Juli - Bad Muskau
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MUSKAUER ANZEIGER NR. 275 VOM 15. JULI 2013<br />
9<br />
Familiengottesdienst zum Schulanfang im<br />
Jahr 2008: Sohn Hans-Albrecht und sein<br />
Freund Dominik haben eine Zuckertüte<br />
von der Kirchgemeinde bekommen.<br />
2009 in der Evangelischen Kirche mit einem kleinen<br />
Anspiel zum Erntedank-Fest.<br />
Pfarrer Steffen Schumann begleitet zum Jahreswechsel<br />
2007 den Gemeindegesang in der Berg´schen<br />
Kirchruine auf der Gitarre. Danach erfreute sich Jung<br />
und Alt am Feuerwerk auf der Bergwiese.<br />
Jedes Jahr wird ein weihnachtliches Krippenspiel<br />
eingeübt und zur Freude der Gemeinde<br />
aufgeführt, wie hier im Jahr 2011.<br />
Wer wird der Neue sein?<br />
„Gerüchte von einem neuen<br />
Wirkungskreis machen<br />
sich breit“, so steht es dieser<br />
Tage in einer kleinen,<br />
unabhängigen Zeitung.<br />
„Pfarrer Steffen Schumann<br />
wird <strong>Bad</strong> <strong>Muskau</strong> verlassen!“<br />
Sofort stellt sich die<br />
Frage: "Warum denn?<br />
Gefällt es ihm hier nicht<br />
mehr?" und "Wohin geht<br />
er? Wollte er nicht mal<br />
nach Australien?" Nein, er<br />
wird eine Pfarrstelle 'im<br />
Speckgürtel von Berlin'<br />
übernehmen. „Wo genau?“<br />
– In Falkensee. Das hört<br />
sich gut an, Falkensee im<br />
Havelland! Klingt wie Natur<br />
pur! Ob dem wirklich<br />
so ist? Falkensee ist eine<br />
expandierende,<br />
junge Stadt. Im<br />
Besitz der Stadtrechte<br />
ist der Ort<br />
längst nicht so lange<br />
wie <strong>Bad</strong> <strong>Muskau</strong>,<br />
hat aber zehnmal<br />
mehr Einwohner<br />
– und nicht<br />
nur einen Schulbau<br />
nach der Wende,<br />
sondern schon drei.<br />
Zur Infrastruktur<br />
der Stadt gehören<br />
insgesamt 5 Grundschulen,<br />
1 Oberschule<br />
mit gymnasialer<br />
Oberstufe,<br />
2 Gymnasien, 25<br />
Kitas, Sportstätten,<br />
Jugendclubs, Seniorenheime,<br />
Kultureinrichtungen<br />
–<br />
und – und – und.<br />
Ob es aber in Falkensee<br />
auch Kirchen<br />
gibt, kann<br />
man im Internet<br />
erst auf den zweiten<br />
Blick erkennen.<br />
Unter dem Button<br />
„Familienfreundliche<br />
Stadt“ finden<br />
sich schließlich 12<br />
kirchliche Einrichtungen,<br />
zu denen<br />
auch die neue Wirkungsstätte<br />
unseres<br />
scheidenden Pfarrers<br />
Steffen Schumann<br />
gehört, das<br />
Evangelische Pfarramt<br />
Heilig Geist<br />
am Falkenhagener<br />
Den 50. Geburtstag feierte Pfarrer Steffen<br />
Schumann mit Familie und Gemeinde in<br />
Gablenz. Neben Steffen Schumann und seiner<br />
Frau Angelika Schumann ihr jüngster Sohn<br />
Hans-Albrecht, der in die 6. Klasse des<br />
Gymnasiums kommt.<br />
See mit viel Grün<br />
und etwas Wald.<br />
Steffen Schumann,<br />
der 1963 geboren<br />
wurde, erlernte den<br />
Beruf eines Elektrikers.<br />
Sein weiterer<br />
Lebensweg führte<br />
ihn in den kirchlichen<br />
Dienst. Er<br />
begann ein Theologiestudium,<br />
das<br />
er wegen drei<br />
Jahren Bausoldaten-Zeit<br />
unterbrechen<br />
musste. Nach<br />
Abschluss des Katechetischen<br />
Oberseminars an der Kirchenhochschule Naumburg<br />
begann im Jahr 1993 sein Vikariat in Nieder Seifersdorf. So ein<br />
Vikariat ist die praktische Vorbereitung auf den Beruf des evangelischen<br />
Pastors bzw. Pfarrers. Im Jahr 1995 wurde Steffen<br />
Schumann auf kirchenrechtliche Art und Weise in die<br />
Evangelischen Kirchengemeinden <strong>Bad</strong> <strong>Muskau</strong> und Gablenz<br />
entsandt und als Pfarrer ordiniert. Hier leistete er seinen Anerkennungsdienst.<br />
Als er nach drei Jahren seine Bewerbungsfähigkeit<br />
erlangt hatte, konnte er von den Gemeindekirchenräten<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Muskau</strong> und Gablenz/OL. richtig gewählt werden.<br />
„Und doch war ich nach dem Recht unserer damaligen Schlesischen<br />
Kirche gleich nach meiner Ordination im Dezember<br />
1995 Pfarrer unserer Kirche“, erläutert Pfarrer Schumann.<br />
Kirchenrecht ist eben nicht gleich Kirchenrecht!<br />
Pfarrer Schumann sieht seinen Dienst in der Evangelischen Kirche<br />
als Berufung an, als einen Auftrag von Gott. Seine<br />
Arbeitsweise kann man nicht unbedingt 'altehrwürdig nach<br />
Pfarrherren-Art' bezeichnen. Er versieht seinen Verkündigungsdienst<br />
genauso wie die Seelsorge ganz unkonventionell in allen<br />
Lebensbereichen. Auch außerhalb kirchlicher Räume geht er<br />
auf Menschen zu, die aufgeschlossen genug sind, um ihm<br />
zuzuhören. Gern erinnern wir uns an kirchliche Veranstaltungen<br />
aus verschiedensten Anlässen, wie die Gottesdienste in der<br />
<strong>Muskau</strong>er Berg’schen Kirchruine zum Jahresschluss, zum<br />
Schützenfest und an die traditionellen Hubertusfest-Gottesdienste<br />
in der Gablenzer Kirche. Ob an „ganz normalen“<br />
Sonntagsgottesdiensten oder aus besonderem Anlass wie zur<br />
Trauung, Taufe, Konfirmation und am Grabe lieber Verstorbenen,<br />
Pfarrer Schumanns Predigt-Worte sind offen, klar<br />
und verständlich, fast pragmatisch und es ist immer ein Wort<br />
der Erbauung dabei.<br />
Zahlenmäßig sind seine derzeitigen Teil-Gemeinden klein, fast<br />
winzig zu nennen und liegen verstreut im verhältnismäßig<br />
großen Siedlungsgebiet der Orte <strong>Bad</strong> <strong>Muskau</strong>, Berg, Köbeln,<br />
Pusack, Zschorno, Jämlitz, Klein Düben, Gablenz, Wossinka<br />
und Kromlau. Das erschwert die Arbeit eines Seelsorgers in so<br />
Pfarrer Schumann begleitet 2012 ein Brautpaar<br />
zum Traualtar in der Berg’schen Kirchruine.<br />
einer Konstellation,<br />
zu der regelmäßige<br />
Gottesdienste<br />
an vier<br />
Predigtstätten, Kinder-,<br />
Jugend-, Erwachsenen-<br />
und<br />
Altenarbeit und<br />
Religionsunterricht<br />
in den Klassenstufen<br />
1-12 genauso<br />
gehören wie der<br />
Besuchsdienst bei<br />
alten, behinderten,