Mitteilungsblatt Februar 2013 - Heideck
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Mehr als nur ein einziger<br />
Ausweis<br />
Eigentlich wollte die 35-jährige Christine<br />
K. lediglich ihren neuen Pass im Rathaus<br />
abholen. Aber sie bekam „mehr“:<br />
Zusammen mit dem druckfrischen<br />
Dokument wurde ihr auch noch ein<br />
ganz anderer Ausweis ausgehändigt,<br />
der für andere Menschen überlebenswichtig<br />
sein könnte – wenn Christine<br />
K. ihn ausfüllt. Denn seit kurzem werden<br />
bundesweit zusammen mit neu<br />
beantragten Pässen nun auch Organspendeausweise<br />
einschließlich ausführlicher<br />
Informationen an den Mann<br />
und die Frau gebracht. Die Stadt- und<br />
Gemeindeverwaltungen im Landkreis<br />
und das Ausländeramt im Landratsamt<br />
machen dabei keine Ausnahme.<br />
Das Ziel: Deutlich mehr Menschen als<br />
bisher sollen als potentielle Organspender<br />
gewonnen werden. Auf diese<br />
Marschroute einigte sich die Bundesregierung,<br />
als sie zum 1. November 2012<br />
das Gesetz zur „Einführung der Entscheidungslösung“<br />
in Kraft setzte. Was<br />
so abstrakt klingt, könnte bedeuten,<br />
dass Schwerkranke künftig auf schnellere<br />
Hilfe, sprich: auf eine schnellere<br />
Organtransplantation, hoffen dürfen,<br />
wenn sich mehr Menschen als bisher<br />
als mögliche Organspender registrieren<br />
lassen.<br />
Tatsache ist, dass derzeit bundesweit<br />
rund 12 000 Menschen, darunter Kin-<br />
Sonstige Mitteilungen<br />
der genauso wie Erwachsene in den<br />
„besten Jahren“, auf eine Transplantation<br />
warten. Aber nur 1200 Spender<br />
sind registriert. Tendenz: rückläufig;<br />
nicht zuletzt auch aufgrund der<br />
jüngsten Organspende-Skandale in<br />
verschiedenen deutschen Kliniken.<br />
Eine buchstäblich tödliche Entwicklung<br />
für Menschen, deren oft einzige<br />
Überlebenschance eine Organspende<br />
ist. Auch darauf will die Bundeszentrale<br />
für gesundheitliche Aufklärung<br />
(BZgA) hinweisen, in deren Auftrag in<br />
den Passämtern die Vordrucke der Organspendeausweise<br />
samt zugehöriger<br />
Info-Broschüre verteilt werden. Mit<br />
dieser Initiative soll den Bürgern und<br />
Bürgerinnen die Entscheidung „pro<br />
Organspendeausweis“ so einfach wie<br />
möglich gemacht werden.<br />
Spender werden können prinzipiell<br />
alle, die über 16 Jahre alt sind. Wer<br />
sich dafür entscheidet, muss aus dem<br />
ausgehändigten Info-Material lediglich<br />
den Organspendeausweis im<br />
Scheckkartenformat heraustrennen,<br />
ihn ausfüllen und mit sich führen, im<br />
Geldbeutel, in der Handtasche, im<br />
Motorrad-Rucksack oder im Auto-<br />
Handschuhfach. Eine eigenhändige<br />
Unterschrift genügt – und man ist „offizieller“<br />
Organspender.<br />
Niemand soll zu dieser Unterschrift gezwungen<br />
werden. Ziel der Initiative ist,<br />
Menschen für dieses Thema zu sensibilisieren,<br />
sie zu informieren und es ihnen<br />
so einfach wie möglich zu machen,<br />
sich für einen Organspendeausweis zu<br />
entscheiden. Darum also auch die Info-Kampagne<br />
über die Passbehörden,<br />
nach dem Motto: Wer die Unterlagen<br />
automatisch in Händen hält, füllt sie<br />
vielleicht auch schneller aus. Und: Ein<br />
Pass kann (schöne) Reisen ermöglichen;<br />
ein Organspendeausweis kann<br />
helfen, Leben zu retten….<br />
Information: Ein Info-Blatt mit den am<br />
häufigsten gestellten Fragen und Antworten<br />
sowie weitere Informationen<br />
zum Thema im Internet unter: www.<br />
organspende-info.de. Alle Materialien<br />
der BZgA zum Thema Organ- und<br />
Gewebespende können kostenlos bestellt<br />
werden unter www.organspende-info.de/materialien/<br />
sowie unter:<br />
Bundeszentrale für gesundheitliche<br />
Aufklärung, 51101 Köln; per Fax: 0221-<br />
8992257; per E-mail: order@bzga.de<br />
Mikrozensus <strong>2013</strong> im Januar gestartet<br />
Im Jahr <strong>2013</strong> findet im Freistaat wie<br />
im gesamten Bundesgebiet wieder<br />
der Mikrozensus, eine gesetzlich angeordnete<br />
Stichprobenerhebung<br />
bei einem Prozent der Bevölkerung,<br />
statt. Mit dieser Erhebung werden seit<br />
1957 laufend aktuelle Zahlen über die<br />
wirtschaftliche und soziale Lage der<br />
Bevölkerung, insbesondere der Haushalte<br />
und Familien ermittelt. Der Mikrozensus<br />
<strong>2013</strong> enthält zudem noch<br />
Fragen zu Körpergröße und Gewicht<br />
sowie zu den Rauchgewohnheiten.<br />
Die durch den Mikrozensus gewonnenen<br />
Informationen sind Grundlage<br />
für zahlreiche gesetzliche und politische<br />
Entscheidungen und deshalb<br />
für alle Bürger von großer Bedeutung.<br />
Wie das Bayerische Landesamt für Statistik<br />
und Datenverarbeitung weiter<br />
mitteilt, finden die Mikrozensusbefra-<br />
22<br />
gungen ganzjährig von Januar bis Dezember<br />
statt. In Bayern sind demnach<br />
bei knapp 60.000 Haushalten, die nach<br />
einem objektiven Zufallsverfahren insgesamt<br />
für die Erhebung ausgewählt<br />
wurden, wöchentlich mehr als 1.000<br />
Haushalte zu befragen.<br />
Das dem Mikrozensus zugrunde liegende<br />
Stichprobenverfahren ist aufgrund<br />
des geringen Auswahlsatzes verhältnismäßig<br />
kostengünstig und hält die<br />
Belastung der Bürger in Grenzen. Um<br />
jedoch die gewonnenen Ergebnisse<br />
repräsentativ auf die Gesamtbevölkerung<br />
übertragen zu können, ist es<br />
wichtig, dass jeder der ausgewählten<br />
Haushalte auch tatsächlich an der Befragung<br />
teilnimmt. Aus diesem Grund<br />
besteht für die meisten Fragen des Mikrozensus<br />
eine gesetzlich festgelegte<br />
Auskunftspflicht, und zwar für vier aufeinander<br />
folgende Jahre.<br />
Datenschutz und Geheimhaltung sind,<br />
wie bei allen Erhebungen der amtlichen<br />
Statistik, umfassend gewährleistet.<br />
Auch die Interviewerinnen und<br />
Interviewer, die ihre Besuche bei den<br />
Haushalten zuvor schriftlich ankündigen<br />
und sich mit einem Ausweis<br />
des Landesamts legitimieren, sind zur<br />
strikten Verschwiegenheit verpflichtet.<br />
Statt an der Befragung per Interview<br />
teilzunehmen, hat jeder Haushalt das<br />
Recht, den Fragebogen selbst auszufüllen<br />
und per Post an das Landesamt<br />
einzusenden. Das Bayerische Landesamt<br />
für Statistik und Datenverarbeitung<br />
bittet alle Haushalte, die im Laufe<br />
des Jahres <strong>2013</strong> eine Ankündigung zur<br />
Mikrozensusbefragung erhalten, die<br />
Arbeit der Erhebungsbeauftragten zu<br />
unterstützen.