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Pressemitteilung - EMBL

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<strong>Pressemitteilung</strong><br />

Atomgenau: Krankheitserreger im Visier modernster Strahlenquellen<br />

Auftakt für neues Zentrum für strukturelle Systembiologie in Hamburg<br />

Hamburg, 13. Januar 2014 – Am Zentrum für strukturelle<br />

Systembiologie (CSSB) auf dem DESY-Campus in Hamburg<br />

arbeiten künftig Biologen, Physiker und Mediziner bei der<br />

Bekämpfung von Krankheitserregern Hand in Hand. Nach<br />

zweijähriger Planungsphase einer Task Force nahm jetzt das<br />

wissenschaftliche Kuratorium, in dem jeweils ein Vertreter<br />

der neun beteiligten Partnerinstitute vertreten ist, seine Arbeit<br />

auf. In der konstituierenden Sitzung am 10. Januar 2014 wurde<br />

der Leiter des <strong>EMBL</strong> Hamburg, Dr. Matthias Wilmanns, zum<br />

Gründungsdirektor berufen. Dem bisherigen Vorsitzenden<br />

der Task Force, Professor Chris Meier von der Universität<br />

Hamburg, wurde für seine hervorragende Arbeit gedankt. Die<br />

Geschäftsstelle wird geleitet von Dr. Ina Plettner.<br />

Ziel des interdisziplinären Forschungszentrums mit derzeit<br />

neun beteiligten Universitäten und Forschungsorganisationen<br />

ist es, die molekularen Wechselwirkungen innerhalb lebender<br />

Zellen zu verstehen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der<br />

Untersuchung von Krankheitserregern. Dies erfordert die<br />

systematische Analyse der molekularen Bausteine, der<br />

Architektur und der Regulation biologischer Systeme. Dazu<br />

nutzen die Forscher des CSSB ein breites Spektrum an<br />

Messtechniken, insbesondere die Elektronenmikroskopie<br />

und die Synchrotronstrahlungsquelle PETRA III als<br />

hochmoderne Röntgenlichtquelle. Letztere ermöglicht eine<br />

besonders hohe Auflösung bis hin zu atomaren Details.<br />

Gleichzeitig eröffnen der ebenfalls auf dem DESY-Campus<br />

angesiedelte Freie-Elektronen Laser FLASH und der noch im<br />

Bau befindliche Röntgenlaser European XFEL erstmals die<br />

Möglichkeit, dynamische biologische Prozesse sehr detailliert<br />

in ihrem Verlauf zu beobachten. So verstehen die Forscher, wie<br />

Wechselwirkungen von Krankheitserregern mit ihren Wirten<br />

ablaufen und sie finden Angriffspunkte für neue Wirkstoffe,<br />

Diagnostika und Impfstoffe.<br />

Dr. Matthias Wilmanns, neuernannter Direktor des CSSB hob<br />

den innovativen Ansatz des Forschungszentrums hervor: „Mit<br />

der Gründung des CSSB bietet sich die einzigartige Gelegenheit,<br />

die bereits etablierten hervorragenden Infrastrukturen für<br />

Synchrotronstrahlung und den Freie-Elektronen-Laser<br />

in Hamburg auf bestmögliche Weise für internationale<br />

Spitzenforschung zu nutzen. Gemeinsam mit allen Partnern<br />

The new CSSB building: architects’ model<br />

wollen wir Krankheitserreger bis ins kleinste atomare Detail<br />

untersuchen und so deren Infektionswege besser verstehen.”<br />

„Mit dem CSSB verfolgen wir einen einmaligen<br />

multidisziplinären Ansatz: Mit unseren einzigartigen<br />

Supermikroskopen und weiteren schlagkräftigen Methoden<br />

wollen wir molekulare Prozesse von Infektionen und<br />

Krankheitsbildern verstehen und damit die Entwicklung<br />

von maßgeschneiderten Wirkstoffen zu deren effektiver<br />

Bekämpfung ermöglichen”, betont der Vorsitzende des DESY-<br />

Direktoriums, Professor Helmut Dosch.<br />

„Wir sind überzeugt, dass am CSSB die Grundlagenforschung<br />

im Bereich der Strukturbiologie nachhaltig gestärkt wird und<br />

die Infektionsforschung, die Struktur- und Systembiologie<br />

in diesem interdisziplinären Zentrum zu einer Einheit<br />

verschmelzen werden”, sagte der <strong>EMBL</strong> Generaldirektor<br />

Professor Iain Mattaj und Vertreter des <strong>EMBL</strong> im CSSB<br />

Kuratorium.<br />

Das CSSB-Forschungsgebäude befindet sich zurzeit in<br />

unmittelbarer Nähe zur PETRA III-Experimentierhalle<br />

auf dem DESY-Campus in Bau. Es wird ab 2016/17 die<br />

Arbeitsgruppen aller am CSSB beteiligten universitären und<br />

außeruniversitären Forschungseinrichtungen unter einem<br />

Dach vereinen. Insgesamt wurden für das neue Zentrum 50<br />

Millionen Euro vom BMBF, der Stadt Hamburg und dem Land<br />

Niedersachen bereitgestellt. <br />

© hammeskrause architekten<br />

Kontakt:<br />

Lena Raditsch, Head of Communications, <strong>EMBL</strong> Heidelberg, Germany, Tel: +49 6221 387 8125, www.embl.org, lena.raditsch@embl.de<br />

Thomas Zoufal, DESY, Hamburg, Germany, Tel: (040) 8998-1666 (-3613), www.desy.de, presse@desy.de


Hintergrundinformation<br />

Das CSSB Kuratorium:<br />

BNI – Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin<br />

Prof. Dr. Rolf Horstmann, Vorstandsvorsitzender<br />

DESY – Deutsches Elektronen-Synchrotron<br />

Prof. Dr. Helmut Dosch, Vorsitzender des DESY-Direktoriums<br />

<strong>EMBL</strong> – European Molecular Biology Laboratory<br />

Prof. Dr. Iain Mattaj, Generaldirektor<br />

FZJ – Forschungszentrum Jülich GmbH<br />

Prof. Dr. Sebastian Schmidt, Vorstandsmitglied<br />

HPI – Heinrich-Pette-Institut<br />

Prof. Dr. Thomas Dobner, Wissenschaftlicher Direktor<br />

HZI – Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung<br />

Prof. Dr. Dirk Heinz, Wissenschaftlicher Geschäftsführer<br />

MHH – Medizinische Hochschule Hannover<br />

Prof. Dr. Christopher Baum, Präsident<br />

UHH – Universität Hamburg<br />

Prof. Dr. Claudia S. Leopold, Vizepräsidentin (Forschung und wiss. Nachwuchs)<br />

UKE – Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf<br />

Prof. Dr. Martin Aepfelbacher, Prodekan Forschung<br />



Kennzahlen zum Forschungsneubau:<br />

• Bruttogeschossfläche 13.476 m2 vom Untergeschoss bis zum dritten Obergeschoss<br />

• Nettogeschossfläche 11.042 m2<br />

• Laborfläche 2.770 m2 in Standard-Sicherheitsstufe 2 (S 2) und 111 m2 in Standard-Sicherheitsstufe 3 (S 3)<br />

• Raum für zwei Kryo-Elektronenmikroskope<br />

• Isotopenlabor (Radioaktivlabor)<br />

• weitere Core-Facilities in Planung<br />

• Bürofläche 1.941 m2<br />

• Hörsaal 150 Plätze<br />

• drei Seminarräume<br />

• Geplant: 182 Arbeitsplätze für Wissenschaftler und Laboranten, davon 126 für die neun Partner und 56 für Gäste<br />

(“Forschungshotel”)<br />

• Erster Gast im “Forschungshotel” (assoziierter Partner): Karolinska-Institut, Schweden<br />

Nutzungsbedingungen<br />

<strong>EMBL</strong> <strong>Pressemitteilung</strong>en, Photos, Grafiken und Videos unterliegen dem <strong>EMBL</strong> copyright. Sie können für nicht-kommerzielle Nutzung frei reproduziert und verbreitet werden. Wir bitten um<br />

Nennung der Autoren und Institution.


Über <strong>EMBL</strong><br />

Das Europäische Laboratorium für Molekularbiologie (<strong>EMBL</strong>) ist ein Grundlagenforschungsinstitut, das sich über öffentliche<br />

Forschungsgelder aus 20 Mitgliedstaaten und Australien als assoziiertem Mitglied finanziert (Belgien, Dänemark, Deutschland,<br />

Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Island, Israel, Italien, Kroatien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen,<br />

Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz und Spanien). Etwa 85 unabhängige Forschungsgruppen arbeiten am <strong>EMBL</strong> zu<br />

Themen des gesamten Spektrums der Molekularbiologie. Das Institut ist in fünf Einheiten gegliedert: das Hauptlaboratorium in<br />

Heidelberg (900 Mitarbeiter) sowie Außenstellen in Hinxton (Europäisches Bioinformatik-Institut) (400 Mitarbeiter), Grenoble<br />

(70 Mitarbeiter), Hamburg (100 Mitarbeiter) und Monterotondo bei Rom (65 Mitarbeiter). Die Kernaufgaben des <strong>EMBL</strong><br />

sind: molekularbiologische Grundlagenforschung; Ausbildung von Studenten, Wissenschaftlern und Gastwissenschaftlern;<br />

Serviceleistungen für Wissenschaftler in den Mitgliedstaaten; Entwicklung neuer Instrumente und Methoden für die<br />

Biowissenschaften sowie aktiver Technologietransfer. Im internationalen Doktorandenprogramm des <strong>EMBL</strong> forschen rund 190<br />

Studenten. Darüber hinaus fördert das Institut den Austausch mit der Öffentlichkeit durch Vortragsreihen, Besucherprogramme<br />

und aktive Wissenschaftskommunikation.<br />

Über DESY<br />

Das Deutsche Elektronen-Synchrotron DESY ist das führende deutsche Beschleunigerzentrum und eines der führenden weltweit.<br />

DESY ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft und wird zu 90 Prozent vom BMBF und zu 10 Prozent von den Ländern Hamburg<br />

und Brandenburg finanziert. An seinen Standorten in Hamburg und Zeuthen bei Berlin entwickelt, baut und betreibt DESY<br />

große Teilchenbeschleuniger und erforscht damit die Struktur der Materie. Die Kombination von Forschung mit Photonen und<br />

Teilchenphysik bei DESY ist einmalig in Europa.

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