PDF Download - Filmstiftung Nordrhein-Westfalen
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Animation & VFX<br />
ARRI Film & TV Services<br />
Branche: Postproduktion<br />
Mitarbeiter: rund 250 feste Mitarbeiter im<br />
Postproduktionsbereich an allen Standorten, davon 55 im<br />
VFX-Bereich; in Köln: 5 Festangestellte (Tendenz steigend),<br />
zuzüglich Freelancer aus NRW, je nach Auftragslage<br />
Besondere Stärken der Kölner Niederlassung:<br />
Komplett abgestimmt auf digitalen Workflow,<br />
größtes Grading-Kino in NRW mit 20qm Leinwand, ARRI-Laser,<br />
VFX Department, mit Arri Rental in einem Haus<br />
NRW-Projekte: »00 Schneider«, »Hannah Arendt«, »Sound of<br />
Heimat«, »Pioneer«, »Jesus Loves Me«, »Rubinrot«; in<br />
Bearbeitung: »300 Worte Deutsch«, »Stromberg«,<br />
»Schoßgebete«, »Kückückskinder«, »Ich und Kaminski«, »Der<br />
Koch«, »Nicht mein Tag«, »Mara und der Feuerbringer«,<br />
»Später im Sommer«<br />
Weitere Standorte: München, Berlin, Ludwigsburg, Halle/Saale,<br />
Frankfurt/Main<br />
Arri Köln, Tel. (0221) 5716510;<br />
mklaff@arri.de<br />
B-Water Studios<br />
Branche: Animation<br />
Standort: Köln<br />
Mitarbeiter: aktuell 17<br />
Besondere Stärken: 3D Animation, Performance Motion<br />
Capture, Design Development<br />
Projekte/Referenzen: »Pinocchio«, »Conni«, »Pixi-Wissen«,<br />
»Mint Fairy«, »Kleiner großer Panda«<br />
B-Waterstudios GmbH<br />
Dirk Hampel<br />
01724325381<br />
dh@b-waterstudios.com<br />
Elevision<br />
Branche: Apps und Animation<br />
Standort: Köln<br />
Mitarbeiter: 6<br />
Besondere Stärken: Animation, Illustrationen, App-Entwicklung<br />
und Produktion<br />
Projekte/Referenzen: Kinder-Apps: LinguPinguin Sprach-App,<br />
BioMio Wimmel-App, PumiLumi Versteckspiel<br />
Kontakt: Athanasios Papapostolou ap@elevision-film.com<br />
Nik Kern nk@elevision-film.com<br />
www.elevision.eu (Unternehmensseite)<br />
www.elevision-film.com (App-Seite)<br />
JEP-Animation GmbH<br />
Branche: Animation<br />
Standort: Köln<br />
Mitarbeiter: ca. 10<br />
Besondere Stärken: Verfilmung von exzeptionellen<br />
Kinderbüchern als animierte TV-Serie, Einzelfilm für TV oder<br />
Festival oder als Kinofilm<br />
Projekte/Referenzen: »Janoschs Traumstunde«, »Schloss der<br />
Affen«, TV-Serie »Ritter Rost Lieder«, »Petzi und seine<br />
Freunde«, »Billy the Cat« u.a.<br />
Jürgen Egenolf<br />
Schillerstraße 6<br />
50968 Köln<br />
0221-9347450<br />
ege@jep-animation.de<br />
www.jep-animation.de<br />
LAVAlabs Moving Images<br />
(ehemals Gradient Effects)<br />
Branche: VFX, Animation, Motion Graphics für den<br />
internationalen Werbe- und Spielfilmmarkt<br />
Standort: Düsseldorf<br />
Mitarbeiter: 10 feste Mitarbeiter, 8 freie Mitarbeiter in Vollzeit<br />
Besondere Stärken: Visual Effects, Motion Graphics, 3D<br />
Animation, Character Animation, 3D Stereoscopic, Liquid<br />
Animation<br />
Projekte/Referenzen: »Cloud Atlas«, »Pinocchio«, »Landauer«,<br />
»Darksiders 2«, »Extinction«, »Vorstadtkrokodile«, »The<br />
Palermo Shooting«, »Zwölf Winter«, »Wer wenn nicht wir«,<br />
»Same Same but different«, »Contact High«, »Children of<br />
Huang Shi«, »Eine dunkle Begierde«, »Die Möglichkeit einer<br />
Insel«, »Herr der Diebe«, »The Musketeer«<br />
LAVAlabs Moving Images,<br />
Tel. (0211) 3873 5440;<br />
info@lavalabs.de<br />
Animation<br />
und VFX<br />
Animierter Kater aus »Pettersson und Findus«, Foto: Tradewind Pictures / Senator Film<br />
Nur Zeichentrickfilm, das war einmal. Die heutige Animationsbranche deckt eine<br />
enorme Bandbreite ab: von 2D- über 3D-Animation bis hin zu komplexesten Visual<br />
Effects für Kino, Fernsehen, Online-Welt und Games. Oliver Baumgarten skizziert<br />
die NRW-Animationsbranche.<br />
Als beim WDR in Köln 1971 mit »Die Sendung mit der Maus«<br />
ein großer Klassiker des Kinderfernsehens geschaffen wurde,<br />
brachen für Illustratoren und 2D-Animatoren produktive Zeiten<br />
an. Kreative wie Theo Kerp, Karl-Friedrich Baumgärtel, Jörg<br />
Reddemann, Stefan Eling und andere, die teils seit Mitte der<br />
1970er Jahre bis heute aktiv sind, bildeten in Köln eine produktive<br />
Zelle für gelungene Kinderanimationen. Diese lebendige<br />
Künstlerszene stellt nach wie vor eine wichtige Basis für die<br />
Branche in NRW dar. Da ist etwa die KHM-Absolventin Vera<br />
Lalyko, die als freie Animatorin und Grafikerin immer wieder<br />
auch eigene, auf Filmfestivals weltweit gefeierte Kurzfilme wie<br />
»Sauna Tango« kreiert. Zur Zeit arbeitet sie an ihrem neuen<br />
von der Film- und Medienstiftung NRW geförderten Projekt<br />
»Frenemy«. Oder der freie Animator und Illustrator Albert<br />
Radl aus Düsseldorf: Freie Tätigkeiten wie die Mitarbeit an Ali<br />
Samadi Ahadis teilanimiertem »Pettersson und Findus«, für den<br />
er mit dem Kölner Derek Roczen das komplette Storyboard<br />
gezeichnet hat, ermöglichen ihm die Umsetzung eigener Filme.<br />
So ist seine Kurzanimation »Prinz Ratte« 2012 u.a. mit dem<br />
Murnau-Preis ausgezeichnet worden. Drittes Beispiel: Michael<br />
Schwertel und seine Waldbröler Power-Toons produzieren<br />
Kurzfilme (zuletzt »Bellevue«) und bieten Dienstleistungen<br />
aller Art.<br />
Künstlich Bilder erschaffen<br />
Aus dem steten Bedarf an Kinderanimationen heraus haben<br />
sich in Köln zudem zahlreiche mittelständische Unternehmen<br />
herausgebildet, wie etwa das TrickStudio Lutterbeck (siehe<br />
Seite 13), aber auch die Kölner JEP-Animation. Seit den 1980er<br />
Jahren hat Geschäftsführer Jürgen Egenolf zum Beispiel einige<br />
der bis heute so beliebten Janosch-Verfilmungen umgesetzt<br />
sowie zahlreiche weitere Trickfilmserien, die wie »Petzi« oder<br />
»Ritter Rost« eingebettet sind in »Die Sendung mit der Maus«.<br />
Aber auch unabhängige Kurzfilme wie der jüngst von der Filmund<br />
Medienstiftung NRW geförderte »Frankie Unsichtbar«<br />
entstehen bei der JEP-Animation. Die Kölner B-Water Studios<br />
sindzur Zeit daran beteiligt, mit »Pinocchio« einen großen teilanimierten<br />
Fernsehzweiteiler umzusetzen (siehe Seite 16),<br />
während die in Köln und Hamburg ansässige Animationsfabrik –<br />
bis dato u.a. an neun deutschen Animationskinofilmen beteiligt<br />
– ihren Arbeitsschwerpunkt längst in der Werbung gefunden<br />
hat. Begehrte Unternehmen wie die Düsseldorfer Parasol<br />
Island oder DigitalArtCore haben ihr Angebot an 3D-Visualisierungen<br />
von vornherein ausschließlich auf High-Profile-Aufträge<br />
der Werbung abgestimmt.<br />
Seit die 3D-Animation möglich wurde und seit computergenerierte<br />
Bilder zu Hauptdarstellern wurden, hat sich die Branche<br />
grundlegend verändert. Animation heißt mehr denn je auch<br />
Modellieren fotografischer Bilder. Kaum ein Spielfilm selbst in<br />
Deutschland kommt heute noch komplett ohne Visual Effects<br />
aus – auch, weil VFX oft erheblich Produktionskosten sparen<br />
helfen. Spezialisiert auf VFX haben sich in NRW mit Scanline,<br />
Pixomondo, ARRI Film & TV Services, Rise FX oder LAVAlabs<br />
Moving Images zum Teil Hollywood-erfahrene Unternehmen,<br />
um auf aktuellstem digitalen Stand das zu tun, was Filmanimation<br />
seit jeher ausgemacht hat: künstlich Bilder zu erschaffen.<br />
Erweiterung der Geschäftsfelder<br />
Die Lage für deutsche Animationsfilmunternehmen gerade im<br />
Bereich Kino und Fernsehen wird angesichts internationaler<br />
Konkurrenz allerdings immer schwieriger. Darauf hat jüngst<br />
die Arbeitsgemeinschaft Animationsfilm mit Vehemenz hingewiesen<br />
und gefordert, die Hälfte aller im deutschen Fernsehen<br />
gezeigter Trickfilmproduktionen müsse aus Deutschland<br />
stammen. Angesichts der rückläufigen Aufträge erscheint es<br />
manchem zumindest als geringer Trost, dass sich dank der<br />
Digitalisierung immerhin die Geschäftsfelder deutlich erweitert<br />
haben. War die Werbung immer schon Abnehmer von Animationen,<br />
so sind Games, Mobiles und Websites als neue Plattformen<br />
hinzugekommen. Das crossmediale Arbeiten wird zum<br />
neuen Credo der Animationsbranche. Unternehmen wie die<br />
Kölner Daywalker Studios oder Elevision Animation Studio<br />
haben die Grenzen zwischen Filmproduktion, Gamesstudio<br />
und Web-Programmierer praktisch aufgehoben und denken<br />
vorrangig crossmedial. Ein Blick auf den aktuellen Stipendiaten-<br />
Jahrgang des AV-Gründerzentrums zeigt, wie lebhaft sich die<br />
Animationsszene zur Zeit aufstellt: Gut die Hälfte der Gründer<br />
ist im weitesten Sinne mit Animation assoziiert und nutzt die<br />
zahlreichen Konvergenzen und Schnittmengen zwischen den<br />
Medien und Plattformen.