Hedwigsbote - St. Hedwigs-Kathedrale
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Zur Ausstellungseröffnung der<br />
„Botschaften“ der Schülerinnen und<br />
Schüler der Katholischen Schule <strong>St</strong>.<br />
Marien (KSSM).<br />
Ein Beitrag von M. Loosen-Krämer, Fachleiterin<br />
Kunst an der KSSM.<br />
„Liebe Gäste! Was zeigen wir Ihnen<br />
hier? Kunst? Was soll das sein?<br />
1. Kunst ist spielerisch, bunt, phantastisch<br />
wie die starken Filzstiftzeichnungen<br />
der 7. Klasse.<br />
2. Kunst ist dokumentarisch. Sie zeigt die<br />
Realität allerdings nicht 1 zu 1, sondern<br />
verwandelt sie in subjektive Sichtweisen,<br />
oder in abstrahierte Form-Farbe-Material-<br />
Gebilde , die metaphorisch Welt widerspiegeln.<br />
Davon zeugen die Buchobjekte<br />
der 9. Klasse.<br />
3. Kunst ist etwas Schwebendes, nicht<br />
Festgelegtes, etwas Geahntes, noch nicht<br />
begrifflich Gefasstes, wie zum Beispiel die<br />
filigranen Mobiles aus Peddigrohr aus<br />
der 8. Klasse.<br />
4. Kunst ist etwas, was einen anstrengt,<br />
auch physisch, was Ausdauer und Biss<br />
verlangt, Muskelkraft, aber auch Einfühlungsvermögen<br />
und formende Geisteskraft.<br />
Sehen Sie sich die Holzskulpturen<br />
der 9. Klasse an!<br />
5. Kunst nimmt Zukunft vorweg, denkt<br />
voraus, lässt zu, dass man sich ausprobiert,<br />
dass man sich entwirft. Dort hängen<br />
die Kopfgeburten der 11. Klasse.<br />
6. Kunst ist etwas Atmosphärisches, ist<br />
leicht oder dramatisch, eine blaue Ferne,<br />
die berückend ist, oder eine dunkle Wolke,<br />
die droht. Die Wolkenbilder der<br />
10. Klasse geben davon eine Ahnung.<br />
7. Kunst ist vor allem Farbe. Das sieht<br />
man überall hier, besonders an den gemalten<br />
Landschaften und am Ausstellungsplakat,<br />
beides in der 12. Klasse<br />
entstanden. Paul Klee sagte: „Die Farbe<br />
hat mich. Das ist der glücklichen <strong>St</strong>unde<br />
Sinn: Ich und die Farben sind eins.“ Ich<br />
vermute, dass es unseren Schülern auch<br />
manchmal so ergeht.<br />
Welchen Part haben die Kunstlehrer in<br />
diesem „Spiel“?<br />
Einerseits müssen sie zulassen können,<br />
d.h. zulassen, dass Kunst ungestüm, experimentell<br />
und individuell ist. Anders als<br />
z. B. Mathelehrer können Kunstlehrer das<br />
zulassen, zumindest manchmal. Am besten<br />
funktioniert das mit dem Hilfsmittel<br />
Farbe: Farbe ist pädagogische Verführung,<br />
ein Hauptreiz. Als zweites Lockmittel<br />
möchte ich das Material nennen, Holz,<br />
Ton, Gips etc.<br />
Aber andererseits achten Lehrer auch<br />
darauf, dass etwas Geordnetes, Kompo-<br />
—————————————————————————————————-—–- August/September 2013<br />
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