PDF Download - Filmstiftung Nordrhein-Westfalen
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Nachwuchs<br />
Neues aus der KHM<br />
Locarno-Erfolg, Showcase<br />
und kurzundschön<br />
Die Kunsthochschule für Medien Köln war auf dem Filmfestival<br />
in Locarno (7. bis 17. August) mit dem Experimentalfilm »During<br />
the Day my Vision is perfect« vertreten. Der zehn minütige<br />
Kurzfilm von Benjamin Ramírez Pérez erlebte seine Urauf -<br />
führung im PalaVideo Theater in Anwesenheit des Regisseurs,<br />
der seit 2009 mit Schwerpunkt Animation und Experimentalfilm<br />
an der KHM studiert. Er lief in der Sektion »Fuori Conccurso«,<br />
die sich erstmals der Erforschung neuer Erzählformen und<br />
innovativer Filmsprachen widmete. Im Mai wurde er bereits<br />
für seinen ersten experimentellen Kurzfilm »Gradually« mit<br />
dem Preis der Deutschen Filmkritik 2013 beim European<br />
Media Art Festival in Osnabrück ausgezeichnet.<br />
Der jährliche Showcase der KHM findet in diesem Jahr am 9.<br />
und 10. Oktober im Cinenova statt. Der Showcase präsentiert<br />
Produzenten, Redakteuren und Vertretern der Förderanstalten<br />
sowie der Presse neue Arbeiten von Studenten. In konzentrierter<br />
Atmosphäre werden Spiel- und Dokumentarfilm, Animation<br />
und Werbung aus dem letzten Jahr gezeigt. Eine Einladung<br />
für die Veranstaltung kann unter presse@khm.de angefragt<br />
werden. Bei dem von WDR und der KHM veranstalteten<br />
Kurzfilmfestival kurzundschön gibt es in diesem Jahr, neben<br />
den bisherigen Kategorien (Kurzfilm, Werbefilm / Social Spot,<br />
Motion Art, Mobil & Vernetzt und Drehbücher für einen<br />
Kurzkrimi des WDR) den neuen Preis »kurzkinoXXS« für Infoscreens.<br />
In der WDR-Spezialkategorie wird ein neuer Vorspann<br />
für die Sendereihe »Menschen hautnah« gesucht. Am 6.<br />
November findet die feierliche Preisverleihung im Kölner<br />
Cinenova Kino mit prominenten Filmschaffenden statt.<br />
> www.khm.de<br />
Neues aus der ifs<br />
Neue Weiterbildungen,<br />
neuer Professor<br />
Vom 3. bis 7. September findet an der ifs internationalen filmschule<br />
köln ein Sommercamp zum Thema »Grenzgänger«<br />
statt. Damit reagiert die ifs auf die Arbeitszusammenhänge<br />
von Filmemachern, die sich immer wieder in technischen,<br />
dramaturgischen oder zwischenmenschlichen Bereichen<br />
mit der Notwendigkeit von Grenzziehung oder Grenzüberschreitung<br />
konfrontiert sehen. Die ifs-Camps sind eine neue<br />
interdisziplinäre Art der Weiterbildung, in der die bewährten<br />
Work shops der einzelnen Fachbereiche (Drehbuch, Schauspiel,<br />
Produktion, Editing Bild & Ton und Visual Art) nun zweimal<br />
jährlich zusammengefasst unter einem übergeordneten<br />
Thema angeboten werden. Das ifs-Sommercamp richtet sich<br />
an Alumni und etablierte Film- und Medienschaffende, die<br />
sich in ihrem Department weiterbilden. Anmeldeschluss ist<br />
der 14. August.<br />
Im Weiterbildungsprogramm Schauspiel findet vom 17.<br />
September bis zum 3. Dezember an zehn Terminen das<br />
wöchentliche Workout »Die Arbeit vor der Kamera« für<br />
professionelle Schauspieler statt. Neben Mark Zak, der das<br />
Workout seit 2002 als Dozent leitet, ist als Gast Casting-<br />
Direktor Emrah Ertem eingeladen. Bewerbungsschluss ist der<br />
5. September.<br />
Am 14. und 15. September präsentiert die ifs ihr Weiterbildungsangebot<br />
– von Interactive Media über Szenenbild und<br />
Kostümbild bis hin zur Masterclass Non-Fiction – auf der<br />
Weiterbildungsmesse in den Kölner Sartory Sälen. Und am 20<br />
. und 21. September informiert sie auf der Schülermesse<br />
Einstieg in der Dortmunder <strong>Westfalen</strong>halle über ihr Ausbildungsangebot.<br />
Im Rahmen der Reihe »ifs-Begegnung« wird am 18. September<br />
um 19 Uhr im Filmforum NRW der mehrfach ausgezeichnete<br />
Dokumentarfilm »Black Box BRD« (2001) gezeigt. Im Anschluss<br />
an die Vorführung findet ein Gespräch mit Regisseur Andres<br />
Veiel statt. Der Eintritt ist frei.<br />
Eine Personalie kommt aus dem Fachschwerpunkt Visual Arts:<br />
Der international erfahrene VFX-Supervisor und Visual Artist<br />
Rolf Mütze (»Der Hobbit«, »Cloud Atlas«) hat im Juli eine<br />
Professur in Vertretung übernommen. Rolf Mütze war bereits<br />
im Rahmen eines 3D-Animationsseminars an der ifs tätig.<br />
> www.filmschule.de<br />
Cologne Game Lab und Mediadesign Hochschule<br />
Games studieren in NRW<br />
Im öffentlichen Diskurs bestimmen oft Vorurteile die Diskussion über<br />
Computerspiele. Dass es sich beim Spielen, aber noch viel mehr beim Entwerfen<br />
und Programmieren dieser Games, um eine sehr komplexe Angelegenheit, mithin<br />
um eine Kunst handelt, mag vielen deshalb noch ein wenig fremd erscheinen. Das<br />
Cologne Game Lab und die Mediadesign Hochschule in Düsseldorf haben längst<br />
begriffen, dass die Fähigkeit, Spiele kreativ auszuarbeiten, sowohl bei<br />
Studierenden als auch in der freien Wirtschaft äußerst gefragt ist und bieten<br />
deshalb entsprechende Studiengänge an.<br />
Mediadesign Hochschule<br />
Tim Bruysten,<br />
Foto:<br />
bruysten.com<br />
Tim Bruysten ist Professor an der privaten<br />
Mediadesign Hochschule in Düsseldorf.<br />
Studenten schließen hier sowohl als Bachelor<br />
of Science als auch als Master of Arts in Gamedesign<br />
ab. Alexander Scholz sprach mit dem<br />
Kommunikationsdesigner darüber, was es<br />
braucht, um ein Gamedesigner zu werden<br />
und warum man gerade in NRW mit den<br />
entsprechenden Kompetenzen gefragt ist.<br />
An wen richtet sich der Studiengang Gamedesign?<br />
Das Studienangebot richtet sich an alle Abiturienten und<br />
Schulabsolventen mit Fachhochschulreife, die sich für Spiele<br />
und die Spieleentwicklung interessieren. Spieleentwicklung ist<br />
ein durchaus komplexes Thema mit zahlreichen Facetten, in<br />
denen viele verschiedene Charaktere ihren individuellen<br />
Schwerpunkt finden können. Da bedarf es Experten für<br />
Dramaturgie, Narration, Spielregeln, Spieltheorie, Strategie,<br />
Balancing, Graphik-Design, Compositing, Künstliche Intelligenz,<br />
Mathematik, Physik, Sound, Musik und viele weitere Disziplinen.<br />
Die Bewerber sollten vor allem Neugierde für einige dieser<br />
Themen, Spaß an Teamarbeit, Flexibilität und Lernbereitschaft<br />
mitbringen.<br />
Wie kann man sich die Studienatmosphäre an der MD.H im<br />
Studiengang Gamedesign vorstellen?<br />
Teamorientiert, kreativ und voller Leidenschaft. Gamedesign<br />
lernt man nicht, vielmehr wird man zum Gamedesigner.<br />
Diesen Beruf kann man nur als Berufung leben. Und das zeigt<br />
sich schon im Studium! Das Engagement und die Detailverliebtheit<br />
bringen viele schon mit. Wir zeigen ihnen dann die<br />
großen Zusammenhänge und natürlich sehr viel technisches,<br />
organisatorisches und wissenschaftliches Expertenwissen und<br />
detaillierte Fachkenntnisse.<br />
Was macht den Standort NRW für eine Einrichtung wie die<br />
MD.H und für Studenten – speziell in Bezug auf den Studiengang<br />
Gamedesign – so attraktiv?<br />
NRW, besonders Düsseldorf, hat eine exzellente Logistik im<br />
Herzen von Europa und ist aus genau diesem Grund ein Standort<br />
für viele Unternehmen aus der Games-Industrie. Es warten<br />
zahlreiche Unternehmen der Gamesbranche jedes Jahr auf<br />
unsere Absolventen. Aber nicht nur das, auch die Film- und<br />
Fernsehbranche rekrutiert für ihre Special-Effects-Teams sehr<br />
gern Gamedesigner – von der Werbe- und PR-Branche einmal<br />
ganz zu schweigen. Das ist ein Vorteil für unsere Studenten.<br />
Praktika, Studentenjobs und ihr Praxissemester können hier in<br />
der Region bei namhaften Unternehmen absolviert werden –<br />
mit Sicherheit auch ein Pluspunkt, der zu unserer sehr guten<br />
Vermittlungsquote von 87 Prozent beiträgt. Aber auch von<br />
den Förderprogrammen des Landes haben schon Absolventen<br />
bei der Gründung ihres eigenen Gamestudios profitiert. Außerdem<br />
haben wir aufgrund unserer praktischen Anbindung Zugriff<br />
auf Dozenten aus der Praxis. So ist zum Beispiel der Chef-<br />
Produzent einer weltweit erfolgreichen Spieleschmiede aus<br />
unserer näheren regionalen Umgebung seit Jahren ein sehr<br />
gern gesehener Gastdozent.<br />
Cologne Game Lab<br />
Björn Bartholdy,<br />
Foto: Cologne<br />
Game Lab<br />
Björn Bartholdy und Gundolf Freyermuth<br />
gründeten 2010 das Cologne Game Lab (CGL)<br />
unter dem Dach der Fachhochschule Köln.<br />
Seitdem wird in der Kölner Südstadt rund um<br />
das Thema Gaming gelehrt, weitergebildet<br />
und natürlich studiert. Magazin-Autor<br />
Alexander Scholz sprach mit Björn Bartholdy<br />
über den Studiengang Game Design.<br />
Welche Motivation gab es für die FH Köln,<br />
das Cologne Game Lab zu gründen?<br />
An der FH Köln finden bereits seit Jahren diverse Aktivitäten<br />
rund um das Thema digitaler Spiele statt. Das Institut Spielraum<br />
oder die im kommenden Jahr bereits zum fünften Mal<br />
stattfindende Konferenz »Clash of Realities« sind nur zwei<br />
Beispiele hierfür. Mit dem CGL will sich die FH Köln als führende<br />
staatliche Hochschule im Bereich der Game Education in<br />
Deutschland positionieren. Bereits 2006 haben wir mit der<br />
Planung begonnen, es dauerte dann allerdings noch bis 2010,<br />
um die nötigen Mittel zu akquirieren.<br />
Wie gehen Sie damit um, dass das öffentliche Bild von digitalen<br />
Spielen eher negativ geprägt ist?<br />
Wir versuchen, am CGL neben der Dimension des Unterhaltungsmediums<br />
zahlreiche andere Aspekte von Videogames in<br />
den Vordergrund zu rücken. Da ist zum einen das Feld der<br />
künstlerischen Spiele, welche wir unter anderem im Rahmen<br />
des »Notgames Fests« vom 19. bis zum 23. August präsentieren,<br />
aber auch der Themenkomplex »Serious Games« – also Spiele,<br />
die nicht nur unterhalten wollen. Diese Rubrik findet sich auch<br />
in unserer Forschungsarbeit wieder und wird in vielen unserer<br />
Master-Arbeiten aufgegriffen.<br />
Welche Möglichkeiten haben die Studenten mit den Qualifikationen,<br />
die sie im Studiengang Gamedesign erwerben?<br />
Unsere ersten Absolventen agieren in unterschiedlichsten<br />
medialen Feldern. Das reicht von der Gründung eines Studios<br />
für Serious Games über den Bereich Audio Games und die<br />
bildende Kunst bis hin zum Fernsehen. Thematisch stehen die<br />
digitalen Spiele zwar in großen Lettern über dem CGL, inhaltlich<br />
wollen wir daneben aber auch Innovation im Fernsehkontext,<br />
in künstlerischen Projekten und nicht zuletzt in der wissenschaftlichen<br />
Reflexion non-linearer Medien initiieren. Vor dem<br />
Hintergrund einer breiten Medienlandschaft bieten sich den<br />
Absolventen zahlreiche Möglichkeiten in NRW. Wir sind der<br />
festen Meinung, dass unser Land großen Bedarf an innovativen<br />
Kräften hat.<br />
Wie schaffen Sie im Unialltag Raum für diese Innovation?<br />
Wir ermutigen unsere Studierenden zu experimentieren. So<br />
entstehen spannende Projekte, die sich nicht immer klar den<br />
industriell geprägten Genres zuordnen lassen. Kollaboration<br />
wird groß geschrieben, nicht nur unter unseren Studierenden<br />
– in diesem Wintersemester haben wir Bewerber aus zehn<br />
Nationen akzeptiert – sondern auch in der Zusammenarbeit<br />
mit externen Partnern. Das Institut fungiert als »Creative<br />
Space« und atmet Internationalität.