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Umweltbericht 2012 der Grünen-Bürgerschaftsfraktion (PDF, 900 KB)

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<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

jede gesparte Kilowattstunde Strom, je<strong>der</strong> eingesparte Liter Wasser, jedes nicht benutzte Blatt Papier ist ein Stückchen Zukunft. JedeR, die o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> vom Auto auf das Fahrrad umsteigt, schützt das Klima und seine direkte Umwelt. Für Bündnis 90/DIE GRÜNEN in <strong>der</strong> Bremischen Bürgerschaft<br />

ist <strong>der</strong> Umweltschutz Leitgedanke ihrer alltäglichen Arbeit. Doch halten wir drinnen – in unseren Büroräumen – und draußen – in dem,<br />

was wir tun – unsere Prinzipien ein? Die Übereinstimmung von Reden und Handeln ist eine Frage <strong>der</strong> Glaubwürdigkeit.<br />

Deshalb haben wir im Jahr 2006 das Umweltmanagementsystem EMAS eingeführt, in dem die direkten und indirekten Umweltauswirkungen<br />

des Handelns <strong>der</strong> Fraktion einer konsequenten Überprüfung unterworfen und mit Maßnahmen zur Verbesserung <strong>der</strong> betrieblichen Umweltbilanz<br />

versehen wurden. Etliche <strong>der</strong> Maßnahmen wurden nachhaltig umgesetzt. Die Ausgangslage und die durchgeführten Maßnahmen sind in <strong>der</strong><br />

Umwelterklärung 2006 dargestellt. Im Jahr 2010 wurde die Wirksamkeit <strong>der</strong> Maßnahmen überprüft und die Fraktion ist Mitte des Jahres den<br />

„Klimafreunden Bremen“ (http://gruenlink.de/ipz) beigetreten.<br />

Im darauf folgenden Jahr 2011 hat <strong>der</strong> Fraktionsvorstand beschlossen, dass <strong>der</strong>/die Umweltbeauftragte jährlich (im Frühjahr des Folgejahres)<br />

<strong>der</strong> Fraktion schriftlich einen <strong>Umweltbericht</strong> vorlegt, <strong>der</strong> die Entwicklungen <strong>der</strong> erhobenen Umweltdaten sinnvoll nachvollziehbar darstellt. Der<br />

vorliegende Bericht gibt die Zahlen für 2011 wie<strong>der</strong>.<br />

Aktuell gibt es die Überlegung, erneut ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem anzustreben. Die Entscheidung hierüber wird im Laufe<br />

des Jahres getroffen werden.<br />

Der vorliegende <strong>Umweltbericht</strong> legt seinen Schwerpunkt auf den umweltrelevanten Verbrauch und die Entwicklung<br />

über die letzten Jahre, Begründungen für diese Entwicklung sowie mögliche Maßnahmen zur weiteren Verbesserung <strong>der</strong><br />

Umweltbilanz.<br />

1


1. Umweltaspekte und ihre Bewertung<br />

Dieses erste Kapitel gibt einen Überblick über den durch den Büroalltag <strong>der</strong> Fraktion erzeugten Verbrauch an Papier, Wasser, Strom, Heizungsenergie<br />

wie auch die Produktion von Altpapier und Hausmüll. Durch einen mehrjährigen Vergleich können hieraus Entwicklungstrends abgelesen<br />

werden. Eine generelle Einordnung <strong>der</strong> Kennzahlen dient als Indikator, in welchen Bereichen weiterhin Handlungsbedarf besteht.<br />

Bei den folgenden Umweltkennzahlen dienen die absoluten Zahlen dazu, die Gesamtheit des umweltwirksamen Verbrauchs über einen<br />

bestimmten Zeitraum darzustellen. Für die qualitative Bewertung und als Grundlage für Maßnahmen wichtiger sind die relativen Zahlen, die den<br />

Pro-Kopf-Verbrauch bzw. beim Wärmebedarf den Verbrauch pro Quadratmeter darstellen. Eine Fraktion ist naturgemäß personellen Fluktuationen<br />

unterworfen, so dass die absoluten Zahlen nur bedingten Aussagewert über Entwicklungen und Erfolge des Umweltmanagementsystems<br />

abzubilden vermögen.<br />

1.1 Papierverbrauch<br />

Papierlieferantin ist die Firma „Papier Union“, <strong>der</strong>en Hauptteil des Papiers aus 100 Prozent Altpapier besteht. Der Papierverbrauch <strong>der</strong> Fraktion<br />

ist 2011 gegenüber dem Vorjahr um 14 Prozent gesunken. Im Schnitt hat die Fraktion pro Arbeitstag etwa zwei 500-Blatt-Pakete verbraucht.<br />

Noch deutlicher ist <strong>der</strong> Rückgang des Papierverbrauchs bei einer Betrachtung pro Person: Gegenüber 2010 ist <strong>der</strong> Verbrauch um fast ein Viertel<br />

gesunken! Die Gründe hierfür könnten u.a. sein, dass bereits 2011 etliche Unterlagen zunehmend digital und nicht analog rezipiert werden.<br />

2


Abbildung 1: Papiereinkauf in Blatt<br />

Abbildung 2: Papiereinkauf in Blatt pro Person<br />

3


1.2 Wasserverbrauch<br />

Nach einer deutlichen Senkung des Wasserverbrauchs im Jahr 2010 gegenüber 2009 um fast ein Drittel ist <strong>der</strong> Wasserverbrauch 2011 wie<strong>der</strong><br />

leicht um knapp 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Erklärung hierfür ist die gestiegene Anzahl an Personen: Gegenüber 2010 ist<br />

<strong>der</strong> Wasserverbrauch je Person um erneut fast 5 Prozent gesunken, bewegt sich allerdings immer noch auf recht hohem Niveau. Für Büro- und<br />

Verwaltungsbauten liegt <strong>der</strong> durchschnittliche Verbrauch bei ca. 20 bis 30 Litern pro Arbeitstag und MitarbeiterIn 1 . Im Jahr 2011 waren es bei <strong>der</strong><br />

Grünen-Fraktion 29 Liter pro Arbeitstag und Person.<br />

1 Quelle: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

4


Abbildung 3: Wasserverbrauch in m 3<br />

Abbildung 4: Wasserbrauch in m 3 pro Person<br />

5


1.3 Strombezug<br />

Stromlieferantin ist die Firma Lichtblick. Der TÜV Nord prüft jedes Jahr die Ökostrom-<br />

Qualität von LichtBlick-Strom. Das unabhängige ok-power-Label garantiert zudem, dass<br />

LichtBlick den Bau neuer Öko-Kraftwerke för<strong>der</strong>t. Die Umweltbelastung ist durch den<br />

Bezug von Ökostrom eher gering. So entstehen keine CO 2<br />

-Emissionen durch Ökostrom.<br />

Auch <strong>der</strong> gesamte Stromverbrauch ist – wie schon im Vorjahr – 2011 erneut leicht<br />

gesunken, diesmal um knapp 2 Prozent. Die Einsparung erklärt sich durch einen deutlich<br />

geringeren Verbrauch <strong>der</strong> Etagen 3 und 5, während die 1. und 2. Etage ihren Stromverbrauch<br />

im Vergleich zum Vorjahr leicht gesteigert haben. Als mögliche Begründung<br />

für die Steigerungen <strong>der</strong> 1. und 2. Etage lässt sich, neben <strong>der</strong> höheren Personenzahl, vor<br />

allem anführen, dass 2011 ein Informationsjahr war, also es deutlich erhöhten Informationsaufwand<br />

<strong>der</strong> Bürgerinnen und Bürger gab. Der im Vergleich zu den an<strong>der</strong>en Etagen hohe Stromverbrauch <strong>der</strong> gemeinsam abgerechneten<br />

Etagen 3 und 5 lässt sich u.a. damit begründen, dass <strong>der</strong> Server im 5. Stock steht.<br />

Betrachtet man auch hier den Verbrauch pro Person zeigt sich,<br />

dass sich eine deutliche Reduktion im Jahr 2011 gegenüber 2010<br />

eingestellt hat: über 10 Prozent weniger Verbrauch.<br />

Abbildung 5: Strombezug (gesamt) in kWh<br />

6


Abbildung 6: Strombezug <strong>der</strong> Etagen in kWh<br />

Abbildung 7: Strombezug (gesamt) in kWh pro Person<br />

7


1.4 Wärmebezug<br />

Bereits im Dezember 2007 folgte die Umrüstung <strong>der</strong> Heizung von Öl auf Gas, daraus ergibt sich eine<br />

beachtliche generelle CO 2<br />

-Vermin<strong>der</strong>ung von etwa 37 Prozent. Erdgas ist bei <strong>der</strong> Verbrennung in Bezug<br />

auf das CO 2<br />

-Problem <strong>der</strong> „umweltverträglichste“ fossile Brennstoff. Die Bildung von klimaschädigendem<br />

CO 2<br />

liegt bei Erdgas wegen seines relativ geringen Kohlenstoff- und hohen Wasserstoffanteils<br />

unter <strong>der</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en fossilen Brennstoffe.<br />

Der absolute Wärmebezug ist 2011 gegenüber 2010 wie schon im Vorjahr angestiegen (1,4 Prozent<br />

nach 11,4 Prozent 2010). Dies ist um so bemerkenswerter als es schon im Jahr 2009 gegenüber 2008<br />

eine Steigerung um über 20 Prozent gab. Aus Abbildung 9 wird zudem ersichtlich, dass unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Witterung ein beson<strong>der</strong>s<br />

hoher Anstieg im Jahr 2011 zu verzeichnen ist.<br />

Die Abbildung 10 zeigt die Aufteilung des Wärmebedarfs auf die Etagen. Auffällig ist, dass <strong>der</strong> Anstieg in 2011 gegenüber 2008 auf <strong>der</strong> 3. Etage<br />

70 Prozent beträgt. Dieser Anstieg ist damit erklärbar, dass die 4. Etage des Gebäudes nicht vermietet und somit unbeheizt war (und ist) und<br />

zudem nach dem Sommer 2011 die Personenzahl auf <strong>der</strong> 3. Etage deutlich gewachsen ist.<br />

Beim Wärmebezug gibt es somit einen klar identifizierbaren<br />

Handlungsbedarf (siehe Kapitel 2.2). Die<br />

Umstellung <strong>der</strong> Heizung von Öl auf Gas 2006 hat nicht<br />

die erwartete Einsparung (mind. 25 Prozent) gebracht.<br />

Fenster und Dämmung des Gebäudes sind unter<br />

energetischen Gesichtspunkten mangelhaft und die<br />

Heizungsthermostatventile veraltet und sorgen somit<br />

für Wärmeverluste.<br />

Die Senkung des Wärmebezugs ist somit eines <strong>der</strong><br />

vordringlichen kommenden Ziele des Umweltmanagementsystems.<br />

Abbildung 8: Wärmebezug (gesamt) in kWh<br />

8


Abbildung 9: Wärmebezug (witterungsbereinigt) in kWh<br />

Witterungsbereinigt heißt, dass ein Klimafaktor einberechnet wird, <strong>der</strong><br />

jahreszeitliche Temperaturunterschiede im Jahresvergleich einbezieht.<br />

Abbildung 10: Wärmebezug <strong>der</strong> Etagen in kWh<br />

9


1.5 Altpapier<br />

Das Altpapier wird von <strong>der</strong> Firma Bremer Recycling GmbH abgeholt. Die absolute Altpapiermenge wie auch die Menge pro Person ist 2011 gegenüber<br />

dem Vorjahr leicht angestiegen. Gleichzeitig (siehe Abschnitt 1.1) war allerdings <strong>der</strong> Papiereinkauf rückläufig. Es liegt die Vermutung nahe,<br />

dass dieser Altpapieranstieg auf die (partielle) Auflösung von Papierarchiven bzw. das Aufgeben <strong>der</strong> Führung von Papierarchiven zurückzuführen<br />

ist.<br />

10


Abbildung 11: Altpapiermenge in Liter<br />

Abbildung 12: Altpapiermenge in Liter pro Person<br />

11


1.6 Hausmüll<br />

Die Gesamtmenge des Hausmülls hat in den letzten Jahren etwas zugenommen. Dies kann im Wesentlichen auf die steigende Personenzahl<br />

zurückgeführt werden. Pro Person ist die Müllmenge in etwa konstant geblieben.<br />

12


Abbildung 13: Hausmüll in Liter<br />

Abbildung 12: Hausmüll in Liter pro Person<br />

13


2. Umweltmaßnahmen<br />

Im folgenden finden sich Maßnahmen, die die Fraktion unternommen hat bzw. plant bzw. im Umweltmanagementteam diskutiert. Hinzu kommen<br />

einige individuelle Maßnahmen 2 , die getroffen werden können, um umweltwirksame Verbräuche zu reduzieren.<br />

2.1 Umgesetzte Maßnahmen<br />

Elektrische Händetrockner statt Stoffhandtücher (<strong>2012</strong>)<br />

Neben <strong>der</strong> Befolgung des gesetzlichen Verbots von Stoffhandtüchern zur Verbesserung <strong>der</strong> Hygiene und einer mittelfristigen Kostensenkung<br />

durch elektrische Trockner wird eine Senkung des – externen – Wasser-, Strom- und Waschmittelverbrauchs bewirkt. Gleichzeitig wird <strong>der</strong> hausinterne<br />

Stromverbrauch durch die insgesamt sechs Geräte steigen. Auch ein merkbarer Anstieg <strong>der</strong> Geräuschbelästigung durch die Geräte ist<br />

wahrnehmbar.<br />

Abschalten eines Kühlschranks (<strong>2012</strong>)<br />

Die Fraktion hatte einen Kühlschrank zur Kühlung von Keksen und H-Milch im Kellergeschoss. Da für beides keine Kühlung notwendig ist, wurde<br />

<strong>der</strong> Kühlschrank abgeschaltet und damit unnötiger Stromverbrauch eingespart. Hierdurch werden ca. 300 kWh Strom pro Jahr gespart.<br />

Ökologische Beschaffung (<strong>2012</strong>)<br />

Regional. Biologisch. Fair. Und damit auch am umwelt- und klimaverträglichsten. Die Fraktion hat deshalb z. B. die Keks- und Milchbeschaffung<br />

auf ökologische Kriterien umgestellt.<br />

Nachhaltige Mobilität (2013)<br />

Die Fraktion hat zwei Fahrrä<strong>der</strong> zum dienstlichen Gebrauch (davon ein Lastenrad) angeschafft. Durch diese Rä<strong>der</strong> kann innerstädtischer motorisierter<br />

Verkehr reduziert werden.<br />

2 Hilfestellung zur Umsetzung aller individuellen Maßnahmen gibt es bei Bedarf durch den bzw. die jeweilige/n Umweltmanagementbeauftragte/n.<br />

14


2.2 Geplante Maßnahmen<br />

Nutzung freier Kälte für die Kühlung des Serverraums<br />

Aktuell gibt es eine Klimaanlage, die den Serverraum kühlt. Im Fall einer Nutzung von Außenluft zur Kühlung sinkt <strong>der</strong> Stromverbrauch <strong>der</strong> Klimatisierung<br />

um 2.000 kWh pro Jahr. Diese Maßnahme wird im Laufe des Jahres 2013 umgesetzt.<br />

Heizungsanlage<br />

Zum einen ist geplant, die Einstellung <strong>der</strong> Heizungsanlage zu überprüfen und zu optimieren. Dies würde zu einer Senkung des Heizenergieverbrauchs<br />

durch angepasste Heiz- und Absenkzeiten führen. Nach Rücksprache mit den an<strong>der</strong>en Nutzern im Haus kann zudem die Heizung im<br />

Sommer ganz abgeschaltet werden.<br />

Es ist offensichtlich, dass die Erneuerung <strong>der</strong> Heizungsanlage im Jahr 2006 nicht die prognostizierte Einsparung erbracht hat. Dies ist darauf<br />

zurückzuführen, dass mit <strong>der</strong> Erneuerung <strong>der</strong> Heizungsanlage – entgegen <strong>der</strong> Empfehlung des damals eingesetzten Gutachters – kein hydraulischer<br />

Abgleich <strong>der</strong> neuen Anlage und des bestehenden Heizsystems durchgeführt wurde. Das lässt sich daran erkennen, dass nach wie vor<br />

keine voreinstellbaren Thermostatventile an den Heizkörpern installiert sind, so dass ein entsprechen<strong>der</strong> Abgleich gar nicht möglich ist. Ohne<br />

hydraulischen Abgleich wird die Anlage vermutlich mit zu hohen Vor- und Rücklauftemperaturen betrieben, so dass <strong>der</strong> Brennwerteffekt (Nutzung<br />

<strong>der</strong> Abwärme des Abgases) nicht zum Tragen kommt. Daher spart die neue Gasbrennwertheizung gegenüber <strong>der</strong> alten Ölheizung nicht.<br />

Hier muss <strong>der</strong> Vermieter tätig werden.<br />

Als zusätzliche Maßnahme könnten, in Absprache mit dem Vermieter, programmierbare Thermostatventile angeschafft werden, die zu einer<br />

Senkung des Heizenergieverbrauchs durch angepasste Heizzeiten je Büro und optimale Temperaturen sorgen würden. Insgesamt bestehen hier<br />

Einsparpotenziale um 10 Prozent des Heizenergieverbrauchs.<br />

Erhebliche Einsparpotenziale im Wärmebereich bestehen darüber hinaus im Bereich <strong>der</strong> Gebäudehülle: Die Einflachverglasung im Treppenhaus,<br />

undichte Fenster und Wärmebrücken, wie z. B. ungedämmte Heizungsnischen, sind Optimierungspotenziale, die von Seiten des Gebäudeeigentümers<br />

im Rahmen einer energetischen Sanierung erschlossen werden könnten.<br />

Stromverbrauch<br />

Individuelle Maßnahmen könnten hier u.a. sein:<br />

• Der größte individuelle Stromverbrauch entsteht durch PC und Monitor. Es lohnt sich somit grundsätzlich, diese Geräte bei absehbaren<br />

längeren Arbeitspausen (z. B. Sitzungen) auszuschalten. Dies sollte möglichst sogar via Steckerleiste mit Netzschalter passieren, da es<br />

immer noch PCs gibt, die auch ausgeschaltet Strom verbrauchen.<br />

• Ergänzend können die Energiesparoptionen des Computers kontrolliert und ggfs. angepasst werden, um so z. B. eine Abschaltung des<br />

Monitors bei Nichtbenutzung sicherzustellen (Bildschirmschoner sparen übrigens gar keinen Strom).<br />

• Nur etwa 10 Prozent des Stromverbrauchs werden grob gerechnet für Beleuchtungen aller Art verwendet. Gleichwohl kann hier über die<br />

weitere partielle Entfernung <strong>der</strong> Leuchtstoffröhren <strong>der</strong> Deckenbeleuchtung nachgedacht werden.<br />

15


Auch zukünftig wird bei <strong>der</strong> Neuanschaffung von Elektrogeräten jedwe<strong>der</strong> Art ein primärer Fokus auf Energiesparaspekte gelegt werden.<br />

Bei <strong>der</strong> Beleuchtung wird mittel- bis langfristig überlegt, im Fall <strong>der</strong> Erneuerung T5 o<strong>der</strong> LED statt <strong>der</strong> bisherigen T8-Leuchtstofflampen zu<br />

verwenden. Die damit einhergehende Stromersparnis <strong>der</strong> Beleuchtung läge bei fast 50 Prozent und würde somit insgesamt etwa 5 Prozent Strom<br />

sparen.<br />

Papier/Altpapier<br />

Um den Papierverbrauch weiter zu senken, empfehlen sich einige einfache, aber wirkungsvolle individuelle Maßnahmen:<br />

• Die Duplex-Druck- und Kopieroption sollte möglichst als Standardeinstellung verwendet werden, um so beide Seiten eines Blattes Papier<br />

zu nutzen.<br />

• Via Druckereinstellungen lässt sich zudem definieren, welche Seiten bzw. Abschnitte eines Dokuments gedruckt werden sollen. Da bisweilen<br />

nur Auszüge eines Dokuments benötigt werden (z. B. beim Medienecho einzelne Artikel), empfiehlt es sich, auch nur diese auszudrucken.<br />

• Entsprechende Sehschärfe vorausgesetzt, empfiehlt es sich, zwei (o<strong>der</strong> sogar vier) Seiten auf dieselbe Seite zu drucken.<br />

• Stichwort: bedarfsgerechtes Erstellen von Kopien. Druckvorlagen in den Postfächern, Vorlöagen für Arbeitskreise o<strong>der</strong> Fraktionssitzungen:<br />

In <strong>der</strong> Regel werden Kopien für alle Teilnehmenden erstellt. Ein signifikanter Anteil dieser Kopien bleibt jedoch ungenutzt und wan<strong>der</strong>t ungelesen<br />

ins Altpapier. Es wird zeitnah eine kurze schriftliche Umfrage initiiert, um den tatsächlichen Bedarf an Kopiervorlagen für Sitzungen<br />

zu ermitteln und somit den Anteil ungenutzter Kopien zu reduzieren.<br />

IT<br />

Aufgrund verän<strong>der</strong>ter Nutzungsbedingungen könnte das Verhältnis von PC-, Laptop-, und Tablet-/Smartphone-Nutzung in den Blick geraten. Die<br />

verstärkte Anschaffung von Thin-Clients o<strong>der</strong> Laptops statt PCs würde eine nennenswerte Senkung des Stromverbrauchs für die IT bedeuten.<br />

Bei <strong>der</strong> Verwendung des Farbkopierers gibt es noch Optimierungsbedarf, da oft Dokumente in Farbe ausgedruckt werden, die auch in<br />

schwarz-weiß problemlos nutzbar wären. Hier wird über angemessene Lösungen nachgedacht.<br />

Beschaffung<br />

Nach Keksen und Milch werden nun auch die Mineralwasserlieferungen in den Blick genommen. Zum einen werden für alle Etagen große, spülmaschinengeeignete<br />

Krüge angeschafft, um bei Sitzungen Leitungswasser bereitstellen zu können. Zum an<strong>der</strong>en ist geplant, zunächst eine Etage<br />

mit einer Zapfstelle für Kohlensäure-Anreicherung auszustatten. Sollte sich dies über einen gewissen Zeitraum bewähren, könnte die gesamte<br />

Fraktion auf Zapfstellen umstellen. Somit würden die Mineralwasserlieferungen unnötig, die Umweltbelastung durch Reinigung und Transport<br />

von Pfandflaschen würde gesenkt und mittelfristig zudem eine Kosteneinsparung erreicht werden.<br />

Wasser<br />

Der Wasserverbrauch <strong>der</strong> Fraktion bewegt sich im oberen Bereich, so dass hier <strong>der</strong> Durchlauf <strong>der</strong> Wasserhähne überprüft werden soll, um ggfs.<br />

Spar-Perlatoren einzusetzen. Zudem wird die Spülmenge <strong>der</strong> Toiletten überprüft werden.<br />

Bei <strong>der</strong> Warmwasserversorgung bietet es sich an, Zeitschaltuhren einzusetzen.<br />

16


3. Anhang: Umweltkennzahlen 2006-2011<br />

Nr. Input-Seite Einheit 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

1. Liegenschaften<br />

1.1 Büroräume (angemietet) m 2 947 947 947 947 947 947<br />

2. Haustechnik<br />

2.1 Heizkörper (Vermieter) 55 55 55 55 55 55<br />

2.2 Klimaanlage 1 1 1 1 1 1<br />

3. Ausstattung<br />

3.1 Bürogeräte<br />

3.1.1 PCs/Server x x x x 33+3 Laptops 33+3 Laptops<br />

3.1.2 Bildschirme x x x x 30 30<br />

3.1.3 Drucker x x 4 4 4 4<br />

3.1.4 Kopiergeräte x x 2 2 2 2<br />

3.1.5 sonstige Bürogeräte x x x x 6 6<br />

4. Umlaufgüter<br />

4.1 Papier Blatt 215.000 320.000 250.000 310.000 280.000 240.000<br />

4.1.1 Papier pro Person Blatt/Person 9.052 16.202 12.658 15.308 13.333 10.212<br />

4.2 Toner Euro x x x x x x<br />

5. Wasser<br />

5.1 Wasser Euro 427 443 407,55 488,04 332,90 355,34<br />

5.1.1 Wasser m 3 215,66 223,73 205,83 246,48 168,13 179,46<br />

5.1.2 pro Person m 3 9,08 11,33 10,42 11,74 8,01 7,64<br />

17


Nr. Input-Seite Einheit 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

6. Energie<br />

6.1 CO 2<br />

-Faktor Strom gCO 2<br />

/kWh 0 0 0 0 0 0<br />

6.1.1 Strombezug gesamt kWh x x x 26.412 25.568 25.139<br />

6.1.1.1 Strombezug 1. Etage kWh x x x 9.512 9.054 9.336<br />

6.1.1.2 Strombezug 2. Etage kWh x x x 3.601 3.716 4.085<br />

6.1.1.3 Strombezug 3. und 5. Etage kWh x x x 13.299 12.798 11.718<br />

6.1.1.4 Strombezug pro Person kWh/Person x x x 1.304 1.217 1.069<br />

6.1.1.5 Strombezug pro m 2 kWh/m 2 x x x 28 27 27<br />

6.2 CO 2<br />

-Faktor Erdgas kgCO 2<br />

/kWh 0,24 0,24 0,24 0,24 0,24 0,24<br />

6.2.1 Wärmebezug kWh 94.385 92.578 91.424 110.965 123.647 125.420<br />

6.2.1.1 Wärmebezug 1. Etage kWh 24.623 24.612 35.085 35.347<br />

6.2.1.2 Wärmebezug 2. Etage kWh 32.802 40.732 39.361 37.131<br />

6.2.1.3 Wärmebezug 3. Etage kWh 27.130 38.365 42.624 46.025<br />

6.2.1.4 Wärmebezug 5. Etage kWh 6.869 7.255 6.576 6.917<br />

6.2.2 Klimafaktor 1,22 1,27 1,19 1,00 0,97 1,23<br />

6.2.3 Wärmebezug witterungsbereinigt<br />

kWh 115.149 117.574 108.795 128.719 119.937 154.267<br />

6.2.4 Wärmebezug witterungsbereinigt<br />

kWh/m 2 122 123 115 135 126 163<br />

pro m 2<br />

6.2.5 Wärmebezug pro Person kWh/Person 4.848 5.953 4.629 5.480 5.888 5.337<br />

8. NutzerInnen <strong>der</strong> Büroräume Personen 23,75 19,75 19,75 20,25 21 23,5<br />

18


Nr. Output-Seite Einheit 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

1. Emissionen (in kg CO 2<br />

)<br />

1.1 durch Strombezug 0 0 0 0 0 0<br />

1.2 durch Wärmbezug 27.635 28.217 26.110 30.892 28.785 37.024<br />

1.2.1 pro Person 1.163 1.428 1.322 1.526 1.371 1.575<br />

2. Entsorgung<br />

2.1 Altpapier (1 Altpapiertonne Liter 12.960 14.880 10.320 10.560 16.080 18.720<br />

= 240 l)<br />

2.1.1 pro Person Liter 546 753 510 521 765 797<br />

2.2 Hausmüll (1 Tonne = 240 l) Liter 2.640 W 2.640 2.640 2.640 3.120<br />

2.2.1 pro Person Liter 111 134 134 130,37 125,71 132<br />

2.3 Abwasser Euro 427 443 548 661,80 902,76 458,10<br />

2.3.1 Abwasser m 3 161,74 167,8 207,89 250,68 341,95 173,5<br />

2.3.2 pro Person m 3 6,81 8,49 10,52 12,38 16,28 7,38<br />

19


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

1 2 3 4 5 6<br />

Erstellt von<br />

René Zimmermann, Umweltmanagementbeauftragter<br />

Dr. Anne Schierenbeck MdBB, Sprecherin für Energie und Klimaschutz<br />

Endredaktion und Layout: Thomas Kollande<br />

Fotos:<br />

1 Marcus Clackson/iStockphoto<br />

2 zolwiks/iStockphoto<br />

3 view7/PHOTOCASE<br />

4 Viorika Prikhodko/iStockphoto<br />

5 Andreas Franke/iStockphoto<br />

6 deliormanli/iStockphoto<br />

Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN<br />

in <strong>der</strong> Bremischen Bürgerschaft<br />

Schlachte 19/20 • D-28195 Bremen<br />

Tel.: 0421/3011-0 • Fax: 0421/3011-250<br />

fraktion@gruene-bremen.de<br />

www.gruene-fraktion-bremen.de<br />

Bremen, August 2013<br />

20

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