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anruf - Evangelische Kirchengemeinde Mainz-Hechtsheim

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Das aktuelle Kurzinterview<br />

Die Konfirmation ist eine an der Biografie orientierte kirchliche Handlung, weshalb<br />

sie sich zusammen mit anderen wichtigen Dingen des Lebens im Laufe der Zeit verändert<br />

hat. Aus diesem Grunde haben wir drei verschiedene Menschen in drei verschiedenen<br />

Lebenssituationen zu ihren Erlebnissen und Erfahrungen befragt.<br />

Bettina Herforth,<br />

Jahrgang 1963,<br />

stammt aus Ostfriesland.<br />

Nach einer<br />

Ausbildung zur<br />

Hotelkauffrau in<br />

Hamburg studierte<br />

sie in Mannheim<br />

Betriebswirtschaft<br />

und arbeitet seit<br />

1992 in Frankfurt.<br />

Sie lebt seit 1998 mit Mann und zwei<br />

Kindern (12 und 6) in <strong>Hechtsheim</strong>.<br />

Tochter Maren gehört zur jüngst eingeführten<br />

Konfirmandengruppe auf<br />

der Frankenhöhe, deren Konfirmation<br />

im Frühjahr 2014 sein wird.<br />

Weshalb wird Maren zur Konfirmation<br />

gehen, warum ist dies wichtig für<br />

Sie?<br />

Eigentlich war dies ganz klar für uns,<br />

nicht zuletzt deshalb, weil Maren seit<br />

Jahren über Kindergottesdienste und<br />

Krippenspiele mit der Gemeinde verbunden<br />

ist. Dass sie nun von den ersten<br />

gemeinsamen Stunden in der<br />

Gruppe sehr angetan war, hat mich<br />

natürlich gefreut.<br />

Wir wünschen uns für Maren, dass ihr<br />

Glaube auf dem Weg zum Erwachsenwerden<br />

auf andere Füße gestellt wird.<br />

Der Glauben soll Unterstützung geben<br />

und Kraftquelle sein in einer Lebensphase,<br />

in der alles in Frage gestellt<br />

wird und man viele Zweifel hat. Wir<br />

wünschen uns einen vertrauensvollen<br />

Rahmen für die Vermittlung von Werten,<br />

die Ermutigung, seinen Weg zu<br />

suchen und zu sich selbst zu stehen.<br />

Ich erlebe Frau Feucht-Münch als sehr<br />

engagierte und offene Diskussionspartnerin<br />

für die Jugendlichen und<br />

ich denke, es ist gut, sie als weiteren<br />

Ansprechpartner für unsere Kinder zu<br />

wissen.<br />

Meinen eigenen Konfirmandenunterricht<br />

in einem kleinen Ort in Ostfriesland<br />

erinnere ich ein wenig verknöchert;<br />

für mich ist es nicht unser<br />

damaliger Pastor, sondern ein Gemeinschaftskundelehrer,<br />

der mir hier<br />

als streitbarer und kritischer Partner in<br />

Erinnerung blieb... Die Konfirmandenstunden<br />

habe ich mehr als Pflichtveranstaltung<br />

erlebt, obwohl meine Mutter,<br />

als ich sie dazu befragte, meinte,<br />

ich wäre da immer sehr gerne hingegangen.<br />

Welche Inhalte sollten sich nach Ihrer<br />

Auffassung im Konfirmandenunterricht<br />

wiederfinden?<br />

Ich finde es wichtig, dass die jungen<br />

Menschen neben dem reinen Faktenwissen<br />

zu Glauben und Religion etwas<br />

über soziale Werte erfahren und erleben<br />

dürfen, dass man so angenommen<br />

wird, wie man ist und Anderssein<br />

bereichernd ist. Ich finde es gut, dass<br />

die Gruppe eineinhalb Jahre beieinander<br />

ist und so die Chance hat, sich<br />

intensiv kennenzulernen und nicht<br />

nur oberflächliche Erfahrungen miteinander<br />

zu machen, bevor sie gemeinsam<br />

konfirmiert wird. Uns ist es auch<br />

wichtig, dass Maren einen weiteren<br />

Ausschnitt der Gemeinde kennenlernt;<br />

nach Kinder- und Familiengottesdienst<br />

sich nun in einem eigenen Bereich altersentsprechend<br />

wiederfindet. Und<br />

ich denke, auch wir als Eltern werden<br />

von dieser Etappe profitieren! Eine<br />

Nachbarin sprach mich unlängst an,<br />

deren beide Kinder bereits konfirmiert<br />

sind. Sie schwärmte, welch gute Zeit<br />

das auch für sie als Familie war und das<br />

hoffen wir auch für uns.<br />

Tim Hellmann,<br />

Jahrgang 1997,<br />

ist Schüler der<br />

9. Klasse und<br />

lebt mit seinen<br />

Eltern und<br />

zwei Brüdern<br />

(10 und 17)<br />

schon seit seiner<br />

Geburt in<br />

<strong>Hechtsheim</strong>. Er<br />

wurde im Jahr 2011 in unserer Gemeinde<br />

konfirmiert.<br />

War es Deine eigene Entscheidung,<br />

zur Konfirmation gehen zu wollen?<br />

Ja, unbedingt! Ich habe natürlich bei<br />

meinem älteren Bruder Jan schon<br />

viel mitbekommen, habe die Gottesdienste<br />

seiner Gruppe besucht, mir<br />

von der Gruppenfahrt erzählen lassen,<br />

dennoch habe ich mich selbst dafür<br />

entschieden. Wir waren eine relativ<br />

große Gruppe so um die 20 Jugendliche<br />

und die eineinhalb Jahre, die wir<br />

bis zur Konfirmation gemeinsam verbrachten,<br />

ließen uns fest zusammenwachsen.<br />

Natürlich kannte ich die meisten<br />

bereits aus der Schule oder vom<br />

Sport, doch man lernt sich anders kennen,<br />

es ergeben sich auch neue Kontakte<br />

mit Leuten, mit denen man nicht<br />

sofort warm war. Ich finde es wichtig,<br />

dass man neben dem Religionsunterricht<br />

noch einen anderen Zugang zu<br />

diesen Themen hat. Dabei ist unsere<br />

Klasse sogar in der glücklichen Situation,<br />

schon seit der fünften Klasse von<br />

einer ganz engagierten Religionslehrerin<br />

unterrichtet zu werden, mit der wir<br />

über brisante Themen streiten dürfen.<br />

Sie bestärkt uns in unserer eigenen<br />

Meinung, wir reden da ganz offen, gar<br />

nicht wie mit einer Lehrerin. Und auch<br />

wenn sich einige Themen überschneiden,<br />

das, was wir zu Martin Luther<br />

gehört haben beispielsweise, ist es im<br />

Konfirmandenunterricht schon noch<br />

mal ganz anders. Nicht wenige in meiner<br />

Altersklasse meinen, Kirche ist eher<br />

abschreckend, und wenn ich dann an<br />

die Sonntagsgottesdienste in meiner<br />

Kindheit mit meiner Oma denke... Ich<br />

war ich dann schon überrascht, dass<br />

Sabine Feucht-Münch so locker drauf<br />

war und uns dennoch einiges abverlangte.<br />

Woran denkst Du besonders gern zurück?<br />

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