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Sektoranalyse - BMZ

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Hintergrund und Ziele DER KOOPERATION mit DER PRIVATWIRTSCHAFT in<br />

LANDWIRTSCHAFT und NATURRESSOURCENMANAGEMENT<br />

7<br />

1.3 Relevanz der Zusammenarbeit<br />

mit dem Privatsektor im Sektor<br />

Landwirtschaft und Naturressourcenmanagement<br />

Die Agrarwirtschaft ist in vielen Ländern der wichtigste<br />

volkswirtschaftliche Sektor. Er ist oft durch ineffiziente<br />

Produktionsverfahren, schlechte Marktanbindung, Absatzprobleme<br />

und limitierte Entwicklungsmöglichkeiten<br />

gekennzeichnet, bei gleichzeitig steigender Nachfrage<br />

nach Nahrungsmitteln und Rohstoffen. Die öffentlichen<br />

Mittel reichen nicht aus, um diese Herausforderungen zu<br />

bewältigen. Ohne die Mobilisierung privaten Kapitals und<br />

Wissens bleiben die Investitionen im Allgemeinen zu gering.<br />

In den letzten 10 Jahren haben die Projektansätze in<br />

Landwirtschaft und ländlicher Entwicklung daher immer<br />

stärker den Privatsektor als Partner einbezogen. Er wird<br />

zukünftig eine noch größere Rolle spielen müssen.<br />

Den Mehrwert einer vertieften Kooperation mit der Privatwirtschaft<br />

sieht die EZ unter anderem im Zugang zu<br />

anwendungsbezogenem Wissen, Fertigkeiten, Produkten<br />

und Dienstleistungen der Industrie, die das bestehende<br />

EZ-Leistungsspektrum erweitern können. Gleichzeitig<br />

kann die EZ ihre Ansätze und Erfahrungen im Rahmen<br />

einer Kooperation in die Privatwirtschaft einbringen und<br />

damit eine entsprechende breitenwirksame Hebelwirkung<br />

erzielen. Durch die Einbeziehung privaten Kapitals bzw.<br />

durch die Koppelung von öffentlichen Mitteln mit privatem<br />

Kapital können zusätzliche, entwicklungspolitisch<br />

relevante Projekte finanziert und umgesetzt werden.<br />

Im Gegenzug bietet eine vertiefte Kooperation mit der EZ<br />

für die Privatwirtschaft den Zugang zu lokalem Wissen,<br />

Kulturen und Traditionen in neuen Märkten, fundierte<br />

Informationen über politische, rechtliche und wirtschaftliche<br />

Rahmenbedingungen und verbesserten Zugang zu<br />

Investitionsplanungen auf administrativer Ebene. Durch<br />

die Einbindung der EZ können zusätzliche Projekte wirtschaftlich<br />

abgesichert werden, die sonst unter den gegebenen<br />

Rahmenbedingungen nicht realisierbar wären.<br />

Im Rahmen von Projekten im grünen Sektor gibt es<br />

eine Vielzahl von Schnittstellen zwischen öffentlicher<br />

Verwaltung, staatlicher EZ und privaten Akteuren. Sie<br />

umfassen Förderprogramme für Kleinbauern, Aus- und<br />

Weiterbildung in modernen, nachhaltigen und effizienten<br />

landwirtschaftlichen Produktionsverfahren, die<br />

Zusammenarbeit mit privaten Forstbetrieben in Aufforstungsprogrammen,<br />

die Unterstützung von privaten<br />

Investitionen in die Verarbeitung verschiedener Rohstoffe,<br />

Investitionen in Bewässerungsanlagen und die Förderung<br />

von Betreiberorganisationen, die Vergabe von Konzessionen<br />

in Schutzgebieten an Unternehmen sowie die<br />

Förderung kommerzieller Weiterverarbeitung diverser<br />

Agrarprodukte.<br />

Die Zusammenarbeit mit dem Privatsektor nutzt unterschiedliche<br />

Instrumente. Die wichtigsten Ansätze im<br />

grünen Sektor sind die Förderung von Partnerschaften<br />

zwischen dem öffentlichen Sektor und einzelnen Firmen<br />

durch die Organisationen der EZ, die Gestaltung und<br />

Moderation von Multi-Stakeholder-Dialogen und Netzwerken<br />

der Privatwirtschaft, vor allem zur Vereinbarung<br />

und Umsetzung von Standards, zur Erhöhung der Produktivität<br />

landwirtschaftlicher Betriebe, zur Förderung ausgewählter<br />

Subsektoren und Wertschöpfungsketten und<br />

zur Finanzierung privater Investitionen. Einzelvorhaben<br />

befassen sich oft mit der Entwicklung von Innovationen<br />

und pilothaften Lösungen.<br />

Im Falle der Landwirtschaft werden Wirtschaftsleistungen<br />

in aller Regel von privater Seite erbracht. Oft wird<br />

die privatwirtschaftliche Initiative aber durch fehlende<br />

Infrastruktur oder rechtliche und institutionelle Probleme<br />

gehemmt. Die Kooperation mit dem Privatsektor umfasst<br />

daher auch Maßnahmen der Privatwirtschaftsförderung.<br />

Dabei stellt sich die Frage nach der Ausgestaltung staatlicher<br />

Interventionen. Während Private die Investitionsmittel<br />

liefern, müssen staatliche Stellen die „Spielregeln“<br />

(Aufsichts- und Regulierungsfunktion) definieren und<br />

durchsetzen. Der Staat stellt darüber hinaus in vielen<br />

Fällen öffentliche Infrastruktur bereit oder stößt durch<br />

Kredite und Anschubinvestitionen privatwirtschaftliche<br />

Engagements an.<br />

Die deutsche EZ unterhält traditionell gute und weitgespannte<br />

Kontakte zu Firmen im gesamten grünen Sektor,<br />

von der Produzentenebene (Kooperativen und Verbände)<br />

über die mittelständische Wirtschaft bis hin zu zahlreichen<br />

multinationalen Unternehmen. Über die einzelnen<br />

Projektkooperationen hinaus gibt es eine regelmäßige Zusammenarbeit<br />

bei Messen und Konferenzen und mit der<br />

verfassten Wirtschaft.

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