Lohn- und Lohnnebenkosten - Deutsch-Baltische Handelskammer ...
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15.04.2013<br />
<strong>Lohn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Lohn</strong>nebenkosten - Lettland<br />
Arbeitskräftemangel in vielen Berufszweigen führt zu unterschiedlicher<br />
Dynamik bei <strong>Lohn</strong>steigerungen / Von Torsten Pauly<br />
Riga (gtai) - Die Konjunkturschwankungen der letzten Jahre haben sich stets schnell <strong>und</strong> stark auf<br />
den Arbeitsmarkt, die Löhne <strong>und</strong> die sonstigen Konditionen ausgewirkt. Im Jahr 2012 ist der<br />
Durchschnittsverdienst um 3,7% auf 684 Euro gestiegen. Dabei gibt es allerdings große<br />
<strong>Lohn</strong>unterschiede, da es einerseits in vielen Bereichen einen Fachkräftemangel, andererseits eine<br />
hohe Arbeitslosigkeit Geringqualifizierter gibt. (Kontaktanschriften) Weitere Informationen unter<br />
, Datenbank Länder <strong>und</strong> Märkte.<br />
http://www.gtai.de<br />
Allgemeines zum Arbeitsmarkt<br />
In den letzten Jahren hat das konjunkturelle Auf <strong>und</strong> Ab in Lettland sehr schnelle <strong>und</strong> starke<br />
Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt gezeigt. Waren vor der Krise im 4. Quartal 2007 nur 5,4% aller<br />
Erwerbsfähigen zwischen 15 <strong>und</strong> 64 Jahren ohne Arbeit, so nahm diese Rate bis zum 1.<br />
Vierteljahr 2010 auf 20,7% zu, um mit der folgenden Konjunkturerholung bis zum 3. Quartal 2012<br />
wieder auf 13,8% zurückzugehen. Allerdings gab es im letzten Vierteljahr 2012 einen leichten,<br />
saisonal bedingten Anstieg auf 14,1%. Auch der Anteil der Teilzeitstellen stieg von 6,0% (3.<br />
Quartal 2008) auf 11,1% (1. Quartal 2010), um danach auf 8,3% (4. Quartal 2012) zu sinken.<br />
Ein wichtiger Gr<strong>und</strong> hierfür ist die Konjunkturentwicklung: Hatte sich das Bruttoinlandsprodukt<br />
(BIP) 2006 <strong>und</strong> 2007 noch um real 11,2 beziehungsweise 9,6% erhöht, so ist es in den<br />
Krisenjahren 2008 (-3,3%), 2009 (-17,7%) <strong>und</strong> 2010 (-0,9%) zum insgesamt größten Rückgang in<br />
der EU gekommen. Bereits im Verlauf von 2010 haben jedoch zunächst der Außenhandel <strong>und</strong><br />
dann die Industrieproduktion, der Konsum <strong>und</strong> die Investitionen wieder angezogen, <strong>und</strong> 2011 ist<br />
die lettische Wirtschaftsleistung um real 5,5% gestiegen. Das Wachstum hat sich 2012 laut erster<br />
Berechnung auf 5,7% verstärkt, <strong>und</strong> auch 2013 soll Lettland in der Erwartung der EU-Kommission<br />
mit einem BIP-Anstieg von 3,6% der dynamischste Mitgliedsstaat sein.<br />
Dass sich Konjunkturausschläge so stark auf dem Arbeitsmarkt auswirken, liegt auch am relativ<br />
flexiblen Arbeitsrecht. Nur 9% aller Arbeitnehmer sind laut einer Eurobarometer-Erhebung<br />
gewerkschaftlich organisiert. Dazu ist die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 <strong>und</strong><br />
64 Jahren mit 1,0 Mio. Menschen gering <strong>und</strong> zudem heterogen. Etwa 61% aller Einwohner sind<br />
ethnische Letten, 27% ethnische Russen. Während der überwiegende Teil der lettischen<br />
Bevölkerung die russische Sprache gut beherrscht, gilt das für die Lettischkenntnisse der<br />
russischen Minderheit nur bedingt. Weitere 12% der Bevölkerung gehören weißrussischen,<br />
ukrainischen, polnischen, litauischen oder anderen Minderheiten an. Englisch- <strong>und</strong> teilweise<br />
<strong>Deutsch</strong>kenntnisse sind gerade bei der mittleren <strong>und</strong> jüngeren Generation weit verbreitet. Laut<br />
Eurostat waren 2007 etwa 98% der Gesamtbevölkerung des Russischen, 41% des Englischen<br />
<strong>und</strong> 18% des <strong>Deutsch</strong>en mächtig.<br />
Die geringe <strong>und</strong> heterogene erwerbsfähige Bevölkerung kann bei anziehender Konjunktur zu<br />
einem verstärkten Fachkräftemangel in gefragten Berufszweigen führen, mit der Folge<br />
wechselbereiter Arbeitnehmer <strong>und</strong> steigender Löhne in den Wachstumsbranchen. Diese
Problematik verschärft hat der Umstand, dass in den Krisenjahren vor allem Akademiker <strong>und</strong><br />
qualifizierte Facharbeiter eine Stelle in anderen EU-Ländern angetreten haben <strong>und</strong> bisher nicht<br />
zurückgekehrt sind.<br />
Andererseits finden auch in der Konjunkturerholung Menschen mit geringer oder veralteter<br />
Ausbildung insbesondere im ländlichem Raum oft keine Stelle. Waren im 4. Quartal 2008 nur<br />
24,5% aller Arbeitslosen länger als 11 Monate ohne Job, so waren es im 4. Quartal 2012 circa<br />
55,5%. Zudem gibt es große regionale Unterschiede: Lettlands Staatliche Agentur für<br />
Beschäftigung NVA (Nodarbinatibas Valsts Agentura) weist Ende 2012 für die Provinz Riga eine<br />
deutlich geringere Arbeitslosenquote (6,8%) aus als für Latgale im Osten (21,1%), Vidzeme im<br />
Norden (12,8%), Zemgale im Süden (11,7%) <strong>und</strong> Kurzeme im Westen (11,4%).<br />
Insgesamt waren laut offizieller Statistik Ende des 3. Quartals 2012 überwiegend hochqualifizierte<br />
Stellen zu besetzen. Konkret haben Arbeitgeber 738 Wissenschaftler, 795 Techniker <strong>und</strong> 284<br />
Führungskräfte gesucht, ferner 677 Verkäufer <strong>und</strong> Mitarbeiter in Dienstleistungsberufen, 249<br />
Hilfsarbeiter <strong>und</strong> 222 Personen mit einer Ausbildung im Handwerk oder verwandten Tätigkeiten.<br />
Etwas geringer war der Bedarf an Anlagen- <strong>und</strong> Maschinenbedienern (180) sowie Bürokräften<br />
(170). Hinsichtlich der Wirtschaftszweige gab es Ende des 3. Quartals 2012 die meisten statistisch<br />
erfassten Jobangebote in der öffentlichen Verwaltung (1.414), gefolgt vom Einzelhandel (690),<br />
Logistiksektor (225) <strong>und</strong> dem verarbeitenden Gewerbe (190). Die offizielle Statistik zu offenen<br />
Stellen sollte nur als grober Richtwert gesehen werden, der nicht das gesamte Spektrum abdeckt.<br />
Vielmehr ist davon auszugehen, dass in der Privatwirtschaft viele Stellen besetzt werden können,<br />
ohne die Vermittlung der offiziellen Arbeitsämter einschalten zu müssen.<br />
Die lettische Bevölkerung hat überwiegend eine weiterführende Bildung abgeschlossen, allerdings<br />
beinhaltet diese in der Regel keine Fachausbildung in den Betrieben <strong>und</strong> ist bei der mittleren <strong>und</strong><br />
älteren Generation vor oder zu Beginn der Transformation erfolgt. Laut der Volkszählung von 2011<br />
haben 22,6% der Einwohner von über 15 Jahren einen Hochschulabschluss, weitere 29,4%<br />
können einen Fachhochschul- oder vergleichbaren Titel vorweisen. Die Sek<strong>und</strong>arstufe oder eine<br />
vergleichbare Berufsausbildung haben 22,9% hinter sich gebracht. Etwa 18,0% haben eine<br />
Hauptschule oder eine einfachere Berufsqualifikation absolviert, insgesamt 6,7% haben ihre<br />
Ausbildung ohne einen solchen Abschluss abgebrochen. In Lettland bestehen Überlegungen, für<br />
Facharbeiter ein duales Ausbildungssystem nach deutschen Vorbild einzurichten, eine konkrete<br />
Einführung ist aber Anfang 2013 noch nicht absehbar.<br />
Allgemeine Arbeitsmarktdaten<br />
Bevölkerung (in 1.000) 1) 2.041,8<br />
Erwerbspersonen (Alter: 15 bis 64 Jahre; in 1.000) 2) 1.020,8<br />
Erwerbstätige (Alter: 15 bis 64 Jahre; in 1.000) 2) 876,8<br />
Arbeitslosenquote (Alter: 15 bis 64 Jahre; nach ILO-Definition; in %) 2) 14,1<br />
Analphabetenquote (in %) 3 ) 0,2<br />
Hochschulabschluss (in %) 4) 22,6<br />
durchschnittliche Wochenarbeitszeit (in St<strong>und</strong>en) 2) 38,1<br />
1) 2012; 2) 4. Quartal 2012; 3) 2003; 4) Anteil an Personen über 15 Jahren laut Volkszählung<br />
2011<br />
Quelle: Latvijas Statistika
Um passendes Personal zu finden, werden Onlinestellenbörsen immer häufiger genutzt <strong>und</strong> nur<br />
einzelne Stellenausschreibungen findet man noch in Zeitungen, hauptsächlich für Führungskräfte.<br />
Die meisten Stellenangebote sind in den Wirtschaftsblättern Dienas Bizness (auf Lettisch), Bisnes<br />
& Baltija (Russisch) <strong>und</strong> in der führenden Tageszeitung Diena zu finden, seltener in den<br />
Tageszeitungen Neatkariga <strong>und</strong> Latvijas Avize. Zu den wichtigsten Onlinestellenbörsen zählen http://www.cv.lv<br />
, http://www.workingday.lv, http://www.cvmarket.lv, http://www.vakance.lv <strong>und</strong><br />
http://www.e-darbs.lv. Auch die staatliche Arbeitsagentur NVA unterhält eine elektronische<br />
Stellenbörse unter<br />
http://cvvp.nva.gov.lv.<br />
Darüber hinaus schalten Unternehmen insbesondere beim Besetzen von Führungspositionen<br />
sowie bei der Suche nach spezialisierten Fachkräften häufiger Personalagenturen ein. Es waren in<br />
der Vergangenheit in erster Linie ausländische Unternehmen <strong>und</strong> solche des verarbeitenden<br />
Gewerbes, die diese Dienste in Anspruch genommen haben. In Riga befinden sich zahlreiche<br />
lettische wie internationale Agenturen. Die Dienstleistungen reichen vom Platzieren einer<br />
Stellenanzeige über die Vorauswahl <strong>und</strong> Eignungstests der Bewerber bis hin zum Organisieren<br />
von Vorstellungsgesprächen <strong>und</strong> zum Vorbereiten der Arbeitsverträge. Die meisten dieser<br />
Personalagenturen betreiben Datenbanken, in denen die Profile von Arbeitsuchenden gespeichert<br />
sind. Auch das Büro Riga der <strong>Deutsch</strong>-<strong>Baltische</strong>n <strong>Handelskammer</strong> in Estland, Lettland, Litauen<br />
hilft bei der Suche nach Fachpersonal.<br />
Löhne <strong>und</strong> Gehälter<br />
Mit den jeweiligen Konjunkturschwankungen in den letzten Jahren haben sich auch die Löhne<br />
verändert. Hatte der Arbeitskräftemangel in den Boomjahren vor der Krise zu jährlichen<br />
Reallohnsteigerungen von 9,7% (2005), 15,6% (2006), 19,9% (2007) <strong>und</strong> 6,2% (2008) geführt, so<br />
haben die Jahre 2009 <strong>und</strong> 2010 Rückgänge um 5,6 beziehungsweise 6,5% gebracht. Im ersten<br />
vollen Jahr des Aufschwungs 2011 haben die Reallöhne noch fast stagniert (+0,1%). Im Jahr 2012<br />
waren die Brutto- <strong>und</strong> Nettolöhne nominal um 3,7 beziehungsweise 3,9% höher als 2011. Die<br />
Inflation war 2012 mit 2,3% geringer. Für 2013 prognostiziert die EU-Kommission einen<br />
Verdienstzuwachs um 2,6%, während die Preise um 2,1% anziehen sollen. Der<br />
Arbeitskräftemangel in vielen Berufszweigen einerseits <strong>und</strong> die strukturelle Arbeitslosigkeit<br />
andererseits lassen bei den <strong>Lohn</strong>steigerungen aber eine sehr unterschiedliche Dynamik je nach<br />
Qualifikation erwarten.<br />
Entwicklung der durchschnittlichen Monatslöhne<br />
2010 2011 2012<br />
brutto (in Lats; Ls)*) 445 464 481<br />
brutto (in Euro) 633 660 684<br />
nominale Veränderung (in % auf Ls-Basis) -3,5 4,4 3,7<br />
netto (in Ls) 316 330 343<br />
netto (in Euro) 450 470 488<br />
nominale Veränderung (in % auf Ls-Basis) -7,5 4,5 3,9<br />
*) seit 1.1.05 Festkurs: 1 Euro = 0,7028 Lat<br />
Quelle: Latvijas Statistika<br />
In regionaler Hinsicht gibt es eine Verdienstkluft zwischen der Stadt Riga <strong>und</strong> den übrigen<br />
Landesteilen. Dabei ist in den Gebieten jenseits der Hauptstadtregion ein sich verstärkendes
West-Ost-Gefälle zu beobachten. Die Bruttolöhne lagen 2012 nur in der Hauptstadt um 13,7%<br />
über dem lettischen Mittelwert. Dagegen war das Niveau in der Provinz Riga um 5,1% geringer als<br />
im Landesschnitt <strong>und</strong> im westlichen Kurzeme um 12,6%, im südlichen Zemgale um 16,4%, im<br />
nördlichen Vidzeme um 22,8% <strong>und</strong> im östlichen Latgale sogar um 30,6% niedriger. Dabei sind die<br />
Löhne zuletzt in Kurzeme, Zemgale <strong>und</strong> der Region Riga mehr gestiegen als im Landesschnitt, in<br />
der Stadt Riga, Vidzeme <strong>und</strong> Latgale dagegen weniger.<br />
Durchschnittliche Bruttomonatslöhne nach Regionen (Angaben in Euro; Veränderung in %)<br />
2010 2011 2012 Veränderung<br />
Landesdurchschnitt 633 660 684 3,7<br />
Riga (Hauptstadt) 724 757 778 2,8<br />
Pieriga (Region Riga) 602 622 649 4,3<br />
Kurzeme (West-Lettland) 544 559 598 6,9<br />
Zemgale (Süd-Lettland) 508 546 572 4,7<br />
Vidzeme (Nord-Lettland) 485 518 528 1,9<br />
Latgale (Ost-Lettland) 440 468 475 1,5<br />
Quelle: Latvijas Statistika<br />
Bei den Arbeitskosten pro St<strong>und</strong>e lag Lettland 2010 laut neuesten Zahlen von Eurostat mit 5,23<br />
Euro EU-weit auf einem der hinteren Plätze. Die Löhne in den baltischen Nachbarländern Estland<br />
(7,34 Euro) <strong>und</strong> Litauen (5,39 Euro) waren höher. Die Arbeitsproduktivität hat sich in Lettland in<br />
den letzten Jahren kontinuierlich erhöht, bleibt aber noch hinter den Mittelwerten nicht nur der EU,<br />
sondern auch der baltischen Nachbarländer zurück. Im Jahr 2011 hat die Produktivität eines<br />
lettischen Beschäftigten 62% des EU-Durchschnitts erreicht. In Litauen lag die entsprechende<br />
Rate bei 65% <strong>und</strong> in Estland bei 68%. Allerdings hat sich Lettlands Quote gegenüber 2000 (40%)<br />
<strong>und</strong> im Vergleich zum letzten Krisenjahr 2010 (54%) stark verbessert. Der jüngste kräftige Anstieg<br />
ist auch der nach unten korrigierten Beschäftigtenzahl geschuldet.<br />
Im verarbeitenden Gewerbe war der monatliche Bruttolohn 2012 mit 635 Euro niedriger als im<br />
Schnitt aller Wirtschaftszweige. Dabei haben die Arbeitnehmer am besten in der Pharmaindustrie,<br />
der Erzeugung von Baustoffen, der Getränkeherstellung <strong>und</strong> der Elektronik- <strong>und</strong> Optikfertigung<br />
verdient. Die niedrigsten Bruttolöhne gab es in der Herstellung von Bekleidung, der<br />
Lederverarbeitung, der Möbelfertigung <strong>und</strong> der Nahrungsmittelindustrie. Mit die höchsten Löhne<br />
wurden darüber hinaus im Transportgewerbe in der Luft <strong>und</strong> zu Wasser, dem Finanz- <strong>und</strong><br />
Versicherungswesen, der IKT-Branche, der Werbung, der Forschung <strong>und</strong> Entwicklung <strong>und</strong> dem<br />
Energiesektor gezahlt.<br />
Durchschnittliche Bruttomonatslöhne nach Branchen<br />
2011 (in Ls) 2012 (in Ls) 2012 (in Euro) Veränd. (in %)<br />
insgesamt 464 481 684 3,7<br />
Landwirtschaft 374 389 553 4,0<br />
Forstwirtschaft 546 528 751 -3,3<br />
Bergbau 518 513 730 -1,0<br />
verarbeitendes Gewerbe 426 446 635 4,7<br />
.Nahrungsmittel 362 372 529 2,8
.Getränke 642 633 901 1,4<br />
.Textilien 372 377 536 1,3<br />
.Bekleidung 292 290 413 -0,7<br />
.Leder 294 303 431 3,1<br />
.Holzverarbeitung 414 418 595 1,0<br />
.Papier u. Pappe 517 507 721 -1,9<br />
.Chemie 449 474 674 5,6<br />
.Arzneimittel 714 749 1.066 4,9<br />
.Gummi u. Kunststoffe 404 416 592 3,0<br />
.Baustoffe 560 636 905 13,6<br />
.Metallbearbeitung 478 555 790 16,1<br />
.Metallverarbeitung 456 485 690 6,4<br />
.EDV, Elektronik, Optik 595 624 888 4,9<br />
.Elektrotechnik 557 582 828 4,5<br />
.Maschinenbau 478 542 771 13,4<br />
.Kfz-Industrie 615 610 868 -0,8<br />
.Möbel 313 329 468 5,1<br />
.Wartung v. Maschinen 532 554 788 4,1<br />
Energie- u. Gasversorgung 668 701 997 4,9<br />
Wasserversorgung, Abwasserbehandlung,<br />
Abfallwirtschaft<br />
481 498 709 3,5<br />
Bauwirtschaft 437 446 635 2,1<br />
.Hochbau 413 416 592 0,7<br />
.Tiefbau 573 592 842 3,3<br />
.Spezialbau 353 366 521 3,7<br />
Großhandel 542 567 807 4,6<br />
Einzelhandel 320 333 474 4,1<br />
Transport u. Logistik 504 543 773 7,7<br />
.zu Lande 397 415 590 4,5<br />
.zu Wasser 825 836 1.189 1,3<br />
.in der Luft 1.141 1.682 2.393 47,4<br />
.Lager, Logistik 646 688 979 6,5<br />
.Post-, Kurierdienste 312 325 462 4,2<br />
Hotel- u. Gaststättengewerbe 300 312 444 4,0<br />
IT u. Telekommunikation 779 788 1.121 1,2<br />
Finanz- u. Versicherungswesen 966 1.005 1.430 4,0
Immobilienbranche 399 414 589 3,8<br />
Rechtsberatung, Buchhaltung 506 531 756 4,9<br />
Consulting 627 638 908 1,8<br />
Architektur- u. Ingenieursleistungen 590 598 851 1,4<br />
Forschung u. Entwicklung 708 727 1.034 2,7<br />
Werbung, Marktforschung 698 728 1.036 4,3<br />
Leasing 498 552 785 10,8<br />
Personalservice 646 502 714 -22,3<br />
Sicherheit 332 335 477 0,9<br />
Gebäudeservice, Landschaftspflege 416 429 610 3,1<br />
Öffentliche Verwaltung, Militär u.<br />
Sozialversicherung<br />
547 573 815 4,8<br />
Bildung 401 407 579 1,5<br />
Ges<strong>und</strong>heits- u. Sozialwesen 440 450 640 2,3<br />
Kunst, Unterhaltung u. Erholung 388 397 565 2,3<br />
andere Dienstleistungen 383 402 572 5,0<br />
Quelle: Latvijas Statistika<br />
In Lettland gibt es einen gesetzlichen Mindestlohn, der bei monatlich 200 Lats oder 286 Euro liegt.<br />
Anfang 2013 erwägte die Regierung eine Anhebung auf 225 Lats (320 Euro) für 2014. Den<br />
Mindestlohn bezogen im Dezember 2012 laut Statistikamt 26,8% aller männlichen <strong>und</strong> 25,6% aller<br />
weiblichen Beschäftigten. Landeskennern zufolge soll es in Lettlands Privatwirtschaft nicht<br />
unüblich sein, die gegenüber der Steuer <strong>und</strong> der Sozialversicherung ausgewiesenen Löhne <strong>und</strong><br />
Gehälter durch inoffizielle Zahlungen aufzubessern. Daher können die tatsächlich verdienten<br />
Summen von den vom Statistikamt ausgewiesenen Bruttolöhnen nach oben abweichen. Auch in<br />
den Krisenjahren sollen offizielle <strong>Lohn</strong>summen teilweise durch inoffizielle Zahlungen ersetzt<br />
worden sein, was den statistisch ausgewiesenen Rückgang bei den Bruttolöhnen teilweise<br />
relativieren kann.<br />
Prämien, Provisionen, Zusatzleistungen<br />
Die Veränderungen in der Wirtschaftslage <strong>und</strong> auf dem Arbeitsmarkt haben sich auch auf die<br />
Prämien, Provisionen <strong>und</strong> Zusatzleistungen ausgewirkt. Waren Einstellungen bis 2008 oft nur über<br />
großzügige Gehaltspakete erreichbar, so hat sich das in der Krise rasch geändert. Die verbesserte<br />
Verhandlungsposition der Arbeitgeber hat geldwerte Vorteile beziehungsweise andere<br />
Zusatzleistungen stark verringert. Viele Firmenwagen, dienstlichen Mobiltelefone oder Laptops<br />
wurden abgeschafft <strong>und</strong> ihre private Nutzung 2010 auch mit einer Steuer belegt. Zudem schließen<br />
weniger Unternehmen private Krankenversicherungen in die Gehaltspakete ein. Zwar können<br />
Beschäftigte in der Regel von günstigen Tarifen der Rahmenvereinbarungen Gebrauch machen,<br />
doch müssen sie die Beiträge komplett oder teilweise selbst tragen. Auch die vor der Krise<br />
verbreiteten 13. oder 14. Monatsgehälter sind weniger gängig.<br />
Andererseits ist es bei entsprechenden Positionen mitunter auch zu stärkeren<br />
Sondergratifikationen gekommen, die an das Erreichen konkreter Zielvereinbarungen gekoppelt<br />
sind. Mitarbeiter wurden in der Krise mitunter nicht mehr direkt in einem Unternehmen eingestellt,<br />
sondern haben einen sogenannten Unternehmensvertrag abgeschlossen. Dieser sieht vor, dass
der Mitarbeiter selbst für die Zahlung aller Steuern <strong>und</strong> Sozialabgaben verantwortlich ist <strong>und</strong> von<br />
dem Vertragspartner, der eigentlich sein Arbeitgeber ist, ein Bruttogehalt beziehungsweise eine<br />
Provision erhält.<br />
Wo im Aufschwung die Nachfrage nach bestimmten Qualifikationen das Angebot an Arbeitskräften<br />
zum Teil wieder deutlich übersteigt, gewinnen die zuvor reduzierten Zusatzleistungen bei<br />
gefragten Berufszweigen an Bedeutung. Inwieweit sich dieser Trend fortsetzt, hängt vom weiteren<br />
Konjunkturverlauf <strong>und</strong> von der jeweiligen konkreten Nachfrage nach bestimmten Qualifikationen<br />
ab.<br />
Sozialversicherungsbeiträge<br />
Alle lettischen Arbeitsverträge unterliegen der Sozialversicherungspflicht. Der Beitragssatz der<br />
Sozialsteuer ist auf 35,09% des Bruttolohnes festgelegt. Mit 24,09% des Bruttolohnes hat der<br />
Arbeitgeber den größeren Anteil an dieser Steuer aufzubringen, während auf den Arbeitnehmer<br />
die verbleibenden 11,0% entfallen. Die Steuer wird in ein Sozialversicherungsbudget eingezahlt,<br />
aus dem Zahlungen für Krankheit, Arbeitslosigkeit, Renten, Schwangerschaft <strong>und</strong> andere soziale<br />
Angelegenheiten vorgenommen werden.<br />
Beitragssätze für die Sozialversicherung 2013 (Normalfall; in % der Bemessungsgr<strong>und</strong>lage)<br />
Posten<br />
Satz<br />
Rentenversicherung 26,74<br />
Arbeitslosenversicherung 1,50<br />
Arbeitsunfallversicherung 0,41<br />
Invaliditätsversicherung 3,16<br />
Abgabe für <strong>Lohn</strong>fortzahlung im Krankheitsfall <strong>und</strong> Mutterschutz 2,28<br />
Elternversicherung 1,00<br />
Sozialversicherung insgesamt 35,09<br />
davon:<br />
.Arbeitgeber 24,09<br />
.Arbeitnehmer 11,00<br />
Quelle: Regierungsverordnung Nr. 1.026 vom 27.12.11, Latvijas Vestnesis (<br />
)<br />
http://www.likumi.lv<br />
Arbeitsrecht<br />
Gesetzliche Regelungen 2013 auf einen Blick<br />
Vergütung<br />
Mindestlohn<br />
Wochenarbeitszeit<br />
Zulässige Überst<strong>und</strong>en<br />
Gesetzliche Feiertage<br />
Urlaubsanspruch<br />
<strong>Lohn</strong>fortzahlung im<br />
Krankheitsfall (durch den<br />
Arbeitgeber<br />
zumeist freie Vereinbarung, selten durch Kollektivverträge geregelt<br />
200 Ls im Monat; 1,19 Ls pro St<strong>und</strong>e<br />
regulär 40 St<strong>und</strong>en bei Fünf-Tage-Woche<br />
maximal 144 St<strong>und</strong>en innerhalb eines Zeitraums von vier Monaten<br />
15 Tage<br />
nicht weniger als vier Kalenderwochen<br />
2. bis 3. Krankheitstag 75% des durchschnittlichen Bruttoeinkommens; 4. bis 10.<br />
Krankheitstag 80% des Bruttoeinkommens *)
Probezeit<br />
3 Monate<br />
*) ab dem 11. Krankheitstag Anspruch auf (staatliches) Krankengeld (80% des<br />
versicherungspflichtigen Bruttoeinkommens, aber nicht mehr als 11,51 Ls plus 50% des 11,51 Ls<br />
übersteigenden <strong>Lohn</strong>s) für maximal 26 Wochen - gerechnet ab dem ersten Tag der<br />
kontinuierlichen Arbeitsunfähigkeit - beziehungsweise für maximal 52 Wochen innerhalb eines<br />
Zeitraums von drei Jahren, wenn die Arbeitsunfähigkeit in Intervallen auftritt<br />
Für Überst<strong>und</strong>en ist eine schriftliche Vereinbarung zwischen Arbeitgeber <strong>und</strong> -nehmer nötig. Von<br />
dieser Regelung kann nur dann abgewichen werden, wenn sie durch bestimmte Umstände wie<br />
zum Beispiel höhere Gewalt begründet sind. Sollen derart begründete Überst<strong>und</strong>en an mehr als<br />
sechs aufeinander folgenden Tagen angeordnet werden, ist dafür vom Arbeitgeber eine<br />
Genehmigung bei der Staatlichen Arbeitsinspektion (Valsts darba inspekcija) einzuholen, es sei<br />
denn eine Wiederholung dessen ist nicht zu erwarten. Das Ableisten von Überst<strong>und</strong>en durch<br />
arbeitstätige Personen unter 18 Jahren ist gesetzlich verboten. Schwangere Frauen, Frauen ein<br />
Jahr nach der Geburt eines Kindes beziehungsweise stillende Mütter können für Überst<strong>und</strong>en<br />
herangezogen werden, wenn diese ihr schriftliches Einverständnis gegeben haben.<br />
Laut Gesetz sind Überst<strong>und</strong>en mit Zuschlägen von mindestens 100% des vereinbarten St<strong>und</strong>en-,<br />
Tages- oder Stücklohns zu vergüten. Für Nachtarbeit sind Zuschläge von mindestens 50%<br />
vorgeschrieben. Arbeit während eines öffentlichen Feiertages muss durch einen freien Tag oder<br />
100% mehr <strong>Lohn</strong> ausgeglichen werden. Arbeit während eigentlich freien Tagen muss durch einen<br />
freien Tag ausgeglichen werden.<br />
Rechtsgr<strong>und</strong>lagen<br />
Das Individualarbeitsrecht beruht im Wesentlichen auf dem am 1.6.02 in Kraft getretenen<br />
lettischen Arbeitsgesetz (Darba likums) vom 20.6.01. Seitdem ist dieses Gesetz bis März 2013<br />
insgesamt elf Revisionen unterzogen worden. Die vorläufig letzte Novelle des<br />
Arbeitsgesetzbuches vom 21.6.12 ist seit 25.7.12 in Kraft.<br />
In der letzten Revision aus dem Jahre 2012 wurde eine Regelung aufgenommen, wonach<br />
Stellenanzeigen keine bestimmten Sprachkenntnisse als Voraussetzungen einer Bewerbung<br />
vorsehen dürfen, es sei denn, die Kenntnis der Fremdsprache ist für die Ausübung der Tätigkeit<br />
zwingend erforderlich. Durch diese Vorschrift soll die Durchsetzung des (europarechtlich<br />
determinierten) Gleichbehandlungsgebots bereits im Rahmen des Einstellungsprozesses gefördert<br />
werden.<br />
Vertragsabschluss<br />
Gemäß den entsprechenden Regelungen des Arbeitsgesetzes begründen Arbeitgeber <strong>und</strong> -<br />
nehmer ihr Arbeitsverhältnis mit einem Arbeitsvertrag in schriftlicher Form. Darin sollten zumindest<br />
folgende Angaben enthalten sein:<br />
- Angaben zu den Vertragsparteien (Name, Vorname, Adresse des Arbeitnehmers sowie Name,<br />
Vorname, ID Nummer (Personas kods), Unternehmensname, Registrierungsnummer des<br />
Unternehmens <strong>und</strong> Adresse des Arbeitgebers);<br />
- das Datum, mit dem das Arbeitsverhältnis wirksam wird;<br />
- Dauer des Arbeitsverhältnisses, für den Fall, dass es sich um ein befristetes Arbeitsverhältnis<br />
handelt;
- Arbeitsort beziehungsweise, wenn die Arbeit nicht an einem festgelegten Ort geleistet wird, muss<br />
festgehalten werden, dass der Arbeitnehmer an verschiedenen Orten beschäftigt werden kann;<br />
- Berufsbezeichnung des Arbeitnehmers entsprechend der Berufsklassifikation <strong>und</strong> allgemeine<br />
Tätigkeitsbeschreibung;<br />
- <strong>Lohn</strong>- beziehungsweise Gehaltshöhe sowie Auszahlungszeitpunkt;<br />
- Urlaubsanspruch;<br />
- Kündigungsfristen;<br />
- Tarifvertrag <strong>und</strong> Arbeitsordnung.<br />
Arbeitsverträge können für bestimmte oder unbestimmte Dauer geschlossen werden, wobei<br />
Letzteres die gesetzliche Regel darstellt. Befristungen, die für bestimmte kurzfristig angelegte<br />
Arbeiten vereinbart werden können, sind auf einen Zeitraum von maximal drei Jahren beschränkt,<br />
wobei mögliche Vertragsverlängerungen bereits eingeschlossen sind. Von der Verlängerung eines<br />
bestehenden, befristeten Vertrags ist auch dann auszugehen, wenn das Vertragsverhältnis<br />
zwischen Arbeitgeber <strong>und</strong> -nehmer nicht mehr als 30 aufeinander folgende Tage unterbrochen<br />
gewesen ist.<br />
Die Vereinbarung einer Probezeit ist maximal für die Dauer von drei Monaten zulässig, wovon in<br />
aller Regel in der Praxis Gebrauch gemacht wird. Krankheiten <strong>und</strong> ähnliche Fehlzeiten des in der<br />
Probezeit befindlichen Arbeitnehmers werden laut Arbeitsgesetz nicht auf die Probezeit<br />
angerechnet. Beim Eingehen eines Vertragsverhältnisses mit Personen, die das 18. Lebensjahr<br />
noch nicht vollendet haben, ist das Vereinbaren einer Probezeit generell nicht statthaft.<br />
Vertragsbeendigung<br />
Während der Probezeit besteht für beide Vertragsparteien jederzeit die Möglichkeit zur Kündigung<br />
ohne Angabe von Gründen. Dabei gilt eine Frist von drei Tagen. Nach Ablauf der Probezeit beträgt<br />
die Frist für eine durch Arbeitnehmer ausgesprochene ordentliche Kündigung eines unbefristeten<br />
Vertrages einen Monat. Die Kündigung muss schriftlich erfolgen.<br />
Für den Arbeitgeber beträgt die Kündigungsfrist generell ebenfalls einen Monat, zehn Tage oder<br />
fristlos, abhängig vom Kündigungsgr<strong>und</strong>. Eine Kündigung ist nur aus gesetzlich festgeschriebenen<br />
Gründen zulässig. Darunter fallen zum Beispiel schwerwiegende Verletzungen des Arbeitsvertrags<br />
oder der Arbeitsvorschriften, das Arbeiten unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen, das<br />
erwiesene Fehlen der für das Ausüben der Tätigkeit benötigten beruflichen Qualifikation,<br />
allgemeine Stelleneinsparungen oder die Liquidierung des Unternehmens. Bei einer Reihe dieser<br />
Gründe ist vor dem Aussprechen der Kündigung eine schriftliche Stellungnahme von Seiten des<br />
Arbeitnehmers einzuholen. Die Kündigung durch den Arbeitgeber hat ebenfalls schriftlich zu<br />
erfolgen <strong>und</strong> muss explizit den Gr<strong>und</strong> für diesen Schritt enthalten.<br />
Eine ordentliche Kündigung ist auch möglich, wenn sich eine durch Krankheit bedingte<br />
Abwesenheit des Arbeitnehmers innerhalb eines Jahres ununterbrochen über einen Zeitraum von<br />
mehr als sechs Monaten oder mit Unterbrechungen innerhalb eines Zeitraums von drei Jahren auf<br />
mehr als ein Jahr beläuft.<br />
Je nachdem, wie schwerwiegend die für die Kündigung vorgebrachten Gründe sind, kann sich die<br />
vom Arbeitgeber einzuhaltende Kündigungsfrist verringern. So lässt das Gesetz zum Beispiel bei<br />
Missbrauch von Alkohol oder Drogen am Arbeitsplatz eine fristlose Kündigung zu. Andererseits
können zum Beispiel schwerwiegende Verstöße gegen den Arbeitsvertrag oder die<br />
Arbeitsvorschriften die Kündigungsfrist auf zehn Tage verkürzen. Einen recht weit gefassten<br />
Kündigungsschutz genießen Schwangere, Mütter mit einem Kind, das das erste Lebensjahr noch<br />
nicht vollendet hat, stillende Mütter während der gesamten Stillperiode sowie behinderte<br />
Arbeitnehmer. Bei größer angelegten Entlassungsmaßnahmen ist der Arbeitgeber verpflichtet,<br />
mindestens 45 Tage im Voraus die Staatliche Agentur für Beschäftigung (NVA) <strong>und</strong> die<br />
kommunalen Behörden schriftlich darüber zu informieren.<br />
Zu den Bedingungen, die eine Kündigung rechtmäßig werden lassen, zählt außerdem, dass diese<br />
nur im Beisein des Arbeitnehmers ausgesprochen werden kann. Insbesondere in der jüngeren<br />
Vergangenheit erwachsen nicht wenigen Unternehmen aus dieser Regelung spürbare Probleme.<br />
Denn vor dem Hintergr<strong>und</strong>, dass immer mehr Lettinnen <strong>und</strong> Letten im Ausland arbeiten, ohne ihr<br />
in Lettland bestehendes Arbeitsverhältnis ordnungsgemäß aufgelöst zu haben, sind die<br />
Arbeitgeber gezwungen, diese sogenannten toten Seelen weiterhin auf ihrer "payroll" zu behalten.<br />
Eindeutig ist geregelt, wann eine Abfindung zu zahlen ist <strong>und</strong> wie hoch diese auszufallen hat. So<br />
ist dem Arbeitnehmer auch dann eine Abfindung zu zahlen, wenn dieser für die seinerseits<br />
ausgesprochene Kündigung einen "guten Gr<strong>und</strong>" anzuführen hat. Außerdem fallen Abfindungen<br />
an, wenn die vom Arbeitgeber ausgesprochene Kündigung nicht auf ein Fehlverhalten des<br />
Arbeitnehmers in irgendeiner Form zurückgeht. Insofern per Kollektivvertrag oder individuellem<br />
Arbeitsvertrag keine höheren Abfindungen vereinbart sind, richtet sich deren Höhe nach der Länge<br />
der Betriebszugehörigkeit <strong>und</strong> variiert zwischen einem durchschnittlichen Monatsgehalt (weniger<br />
als fünf Jahre) <strong>und</strong> vier durchschnittlichen Monatsgehältern (20 Jahre <strong>und</strong> mehr).<br />
Kontaktanschriften:<br />
Staatliche Ministerien <strong>und</strong> Stellen<br />
Wohlfahrtsministerium (Labklajibas ministrija)<br />
Skolas iela 28; 1331 Riga<br />
Tel.: 00371/67-02 16 00; Fax: -27 64 45<br />
E-Mail: lm@lm.gov.lv; Internet: http://www.lm.gov.lv<br />
Staatliche Agentur für Sozialversicherung VSAA<br />
(Valsts socialas apdrosinasanas agentura)<br />
Lacplesa iela 70a; 1011 Riga<br />
Tel.: 00371/67 01 18-38, Fax: -14<br />
E-Mail: vsaa@vsaa.lv; Internet: http://www.vsaa.lv<br />
Staatliche Beschäftigungsagentur NVA (Nodarbinatibas Valsts Agentura)<br />
K. Valdemara iela 38 k-1; 1010 Riga<br />
Tel. <strong>und</strong> Fax: 00371/67 02 18 06
E-Mail: nva@nva.gov.lv; Internet: http://www.nva.lv<br />
Verbände, Kammer<br />
Lettischer Arbeitgeberverband LDDK (Latvijas Darba deveju konfederacija)<br />
Baznicas iela 25-3; 1010 Riga<br />
Tel.: 00371/67 22-51 62; Fax: -44 69<br />
E-Mail: lddk@lddk.lv; Internet: http://www.lddk.lv<br />
Lettischer Verband der Freien Gewerkschaften LBAS<br />
(Latvijas Brivo arodbiedribu savieniba)<br />
Bruninieku iela 29/31; 1001 Riga<br />
Tel.: 00371/67 27-03 51; Fax: -66 49<br />
E-Mail: lbas@lbas.lv; Internet: http://www.lbas.lv<br />
<strong>Deutsch</strong>-<strong>Baltische</strong> <strong>Handelskammer</strong> in Lettland<br />
Kronvalda bulvaris 3-12; 1010 Riga<br />
Tel.: 00371/67-32 07 18; Fax: -83 04 78<br />
E-Mail: info.lv@ahk-balt.org; Internet: http://www.ahk-balt.org<br />
Personalvermittlung, Beratung<br />
bnt Klauberg Krauklis ZAB<br />
Alberta iela 13; 1010 Riga<br />
Tel.: 00371/67 77 05-04; Fax: -27<br />
E-Mail: info.lv@bnt.eu; Internet: http://www.bnt.eu<br />
Executive Search Baltics<br />
Smilsu iela 18; 1050 Riga<br />
Tel.: 00371/67 21 04-08; Fax: -22<br />
E-Mail: riga@amrop.com; Internet: http://www.amrop.lv<br />
Fontes Latvija
Brivibas iela 43; 1010 Riga<br />
Tel.: 00371/67 84 61-51; Fax: -52<br />
E-Mail: fontes@fontes.lv; Internet: http://www.fontes.lv<br />
Eiro Personals<br />
Krisjana Barona iela 5; 1050 Riga<br />
Tel.: 00371/67 32 42-12; Fax: -13<br />
E-Mail: eiropersonals@eiropersonals.lv; Internet: http://www.eiropersonals.lv<br />
Mercuri Urval<br />
Brivibas iela 40-27; 1050 Riga<br />
Tel.: 00371/67 50 54-61; Fax: -62<br />
E-Mail: contact.lv@mercuriurval.com; Internet: http://www.mercuriurval.com<br />
RMS-recruitment<br />
Elizabetes iela 45/47; 1010 Riga<br />
Tel.: 00371/67 33 18 13; Fax: -67 33 43 50<br />
E-Mail: recruitment@rms.lv; Internet: http://www.rms.lv<br />
Ariko ReServ<br />
K. Barona iela 13/15; 1011 Riga<br />
Tel.: 00371/67 36 51-51; Fax: -50<br />
E-Mail: ariko@ariko.lv; Internet: http://www.ariko.lv<br />
Prime Recruitment<br />
K. Valdemara iela 34-9; 1010 Riga<br />
Tel.: 00371/67 28-47 43; Fax: -75 18<br />
E-Mail: office@prime.lv; Internet: http://www.prime.lv<br />
Pedersen & Partners<br />
Pulkveza Brieza iela 9/1-1; 1010 Riga
Tel.: 00371/67 32 48-71; Fax: -72<br />
E-Mail: riga@pedersenandpartners.com; Internet: http://www.pedersenandpartners.com<br />
Talentor Latvia<br />
Vidus iela 11-17; 1010 Riga<br />
Tel.: 00371/67-32 42 55; Fax: -35 06 96<br />
E-Mail: info.latvia@talentor.com; Internet: http://www.talentor.lv<br />
Working Day Latvia<br />
Terbatas iela 53-10; 1011 Riga<br />
Tel.: 00371/67-80 33 66; Fax: -29 02 22<br />
E-Mail: birojs@workingday.lv; Internet: http://www.workingday.lv<br />
I-Work Latvia<br />
Terbatas iela 32, 1011 Riga<br />
Tel.: 00371/67 27 88-06, -07<br />
E-Mail: info@i-work.lv; Internet: http://www.i-work.lv<br />
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