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Endlich erwachsen?! - Landesvereinigung für Gesundheit und ...

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Aktuelles<br />

Impu!se 78 | 2013<br />

Eva Mir<br />

Teilhaben lassen <strong>und</strong> teilhaben:<br />

Studentische Partizipation in der<br />

hochschulischen <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sförderung<br />

Das Konzept der »Health Promoting University« (HPU) findet<br />

in der Fachliteratur zunehmend Beachtung. Im deutschsprachigen<br />

Raum liegt der Fokus der betrieblichen <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sförderung<br />

auf den Mitarbeitenden von Hochschulen, Studierende<br />

gelten hingegen als vernachlässigte Zielgruppe. Initiativen<br />

wie etwa der Sammelband »Rückenwind. Was Studis gegen<br />

Stress tun können« verlagern den Blickwinkel <strong>und</strong> stellen<br />

ges<strong>und</strong>heitsförderliche Maßnahmen <strong>für</strong> Studierende in den<br />

Mittelpunkt: Von professionellen Beratungskonzepten über<br />

eine Nightline bis hin zu einem Antistressmanual finden sich<br />

hier verschiedenartige Ansätze zur Förderung der Studierendenges<strong>und</strong>heit.<br />

Letzteres wurde unter dem Motto »von Studierenden<br />

<strong>für</strong> Studierende« entwickelt <strong>und</strong> zeigt auf, wie ein<br />

hohes Ausmaß an studentischer Partizipation realisiert werden<br />

kann.<br />

Familienges<strong>und</strong>heit seine neuesten Bef<strong>und</strong>e vorgestellt. Mittlerweile<br />

kann zweifelsfrei nachgewiesen werden, dass Mutter-<br />

Kind-Maßnahmen positive Effekte zeitigen: So war nach neun<br />

Monaten nach der Kur festzustellen, dass sich die ges<strong>und</strong>heitlichen<br />

Belastungen der Frauen deutlich verringert hatten. Litten<br />

77,6 % der Frauen vor der Kur unter Rückenschmerzen,<br />

72,3 % unter Burnout <strong>und</strong> 54,3 % unter psychischen Beschwerden,<br />

so verringerte sich der Prozentsatz der mäßig bis stark<br />

belasteten Frauen neun Monate nach der Kur auf 56,1 % bei<br />

Rückenschmerzen, 29,1 % bei Burnout <strong>und</strong> 33,5 % bei psychischen<br />

Beschwerden. Die Kinder zeigten hoch signifikant weniger<br />

Verhaltensauffälligkeiten <strong>und</strong> emotionale Schwierigkeiten.<br />

Auch die Ressourcenrealisierung hat zugenommen.<br />

25 % der Mütter in Mutter-Kind-Maßnahmen sind übergewichtig,<br />

weitere 19 % adipös. Dieses Thema ist sehr bedeutsam,<br />

da 25–40 % der Kinder übergewichtig sind, wenn ein Elternteil<br />

übergewichtig ist. Sind dies beide Eltern, dann sind<br />

80 % der Kinder übergewichtig. Von den Müttern, die an der<br />

Adipositasstudie teilnahmen (532 Mütter mit einem BMI über<br />

25), beteiligten sich an der Nachbefragung neun Monate nach<br />

der Kur 222. Von diesen konnten 30,5 % ihr Gewicht nach einem<br />

Jahr halten oder reduzieren. Dabei zeigte sich ein Zusammenhang<br />

zwischen Reduktionserfolg, Bewegungsmotivation<br />

<strong>und</strong> Bewegungsaktivität. Die Förderung von Spaß <strong>und</strong> Freude<br />

an Bewegung <strong>und</strong> Sport ist ein erfolgversprechender Weg,<br />

auch wenn dieses Gebiet insgesamt sehr schwierig zu bearbeiten<br />

ist.<br />

Insgesamt zeigen die Forschungsergebnisse, dass die Kuren<br />

ihre Zielgruppe erreichen. Wichtig ist, dass Kuren bei Kurbedürftigkeit<br />

zeitnah realisiert werden, dass mütter- <strong>und</strong> väterspezifische<br />

Angebote gemacht werden <strong>und</strong> dass die Vorbereitung<br />

auf die Kur sowie die Übertragung in den Alltag (Vor- <strong>und</strong><br />

Nachsorge) in Kooperation zwischen Ärzteschaft, Beratungsstellen<br />

<strong>und</strong> Krankenkassen gewährleistet wird. Weitere Informationen<br />

unter www.mh-hannover.de/forschungs-verb<strong>und</strong>mutter-kind.html<br />

Das Antistressmanual »Lässig statt stressig«<br />

Unter Beteiligung von 32 Studierenden des BA-Studienganges<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sförderung der Pädagogischen Hochschule (PH)<br />

Schwäbisch Gmünd wurde im Zuge einer Lehrveranstaltung<br />

im Wintersemester 2010/2011 ein Antistressmanual entwickelt.<br />

Dieses stellt ein Selbstmanagement-Tool dar, das Studierende<br />

bei der Bewältigung hochschulischer Herausforderungen unterstützt.<br />

Die Studierenden fungierten dabei als Entwicklerinnen<br />

<strong>und</strong> Entwickler <strong>und</strong> konnten in allen Projektschritten Entscheidungsprozesse<br />

beeinflussen, ein hohes Ausmaß an<br />

Partizipation wurde somit umgesetzt. Als Ergebnis liegt ein<br />

Antistressmanual in zwei Teilen vor: Teil 1 besteht aus fünf studienrichtungsunspezifischen<br />

Modulen, Teil 2 richtet sich mit<br />

vier Modulen an Lehramtsstudierende. Beide Teile stehen als<br />

Gratisdownload auf der Homepage der PH Schwäbisch<br />

Gmünd zur Verfügung (http://www.ph-gmuend.de/deutsch/<br />

studium/studium.php?navanchor=1010004).<br />

FOSH – Focus on Students‘ Health<br />

Ein weiteres Lehrveranstaltungsprojekt zur Förderung der<br />

Studierendenges<strong>und</strong>heit stellt FOSH dar. Dieses wurde mit 17<br />

Studierenden des Masterstudiengangs <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>smanagement<br />

an der Fachhochschule Kärnten (Österreich) in einer<br />

Lehrveranstaltungstrilogie umgesetzt. Im Sommersemester<br />

2011 erstellten die Studierenden zu vorgegebenen Themenbereichen<br />

Forschungskonzepte, die sie im folgenden Wintersemester<br />

umsetzten, das Sommersemester 2012 war gänzlich<br />

der Forschungskommunikation gewidmet. Die Teilprojekte<br />

der Studierendenteams beschäftigten sich u.a. mit der Untersuchung<br />

von Studienbedingungen, ges<strong>und</strong>heitsförderlichen<br />

Bedürfnissen aus studentischer Sicht oder mit der Entwicklung<br />

eines Antistresskurses <strong>für</strong> berufsbegleitend Studierende.<br />

Ein Resultat der gemeinsamen Arbeit stellt der Newsletter<br />

FOSH dar (http://www.fh-kaernten.at/fileadmin/media/gpm/<br />

news/FOSH-Newsletter_Final.pdf), der eine Zusammenschau<br />

der Projektergebnisse in journalistischen Texten bietet.<br />

Literatur bei der Verfasserin<br />

Anschrift siehe Impressum<br />

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