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Juni 2005

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1. Umfang des Problems<br />

1.3. Roland Simon: Cannabisbezogene Störungen und Behandlungsbedarf<br />

Einleitung<br />

Gegenstand dieses Beitrags sind Personen, die wegen primärer Cannabisprobleme in der<br />

Betreuung ambulanter Beratungsstellen für Suchtprobleme sind. Dabei handelt es sich um<br />

eine Teilgruppe von Personen mit Cannabisproblemen in der Bevölkerung. Nicht einbezogen<br />

werden hier Klienten, bei denen Cannabisprobleme vorliegen, jedoch andere Störungen -<br />

etwa im Zusammenhang mit Opiaten oder Alkohol - im Vordergrund stehen. Diese<br />

Beschränkung der Zielgruppe macht es möglich, die Besonderheiten primärer Cannabisklienten<br />

zu beschreiben, ohne dass diese durch die Charakteristika von Personen insbesondere<br />

mit primären Heroinproblemen – die auch Cannabis konsumieren – überlagert würden.<br />

Methodik<br />

Die dargestellten Ergebnisse stammen aus der Studie zu cannabisbezogenen Störungen<br />

(CARED), die 2001 bis 2003 mit Förderung durch das Bundesministerium für Gesundheit<br />

und Soziale Sicherung durchgeführt wurde. Ausgangspopulation der Studie waren in Teil 1<br />

(Fragebogenstudie, FbS) alle Personen mit primären cannabisbezogenen Störungen, die in<br />

52 zufällig ausgewählten ambulanten Einrichtungen der Suchthilfe mit einheitlicher Dokumentation<br />

(EBIS) 2 im Jahr 2001 betreut worden waren und diese Betreuung abgeschlossen<br />

hatten. Es wurden alle Personen berücksichtigt, die im Rahmen der Basisdokumentation die<br />

ICD10-Diagnosen F12.1 (schädlicher Gebrauch von Cannabis) bzw. F12.2x (Abhängigkeit<br />

von Cannabis) erhalten hatten. Die Cannabisdiagnose musste dabei Hauptdiagnose und<br />

Mittelpunkt der Problematik sein. Die Klienten wurden schriftlich befragt. Insgesamt gingen<br />

223 Datensätze (Ausschöpfungsquote: 40 %) in die Auswertung ein.<br />

Ein zweiter Teil der Studie (Interviewstudie, InS) wandte sich an alle aktuellen Klienten der<br />

gleichen Einrichtungen, die im Jahr 2002/2003 mit den oben genannten Diagnosen betreut<br />

wurden. Diese Personen wurden durch externe Interviewer befragt, als Instrument diente<br />

das computerisierte System M-CIDI. Es wurden 51 Interviews in der Auswertung berücksichtigt.<br />

Da die Gesamtheit aller im fraglichen Zeitraum betreuten Fälle von den Einrichtungen<br />

nicht vorliegt, kann eine Ausschöpfungsquote für diese Personengruppe nicht<br />

berechnet werden.<br />

Zusätzlich fand eine Fragebogenerhebung unter den therapeutischen Mitarbeitern dieser<br />

Einrichtungen zum Thema Cannabis und Betreuung statt. Methodische Details und eine<br />

Gesamtdarstellung der Ergebnisse finden sich an anderer Stelle (Simon et al. 2004).<br />

2) EBIS = EinrichtungsBezogenesInformationsSystem, bei dem zwischen EBIS-A für die ambulante Untersuchung und EBIS-S sowie DOSY (Dokumenttionssystem)<br />

für den stationären Bereich unterschieden wird.<br />

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