Die Deutung des Orakels - Deutscher Wasserstoff-Verband (DWV)
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22 ISSN 1619-3350<br />
<strong>Die</strong> beiden Helmholtzzentren in Jülich und Berlin steuern<br />
ihre Expertise auf den Gebieten der Materialforschung für<br />
solare Technologien sowie für die Erzeugung von <strong>Wasserstoff</strong><br />
aus erneuerbarer Energie bei. Ein weiterer Schwerpunkt<br />
liegt auf Systemtechnologien rund um das Thema<br />
<strong>Wasserstoff</strong>. <strong>Die</strong> FAU wird ihre international anerkannte<br />
Material- und Prozessforschung für die Erforschung und<br />
Entwicklung erneuerbarer Energiesysteme in das HI ERN<br />
einbringen.<br />
Bun<strong>des</strong>forschungsministerin Prof. Johanna Wanka: „Forschung<br />
ist der Schlüssel, um die Energiewende erfolgreich<br />
zu gestalten und den Anteil erneuerbarer Energien schnell<br />
zu steigern. Das Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg hat<br />
sich mit der Materialforschung und den Speichertechnologien<br />
zwei strategisch besonders wichtige Themen vorgenommen,<br />
bei denen wir neue Erkenntnisse erwarten. Ich<br />
freue mich, dass auf diesem wichtigen Feld universitäre<br />
und außeruniversitäre Kompetenzen gebündelt werden.“<br />
<strong>Die</strong> Zusammenarbeit zwischen Jülich, Berlin und der FAU<br />
wird sich unter anderem auf gemeinsame Berufungen,<br />
Forschungsprojekte sowie den Austausch von Mitarbeitern<br />
und Studierenden auswirken. Mit dem Jahresetat von<br />
5,5 M€ sollen neben vier Professuren auch zwei Nachwuchsgruppen<br />
finanziert werden. Der neue Forschungsbau<br />
wird auf etwa 2.500 m² Labors und Büros beherbergen.<br />
(Pressemitteilung <strong>des</strong> Forschungszentrums Jülich vom 20. August 2013)<br />
Gas vom Urknall<br />
Sterne entstehen durch den Kollaps kosmischer Gaswolken,<br />
die hauptsächlich aus <strong>Wasserstoff</strong> bestehen. <strong>Die</strong>ser<br />
<strong>Wasserstoff</strong> treibt seit der Frühzeit <strong>des</strong> Universums in den<br />
Weiten <strong>des</strong> Raumes zwischen den Galaxien. Vor rund zehn<br />
Milliarden Jahren, als unser Kosmos nur rund ein Fünftel<br />
so alt war wie heute, produzierten die damaligen Protogalaxien<br />
massenweise Sterne – mehr als hundert Mal soviel<br />
wie es für heutige Galaxien typisch ist. Notwendige Vorbedingung<br />
für solche Rekordproduktion ist, dass hinreichend<br />
Nachschub an Sternen-Rohmaterial zur Verfügung steht.<br />
<strong>Die</strong>ses Wissen stammt hauptsächlich aus der Theorie.<br />
Es ist etwas ganz Anderes, das auch zu beobachten. Entsprechen<strong>des</strong><br />
Gas in den Randregionen und der unmittelbaren<br />
Umgebung einer Galaxie ist viel zu weit verdünnt, als<br />
dass es nachweisbare Mengen von Licht aussenden würde.<br />
Wenn allerdings von der Erde aus dahinter eine starke<br />
Lichtquelle (ein Quasar) steht, kann man es an seinem Absorptionsspektrum<br />
erkennen.<br />
Ergebnis einer Computersimulation.) In der zentralen Galaxie<br />
entstehen tatsächlich neue Sterne in großer Zahl -<br />
oder entstanden jedenfalls vor 11 Milliarden Jahren, als<br />
das Licht von dort auf die Reise zu uns ging.<br />
Es ließ sich sogar zeigen, dass das Gas nicht schon einmal<br />
Teil eines Sterns war. Man konnte nämlich darin Spuren<br />
von Deuterium nachweisen. Deuterium allerdings kann in<br />
Sternen nicht erzeugt werden. Im Gegenteil wird bereits<br />
existieren<strong>des</strong> Deuterium unter den dort herrschenden Bedingungen<br />
rapide zerstört. Seine Anwesenheit zeigt daher<br />
an, dass es sich wohl tatsächlich um urtümliches Gas handelt:<br />
um Materie aus den großen <strong>Wasserstoff</strong>reservoiren,<br />
die seit der Urknallphase chemisch so gut wie unverändert<br />
geblieben sind.<br />
In der Bildmitte die Galaxis, aus verschiedenen Richtungen kommt<br />
das Gas, links unten der Hintergrundquasar (Pfeil) (Quelle: MPIA)<br />
Auf diese Weise hat jetzt ein Astronomenteam vom Max-<br />
Planck-Institut für Astronomie das bislang überzeugendste<br />
Beispiel für Gas aus einem der intergalaktischen Reservoirs<br />
erbracht, das in eine Galaxie fließt. <strong>Die</strong> Galaxie ist<br />
etwa 11 Milliarden Lichtjahre entfernt. Das einströmende<br />
Gas befindet sich, nach galaktischen Maßstäben beurteilt,<br />
direkt in der Nachbarschaft, nämlich nur 190.000 Lichtjahre<br />
von der Galaxie entfernt. Es verrät seine Anwesenheit,<br />
indem es einen Teil <strong>des</strong> Lichts eines noch deutlich weiter<br />
entfernten Quasars absorbiert. (<strong>Die</strong> Abbildung ist das