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Vier Szenarien, wie Googles Local Shopping den Commerce verändern wird<br />
Aktiv-<br />
Szenario<br />
Passiv-<br />
Szenario<br />
Local-Shopping-Demokratie<br />
Ist erst eine kritische Masse an teilnehmenden Retailern<br />
erreicht, öffnet Google Local Shopping auch für den Rest<br />
des Handels. Die Retailer haben weitsichtig die Verbindung<br />
der Kanäle für Googles Local-Shopping-Launch rechtzeitig in<br />
die Wege geleitet: Integrierte, zentrale Warenwirtschaftssysteme<br />
binden den Onlinekanal an die stationären Shops an.<br />
Zum breiten Start des Service sind die Unternehmen daher<br />
gut vorbereitet und können ihre Produkte direkt online auffindbar<br />
machen. Das Ergebnis ist die Sichtbarkeit der verfügbaren<br />
Produkte auf den Suchergebnisseiten. Google belohnt<br />
Shops mit lokal verfügbaren Produkten in den Rankings:<br />
Produktbestand und dessen Einpflege ins Wirtschaftssystem<br />
ist SEO-Faktor. Benachteiligt sind allein jene Unternehmen,<br />
die nicht rechtzeitig ein zentrales Warenwirtschaftssystem<br />
eingerichtet haben. Trend: Googles Local Shopping wird demokratisches<br />
System für alle - nur die eigene Passivität bei<br />
der Integration kann Retailern zum Verhängnis werden.<br />
Wahrscheinlichkeit: 10 Prozent<br />
Böses Erwachen für den Handel<br />
Der Start von Googles Local Shopping erwischt die Retailer<br />
kalt. Sie hätten die Verbindung der Kanäle in einem einheitlichen<br />
System schon vor gut zwölf Monaten angreifen<br />
müssen - Zeit, die nun unwiderbringlich verloren ist. Sie<br />
haben nun einen strategischen Nachteil gegenüber dem<br />
exklusiven Club der Marken, denen Google bereits in der<br />
Beta-Phase Zugang zum Local Shopping gewährt hat. Die<br />
wenigen stationären Retailer ohne Shop bekommen besonders<br />
große Probleme - bei einer großen Nutzerakzeptanz von<br />
Googles lokaler Produktsuche schleust die Suchmaschine<br />
die Kundenströme an ihren Geschäften vorbei zur Konkurrenz.<br />
Trend: Die Early Adopter unter den Retailern werden<br />
belohnt. Alle anderen müssen den Rückstand aufarbeiten,<br />
was zu Verlusten und sogar zur Existenzbedrohung führen<br />
kann. Es wird schwieriger für die reinen Onlinehändler,<br />
noch schwieriger für Retailer, die nicht online sind - und<br />
ganz finster sieht es für alle Händler aus, die kein zentrales<br />
Warenwirtschafts system haben.<br />
Wahrscheinlichkeit: 20 Prozent<br />
Best-Case-Szenario<br />
Multichannel-Katalysator Google<br />
Google zeigt die lokale Produktverfügbarkeit exklusiv nur bei seinen<br />
Kooperationspartnern an, die damit eindeutig im Vorteil sind. Die anderen<br />
Shops setzen auf alternative Strategien, um die Verfügbarkeit<br />
ihrer Waren sichtbar zu machen: Sie spezialisieren ihr Angebot in Warensegmente<br />
mit geringerer Konkurrenz, setzen auf lokale Außenwerbung,<br />
um Kunden ins Geschäft zu lotsen, fahren regional getargete<br />
Gutscheinaktionen oder fahren das Marketing hoch. Besonders die<br />
Verzahnung der Kanäle online und offline gewinnt an Bedeutung, um<br />
gegen Google und seine Retail-Lieblinge anstinken zu können: Eine<br />
Mehrwert versprechende Maßnahme ist unter anderem die Option,<br />
Produkte online im stationären Handel zur Abholung reservieren zu<br />
können. Umgekehrt verweisen die Retailer innerhalb der Absatzkanäle<br />
auf den Onlineshop. Ein Beispiel hierfür ist das Couponing auf<br />
Kassenbelegen, die nur im Onlineshop eingelöst werden können.<br />
Trend: Händler treiben aktiv die Verzahnung von Online und Offline<br />
voran - Google wird zum großen Katalysator integrierter Multichannel-Strategie,<br />
denn anders können mittlere und kleinere Firmen und<br />
Marken nicht überleben.<br />
Wahrscheinlichkeit: 30 Prozent<br />
Multichannel-Konzentration<br />
Googles Local Shopping bleibt ein exklusives Modell für bevorzugte<br />
Kooperationspartner des Suchmaschinenriesen. Damit sind die bevorzugten<br />
großen Retailer klar im Vorteil gegenüber den kleinen.<br />
Und damit nicht genug: Google spielt den Partnerunternehmen gezielt<br />
strategische Vorteile für die Teilnahme und Instandhaltung der<br />
Produktverfügbarkeit zu - wer über die Produktsuche findet, erhält<br />
Incentives wie Gutscheine zur stationären Einlösung, es gibt Rabatte<br />
für Nutzer, die mit Googles elektronischer Geldbörse Wallet bezahlen.<br />
Das dient unter anderem dazu, Dienste wie Offers und Wallet zu<br />
pushen. Es erlaubt aber auch, die Reise des Kunden bis in den stationären<br />
Laden zu tracken. Google gewinnt wertvolle Multichannel-<br />
Kundendaten: Welcher Onlinenutzer kauft wo lokal ein - das wird zum<br />
Turbo für zusätzliche AdWords-Einnahmen. Trend: Eine Multichannel-<br />
Konzentration findet statt, weil Google seine großen Partner auf<br />
zahlreichen Ebenen bevorzugt und unterstützt. Der Long Tail bleibt<br />
weitgehend verschont - denn Shops und Läden für Spezialinteressen<br />
werden statt über Suche gezielt aufgesucht. Sie stehen nicht in lokaler<br />
Konkurrenz zueinander, weil sie zu spärlich gesät sind.<br />
Wahrscheinlichkeit: 40 Prozent<br />
Worst-Case-Szenario<br />
• Kontrollierte Öffnung von Local Shopping für mehr<br />
Teilnehmer<br />
Zweifelsohne wird Google ein Interesse daran haben,<br />
dass möglichst viele Händler mitmachen. Doch<br />
die Korrektheit und Zuverlässigkeit seiner Ergebnisse<br />
wird der Konzern höher hängen als die Teilnehmerzahl.<br />
Es erscheint logischer, dass Händler<br />
sich künftig bewerben können, eine Prüfung durchlaufen<br />
müssen und für Verstöße gegen die Anforderungen<br />
büßen müssen: „Google deutet an, dass<br />
sie bei Nutzerbeschwerden entsprechend reagieren<br />
werden - eine vorübergehende Ausmusterung aus<br />
dem Local Shopping etwa wäre eine denkbare Konsequenz“,<br />
prognostiziert Jens Tonnier, Head of SEO<br />
bei Ad Agent.<br />
Wahrscheinlichkeit: 85 Prozent<br />
• Local Shopping wird mobil und in Googles soziales<br />
Netzwerk integriert<br />
Google wird das lokale Shopping in sein Netzwerk<br />
Google Plus einbinden und ihm eventuell sogar eine<br />
eigene, mobile App spendieren. Der Service ist ein<br />
absolutes Mobilthema - Nutzer suchen vor Ort nach<br />
dem nahegelegenen, günstigen Anbieter. Vielleicht<br />
mit einem eingebauten Barcodescanner - das Smartphone<br />
wird an das Produkt gehalten und liefert<br />
automatisch einen Preisvergleich inklusive lokaler<br />
Verfügbarkeit der Ware bei günstigeren Konkurrenzanbietern.<br />
Anschließend lässt sich der erfolgreiche<br />
Kauf triumphierend im sozialen Netz posten - vielleicht<br />
sogar automatisiert über die Bezahlung mit<br />
Wallet.<br />
Wahrscheinlichkeit: 75 Prozent<br />
• SEO-Vorteile für die Teilnehmer<br />
Händler, die bei Local Shopping die lokale Verfügbarkeit<br />
ihrer Produkte anzeigbar machen, bekommen<br />
einen SEO-Vorteil: Sie ranken ein bisschen höher als<br />
Mitbewerber, die keinen Laden mit Warenverfügbarkeit<br />
in der Nähe des Suchenden auswerfen können.<br />
Ähnliche Vorteile könnte die lokale Produktverfügbarkeit<br />
auch für das SEM bringen, indem es zum Motor<br />
für den Qualitätsfaktor wird.<br />
Wahrscheinlichkeit: 70 Prozent<br />
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