Beschreibung und Auswertung der Untersuchungen an ... - CCC
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11. Fazit<br />
Die Analyse <strong>der</strong> NEDAP-Wahlcomputer hat zu einer Wi<strong>der</strong>legung <strong>der</strong> Behauptungen des<br />
Herstellers, des BMI <strong>und</strong> <strong>der</strong> PTB über die Sicherheit des Systems geführt. Im Rahmen<br />
<strong>der</strong> <strong>Untersuchungen</strong> wurden mehrere sehr unterschiedliche Angriffsklassen gef<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> implementiert, die jede für sich genommen schon zur Rücknahme <strong>der</strong> Bauartzulassung<br />
hätte führen müssen. Die Untersuchung hat gezeigt, daß:<br />
• die Software <strong>der</strong> Wahlcomputer problemlos m<strong>an</strong>ipulierbar ist,<br />
• M<strong>an</strong>ipulationen <strong>an</strong> <strong>der</strong> Hardware einfach möglich sind,<br />
• die Programmier- <strong>und</strong> Auswertesoftware in einfacher Weise <strong>an</strong>greifbar ist,<br />
• die Zulassungs- <strong>und</strong> Prüfverfahren ungeeignet sind, M<strong>an</strong>ipulationen aufzudecken,<br />
• die Annahmen des BMI <strong>und</strong> <strong>der</strong> PTB über mögliche Wahlfälscher unrealistisch sind,<br />
• die aus diesen Annahmen resultierenden Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Maßnahmen („geschützte<br />
Umgebungen“) unwirksam sind,<br />
• Versiegelungen <strong>und</strong> Plomben keinen wirksamen Schutz bieten,<br />
• dem Wähler eine effektive Kontrolle <strong>und</strong> Verifikation <strong>der</strong> Wahl nicht mehr möglich ist,<br />
• neue Risiken <strong>und</strong> Angriffsmethoden fortlaufend entstehen,<br />
• im internationalen Vergleich eher die Abschaffung als die Einführung von Wahlcomputern<br />
als sinnvoll erachtet wird <strong>und</strong><br />
• eine M<strong>an</strong>ipulation <strong>der</strong> Wahlcomputer zur B<strong>und</strong>estagswahl 2005 nicht mit Sicherheit<br />
ausgeschlossen werden k<strong>an</strong>n.<br />
Die Untersuchung zeigt exemplarisch die prinzipiellen Schwierigkeiten bei <strong>der</strong> Verwendung<br />
von Wahlcomputern, unabhängig von <strong>der</strong> Bauart. Keines <strong>der</strong> Probleme ist auf technischem<br />
Wege mit ausreichen<strong>der</strong> Zuverlässigkeit lösbar, da mehr technische Sicherheitsmaßnahmen<br />
zw<strong>an</strong>gsläufig zu komplexeren Systemen führen, die von noch weniger Menschen<br />
verifiziert werden können. Wenn <strong>der</strong> geringe Nutzen <strong>und</strong> die erheblichen Risiken<br />
objektiv gegenübergestellt werden, erscheint es sinnvoll, von <strong>der</strong> Nutzung von Wahlcomputern<br />
zukünftig abzusehen <strong>und</strong> beim nachvollziehbaren <strong>und</strong> bewährten Wahlverfahren<br />
mit Papier <strong>und</strong> Stift zu bleiben.<br />
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