anruf - Evangelische Kirchengemeinde Mainz-Hechtsheim
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Aus der Ökumene<br />
„Es muss weitergehen“<br />
<strong>Hechtsheim</strong>er Christen durch „Charta Oecumenica“ ermutigt<br />
<strong>Evangelische</strong> und katholische Christen<br />
in <strong>Hechtsheim</strong> haben bei einem „Ökumenischen<br />
Nachmittag“ anlässlich der<br />
am 25. Januar zu Ende gegangenen<br />
weltweiten „Gebetswoche für die Einheit<br />
der Christen“ ihren Wunsch nach<br />
einer noch intensiveren Zusammenarbeit<br />
bekräftigt. „Es muss weitergehen!“,<br />
lautete die Forderung auf dem<br />
Einladungsflyer der Projektgruppe<br />
„Charta“ im Ökumenischen Arbeitskreis<br />
<strong>Hechtsheim</strong>.<br />
Im Mittelpunkt der Begegnung stand<br />
die „Charta Oecumenica“. Diese Übereinkunft<br />
hatten die in der Arbeitsgemeinschaft<br />
Christlicher Kirchen in<br />
Deutschland (ACK) miteinander verbundenen<br />
16 Kirchen vor zehn Jahren<br />
beim 1. Ökumenischen Kirchentag in<br />
Berlin unterzeichnet. Sie gilt mit ihren<br />
12 Leitlinien als neuer ökumenischer<br />
Aufbruch der Kirchen in Europa zu<br />
noch mehr ökumenischer Gemeinschaft.<br />
Gleich im 1. Kapitel der Charta<br />
ist die Rede vom Glauben an „die eine,<br />
heilige katholische und apostolische<br />
Kirche“. Um allen Missverständnissen<br />
vorzubeugen stellten die beiden<br />
theologischen Experten der Begegnung,<br />
Pfarrerin Ilka Friedrich von der<br />
Profilstelle „Ökumene/Interreligiöses<br />
Gespräch“ im <strong>Evangelische</strong>n Dekanat<br />
<strong>Mainz</strong> und der ehemalige Ebersheimer<br />
Pfarrer, Prof. Dr. Helmut Schwallbach,<br />
übereinstimmend fest: Der aus<br />
dem Griechischen stammende Begriff<br />
„Katholisch“ ist hier im Sinne von<br />
allgemeine, allumfassende, dem gemeinsamen<br />
Glauben gemäße Kirche<br />
gemeint.<br />
„Ökumene ist Pflicht, keine Kür“, betonte<br />
Projektgruppenmitglied Felix<br />
Taufenbach unter Berufung auf eine<br />
entsprechende Klarstellung des Präsidenten<br />
des Päpstlichen Einheitsrates,<br />
Kardinal Kurt Koch. Er lenkte damit<br />
den Blick auf die Leitlinien der „Charta<br />
Oecumenica“, deren Besonderheit<br />
aus Selbstverpflichtungen der Kirchen<br />
besteht; Verpflichtungen untereinander,<br />
gegenüber der Gesellschaft und<br />
gegenüber anderen Religionen und<br />
Weltanschauungen, insbesondere<br />
dem Judentum und auch dem Islam.<br />
Felix Taufenbach und die übrigen<br />
Mitglieder der Projektgruppe (Claudie<br />
Huber-Barat, Gesine von Uslar, Dr.<br />
Manfred Rößle und Dr. Horst Schwinn)<br />
stellten zusammen mit weiteren Mitgliedern<br />
des 1986 gegründeten Ökumenischen<br />
Arbeitskreises <strong>Hechtsheim</strong><br />
einzelne Verpflichtungen vor, darunter<br />
zum Beispiel die Verpflichtung, Vorurteile<br />
zu beseitigen, die Begegnung<br />
miteinander zu suchen, gemeinsam<br />
zu handeln, für die Bewahrung der<br />
Schöpfung einzutreten und miteinander<br />
zu beten. Dabei wurde rasch klar,<br />
dass es in <strong>Hechtsheim</strong> schon zahlreiche<br />
Aktivitäten gibt, die den Selbstverpflichtungen<br />
der Charta bereits<br />
entsprechen.<br />
Aber die jüngste Begegnung im Zeichen<br />
der „Charta Oecumenica“ war<br />
nicht nur Rückschau auf das schon<br />
Erreichte. Die <strong>Hechtsheim</strong>er Christen<br />
blickten auch auf die künftige Ökumene-Arbeit.<br />
Gewünscht wurde u.a.<br />
eine noch stärkere Wertschätzung<br />
Fotos: kor<br />
der bekenntnisorientierten Besonderheiten<br />
der jeweils anderen Kirchen,<br />
eine gegenseitige Einbeziehung in die<br />
Gebete und Fürbitten, eine gemeinsame<br />
Feier der „Gebetswoche zur Einheit<br />
der Christen“ sowie einen „Tag<br />
der Schöpfung“ als „fester Bestandteil<br />
des ökumenischen Miteinanders“. Als<br />
„wünschenswert“ bezeichneten die<br />
Beteiligten auch ökumenische Bibelgespräche<br />
in der Fastenzeit, gemeinsame<br />
Kinder-Bibeltage und das Sichten von<br />
Unterrichtsmaterialien für den Religionsunterricht<br />
unter ökumenischen<br />
Gesichtspunkten. Angeregt wurde die<br />
Einbeziehung der Begegnungen und<br />
das Füreinander-da-sein in den eigenen<br />
Alltag, etwa durch den Besuch<br />
eines Gottesdienstes oder einer Veranstaltung<br />
der anderen Konfessionen,<br />
„auch wenn man sich dann vielleicht<br />
ein bisschen fremd vorkommt“. Es<br />
müsse auch überlegt werden, ob junge<br />
Menschen statt mit Plakat und Flyer<br />
besser mit medialen und digitalen Mitteln<br />
zu erreichen seien. Als „Vision für<br />
die Zukunft“ wurde schließlich unter<br />
großem Beifall für einen 2. <strong>Hechtsheim</strong>er<br />
Kirchentag geworben.<br />
So fassten <strong>Hechtsheim</strong>er Christen im<br />
gemeinsamen Austausch über ihre<br />
ökumenischen Aktivitäten an diesem<br />
Nachmittag wieder neuen Mut in der<br />
Überzeugung: „Das, was uns verbindet,<br />
ist viel stärker als alles, was uns<br />
noch trennt“.<br />
<br />
Alfons Waschbüsch<br />
Weitere ökumenische Aktivitäten<br />
haben wir auf der nächsten Seite<br />
für Sie zusammengestellt.<br />
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