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Engelbert Plassmann - Exkursion zu Bibliotheken und Dokumentationseinrichtungen an Rhein und Ruhr 1999<br />
Derartige kostenpflichtige Angebote oder auch der Verkauf von ausgesonderten<br />
Titeln führen zu einer guten Einnahmesituation, außerdem sorgen Sponsorengelder<br />
für finanziellen Spielraum über das städtische Budget hinaus. Eine umfangreiche,<br />
sehr professionelle Werbekampagne und ein überaus dichtes<br />
Veranstaltungsprogramm halten die Bibliothek ununterbrochen im öffentlichen<br />
Leben präsent. Für die Zukunft ist die Einrichtung einer Jugendbibliothek für die<br />
Altersgruppe 12-20 eingeplant. Auf der technischen <strong>Seite</strong> beginnt ab Mitte 2000<br />
der Probebetrieb einer chipgesteuerten Ausleihe, welcher im Endeffekt die Theke<br />
zum reinen Informationszentrum umwandeln soll.<br />
Fazit: Informationen unabhängig vom Medium jedem Nutzer so leicht wie<br />
möglich anzubieten, so lautet die Philosophie <strong>diese</strong>s Hauses, und es ist in der Tat<br />
nicht mehr weit davon entfernt. Ein intelligentes Finanzmanagement, ein<br />
progressives Leistungsprofil und eine strikte Orientierung auf Relevanz und<br />
Aktualität sind hierfür die Ursache und der Grund für den großen Nutzer- und<br />
Kundenstamm.<br />
*<br />
Fazit der ganzen Exkursion: Es bewegt sich was an Rhein- und Ruhr. Und<br />
sicherlich nicht nur dort. Aber in jedem Fall eilen die besichtigten Einrichtungen<br />
der Zukunft der Information mit grossen Schritten entgegen. Sicherlich sind nicht<br />
alle Aspekte <strong>diese</strong>r Entwicklung euphorisch zu begrüßen, aber eine<br />
Umstrukturierung der äußeren Gegebenheiten fordert ihre Entsprechung auf davon<br />
abhängenden Ebenen, sofern <strong>diese</strong> ihre Position wahren wollen. Eine<br />
Rollenumverteilung im Bibliothekswesen scheint daher notwendig. Auch wenn<br />
Zukunftsprognostik immer eine sehr skeptisch zu betrachtende Angelegenheit ist,<br />
ist die folgende Tendenz doch wahrscheinlich:<br />
Information ist nicht länger unmittelbar mit Papier verknüpft, daher entfällt für<br />
informationsvermittelnde <strong>Institut</strong>ionen (PIZ, British Council,<br />
Informationsabteilungen der ÖBs) in gewissem Umfang die Notwendigkeit, Papier<br />
(Bücher/Zeitschriften etc.) aufzubewahren. Der Auftrag zur Sammlung der<br />
physischen Dokumente relativiert sich jedenfalls, und zwar in zunehmendem Maß.<br />
Eine darauf folgende Entspannung beim Raumbedarf würde eine Umorientierung<br />
der frei werdenden Kapazitäten zugunsten der Kundenausrichtung ermöglichen.<br />
Auf der anderen <strong>Seite</strong> steht die Bewahrung des Schrifttums, welche in<br />
Speicherbibliotheken (Bochum) oder in den Magazinen der National- bzw. der<br />
Zentralbibliotheken erfolgt. Somit ist eine weitere Existenz der Informationen in<br />
schriftlicher Form gegeben. Dass die Möglichkeit <strong>diese</strong>r Dualität zukünftig im<br />
Bibliothekswesen konkretisiert werden wird, ist unsere zentrale Erkenntnis im<br />
Ergebnis <strong>diese</strong>r überaus gelungenen und nachhaltig prägenden Exkursion.<br />
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26. Juli 2004<br />
http://www.ib.hu-berlin.de/~eplass/exkursionen/rhr2.htm (8 von 8) [26.07.2004 13:52:00]