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Kunst des Forschens - Institut für Gegenwartskunst

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<strong>Kunst</strong> <strong>des</strong> <strong>Forschens</strong><br />

Praxis eines ästhetischen Denkens<br />

Elke Bippus (Hg.)<br />

diaphanes


elke bippus (hg.)<br />

kunst <strong>des</strong> forschens<br />

praxis eines ästhetischen denkens<br />

diaphanes


Erscheint als Band 4 der Schriftenreihe <strong>des</strong> <strong>Institut</strong>s für Gegenwartskünste,<br />

Zürcher Hochschule der Künste, www.ifcar.ch.<br />

1. Auflage<br />

ISBN 978-3-03734-080-6<br />

© diaphanes, Zürich-Berlin 2009<br />

www.diaphanes.net<br />

Alle Rechte vorbehalten<br />

Layout und Druckvorstufe: 2edit, Zürich<br />

Druck: Merce<strong>des</strong>-Druck, Berlin


Inhalt<br />

Einleitung 7<br />

Praktiken <strong>des</strong> Wissens<br />

Dieter Mersch<br />

<strong>Kunst</strong> als epistemische Praxis 27<br />

Hannes Rickli<br />

Livestream Knurrhahn 49<br />

Peter Piller<br />

Vorzüge der Absichtslosigkeit 65<br />

Christoph Schenker<br />

Einsicht und Intensivierung<br />

Überlegungen zur künstlerischen Forschung 79<br />

Gabriele Gramelsberger<br />

Epistemische Praktiken <strong>des</strong> <strong>Forschens</strong> im Zeitalter <strong>des</strong> Computers 91<br />

Martin Beck<br />

Souveränität und Kontrolle 109<br />

Ute Vorkoeper<br />

Das Fragliche <strong>des</strong> <strong>Forschens</strong><br />

Oder: Einer <strong>Kunst</strong> der Forschung geht es um Verantwortung 125<br />

Produktive Verstrickungen<br />

Kathrin Busch<br />

Wissenskünste<br />

Künstlerische Forschung und ästhetisches Denken 141<br />

Katharina Hinsberg<br />

Perseiden, Percei<strong>des</strong> 159<br />

Beatrice von Bismarck<br />

Zeit/Raum-Forschung: Ausstellung<br />

Zu Julie Aults und Martin Becks Wiener Installation 173


Christoph Keller/Elke Bippus<br />

Künstlerische Forschung – Multiple Screens – Inverse Observatorien 189<br />

Jörg Huber<br />

Inszenierungen und Verrückungen<br />

Zu Verfahrensfragen einer Forschung <strong>des</strong> Ästhetischen 207<br />

Eran Schaerf und Eva Meyer<br />

Sie könnte zu Ihnen gehören – Filmskript 217<br />

Frank Hesse<br />

Sammlung Brandenburg, 2007 231<br />

Perspektiven der künstlerischen Forschung<br />

Podiumsdiskussion mit Christopher Lindinger, Hannes Rickli,<br />

Eran Schaerf, Marcus Steinweg, Ute Vorkoeper, Daniel Zehntner<br />

und Christoph Schenker (Moderation) 239<br />

Die Beiträgerinnen und Beiträger 259


die beiträgerinnen und beiträger<br />

Martin Beck<br />

ist Künstler und lebt in New York und Wien. Seine Arbeiten beschäftigen sich mit<br />

Fragen der Historizität und Autorschaft und greifen häufig auf Diskurse aus Architektur,<br />

Design und Populärkultur zurück. Zu seinen letzten Ausstellungsprojekten<br />

zählen Panel 2 – Nothing better than a touch of ecology and catastrophe to unite the<br />

social classes… at Gasworks, London (2008); The details are not the details, Orchard<br />

Gallery, New York (2007); und, in Zusammenarbeit mit Julie Ault, Installation in<br />

der Wiener Secession (2006). Er publizierte About the Relative Size of Things in the<br />

Universe, London 2007 und, gemeinsam mit Julie Ault, Critical Condition: Ausgewählte<br />

Texte im Dialog, Essen 2003.<br />

Elke Bippus<br />

ist Professorin für Philosophie der <strong>Kunst</strong> und <strong>Kunst</strong>geschichte an der Zürcher<br />

Hochschule der Künste. 2004–2007 Projektleitung <strong>Kunst</strong> <strong>des</strong> <strong>Forschens</strong>. Publikationen<br />

(Auswahl): »Skizzen und Gekritzel. Relationen zwischen Denken und Handeln<br />

in <strong>Kunst</strong> und Wissenschaft«, in: Martina Heßler, Dieter Mersch (Hg.): Logik <strong>des</strong><br />

Bildlichen. Zur Kritik der ikonischen Vernunft, Bielefeld 2009, S. 76–93; »Research<br />

In Art – Research On Art. The Crossing of Theory and Practice, in Contemporary<br />

Art«, in: Dieter Lesage, Kathrin Busch (Hg.): A Portrait of the Artist as a Researcher.<br />

The Academy and the Bologna Process, (AS#179), Antwerp, MuHKA 2007, S. 20–27;<br />

mit Andrea Sick (Hg.): Industrialisierung‹›Technologisierung von <strong>Kunst</strong> und Wissenschaft,<br />

Bielefeld 2005.<br />

Beatrice von Bismarck<br />

ist Professorin für <strong>Kunst</strong>geschichte und Bildwissenschaft an der Hochschule für<br />

Grafik und Buchkunst Leipzig; 1989 bis 1993 Kuratorin der Abteilung 20. Jahrhundert<br />

am Städelmuseum, Frankfurt am Main; Mitbegründerin <strong>des</strong> »<strong>Kunst</strong>raum<br />

der Universität Lüneburg«. Seit 1999 Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig.<br />

Mitbegründerin <strong>des</strong> /D/O/C/K-Projektbereich der HGB. Publikationen zuletzt:<br />

Auftritt als Künstler, Köln 2009 (im Erscheinen); Nach Bourdieu: Visualität, <strong>Kunst</strong>,<br />

Politik, Wien 2008 (hg. zusammen mit Therese Kaufmann, Ulf Wuggenig).


260<br />

Die Beiträgerinnen und Beiträger<br />

Kathrin Busch<br />

ist Professorin für Kulturtheorie an der Merz Akademie Stuttgart. Seit 2007 ist sie<br />

außerdem Gastprofessorin an der Universität der Künste in Berlin. Publikationen:<br />

»A Portrait of the Artist as a Researcher«, in: AS – a visual culture quarterly 179,<br />

MuHKA A ntwerpen 2007 (gemeinsam mit Dieter Lesage), sowie »Pathos«. Konturen<br />

eines kulturwissenschaftlichen Grundbegriffs, Bielefeld 2007 (gemeinsam mit Iris<br />

Därmann) und Geschicktes Geben. Aporien der Gabe bei Jacques Derrida, München<br />

2004.<br />

Gabriele Gramelsberger<br />

promovierte 2001 in Wissenschaftsphilosophie an der Freien Universität in Berlin<br />

und forscht seither an der FU Berlin zum Einfluss <strong>des</strong> Computers auf die Wissenschaft.<br />

Seit September 2008 ist sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der <strong>Kunst</strong>hochschule<br />

für Medien Köln. Publikationen (Auswahl): Computerexperimente. Wandel<br />

der Wissenschaft im Zeitalter <strong>des</strong> Computers, Bielefeld 2009 (im Druck); »The<br />

Epistemic Texture of Simulated Worlds«, in: Andrea Gleininger, Georg Vrachliotis<br />

(Hg.): Simulation. Context Architecture, Basel 2008, S. 83–91; »Computersimulationen<br />

– Neue Instrumente der Wissensproduktion«, in: Renate Mayntz, Friedhelm<br />

Neidhardt (u.a.) (Hg.): Wissensproduktion und Wissenstransfer. Wissen im Spannungsfeld<br />

von Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit, Bielefeld 2008, S. 75–95.<br />

Frank Hesse<br />

ist Künstler und lebt in Zürich. Er arbeitet an den Schnittstellen von Wissenschaft<br />

und <strong>Kunst</strong>; dabei geht er bevorzugt kulturhistorischen Randnotizen nach und untersucht<br />

diese auf Brüche und Sinnüberschüsse. Von 2005 bis 2007 war er Mitarbeiter<br />

bei <strong>Kunst</strong> <strong>des</strong> <strong>Forschens</strong>. Zuletzt war er im Frühjahrssemester 2008 als Gastdozent<br />

im Studienbereich Bildende <strong>Kunst</strong> an der Zürcher Hochschule der Künste<br />

tätig. Mehr: frankhesse.com<br />

Katharina Hinsberg<br />

ist Künstlerin und Professorin für Zeichnen an der Hochschule für Künste Bremen.<br />

Ausstellungsprojekte (2008) binnen, Staatliche <strong>Kunst</strong>halle Karlsruhe; Perceiden,<br />

<strong>Kunst</strong>museum Stuttgart, Museum Folkwang, Essen; streifen, Lan<strong>des</strong>galerie Oberösterreich,<br />

Linz, Österreich. Zuletzt erschienen: Andrea Sick, Katharina Hinsberg,<br />

Dorothea Mink (Hg.): Raster und Fadenkreuz – die Musterung von Verbrechen: Kritik<br />

und künstlerische Untersuchungen einer Medientechnik, Bielefeld 2009; Die An-


Die Beiträgerinnen und Beiträger 261<br />

nahmen der Linie, Stuttgart 2007; »Katharina Hinsberg«, in: Kritisches Lexikon der<br />

<strong>Gegenwartskunst</strong>, Bd. 74, München 2006.<br />

Jörg Huber<br />

ist Professor für Kulturtheorie an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) sowie<br />

Gründer und Leiter <strong>des</strong> <strong>Institut</strong>s für Theorie (ith). 1990–2005 verantwort licher<br />

Leiter der Vortrags- und Seminarreihe Interventionen, Herausgeber der Reihen<br />

Interventionen (14 Bände, 1992–2005) und Theorie:Gestaltung (bisher 7 Bd., Zürich,<br />

Wien, New York 2001 ff.) sowie <strong>des</strong> ith-Magazins 31 (seit 2002), Leiter zahlreicher<br />

Forschungsprojekte. Letzte Veröffentlichungen (Auswahl): »Getting to the Bottom<br />

of Vision: Theory of Images – Images of Theory«, in: Ursula Biemann, Jan-Erik<br />

Lundström (Hg.): Mission reports, artistic practice in the field. Video works 1998–<br />

2008, Umea 2008; Jörg Huber, Stefan Neuner (Hg.): »Taktilität – Sinneserfahrung<br />

als Grenzerfahrung«, Magazin 31 <strong>des</strong> <strong>Institut</strong>s für Theorie, Nr. 12/13, Zürich 2008.<br />

Christoph Keller<br />

ist Künstler und lebt in Berlin. In seinen Installationen und Interventionen untersucht<br />

er Wissenskonzepte, die meist von außerhalb der <strong>Kunst</strong> stammen, mit künstlerischen<br />

Methoden. Zu seinen Ausstellungsprojekten zählen: Music for Clouds, Bienal<br />

del Fin del Mundo, Ushuaia (2009); Interpreters, Montevideo, Amsterdam (2008);<br />

Inverse Observatories, Esther Schipper, Berlin (2007); Visisting a Contemporary Art-<br />

Museum under Hypnosis, Gabrielle Maubrie, Paris (2006); Cloudbuster-Project, P.S.1<br />

Contemporary Art Center, New York (2003) und Encyclopaedi-Cinematographica,<br />

<strong>Kunst</strong>Werke Berlin (2001). 2008 erschien eine Projekt- und Textsammlung mit dem<br />

Titel OBSERVATORIUM. Seit 2007 leitet Christoph Keller ein Pilotprojekt zur <strong>Kunst</strong><br />

als Forschung an der Hochschule der Künste Bern zu dem Thema Trance und der<br />

Darstellung von veränderten Bewusstseinszuständen durch die <strong>Kunst</strong>.<br />

Dieter Mersch<br />

studierte Mathematik und Philosophie in Köln und Bochum. Er ist Professor für<br />

Medientheorie und Medienwissenschaften an der Universität Potsdam seit 2004.<br />

Publikationen (Auswahl): Was sich zeigt. Materialität, Präsenz, Ereignis, München<br />

2002; Ereignis und Aura. Untersuchungen zur einer Ästhetik <strong>des</strong> Performativen,<br />

Frankfurt a.M. 2002; Medientheorien zur Einführung, Hamburg 2006; <strong>Kunst</strong> und<br />

Wissenschaft (hg. gemeinsam mit Michaela Ott), München 2007.


Die Beiträgerinnen und Beiträger 263<br />

Christoph Schenker<br />

ist seit 2005 Leiter <strong>des</strong> im selben Jahr gegründeten <strong>Institut</strong>s für Gegenwartskünste<br />

der Zürcher Hochschule der Künste. Er ist Professor für Philosophie der <strong>Kunst</strong> und<br />

<strong>Kunst</strong> der Gegenwart und leitet transdisziplinäre Forschungsprojekte im Feld der<br />

<strong>Gegenwartskunst</strong>, insbesondere im Bereich von <strong>Kunst</strong> und Öffentlichkeit. Zuvor<br />

war er Kurator sowie Mitarbeiter, Berater und beauftragter Leiter <strong>des</strong> Aufbaus verschiedener<br />

Ausstellungsinstitutionen. Letzte Publikation als Herausgeber: <strong>Kunst</strong><br />

und Öffentlichkeit – Kritische Praxis der <strong>Kunst</strong> im Stadtraum Zürich, Zürich 2007.<br />

Marcus Steinweg<br />

ist Philosoph und Mitherausgeber der halbjährlich erscheinenden Zeitschrift INAES­<br />

THETIK. Er lehrt derzeit an der HBK Braunschweig. Letzte Veröffentlichungen:<br />

Behauptungsphilosophie, Berlin 2006; mit Rosemarie Trockel: Duras, Berlin 2008;<br />

Politik <strong>des</strong> Subjekts, Zürich, Berlin 2009.<br />

Ute Vorkoeper<br />

lebt und arbeitet in Hamburg als Kuratorin und Autorin. Sie unterrichtet <strong>Kunst</strong>theorie,<br />

bis 2009 als Gastprofessin an der <strong>Kunst</strong>hochschule Berlin Weißensee. Sie<br />

kuratiert die Akademie einer anderen Stadt im Rahmen <strong>des</strong> Elbinselsommers 2009,<br />

IBA Hamburg. Von 2001–2004 leitete sie den Hochschulmodellversuch transmedien<br />

an der HfbK Hamburg. Buchpublikationen: Die Sache mit der Verantwortung. Der<br />

Marion Ermer Preis 2008, Weimar 2008; Anna Oppermann. Ensembles 1968–1992,<br />

Ostfildern/Ruit 2007; Hybride Dialoge. <strong>Kunst</strong>ausbildung in der Medienkultur, Bund-<br />

Länder-Kommission, 125, Bonn 2005; Vom Verschwinden. Weltverluste und Weltfluchten,<br />

Inke Arns, Ute Vorkoeper (Hg.), Frankfurt a.M. 2005; www.deponat.de.<br />

Daniel Zehntner<br />

Gründer, CEO, Creative Director von Eclat, einem Unternehmen für Markenberatung<br />

und Design in Erlenbach, Zürich. Seit 1998 Experte der »KTI«, der Förderagentur<br />

für Innovation <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>. Beurteilung und Betreuung von Projekten der<br />

angewandten Forschung und Entwicklung in den Gestaltungssparten; Medien und<br />

<strong>Kunst</strong>. Branding Interface – Gespräche übrer Markenkommunikation von Morgen,<br />

Peter Martin, Daniel Karczinski (Hg.), München 2004. Brands und Branding, Beitrag<br />

zum gleichnamigen Forschungsprojekt der ZHdK 2008.


Im Zuge der Verflechtung von Wirtschaft und Forschung sieht die Wissenschaft<br />

sich einem Ökonomisierungsdruck ausgesetzt, der anwendungs- und ergebnisorientiertes<br />

Wissen einfordert – auf Kosten <strong>des</strong> Wagnisses und der kritischen<br />

Reflexion. Könnte sich im Wechselspiel zwischen <strong>Kunst</strong> und (Natur-)Wissenschaft<br />

das Ideal der »freien« Wissenschaft und <strong>des</strong> Wissens wiederbeleben lassen?<br />

Was wäre die Spezifik künstlerischer und ästhetischer Forschungsverfahren und<br />

Wissensformen?<br />

Die Beiträge von Künstler/innen, Wissenschaftler/innen und Philosoph/innen<br />

rücken eine »<strong>Kunst</strong> <strong>des</strong> <strong>Forschens</strong>« in den Blick. Diese betreibt eine eigentümliche<br />

Vermischung theoretischer und kulturwissenschaftlicher Forschungen,<br />

arbeitet im Feld <strong>des</strong> Sinnlichen und Begrifflichen gleichermaßen und vermengt<br />

ästhetische mit epistemischen Praktiken. Künstlerischer Forschung geht es um<br />

eine »Aktivität <strong>des</strong> Erforschens«, welche die Möglichkeiten von Veränderungen<br />

bewusst macht und so eine politische Komponente gewinnt: indem sie einerseits<br />

zur Vorbereitung und Verbreitung eines anderen Denkens von Verantwortung<br />

beiträgt und andererseits gängige Trennungen von <strong>Kunst</strong> und Wissenschaft, von<br />

Theorie und Praxis fragwürdig werden lässt.<br />

Mit Beiträgen von Martin Beck, Beatrice von Bismarck, Kathrin Busch,<br />

Gabriele Gramelsberger, Frank Hesse, Katharina Hinsberg, Jörg Huber,<br />

Christoph Keller, Eva Meyer und Eran Schaerf, Dieter Mersch, Peter Piller,<br />

Hannes Rickli, Christoph Schenker, Ute Vorkoeper.<br />

ISBN 978-3-03734-080-6

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