.01.1999).<br />

, abgerufen am 19.04.2012.<br />

198

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